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Während ihr diesen Podcast hört, bereiten wir womöglich schon die neue Folge vor. Denn die nehmen wir am Freitag live und vor Publikum gemeinsam mit der famosen Claudia Neumann im Deutschen Sport- und Olympiamuseum in Köln auf – und freuen uns, wenn ihr dabei seid. Tickets gibt es hier.

Erstmal vollziehen wir in dieser Folge aber transparent für euch nach, wieso uns die neuen Verbandsregeln zum Wiedereinstieg nach einer Schwangerschaft wie kürzlich beim Transfer von Almuth Schult zum HSV noch nicht klargeworden sind. Außerdem reden wir über einen Beitrag von Sport Inside zum neuen Pilotprojekt in Sachen Zugangsregelung für den Lehrgang zur UEFA Pro Lizenz – und welche Fragezeichen da so aufploppen. Petra hat diesmal in ihrer Kolumne den Kaffee auf.

In den Blitznews schauen wir auf das Popcornspektakel zwischen DFL und DAZN, die Problematik der Alemannia aus Aachen mit einer Nähe zu rechtsextremen Akteur*innen, Hochrisikospiele mit der immerwährenden Frage nach der Übernahme von Polizeikosten und das Berliner Frauenderby. Und das ist natürlich noch längst nicht alles.

Becker & Pfeiffer is a labor of love, aber wenn es euch möglich ist, freuen wir uns, wenn ihr den Podcast und unsere Bolztribüne mit einem kleinen Beitrag unterstützt. Außerdem macht ihr uns immer eine Freude mit eurem Feedback. Und wenn euch die Sendung gefällt, hinterlasst uns doch eine Rezension und Sterne auf der Plattform eures Vertrauens. Wir hören uns.

Becker & Pfeiffer

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Shownotes/Links/Quellen

Transkription der Episode anzeigen

Annika Becker
0:00:23–0:00:28
Herzlich willkommen zu einer weiteren Folge von Becker und Pfeiffer, der Fußball-Podcast.
0:00:28–0:00:31
Wir sind inzwischen bei Folge Nummer 48 angekommen.
0:00:31–0:00:36
Ihr könnt es nicht sehen, aber Mara haut hier gerade die wunderbaren Dance-Moves
0:00:36–0:00:40
zu unserer Intro- und Titelmusik raus. Hallo, liebe Mara.
Mara Pfeiffer
0:00:40–0:00:45
Hallo, liebe Annika. Und das, wobei wir sie ja gar nicht hören gerade,
0:00:45–0:00:46
weil deine Box kaputt ist.
Annika Becker
0:00:47–0:00:49
Das hättest du ja jetzt nicht verraten müssen, dass ich das zusammenschneide, man.
Mara Pfeiffer
0:00:49–0:00:51
Ja, aber guck mal, ich habe die
0:00:51–0:00:56
so verinnerlicht. Ich bewege mich in einem Rhythmus, der gar nicht ertönt.
0:00:56–0:01:00
Das ist so das Pavlovsche, weißt du, wenn ich dich sehe, dann mache ich die
0:01:00–0:01:05
Dance Moves zu unserer Titelmusik, egal ob sie an sind oder nicht.
Annika Becker
0:01:06–0:01:09
Ihr könnt das überprüfen, inwieweit das stimmt.
0:01:09–0:01:15
Solltet ihr in dieser Woche zu unserer Veranstaltung kommen, am Freitag, den 3.
0:01:15–0:01:21
Mai in Köln, sind wir nämlich zu Gast im Stadion der Träume und machen in einer
0:01:21–0:01:26
absoluten Weltpremiere unseren allerersten Live-Podcast ever.
0:01:26–0:01:29
Und wir haben auch eine sehr famose Gästin mit an unserer Seite,
0:01:29–0:01:32
nämlich die sehr geschätzte Claudia Neumann.
0:01:32–0:01:37
Naja, und dann könnt ihr eben gucken, ob Mara oder vielleicht auch wir beide
0:01:37–0:01:43
oder vielleicht auch wir alle drei die Dance Moves auspacken. Genau.
Mara Pfeiffer
0:01:43–0:01:47
Das wird auf jeden Fall sehr, sehr großartig. Und ich finde alleine schon den
0:01:47–0:01:50
Titel "Becker und Pfeiffer im Stadion der Träume".
0:01:50–0:01:53
Also ich meine, wer da nicht irgendwie feuchte Äuglein bekommt,
0:01:54–0:01:59
der hat den Fußball und unseren Podcast nie geliebt und auch Claudia Neumann nicht.
0:01:59–0:02:03
Und ja, das wird auf jeden Fall ein sehr, sehr großartiger Abend,
0:02:03–0:02:07
auf den wir uns schon unfassbar freuen und es gibt noch Tickets,
0:02:07–0:02:10
das heißt, ihr könnt da auch noch dabei sein.
0:02:10–0:02:13
Wir verlinken das natürlich in den Shownotes.
Annika Becker
0:02:13–0:02:14
Yes, das werden wir tun.
Mara Pfeiffer
0:02:15–0:02:18
Wie war denn deine Fußballwoche, liebe Annika? Was passiert?
0:02:19–0:02:21
Du hast hier so einen riesen Riemen geschrieben.
0:02:23–0:02:27
Ich bin vorhin fast umgefallen, als ich das Dokument aufgemacht habe.
Annika Becker
0:02:27–0:02:31
Ich habe das mal gemacht, um die diversen Zahlen nicht auseinanderzuhauen,
0:02:31–0:02:35
durcheinanderzuhauen, besser gesagt, auseinanderzuhauen.
0:02:35–0:02:41
In manchen Fällen vielleicht gar nicht so schlecht, wenn man das könnte.
0:02:41–0:02:46
Ich fange mal an mit dem FC Schalke 04, allerdings nicht mit dem sportlichen
0:02:46–0:02:49
Teil, sondern mit allem anderen.
0:02:49–0:02:55
Ähm, es ist jetzt schon ein paar Wochen her, dass die Lizenz für die zweite
0:02:55–0:02:59
Bundesliga erteilt wurde von der DFL,
0:02:59–0:03:04
da ist es allerdings so, dass es noch eine andere DFL-Regelung gibt,
0:03:04–0:03:08
die erst einmal nichts mit der Erteilung der Lizenz zu tun hat.
0:03:09–0:03:14
Aber trotzdem erfüllt werden muss von Vereinen, die ein negatives Eigenkapital haben.
0:03:14–0:03:20
Wie wir alle wissen, hat Schalke sehr, sehr große Schulden. Die liegen gerade bei 168 Millionen Euro.
0:03:22–0:03:27
Und Vereine, die ein negatives Eigenkapital haben, müssen eine Verbesserung
0:03:27–0:03:33
des Netto-Eigenkapitals nachweisen. Sonst droht in der Folgesaison von der,
0:03:33–0:03:35
für die die Lizenz erteilt wurde, ein Punktabzug.
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Sprich, in der Saison 25/26 könnte eben, wenn finanziell sich die Lage nicht
0:03:43–0:03:46
nachweislich verbessert, ein Punktabzug drohen.
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Das ist erstmal so das. Ansonsten gab es aber keine weiteren Auflagen für die
0:03:52–0:03:53
Lizenz der zweiten Liga.
0:03:54–0:03:58
Komplizierter wird es oder würde es, wenn es um die Lizenz für die dritte Liga
0:03:58–0:04:01
geht. Die hat der Verein ebenfalls erhalten.
0:04:01–0:04:04
Das war die Nachricht von letzter Woche, da hatten wir schon aufgenommen.
0:04:04–0:04:08
Allerdings ist die Drittliga-Lizenz, die wird vom DFB erteilt,
0:04:08–0:04:10
mit Auflagen gegeben worden.
0:04:11–0:04:16
Und diese Auflagen müssen bis Anfang Juni diesen Jahres erfüllt werden. mir werden.
0:04:18–0:04:22
Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers ist ihrerseits optimistisch,
0:04:22–0:04:23
dass das gelingen würde.
0:04:24–0:04:29
Wie aber, finde ich, Andreas Ernst sehr gut kommentiert hat in der NRZ,
0:04:29–0:04:31
ist das natürlich auch sowas, wo man eigentlich sagen muss, naja,
0:04:31–0:04:33
der Verein gewinnt hier gerade nur irgendwie Zeit.
0:04:34–0:04:41
Die Auflagen, um die es sich handelt, wären, ja, dass sich die finanzielle Situation verbessert.
0:04:41–0:04:47
Also es müssten sogenannte "liquiditätsstärkende Maßnahmen" durchgeführt werden.
0:04:47–0:04:53
Dazu gehört auch Personalabbau, um eine nicht genauer bezifferte Finanzierungslücke zu schließen.
0:04:53–0:04:57
Und ja, also da sprechen wir dann, also es wird dann immer so spekuliert,
0:04:57–0:05:01
aber da sprechen wir dann halt von den Catering-Rechten zum Beispiel,
0:05:01–0:05:05
die zum Verkauf stünden oder dass man halt eben auch gucken müsste,
0:05:05–0:05:09
im Moment gehört dem Verein die Arena auf Schalke.
0:05:10–0:05:13
Könnte das dann so bleiben? müsste die verkauft werden,
0:05:13–0:05:17
also egal, ob das jetzt an eine Firma ist oder vielleicht an eine Genossenschaft,
0:05:17–0:05:20
das sind halt Sachen, die man alle ja auch nicht einfach mal so hoppla hopp
0:05:20–0:05:26
umsetzen könnte, aber das sind halt schon dicke Dinger, über die man da reden müsste.
0:05:27–0:05:31
Sportlich war es so, dass es gegen Düsseldorf am Wochenende einen Unentschieden gab, 11.
0:05:31–0:05:35
Das hätten vorher sicherlich alle inklusive mir sehr gerne genommen.
0:05:35–0:05:38
Nach dem Spiel war es dann aber so, dass man sich dachte, da hätte jetzt aber
0:05:38–0:05:40
gerne auch mehr dabei rauskommen können.
0:05:41–0:05:46
Wobei ich sagen muss, dass aus meiner Sicht der Elfmeter, der erst gegeben wurde
0:05:46–0:05:49
für Schalke und dann zurückgenommen wurde, aus meiner Sicht keiner war und ich
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fand die Aufregung ein bisschen peinlich.
0:05:51–0:05:55
Aber naja, durch die anderen Ergebnisse in der zweiten Bundesliga der Männer
0:05:55–0:05:58
war es insgesamt dann trotzdem ein guter Spieltag.
0:05:58–0:06:04
Und dann wollte ich noch erwähnen, es gab in der Nordkurve Tapeten gegen die
0:06:04–0:06:07
Öffentlichkeitsfahndung der Polizei Gelsenkirchen.
0:06:08–0:06:11
Es gab, da hatten wir hier im Podcast damals auch drüber gesprochen,
0:06:11–0:06:18
eine Schlägerei letztes Jahr im Mai beim Bundesligaspiel gegen Eintracht Frankfurt.
0:06:18–0:06:27
Und da wurde eben natürlich ermittelt durch die Polizei und dann war es so, dass gesagt wurde,
0:06:27–0:06:36
dass die bisherigen Ermittlungsansätze erschöpft seien, um alle Personalien festzustellen.
0:06:36–0:06:41
Die Staatsanwaltschaft hat dann vor dem Gericht Essen beantragt,
0:06:41–0:06:47
dass die Bilder der Überwachungskameras, die für diese Auswertung genutzt wurden,
0:06:47–0:06:51
dass die halt eben öffentlich gemacht werden können sollten für eine öffentliche Fahndung.
0:06:51–0:06:58
Das Gericht hat dem stattgegeben und dann hat eben die Polizei Gelsenkirchen
0:06:58–0:07:03
auf ihrer Webseite diese Fotos gehabt für eine öffentliche Fahndung und interessante
0:07:03–0:07:08
Weise aber eben auch die Boulevardzeitung mit den vier Buchstaben, die ihr alle kennt,
0:07:08–0:07:14
hatte das auf ihrer Startwebsite und auf den Titelseiten der Zeitungen.
Mara Pfeiffer
0:07:14–0:07:16
Völlig normales Verhalten. Ja, absolut.
Annika Becker
0:07:17–0:07:21
Also vor allem auch, wenn man sich dann das Framing da auf der Website irgendwie
0:07:21–0:07:24
von noch ein paar anderen Sachen anguckt, die dann da wiederum eingebettet sind.
0:07:25–0:07:31
Aber das würde jetzt zu weit führen. Auf jeden Fall haben sich eben die Ultras Gelsenkirchen
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unter anderem und auch andere Fangruppierungen dagegen gewandt mit einer großen
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Tapete, dass daseben...
0:07:39–0:07:41
unverhältnismäßig ist.
Mara Pfeiffer
0:07:41–0:07:46
Nein, unverhältnismäßig. Ich bitte dich. Das klingt mir alles nach einem völlig
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vernünftigen Vorgehen. Alter.
Annika Becker
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Dazu habe ich noch einen Artikel verlinkt, wo nochmal alles auch genauer zusammengefasst ist.
0:07:55–0:08:00
Ansonsten habe ich am Wochenende noch das Spiel geguckt in der Champions League
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der Frauen zwischen Chelsea und Barcelona.
0:08:03–0:08:09
Das Rückspiel, das Hinspiel in Barcelona hatte Chelsea ja gewonnen. Wolltest du was sagen?
Mara Pfeiffer
0:08:08–0:08:09
Ja ich wollte an der Stelle den Patrick Arnold grüßen, mit dem ich heute morgen "Flutlicht an!" aufgenommen habe.
0:08:08–0:08:09
Weil eigentlich wäre mein Spruch an dieser Stelle gewesen zu sagen: Das ist jetzt natürlich ein harter Schwenk von Schalke 04 zum internationalen Geschäft zu kommen. Aber da er heute morgen relativ ironiefrei gesagt hat, dass das Ziel sei langfristig natürlich, den Verein dahin zurück zu führen, nämlich ins
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internationale Geschäft, wollte ich stattdessen die Gelegenheit nutzen,
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um mal kurz Grüße rauszuschicken.
0:08:44–0:08:47
Aber du darfst dann jetzt gerne inhaltlich weitermachen. Du redest jetzt schon
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so lange, ich wollte einfach zwischendurch mal eine kleine Anekdote erzählen.
0:08:50–0:08:52
Ich habe heute nicht mal Zahlenwitze gemacht, Annika.
Annika Becker
0:08:52–0:08:56
Ich weiß aber, dass du gleich sehr viel reden wirst, also halt dich mal ein bisschen zurück.
0:08:56–0:08:59
Ich sehe immerhin schließlich immer am Ende bei der Sprachauswertung,
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dass du meistens irgendwie 60 Prozent Redeanteil hast.
Mara Pfeiffer
0:09:04–0:09:06
Ach verrat doch nicht alles! Ich bin ja auch größer als du.
Annika Becker
0:09:06–0:09:13
die Musik mit einbezogen und Petras kleine, eingesprochene Minikolumne.
0:09:14–0:09:18
Das ist die Becker- und Pfeiffer-Transparenz-Offensive.
Mara Pfeiffer
0:09:19–0:09:23
Scheiße, man. Hab ich mich wieder selber reingeritten. Okay, erzähl doch noch ein bisschen
0:09:23–0:09:24
was zur Champions League, bitte.
Annika Becker
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Ja, jedenfalls, genau.
0:09:28–0:09:32
Chelsea gegen Barcelona, Rückspiel in Chelsea, beziehungsweise in London.
0:09:32–0:09:38
Es war sehr geprägt von Schiri-Diskussionen. Am Ende hat Barcelona 20 gewonnen
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und damit das Ergebnis gedreht und ist im Finale.
0:09:41–0:09:44
Ja, die entscheidende Szene des Spiels war wahrscheinlich...
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Dass Chelseas Kadeisha Buchanan in der 59.
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Minute mit Gelb-Rot beim Stand von 0:1, also da war es noch ausgeglichen
0:09:53–0:09:56
insgesamt, vom Platz gestellt wurde.
0:09:56–0:10:00
In der 75. Minute bekommt Barcelona dann einen Elfmeter,
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den man nicht geben muss, finde ich, aber es war ein Kontakt da und dann hatte
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der VAR, der das zwar überprüft hat, im Grunde genommen keine Handhabe, den so zurückzunehmen.
0:10:13–0:10:21
Chelsea hatte vorher im Spiel unter anderem einen Alu-Treffer von Melanie Leupolz und Sjoeke Nüsken ist,
0:10:21–0:10:27
ich glaube, das war sogar kurz vor der Karte, knapp am Tor vorbeigeschossen
0:10:27–0:10:33
und hat insgesamt einfach sehr viele Chancen, ja so richtig verballert, muss man sagen.
0:10:33–0:10:38
Also, sie haben mir, wie schon im Hinspiel, sehr, sehr gut gefallen,
0:10:38–0:10:40
haben, finde ich, das Mittelfeld sehr gut kontrolliert.
0:10:40–0:10:44
Barcelona wirkte in beiden Partien nicht besonders gut drauf.
0:10:44–0:10:48
Ich fand auch, dass Aitana Bonmatí gerade eine schwächere Phase durchmacht.
0:10:48–0:10:53
Die hat irgendwie sehr viele so Ungenauigkeiten drin, die man von ihr normalerweise nicht kennt.
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Und ja, sie hat dann auch so ein bisschen negativ auf sich aufmerksam gemacht,
0:11:00–0:11:03
weil sie vor den Halbfinalspielen Chelsea vorgeworfen hat,
0:11:04–0:11:09
schmutzig zu spielen und dann war es aber in der Schlussphase von dem Rückspiel jetzt so,
0:11:09–0:11:14
dass sie selbst so übertrieben langsam vom Platz gehumpelt ist und sich dabei
0:11:14–0:11:18
wild gestikulierend so gerechtfertigt hat vor der Chelsea-Bank,
0:11:18–0:11:21
die sich wahrscheinlich aufregte und dann war sie halt über die Seitenlinie
0:11:21–0:11:26
drüber und ist dann halt so komplett problemlos auf einmal zu ihrer Mitspielerin
0:11:26–0:11:28
gejoggt, die eingewechselt werden sollte.
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Was ja sehr viele Memes produziert hat, wie ich schon gesehen habe.
0:11:33–0:11:37
Emma Hayes, die hatte den Kaffee auf und,
0:11:38–0:11:42
Hat nach dem Spiel gesagt, dass diese Gelb-Rot-Entscheidung gegen Buchanan wahrscheinlich
0:11:42–0:11:47
die schlechteste Entscheidung ever jemals in der Champions League der Frauen
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gewesen sei und dass sie sich gewundert habe, dass diese Schiedsrichterin überhaupt angesetzt wurde,
0:11:52–0:11:55
weil die ja dafür bekannt sei, so viele Karten zu geben.
0:11:55–0:11:58
Und das fand ich dann wiederum auch sehr, sehr over the top.
0:11:58–0:12:05
Aber ja, Barcelona trifft damit im Finale auf Lyon. Deren Spiel gegen PSG habe ich nicht gesehen.
0:12:06–0:12:10
Aber jetzt darfst du dann auch mal was zu deiner Fußballwoche sagen, Mara.
Mara Pfeiffer
0:12:11–0:12:19
Auch meine Fußballwoche war durchwachsen. Es war am Sonntag sowohl das Spiel
0:12:19–0:12:23
der Frauen als auch das Bundesligaspiel der Männer.
0:12:23–0:12:28
Man konnte das auch, wenn man sich ein bisschen beeilt hat, beides sich anschauen.
0:12:28–0:12:35
Und die Frauen haben 41 gewonnen gegen Montabaur muss sagen,
0:12:35–0:12:40
das war also es ist ja in der Regionalliga da bei den Frauen so,
0:12:40–0:12:48
dass man nicht immer das Gefühl hat die Clubs sind jetzt so total,
0:12:48–0:12:50
auf Augenhöhe, also,
0:12:51–0:12:56
was vor allen Dingen auch so das Spielerische angeht und das war aber eine Begegnung,
0:12:56–0:12:59
die echt auch deswegen Spaß gemacht hat, weil man das Gefühl hat,
0:12:59–0:13:02
beide Teams versuchen sich da auch spielerisch.
0:13:03–0:13:09
War sehr schön anzuschauen. Ging mit einem Unentschieden in die Halbzeitpause
0:13:09–0:13:16
und also in der ersten Hälfte hat die Torhüterin von Montabaur wirklich einen riesigen Job gemacht.
0:13:16–0:13:20
Das war total auffällig. Die war so einer der Talking Points da an der Seite.
0:13:21–0:13:24
Deswegen hat es uns dann allen etwas leid getan. Also schön der Sieg war,
0:13:24–0:13:27
dass sie dann am Ende doch vier Buden kassiert hat.
0:13:27–0:13:32
Aber so die Selbstverständlichkeit, mit der die Mainzerinnen da gerade auftreten
0:13:32–0:13:36
und dann auch, wenn sie mal eine nicht so torreiche erste Hälfte haben,
0:13:36–0:13:38
in der zweiten Hälfte eben ihre Tore
0:13:38–0:13:42
doch noch machen und auch wie viele verschiedene Torschützen sie haben.
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Also die haben mittlerweile über 70 Tore geschossen, etwa die Hälfte davon geht
0:13:47–0:13:50
auf die Kappe von drei Spielerinnen und der Rest verteilt sich aber halt so.
0:13:51–0:13:55
Ja, das kann man sich schon gut anschauen, hat großen Spaß gemacht.
0:13:56–0:14:01
Der Felix Tamsut, Grüße an der Stelle. Und der Olli, mit dem ich ja auch immer
0:14:01–0:14:06
im Stadion bin, bei den Männern, der jetzt vergangene Woche auch mit dem Max
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im Rasenfunk über Mainz 05 gesprochen hat.
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Wir haben uns das zu dritt angeschaut. Genau, und dann beim Spiel der Männer
0:14:15–0:14:23
hatte ich wieder hier meine Kiddo-Begleitung und das war ja schon ein Verfahren.
0:14:23–0:14:28
Also ich fand es ganz spannend, weil Bo Henriksen ja in den letzten Wochen viel
0:14:28–0:14:32
davon gesprochen hat, dass es auch ein Vorteil sein kann, eben Jäger zu sein
0:14:32–0:14:33
und nicht gejagt zu werden.
0:14:33–0:14:39
Und dieses Spiel jetzt war eines, in dem sie schon sehr offensichtlich Nerven
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gezeigt haben dann in der zweiten Hälfte.
0:14:43–0:14:51
Der erste Elfmeter für Köln, das war ja, also hat sich der Luca Waldschmidt
0:14:51–0:14:57
ein bisschen vertan damit, wo das Tor steht, was ja dann für Mainz natürlich gut war.
0:14:58–0:15:02
Und dann hat Mainz ein, fand ich, sehr schönes Tor geschossen,
0:15:02–0:15:06
also wo bei Rero echt bei so einem Abpraller halt goldrichtig stand und eigentlich,
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war nach der ersten Hälfte schon so eine Anspannung da.
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Ich hatte vor dem Spiel so das Gefühl, das könnte,
0:15:15–0:15:19
so ein bisschen nach hinten losgehen, dass jetzt weniger bei den Verantwortlichen
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und dem Klub jetzt schon so der Eindruck entsteht, ja, das gewinnen wir jetzt
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noch und dann sind wir durch, aber das Umfeld hat sich halt natürlich durch
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die sehr guten letzten Wochen da so ein bisschen hinbringen lassen.
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Nicht das Gefühl, dass der Trainer oder die Mannschaft den Fokus verloren haben,
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aber als sie dann 1-0 geführt haben und eben gemerkt haben, Köln ist nicht tot.
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Ich fand auch, das hat man in den letzten Spielen der vorangegangenen Wochen gesehen.
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Die haben sich extrem gewehrt, die haben wirklich alles auf den Platz gebracht
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und dann sind die 05er eben plötzlich nervös geworden.
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Ja, es gab die sehr unschöne Szene mit Karim Onisiwo, der dann auch verletzt
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raus musste, nachdem Dinge mit seiner Hand passiert sind, die also nicht so
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gut auch anzuschauen waren.
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Das ist direkt bei uns da unten gewesen.
0:16:11–0:16:15
Also direkt ist natürlich immer, hat man ja trotzdem noch einen größeren Abstand
0:16:15–0:16:20
zum Feld, aber das sah echt übel aus und er hat auch sehr geschrien und das
0:16:20–0:16:25
ist jetzt niemand, der dafür in Verdacht steht zu schauspielern oder so.
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Ich fand es auch ehrlich gesagt, also ich habe es mir jetzt nicht nochmal am
0:16:28–0:16:30
Fernsehen angeguckt, aber ich hatte im Stadion den Eindruck,
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dass der Schiedsrichter sehr schnell darauf bestanden hat, dass er vom Feld
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runter muss, um weiter behandelt zu werden. So nach dem Motto,
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es ist ja nichts an den Füßen.
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Aber der wirkte wirklich die ganze Zeit, als würde er gleich ohnmächtig vor Schmerzen.
0:16:43–0:16:48
Also das war so eine unangenehme Situation und das war eindeutig auch ein Bruch
0:16:48–0:16:50
im Spiel, fand ich, weil man...
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Gemerkt hat, ja, das macht natürlich was mit den Spielern, also das war dann
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schon so ein bisschen, ohne das schönreden zu wollen,
0:17:00–0:17:03
dass sie in der zweiten Hälfte dann einfach auch komplett den Faden verloren
0:17:03–0:17:06
haben, aber es war schon auch so eines der kleinen Zünglein an der Waage.
0:17:06–0:17:10
Also letztlich, wenn man so ein Spiel nicht schafft, nach Hause zu bringen,
0:17:10–0:17:13
zu Hause, hat man es sich immer selbst zuzuschreiben.
0:17:13–0:17:17
Das war aber eine Szene, die jetzt sicherlich nicht geholfen hat und ich fand
0:17:17–0:17:22
unterm Strich auch ehrlicherweise in der Partie den Schiedsrichter nicht hilfreich.
0:17:22–0:17:24
Ich habe auch die rote Karte am Ende nicht verstanden.
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Klar, den zweiten Elfmeter, den
0:17:26–0:17:30
muss er natürlich geben, auch wenn Robin Zentner das anders gesehen hat.
0:17:31–0:17:40
Aber ja, also das ist kein Schiedsrichter, der mir schon so sehr häufig total
0:17:40–0:17:44
positiv aufgefallen ist. und ich fand es auch nicht so super souverän an dem Abend.
0:17:46–0:17:52
Genau, und ich habe aber dann den Rest vom Spiel gar nicht mehr im Blog gesehen,
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weil ich eine kleine Person mit Unwohlsein aufgrund dieser Geschichte mit Karim
0:17:57–0:17:59
Onisiwos Hand rausbegleitet habe.
0:18:00–0:18:05
Und auch wenn es jetzt extrem cheesy klingt, habe ich dann so da draußen gestanden
0:18:05–0:18:08
und auf der einen Seite hast du die sehr weirde Situation,
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dass vor dir auf einer großen Leinwand von DAZN übertragen dieses Sonntagsspiel
0:18:13–0:18:17
läuft und auf der anderen Seite hast du hinter dir die akustische Kulisse und
0:18:17–0:18:19
es passt halt null zusammen,
0:18:19–0:18:24
weil DAZN halt mal wieder drei bis acht Minuten hinter dem eigentlichen Spiel
0:18:24–0:18:29
ist und auf der anderen Seite habe ich dann in dem Moment irgendwie so gedacht...
0:18:31–0:18:38
Ja, das ist total wichtig und relevant, die Klasse zu halten,
0:18:38–0:18:43
aber halt auch wieder nicht verglichen mit anderen Dingen im Leben. Weißt du, wie ich meine?
0:18:44–0:18:48
Wenn du irgendwie da mit so einem Wurm irgendwie sitzt und merkst,
0:18:48–0:18:50
fuck, der geht's gerade nicht gut.
0:18:50–0:18:54
Gut, das ändert überhaupt nichts daran, dass niemand absteigen möchte und vor
0:18:54–0:18:59
allen Dingen möchte, ich kann nur betonen, niemand, absolut niemand drei Ausrufezeichen
0:18:59–0:19:00
möchte in die Relegation.
0:19:00–0:19:05
Aber ich finde, man hat das natürlich sehr selten, dass man im Stadion echt
0:19:05–0:19:09
so einen Moment hat, wo man so einen Reset hat und irgendwie der Blick sehr
0:19:09–0:19:11
deutlich darauf gerichtet wird,
0:19:11–0:19:15
dass halt andere Themen doch nochmal eine andere Relevanz und Bedeutung haben
0:19:15–0:19:17
und so einen hatte ich in dem Moment dann irgendwie.
0:19:17–0:19:21
Aber als ich nach Hause gekommen bin, habe ich mich dann extrem darüber geärgert,
0:19:21–0:19:23
dass sie es so saublöd aus der Hand gegeben haben.
0:19:23–0:19:26
Und ich bilde mir nicht ein, dass es was damit zu tun hat, dass ich das Stadion verlassen habe.
0:19:26–0:19:30
Ich habe dann viele Leute getroffen, die erzählt haben, sie gehen jetzt gerade
0:19:30–0:19:33
aufs Klo, weil sie waren beim ersten Tor auf dem Klo und jetzt wollen sie,
0:19:33–0:19:34
dass noch ein zweites Tor fällt.
0:19:34–0:19:38
Deswegen gehen sie jetzt nochmal aufs Klo. Ich dachte, Fußball ist schon auch
0:19:38–0:19:41
irgendwie geil, wie man das so mit sich selber und mit dem eigenen Leben und
0:19:41–0:19:42
den eigenen Handeln verknüpft.
Annika Becker
0:19:44–0:19:48
Naja, so war meine Fußballwoche. Deswegen habe ich das Franzi ja auch noch nicht
0:19:48–0:19:51
gesagt, aber die muss jetzt immer bei allen Essen-Heimspielen mitkommen,
0:19:51–0:19:53
weil wir dann endlich wieder Tore nach Ecken machen.
Mara Pfeiffer
0:19:56–0:19:57
Ecke, Ecke, Ecke, Tor, Tor, Tor.
Annika Becker
0:19:58–0:20:02
Ja, es gibt da einen sehr schönen Insiderwitz, das kann ich ja gerade mal noch
0:20:02–0:20:06
eben kurz erzählen bei uns in der Ecke vom Stadion. Vielleicht habe ich das
0:20:06–0:20:08
sogar im Podcast schon mal erzählt, ich bin mir gerade nicht sicher.
0:20:09–0:20:13
Ja, dass wir immer sagen, naja, immer wenn das gerufen wird, fällt ja kein Tor.
0:20:14–0:20:17
Deswegen, wenn die Gästefans das rufen, ist das vollkommen in Ordnung.
0:20:17–0:20:18
Die sollen das ruhig machen.
0:20:18–0:20:22
Aber wenn das die Fans der SGS Essen machen, dann machen wir bei uns halt immer
0:20:22–0:20:26
so und nein und nee und nicht. Und das bringt nichts und das bringt Pech und so.
0:20:28–0:20:33
Und so war das vor dem Tor auch. Und dann fiel aber ein Tor.
0:20:33–0:20:38
Und dann sind alle ein bisschen mehr ausgerastet, als sie das sonst bei einem
0:20:38–0:20:40
Tor machen, weil es halt sehr lustig war.
0:20:40–0:20:44
Und ich hatte das Franzi halt in dem Moment vorher auch noch erzählt und jemand
0:20:44–0:20:48
anderes hatte ihr es erzählt und dann hatte ihr es noch jemand anderes erzählt.
0:20:48–0:20:52
Also dreimal musste sie sich das anhören und dann fiel am Ende halt das Tor
0:20:52–0:20:55
nach der Ecke. Es war schon sehr lustig.
Mara Pfeiffer
0:20:55–0:21:01
Großartig. Ja, und eine Geschichte gab es tatsächlich noch, die gar nicht lustig ist.
0:21:02–0:21:09
Es haben sicherlich einige von auch unseren HörerInnen heute in den Fußballmedien schon gelesen.
0:21:09–0:21:16
Aymen Barkok ist in Berlin nachts in einer Kneipe angegriffen worden und musste operiert werden.
0:21:17–0:21:22
Was hat es mit meiner Fußballwoche zu tun? Der ist noch bei Mainz 05 unter Vertrag
0:21:22–0:21:24
und eben zur Zeit an die Hertha ausgeliehen.
0:21:24–0:21:28
Und jetzt mal abgesehen davon, dass das natürlich eine üble Geschichte ist,
0:21:28–0:21:32
das ist natürlich richtig, dem Hinweis, dass man da noch keine Hintergründe
0:21:32–0:21:35
weiter kennt und der Verein sich da auch erst mal bedeckt gehalten hat,
0:21:35–0:21:37
fand ich, es ist mal wieder ein Zeichen dafür,
0:21:37–0:21:41
wie weggeplatzt manche Leute mittlerweile irgendwie unterwegs sind,
0:21:41–0:21:42
auch so in Bezug auf Fußball.
0:21:42–0:21:47
Weil das ernsthaft in einigen Kommentaren in den sozialen Medien diskutiert
0:21:47–0:21:53
wurde, weil ihm offenbar nur noch ein Spiel fehlte oder ein Startelf-Einsatz,
0:21:53–0:21:55
damit die Kaufoption greift.
0:21:55–0:22:00
Ob der Verein, weil er nicht begründen kann gegenüber dem Spieler,
0:22:00–0:22:04
wenn er ihn plötzlich nicht mehr einsetzt und auch nicht gegenüber dem Leihverein, also Mainz 05,
0:22:05–0:22:08
sich vielleicht gedacht hat, billiger als den Spieler zu bezahlen ist es,
0:22:09–0:22:13
zwei Typen zu bezahlen, die ihn krankenhausreif schlagen und dann kann man hinterher
0:22:13–0:22:15
irgendwie so eine Opferinszenierung machen.
0:22:15–0:22:18
Und ich frage mich wirklich, also was alles falsch verkabelt sein muss,
0:22:18–0:22:23
damit man irgendwie auf sowas kommt, aber ich gehe mal davon aus, eine ganze Menge.
Annika Becker
0:22:23–0:22:28
Ja, das gehört auf jeden Fall zu den Dingen, von denen ich auch nicht dachte,
0:22:28–0:22:30
dass ich jemals darüber nachdenken muss.
Mara Pfeiffer
0:22:30–0:22:37
Ne. Ja, und damit kommen wir in unsere Themen der Woche.
0:22:39–0:22:43
Soll ich da mal was zu sagen, Annika, damit du dich dann hinterher wieder über
0:22:43–0:22:45
meine 60% lustig machen kannst?
0:22:46–0:22:48
Ändert sich das eigentlich, wenn ich ganz schnell rede schon,
0:22:48–0:22:50
oder? Weil dann habe ich weniger Minutenanteil.
Annika Becker
0:22:50–0:22:51
Aber ich weiß nicht.
Mara Pfeiffer
0:22:52–0:22:54
Ob uns dann noch irgendjemand zuhören kann, weil ich eh schon so schnell rede.
Annika Becker
0:22:56–0:23:00
Erstens das und zweitens wäre es, glaube ich, bei diesem speziellen Thema wirklich
0:23:00–0:23:04
nicht besonders gut, weil ich glaube, da muss man schon ein bisschen genauer
0:23:04–0:23:06
hinhören, um da mitzukommen.
Mara Pfeiffer
0:23:07–0:23:11
Ja, das ist kompliziert. Und zwar, ihr habt das letzte Woche bei uns gehört
0:23:11–0:23:18
und vielleicht auch in der Bolzi gelesen und dann da auch im Änderungsmodus quasi mitverfolgt.
0:23:18–0:23:23
Wir haben ja in der vergangenen Woche darüber gesprochen, dass Almuth Schult
0:23:23–0:23:29
vom HSV verpflichtet wurde und das nach dem Ende der Transferphase 2.
0:23:29–0:23:35
Der DFB kommuniziert dazu, das sei möglich aufgrund einer neuen FIFA-Regelung,
0:23:35–0:23:37
die man in nationales Recht umgesetzt hat.
0:23:38–0:23:45
Dabei geht es um den Paragraf 17.2.2 der DFB-Spielordnung, beziehungsweise um
0:23:45–0:23:49
den Artikel 6.3.D der FIFA-Regularien.
0:23:49–0:23:53
Das heißt also, die FIFA-Regularien müssen dann immer erst noch in nationales
0:23:53–0:23:55
Recht übertragen werden.
0:23:56–0:23:59
Und das ist eben passiert mit diesem Paragrafen 17.2.2.
0:24:01–0:24:05
Demnach sind Vereine in Ausnahmefällen berechtigt, Spielerinnen außerhalb einer
0:24:05–0:24:07
Wechselperiode zu registrieren.
0:24:07–0:24:09
Und dieser Artikel 6.3.d...
0:24:11–0:24:16
sagt in der Übersetzung, für eine Spielerin, die eine andere Spielerin ihres
0:24:16–0:24:21
Vereins, die sich im Mutterschutz befindet, ersetzen soll, sowie für eine Spielerin,
0:24:21–0:24:25
die nach dem Ende ihres Mutterschutzes ein neues Spielrecht beantragt.
0:24:25–0:24:29
So, darüber haben wir eben auch vergangene Woche schon gesprochen.
0:24:29–0:24:35
Der Paragraf 17 insgesamt in der DFB-Spielordnung regelt den Wegfall der Wartefristen
0:24:35–0:24:37
beim Vereinswechsel von Amateur*innen.
0:24:37–0:24:41
Wobei der DFB leider das generische Maskulinum nutzt, aber wir übersetzen das
0:24:41–0:24:48
hier im Podcast. Wir haben dann beim Verband gefragt, ob das Thema bei Vertragsspielerinnen
0:24:48–0:24:52
überhaupt anwendbar ist, weil Paragraf 17: Amateur*innen.
0:24:52–0:24:57
Und das muss man ja auch erstmal so ein bisschen aufdröseln.
0:24:57–0:25:03
Die Verwirrung, wenn man von FIFA-Regularien zu DFB-Regeln hin und her springt,
0:25:03–0:25:07
ist, dass eben im Englischen immer die Rede ist von Professionals.
0:25:07–0:25:11
Und dann die spannende Frage ist, was bedeutet das eigentlich im Deutschen?
0:25:11–0:25:14
Und im Deutschen unterscheidet man eben drei verschiedene Dinge.
0:25:14–0:25:19
Also zum einen Lizenzspieler, das sind die Männer der ersten und zweiten Bundesliga.
0:25:19–0:25:24
Dann Vertragsspieler*innen, das sind die, die zusätzlich zur Mitgliedschaft in
0:25:24–0:25:29
einem Verein einen Vertrag über ihre Tätigkeit und deren Honorierung haben.
0:25:29–0:25:34
Und drittens eben Amateurspieler*innen, die maximal eine Aufwandsentschädigung
0:25:34–0:25:39
bekommen dürfen und eben keinen separaten Vertrag mit einem Verein haben,
0:25:39–0:25:42
sondern einfach Vereinsmitglieder sind. Und diese Unterscheidungen sind wichtig.
0:25:42–0:25:47
Die Untergrenze für Vertragsspieler*innen liegt bei 350 Euro monatlich.
0:25:47–0:25:52
Das ist gleichzeitig auch die Obergrenze der Aufwandsentschädigung für die Amateur*innen.
0:25:52–0:26:00
Und als bezahlte Sportlerin und bezahlter Sportler gilt, wer mindestens 520 Euro im Monat erhält.
0:26:00–0:26:06
Wir verlinken euch auch die DFB-Übersicht dazu, wo ihr die Zahlen euch nochmal anschauen könnt.
0:26:07–0:26:09
Wir haben gerade schon festgestellt, dass es ein bisschen verwirrend ist,
0:26:10–0:26:14
zum einen in der Übersetzung aus den FIFA-Regularien, sprich aus dem Englischen
0:26:14–0:26:18
und zum anderen, also zumindest mir geht es immer so, dass ich auch erst mal
0:26:18–0:26:20
vom Kopf her den Ansatz habe,
0:26:20–0:26:25
über den Status der Liga, den Status der Spieler*innen, die in dieser Liga antreten,
0:26:25–0:26:27
eben mir zu entschlüsseln.
0:26:27–0:26:31
Aber das muss eben nicht zwangsläufig so sein, weil die zweite Liga der Frauen
0:26:31–0:26:33
ist ja natürlich keine Profiliga.
0:26:33–0:26:37
Trotzdem kann sie eben Vertragsspielerinnen haben und das ist ja mal davon auszugehen,
0:26:38–0:26:39
dass Almuth Schult eben eine solche ist.
0:26:40–0:26:45
Der DFB hat uns letzte Woche eben auf diese Anfrage die Auskunft gegeben,
0:26:45–0:26:50
die wir hier auch schon kurz angesprochen hatten, dass im Paragraf 23.10 der
0:26:50–0:26:54
DFB-Spielordnung, der betrifft nationale Vereinswechsel von Vertragsspieler*innen.
0:26:54–0:27:00
Im Paragraf 29.7, da geht es um die internationale Reamateurisierung.
0:27:01–0:27:07
Im Paragraf 30.6, da geht es um den internationalen Vereinswechsel von Berufsspieler*innen.
0:27:08–0:27:14
Dass da identische Regelungen drin sind, die auf Paragraf 17.2.2 verweisen.
0:27:14–0:27:19
Das bedeutet dann übersetzt, es findet bei den genannten Sachverhalten,
0:27:19–0:27:25
also dieser Sonderregelung, die finden ebenfalls eine Anwendung bei Vertragsspielerinnen,
0:27:25–0:27:28
weil es eine sogenannte Rechtsfolgenverweisung gibt.
0:27:29–0:27:33
So, das ist ja an sich schon nicht ganz unkompliziert und man darf das nicht
0:27:33–0:27:37
unterschätzen, dass eben diese Spielordnungen für Leute,
0:27:38–0:27:43
die sich nicht mit deren Verfassung und Interpretation beschäftigen,
0:27:43–0:27:45
schon ein ziemlicher Dschungel sind.
0:27:45–0:27:48
Weshalb wir eben auch für uns
0:27:48–0:27:51
den Ansatz hatten wir würden gerne nicht einfach
0:27:51–0:27:55
nur die Paragrafen runter ratten die das jetzt möglich machen
0:27:55–0:27:57
sondern wir würden es auch im Prinzip ganz
0:27:57–0:28:00
gerne verstehen so ist total wilder Ansatz
0:28:00–0:28:07
und bei uns war dann aber noch eine Frage offen geblieben nämlich wieso ist
0:28:07–0:28:16
diese spezielle Regel für Schwangere beziehungsweise für Ersatzspielerinnen für aufgrund
0:28:16–0:28:19
von Schwangerschaft ausfallende Spielerinnen überhaupt braucht,
0:28:19–0:28:29
also diesen Buchstaben D in der FIFA-Regel 6.3, weil nämlich in demselben schon
0:28:29–0:28:32
steht unter B, also davor: "A professional whose contract has naturally expired or has been mutually terminated".
0:28:38–0:28:46
Also bedeutet, zu den Spieler*innen, die auch außerhalb der Transferperiode registriert
0:28:46–0:28:51
werden können, zählen demnach vertragslose Spieler*innen.
0:28:51–0:28:59
Und das hätte im Falle von Almuth Schult ja unserem Verständnis nach schon ausgereicht.
0:28:59–0:29:03
Da aber immer wieder auf diese Sonderregel verwiesen wird, hat es ja offensichtlich
0:29:03–0:29:06
nicht ausgereicht. Also haben wir das eben auch nochmal nachgefragt.
0:29:06–0:29:14
Wozu braucht es eigentlich diese Sonderregelung? Warum war das durch eben 6.3b nicht schon abgedeckt?
0:29:14–0:29:16
Und darauf haben wir leider keine Antwort bekommen auf diese Nachfrage.
0:29:16–0:29:21
Die haben wir mehrfach gestellt, aber da gab es leider keine Info zu.
0:29:21–0:29:26
Und parallel dazu hat uns dann noch Julia Olbrisch geschrieben von "Fußball kann mehr".
0:29:26–0:29:30
Liebe Grüße an dieser Stelle und uns netterweise darauf aufmerksam gemacht.
0:29:31–0:29:33
Wir hoffen, ihr könnt uns noch folgen in Sachen Paragrafen.
0:29:33–0:29:36
Dieser zugrunde liegende Paragraf
0:29:36–0:29:43
in der DFB Spielordnung 17.2.2 zum Spielrecht von Amateur*innen wird,
0:29:43–0:29:49
also auf den folgt 17.3, wie das so ist, auf 2 folgt 3 und in 17.3 steht drin,
0:29:49–0:29:53
nach dem Ende der Wechselzeit, Wechselperiode 2 bis zum Beginn der nachfolgenden
0:29:53–0:29:58
Wechselperiode 1 kann jedoch keine Spielberechtigung für Pflichtspiele von Mannschaften
0:29:58–0:30:00
einer Bundesspielklasse erteilt werden.
0:30:01–0:30:07
Und das ist die zweite Liga nun mal, also eine Bundes- und keine Regionalspielklasse.
Annika Becker
0:30:07–0:30:11
Und um das vielleicht einmal deutlich zu machen, also Wechselperiode 1 ist der
0:30:11–0:30:16
technische Begriff für das Transferfenster im Sommer und Wechselperiode 2 ist
0:30:16–0:30:20
der technische oder juristische Begriff für das Transferfenster im Winter.
0:30:21–0:30:24
Dass dann schon vorbei war, als der Almuth-Schult-Wechsel passiert ist.
Mara Pfeiffer
0:30:24–0:30:30
Genau, und es gibt auch wiederum unterschiedliche Regelungen im Detail für die Zeit,
0:30:30–0:30:36
nachdem sich das Transferfenster 1 schließt, bis zum Ende des Jahres und für
0:30:36–0:30:40
die Zeit, nachdem sich das Transferfenster 2 schließt, bis zum Ende der Saison.
0:30:41–0:30:46
Und auch das ist teilweise, wenn man in diesem Thema nicht wirklich knietief
0:30:46–0:30:48
drin ist, halt schwierig zu entschlüsseln.
0:30:48–0:30:56
Und Julia hat wiederum sich an den DFB-Chefjustiziar Jörg Englisch gewendet,
0:30:56–0:31:01
also mit der Frage und er schreibt, dieser Zusatz,
0:31:02–0:31:08
also der Unterpunkt 3 des Paragraphen 17 gelte nur für Amateur*innen.
0:31:08–0:31:14
Und aufgrund des Schutzbereiches des Artikels 12 Grundgesetz nicht für Vertragsspielerinnen.
0:31:15–0:31:18
Was bedeutet also seine Begründung, warum es für Vertragsspielerinnen keine
0:31:18–0:31:22
Anwendung findet, ist die Berufsfreiheit,
0:31:22–0:31:25
die eben im Artikel 12 des Grundgesetzes ja gewährleistet wird.
0:31:26–0:31:32
Woraufhin wir dann nochmal beim DFB nachgefragt haben, ob, wenn die Regelung
0:31:32–0:31:36
bei Vertragsspieler*innen und ja abgeleitet aus der ersten Antwort eigentlich
0:31:36–0:31:38
auch bei Berufsspieler*innen nicht gilt,
0:31:38–0:31:44
dann nicht einfach alle Spieler bei Vertragslosigkeit jederzeit zu einem neuen Verein gehen könnten.
0:31:44–0:31:49
Weil also das ließe sich zumindest mit nicht so ganz viel Fantasie aus der Antwort
0:31:49–0:31:51
des Chefjustiziars ableiten.
0:31:52–0:31:56
Woraufhin wir die Antwort bekommen haben, die Regelung gelte nur für den nationalen
0:31:56–0:31:58
Wechsel von Amateurspieler*innen.
0:31:59–0:32:04
Allerdings war mittlerweile aus dem Mailverkehr nicht mehr ganz ersichtlich,
0:32:04–0:32:11
was mit die Regelung jetzt gemeint ist, also der Paragraf 17.2.2 oder der Paragraf 17.3.
0:32:12–0:32:15
Mutmaßlich ist aber mit die Regelung eben der Unterpunkt 3 gemeint.
0:32:15–0:32:20
Und abschließend haben wir dann vom DFB noch die Auskunft bekommen,
0:32:20–0:32:26
gemäß den Regularien ist ein Wechsel nach der Wechselperiode 2 nicht mehr möglich.
0:32:26–0:32:30
Die FIFA-Regularien ermöglichen es allerdings Müttern, einen Wechsel durchzuführen,
0:32:30–0:32:32
siehe Artikel 6 Nummer 3d.
0:32:32–0:32:37
Was aber am Ende leider dazu führt, dass wir wieder bei der Ausgangsfrage sind,
0:32:37–0:32:42
also warum 3D überhaupt nötig ist, wenn es den Unterpunkt 3B,
0:32:42–0:32:46
also mit dem Thema Vertragslosigkeit, schon gab.
0:32:46–0:32:53
Und wir hatten, wie gesagt, ein bisschen die Hoffnung, auf diese Frage eine Antwort zu bekommen.
0:32:53–0:32:57
Das kann ja auch sein, dass nicht alle Punkte, die die FIFA da aufführt,
0:32:57–0:33:02
in nationales Recht umgesetzt sind, so als Erklärungsansatz.
0:33:02–0:33:08
Jedenfalls ich verstehe die Schwierigkeit durchaus auch für den Verband,
0:33:09–0:33:13
also wenn in diesem Umfang halt Fragen kommen, dass die sich vielleicht an einem
0:33:13–0:33:15
gewissen Punkt auch denken, wir sind hier nicht die Erklärbären,
0:33:15–0:33:18
ist irgendwo nachvollziehbar.
0:33:18–0:33:22
Es bleibt aber dann halt auf der anderen Seite so, dass also nicht nur wir,
0:33:23–0:33:26
sondern auch Julia und wir wissen es auch von anderen, eben da an einem ähnlichen
0:33:26–0:33:33
Punkt nicht weitergekommen sind und eigentlich alle auch ja im Zuge von so einem
0:33:33–0:33:37
Bedürfnis nach Transparenz das halt gerne verstanden hätten.
0:33:37–0:33:42
Um es dann ja wiederum, also jetzt in Bezug auf Annika und mich beispielsweise
0:33:42–0:33:47
in unserer Arbeit, dann eben anderen, also die Medien, in dem Fall unsere Medien
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konsumieren, eben verständlich zu machen.
0:33:50–0:33:56
Aber das ist uns leider nicht gelungen. Und es ist natürlich nicht auszuschließen,
0:33:56–0:34:01
dass wir alle, die wir jetzt versucht haben, das auch im Dialog mit dem Verband
0:34:01–0:34:04
zu klären, auf demselben Schlauch stehen. Dann ist das halt so.
0:34:06–0:34:11
Wenn uns irgendwelche, was müssten das dann sein, VerbandsrechtlerInnen zuhören
0:34:11–0:34:14
oder andere Leute, die für sich das Gefühl haben,
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meine Güte, ihr steht nicht auf dem Schlauch, ihr habt ihn euch dreimal ums
0:34:18–0:34:21
Kreuz gewickelt, ich weiß genau, was damit gemeint ist.
0:34:21–0:34:26
Wir sind total offen für Unterstützung aus der Crowd.
0:34:26–0:34:29
Also ernsthaft, es geht auch überhaupt nicht irgendwie darum,
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sich jetzt an dem Thema auf so eine komische Art und Weise festzubeißen,
0:34:36–0:34:37
sondern wir hätten es einfach gerne verstanden.
0:34:37–0:34:40
Aus irgendwelchen Gründen kommen wir nicht an den Punkt.
0:34:41–0:34:46
Wenn es von euch jemand durchblickt, meldet euch total gerne. Wir freuen uns.
Annika Becker
0:34:46–0:34:49
Ja, ich sage dazu nur Passierschein A38.
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Wir bleiben bei Themen, die irgendwie den DFB betreffen.
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Allerdings geht es diesmal um Trainer*innen-Lizenzen und Lehrgänge dafür,
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für die UEFA Pro-Lizenz.
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Es gibt einen Sport-Inside-Film zur Frage, wer, wann, wie, warum in diese Trainer*innen-Lehrgänge
0:35:15–0:35:18
reinkommt und wer vielleicht auch nicht.
0:35:18–0:35:23
Den verlinken wir euch hier. Und wir hatten das Thema hier tatsächlich auch
0:35:23–0:35:25
schon mal aufgegriffen in Folge Nummer 44.
0:35:26–0:35:32
Das war so, dass Mara da euch was dazu erzählt hatte, dass die TSG Hoffenheim
0:35:32–0:35:36
ein Magazin rausgegeben hatte, wo der Fußball der Frauen im Fokus stand.
0:35:36–0:35:40
Und da war unter anderem ein Interview mit Katja Kraus, wo dieses Thema auch aufkam.
0:35:40–0:35:46
Worum es geht, ist, dass die Trainerin der U19,
0:35:46–0:35:52
der Männer vom FC Ingolstadt, Sabrina Wittmann, gerne an so einem Trainer*innen
0:35:52–0:35:57
Lehrgang reingekommen wäre für eine UEFA-Pro-Lizenz und sich beworben hat
0:35:57–0:35:59
und dann gesagt bekommen hat,
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naja, Ihnen fehlen hier aber noch fünf Monate,
0:36:03–0:36:09
um halt die Voraussetzungen zu erfüllen, um in diesen Lehrgang reinzukommen.
0:36:09–0:36:15
Und dann wurde aber ja etwas später bekannt,
0:36:15–0:36:22
dass Marc Unterberger von der Sportvereinigung Unterhaching über einen neu geschaffenen
0:36:22–0:36:28
Pilotprojekten-Sonderweg, nenn ich es mal, in diesen Lehrgang reingekommen ist,
0:36:28–0:36:32
obwohl ihm zu diesem Zeitpunkt noch viel mehr Monate und somit,
0:36:32–0:36:35
also es gibt so ein Punktesystem, Punkte gefehlt haben,
0:36:35–0:36:39
um für diesen Lehrgang zugelassen zu werden.
Mara Pfeiffer
0:36:39–0:36:43
Und ganz kurz nur zur Erklärung, Monate bedeutet immer, man muss eben auf diesem
0:36:43–0:36:48
Weg zur höchsten Trainer*innen-Lizenz zwischenzeitlich immer auch wieder als
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Trainer*in tatsächlich aktiv sein.
0:36:50–0:36:56
Sein und wie viele Monate, Jahre, Saisons man da eben arbeitet,
0:36:56–0:37:01
das fließt alles in dieses Punktesystem ein und jede Trainer*innen-Schein hat
0:37:01–0:37:06
eben als Voraussetzung auch eine bestimmte Anzahl von Monaten,
0:37:06–0:37:09
die man aktiv gewesen sein muss als Trainer*in.
Annika Becker
0:37:09–0:37:13
Genau, und eben auch auf einem bestimmten Niveau. Das hat dann,
0:37:13–0:37:18
also dass Marc Unterberger über dieses Pilotprojekt als einziger dann noch nachrücken
0:37:18–0:37:22
konnte in diesen Trainer*innenlehrgang, hat halt für einiges Erstaunen gesorgt.
0:37:22–0:37:27
Beim FC Ingolstadt zum Beispiel, dem Arbeitgeber von Sabrina Wittmann,
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weil man sich da natürlich gefragt hat, okay, warum wurde das jetzt kurzfristig
0:37:34–0:37:36
aus dem Boden gestampft?
0:37:36–0:37:40
Uns war das halt vorher überhaupt nicht bekannt, sagt man da beim Verein,
0:37:41–0:37:43
wie man in der Doku auch sehr schön nachhören kann.
0:37:43–0:37:49
Das ist ja jetzt eigentlich unverhältnismäßig. Und man kann ja im Nachhinein sagen,
0:37:49–0:37:54
dass die Sportvereinigung unter Haching für einen Regelverstoß,
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weil sie einen Trainer zum Cheftrainer ernannt hat,
0:37:57–0:38:03
der eigentlich die dafür geforderte Lizenz noch gar nicht hatte und deswegen
0:38:03–0:38:06
auch Strafe zahlen musste an den DFB regelmäßig,
0:38:06–0:38:13
weil sie das gemacht haben, Dass ihnen aus einem Nachteil im Prinzip ein Vorteil entstanden ist,
0:38:13–0:38:18
weil sie dann eben diese Ausbildung für ihn bekommen haben.
0:38:19–0:38:22
Wohingegen ein anderer Verein, der von sich aus sagen würde,
0:38:22–0:38:28
naja, wir sind aber alle Wege gegangen, die uns zu dem Zeitpunkt bekannt waren,
0:38:28–0:38:32
die eben rechtmäßig gewesen wären, in die Röhre gucken musste.
Mara Pfeiffer
0:38:32–0:38:40
Genau und um das mit dem Regelverstoß vielleicht nochmal ganz kurz eins weiter aufzufächern.
0:38:40–0:38:44
Bei der Spielvereinigung Unterhaching stand ja Sandro Wagner eine Zeit lang an der Seitenlinie,
0:38:45–0:38:50
der mittlerweile für den DFB tätig ist und Marc Unterberger wurde eben sein
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Nachfolger, obwohl ihm, wie Annika schon gesagt hat,
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die entsprechende Voraussetzung fehlte und man muss dann nicht nur eine Sofortstrafe
0:38:58–0:39:01
bezahlen, sondern auch eine Strafe für jedes Spiel.
0:39:01–0:39:04
Und der Verein hat dann beschlossen, diese Strafe zu zahlen.
0:39:05–0:39:09
Dadurch hat natürlich Marc Unterberger dann auch auf einem Niveau,
0:39:09–0:39:12
auf dem er eigentlich gar nicht hätte arbeiten dürfen, quasi Punkte sammeln
0:39:12–0:39:14
können für diese Zulassung.
0:39:15–0:39:19
Und dann ist man eben hergegangen und hat gesagt, wir starten dieses Pilotprojekt.
0:39:20–0:39:26
Und hat aber, so sagen das zumindest die Verantwortlichen in Ingolstadt,
0:39:26–0:39:29
dieses Pilotprojekt nicht kommuniziert.
0:39:29–0:39:34
In dem Sport-Inside-Film wird darauf hingewiesen, dass die Informationen auf
0:39:34–0:39:40
der Homepage des DFB über den Start dieses Pilotprojektes am Tag nach dem Start
0:39:40–0:39:43
des Trainerlehrgangs bekannt gegeben werden.
0:39:43–0:39:48
An dem ja aber Marc Unterberger dann schon teilgenommen hat.
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Also das heißt, die Ausschreibung wurde veröffentlicht zu einem Zeitpunkt,
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als er offensichtlich ja schon da gelandet war, wo er hin wollte.
0:39:55–0:40:00
Und Andreas Rettig sagt in dem Film,
0:40:00–0:40:06
er würde sich von mehr Vereinen so den Mut und den Ideenreichtum von Unterhaching
0:40:06–0:40:09
wünschen, was einigermaßen absurd
0:40:09–0:40:14
ist, weil Unterhaching einfach gegen bestehende Regeln verstoßen hat.
0:40:14–0:40:18
Gleichzeitig sagt Andreas Rettig oder wird zitiert auf der DFB-Homepage zum
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Start dieses UEFA-Pro-Lizenz-Lehrgangs, dass es sehr bedauerlich sei,
0:40:25–0:40:32
dass keine Frau im Lehrgang ist und sagt, es hätte sich aber in diesem Jahrgang keine Frau beworben.
0:40:32–0:40:39
Und Dietmar Beiersdorfer für den FC Ingolstadt widerspricht demund sagt
0:40:39–0:40:44
also zum einen hat sich Sabrina Wittmann beworben und zum anderen,
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als sie dann mitbekommen haben, dass es jetzt diesen Sonderweg gibt.
0:40:48–0:40:50
Wo es eben der also an sich total sinnvoll ist, wo man sagt,
0:40:51–0:40:55
es gibt Trainer*innen, die richtig gut sind, die im Verein sich auch schon total
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gut gezeigt haben und denen einfach ein paar von diesen Punkten fehlen.
0:40:59–0:41:04
Und da kann der Verein halt sagen, hey, wir schlagen euch den Trainer oder die
0:41:04–0:41:07
Trainerin aus unserem Verein für diesen Sonderweg vor.
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Das ist ja eigentlich also überhaupt nicht zu kritisieren.
0:41:11–0:41:14
Im Gegenteil, das ist ja eine Öffnung, die durchaus sinnvoll ist.
0:41:14–0:41:18
Und als man also von dieser Öffnung mitbekommen hat, sagt Dietmar Beiersdorfer,
0:41:18–0:41:22
hat man Sabrina Wittmann da auch noch nachträglich gemeldet,
0:41:22–0:41:26
aber auch über diese nachträgliche Meldung ist sie eben nicht zugelassen worden.
Annika Becker
0:41:26–0:41:30
Was nur in einem Nebensatz in dem Beitrag vorkommt, fand ich auch sehr interessant,
0:41:31–0:41:35
dass gesagt wird, ja, ihr habt mir diese fünf Monate gefehlt und irgendjemand
0:41:35–0:41:40
anderem, der dann nicht benannt wird, der im Trainerlehrgang angenommen wurde
0:41:40–0:41:43
und drin ist, fehlten drei Monate und da hat man dann aus Kulanz gesagt,
0:41:43–0:41:45
ah ja, komm, das runden wir auf.
Mara Pfeiffer
0:41:45–0:41:51
Ja, und das ist also schon ein bemerkenswerter Vorgang.
0:41:51–0:41:56
Vor allen Dingen brauchen wir unseren Hörer*innen ja sicherlich nicht zu sagen,
0:41:56–0:42:01
wie kompliziert es sowieso nach wie vor an vielen Standorten für Trainer*innen ist.
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Und dann hat man eben einen Standort, der total auf eine engagierte und talentierte
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Trainerin setzt und der auch versucht, eben die so weit wie möglich und so gut
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wie möglich voranzubringen.
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Und dann stößt man auf solche Hürden und muss sich auf der anderen Seite natürlich
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schon die Frage stellen, was gibt es irgendwie für Gründe, warum man halt für
0:42:25–0:42:28
Marc Unterberger eine Ausnahme gemacht hat.
0:42:28–0:42:35
Ist auf jeden Fall ein sehr, sehr spannendes Thema und wir können euch nur empfehlen,
0:42:35–0:42:40
dass ihr euch den Film anschaut. Man hat dann damit Ende der Film.
0:42:40–0:42:46
Also Sabrina Wittmann hat nicht mit den Kolleginnen von Sport Inside sprechen wollen,
0:42:46–0:42:49
was ich ehrlicherweise total nachvollziehbar finde,
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weil wenn du versuchst, in dieser, ich sag mal, Männermühle irgendwie als Frau
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deinen Weg zu gehen und dann dich zu so einem Thema auch noch anfängst,
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selbst zu äußern, Da hätte ich ehrlicherweise an ihrer Stelle auch keinen Bock drauf gehabt.
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Ich kann mir total gut vorstellen, dass es dann auch wieder Leute gibt,
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die das entsprechend irgendwie auseinander pflücken.
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Und man kann das dann in so einer Situation, glaube ich, überwiegt dann das
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Gefühl, dass man nicht kontrollieren kann, was mit den eigenen Worten passiert,
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nachdem sie so den Mund verlassen haben.
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Von daher gesehen total nachvollziehbar und der Beitrag endet dann damit,
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dass man also sagt, nachdem sie halt nicht zugelassen wurde für diesen Lehrgang,
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hat man ihr aber angeboten, in einer Kommission mitzuarbeiten.
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Man kann dann natürlich sagen, ja, ist doch cool, sie darf irgendwie was mitentwickeln,
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aber es ist natürlich auch so ein bisschen...
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Es hat auch so ein bisschen so ein Geschmäckle sozusagen. Du darfst jetzt hier
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irgendwie erst mal zwar noch nicht mitspielen, aber du darfst dich irgendwie
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schon mal zum Strategienentwerfen mit an den Tisch setzen.
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Also es ist total wichtig, diese Strategien zu entwerfen, aber es ist halt eben
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auch wichtig, Frauen im System zu fördern und dann nicht quasi an den Schreibtisch
0:44:05–0:44:06
irgendwie zurückzuholen.
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Also deswegen kann man wirklich nur hoffen, dass dann jetzt in der nächsten
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Runde, wo sie sich eben wieder bewerben wird, das dann auch entsprechend funktioniert.
Annika Becker
0:44:14–0:44:18
Ja, und eine andere Fragestellung, die ich noch sehr spannend fand,
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die kommt an dem Beitrag auch nochmal so kurz vor, ist die Frage danach,
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warum das eigentlich so ist, dass der DFB ein Monopol darauf hat,
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diese Trainer in Lizenzen zu vergeben und dafür auszubilden.
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Das ist so, das führt uns dann jetzt aber ganz, ganz weit.
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Aber wenn ihr da einen Beitrag dazu sehen könnt, ist Harald Lange,
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der ja auch sehr, sehr viel zu dem Thema schon geschrieben und gesagt hat an
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anderer Stelle, finde ich.
Mara Pfeiffer
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Und der auch in den sozialen Medien total umtriebig ist, also dem kann man da
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auf jeden Fall gut folgen, um bei diesem Thema auch auf der Höhe der Zeit zu sein.
Annika Becker
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Ja, aber dann lasst uns doch mal den Schwenk rüber machen zu Petra,
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die uns wieder einen ihrer Texte für die Bolztribüne für euch als Audiokommentar
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nochmal zusammengefasst und eingesprochen hat.
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Ich glaube, sie ist diese Woche ein bisschen im Rant-Modus.
Petra Tabarelli
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Wisst ihr, ich bin ja ein ruhiger, gutgläubiger Mensch. Wenn mich etwas enttäuscht,
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dann fange ich mich schnell und denke positiv.
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So nach dem Motto, ja, okay, echt schade, aber immerhin dies und das und ist
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ja schon mal ein erster Schritt in die richtige Richtung.
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Und beim nächsten Mal, dann folgt halt der nächste Schritt.
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Aberwenn dieser nächste Schritt nicht folgt, dann wandelt sich meine Enttäuschung in Wut.
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Ich rante deswegen eher selten, aber wenn, dann mit Herzblut.
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Und so am vergangenen Freitag in der
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Bolztribüne über die Nominierung der Schiedsrichter [sic!] für die EM 2024.
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Ihr erinnert euch vielleicht noch an die vergangene EM im Fußball der Männer.
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Das war eine Zeit, in der Stéphanie Frappart als erste Schiedsrichterin in der
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Champions League der Männer eingesetzt wurde und auch seitens der FIFA für eine
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EM-Qualifikation, dann später ja sogar bei der WM.
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Und die UEFA nominierte sie als Schiedsrichterin für die EM im Sommer 2021.
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Krass, großartig.
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Ein Wermutstropfen folgte dann, Frappart sollte ausschließlich als vierte Offizielle
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eingesetzt werden, also nur assistieren.
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Echt schade, dachte ich damals.
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Aber immerhin, es ist ja schon mal ein erster Schritt in die richtige Richtung.
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Und bei der nächsten EM ist sie dann Schiedsrichterin auf dem Platz.
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In meinem Rant auf der Bolztribüne umschrieb ich es als dröhnenden Schall gähnender Leere.
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Denn das ist, was ich tatsächlich beim Lesen der Nominierung empfand.
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Es dröhnte in meinem Kopf, als ob ein riesiger Airbus neben mir startet und
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ich gleich mein Gehör verliere.
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Und gleichzeitig war da nichts.
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Und ganz ehrlich, ich verstehe die UEFA einfach nicht. Es geht mir auch gar
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nicht um Frappart oder so.
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Es ist ja nicht so, dass ich mir jetzt nur die Schiedsrichterinnen angeschaut
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habe. Aber auch unter allen Assistentinnen ist keine Frau.
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Nicht mit der Fahne an der Linie, nicht als vierte Offizielle,
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nicht mal versteckt irgendwie im Video Assistance Center.
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Nix, nada, niente.
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Why? Ehrlich? Zum Beispiel Sian Massey-Ellis aus England, die assistiert seit
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2010 in der englischen Premier League der Männer.
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Die wurde zwischenzeitlich Mutter und hat gegen sämtliche Unkenrufe,
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unter anderem von ihrem Doktor sogar nicht nur seit Jahren wieder in
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der Premier League, sondern auch in der Nations League und Europa League der Männer.
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Es kann mir doch echt keiner erzählen, dass es da an Kompetenz oder Leistung
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hapert, weshalb überhaupt keine Frau wieder diesmal nominiert wurde. Echt, also meine Güte.
Annika Becker
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Ja, apropos EM-Schiedsrichter und das muss man dann an der Stelle,
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wie wir gerade erfahren haben, ja auch nicht entgendern.
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Die UEFA hat eben die Schiedsrichter für die EM dieses Jahr bekannt gegeben
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und wir verlinken euch die Liste dazu einmal.
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Es sind zwei aus Deutschland mit dabei.
Mara Pfeiffer
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Ja, und dann gibt es positive und weniger positive Nachrichten aus Aachen.
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Die positive sportliche Nachricht sicherlich auch für die Fans,
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die da lange drauf gewartet haben, ist eben der Aufstieg, die überhaupt nicht
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positive Nachricht und das muss man natürlich getrennt voneinander betrachten.
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Man muss aber eben auch in die Betrachtung mit einbeziehen, dass es ein Problem
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des Gesamtvereins und auch der Verantwortlichen ist und nicht nur das Problem
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von bestimmten Fangruppierungen ist, die mangelnde Abgrenzung nach rechts,
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die da als Thema zuletzt häufiger aufgepoppt ist.
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Wir hatten es hier vor einer Weile auch schon mal wegen eines in dem Artikel,
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den wir euch verlinken, angebrochenen Statements des Vereins zu den bundesweiten Demos gegen rechts.
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Da hat Alemannia Aachen sich nämlich im Gegensatz zu vielen anderen erstmal
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nicht beteiligen wollen wegen einer angeblichen Spaltung der Gesellschaft,
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die von diesen Demonstrationen ihrer Meinung nach ausgehen sollte.
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Sie sind dann da hinterher so ein bisschen zurückgerudert, aber da haben sie
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insgesamt ein sehr unglückliches Bild abgegeben.
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Und es geht jetzt eben um offen recht extreme AkteurInnen, die sehr vereinsnah
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agieren können und um einen extrem gewaltbereiten Anteil der Fanszene,
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der eben auch vielen anderen Angst macht,
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sodass sie sich nur anonym zu dem Thema äußern können.
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Es ist mittlerweile auch ein Problem für die Stadt beziehungsweise Politik als Ganzes.
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Der Verein distanziert sich, so wirkt es zumindest nur sehr fadenscheinig und
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um das eigene Image eben an der Stelle nicht irgendwo hin abdriften zu lassen,
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aber die Gesamtgemengelage ist keine gute, gerade im,
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In den jetzigen Zeiten wäre so eine Abgrenzung eben dringend notwendig,
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ist sie eigentlich immer.
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Wir verlinken euch dazu unterschiedliche Beiträge von der Sportschau aus der Zeit und aus der Taz.
Annika Becker
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Ja, dann gibt es Kritik am Sportfördergesetz.
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Es heißt, dass soziale Absicherungsfragen zu kurz kommen und dass eine unabhängige
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Vertretung in den Aufsichtsgremien der geplanten Leistungssportagentur, die es da geben soll,
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Zitat sogar verhindert wurden.
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Gefordert wird ein Tarifvertrag und die Verankerung von Ansprüchen im Gesetz,
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Zitat, etwa bei den Themen Elternschaft, Krankheit, Unfall, Alter oder Arbeitsunfähigkeit.
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Die Trainerinnen und Trainer hatten zuletzt sogar laut über einen Streik nachgedacht,
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falls ihre Forderungen im Prozess der Leistungssportreform zu kurz kommen sollten.
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Wir verlinken euch dazu einen Artikel
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vom SID, der das Ganze noch etwas ausführlicher aufbereitet für euch.
Mara Pfeiffer
0:51:29–0:51:32
Ja, dann wechseln wir mal kurz in die USA.
0:51:33–0:51:38
Kansas City Current entlässt den Chef der medizinischen Abteilung, Carlos Jimenez.
0:51:39–0:51:44
Er soll eine Beziehung mit einer Spielerin geführt haben. Nach dem Missbrauchsskandal
0:51:44–0:51:49
2021 wurde für die gesamte NWSL festgeschrieben, dass es verboten ist,
0:51:49–0:51:51
selbst wenn die Beziehung einvernehmlich ist,
0:51:53–0:51:56
Zitat aus The Athletic, natürlich in der Übersetzung.
0:51:56–0:52:01
Die NWSL hat im Rahmen ihrer Reform nach den Vorwürfen der sexuellen Nötigung
0:52:01–0:52:06
gegen Paul Riley und der anschließenden gemeinsamen Untersuchung eine Richtlinie
0:52:06–0:52:08
zum Verbot der Verbrüderung,
0:52:08–0:52:13
also eine Non-Fraternization-Policy eingeführt, zusätzlich zu einer Richtlinie
0:52:13–0:52:17
über Diskriminierung, Belästigung und Mobbing am Arbeitsplatz.
0:52:17–0:52:21
Und wir verlinken euch dazu den Artikel aus The Athletic.
Annika Becker
0:52:21–0:52:26
Ja, dann geht es vor Gericht weiter in die nächste Runde. Wer übernimmt die
0:52:26–0:52:29
Polizeikosten für Hochrisikospiele?
0:52:29–0:52:35
Da ist nämlich am vergangenen Donnerstag der Prozess vor dem Verfassungsgericht
0:52:35–0:52:37
in Karlsruhe gestartet.
0:52:37–0:52:42
Das Urteil zu der Sache wird in einigen Monaten erwartet.
0:52:42–0:52:46
Wir hatten es davon hier auch schon häufiger.
0:52:46–0:52:52
Es geht eben um diese Grundsatzfrage, ob der Staat schrägstrich die Steuerzahler*innen
0:52:52–0:52:53
für jedes Sicherheitsrisiko einsetzt.
0:52:54–0:52:59
Aufkommen müssen, dass es einer kommerziellen Großveranstaltung resultiert.
0:52:59–0:53:05
Die DFL als eine Seite vor Gericht argumentiert eben mit dem Interesse der Allgemeinheit
0:53:05–0:53:09
und so salopp zusammengefasst, schließlich zahlen auch Fußballfans Steuern.
0:53:09–0:53:14
Die andere Seite sagt, dass Veranstalter*innen eben einen wirtschaftlichen Nutzen
0:53:14–0:53:20
aus Events ziehen und dann eine besondere Verantwortung für die öffentliche
0:53:20–0:53:21
Sicherheit zu tragen hätten.
0:53:21–0:53:26
Wir verlinken euch da mehrere Artikel und unter anderem auch einen Kommentar
0:53:26–0:53:28
zu dem Thema im Tagesspiegel.
0:53:29–0:53:34
Der, finde ich, sehr schön diesen Turn aufmacht zwischen, dass man eigentlich
0:53:34–0:53:39
denkt, naja, diese Argumentation der DFL ist vielleicht ein bisschen seltsam,
0:53:39–0:53:42
aber wenn man dann mal genauer darüber nachdenkt, haben sie halt schon recht.
Mara Pfeiffer
0:53:42–0:53:49
Spannend ist diese Diskussion, was müssen Steuerzahler*innen finanziell übernehmen,
0:53:49–0:53:52
finde ich auch immer vor dem Hintergrund, dass es bei Fußballspielen bei vielen
0:53:52–0:53:55
Leuten so einen Reflex gibt zu sagen,
0:53:55–0:53:59
warum muss ich diesen Quatsch bezahlen, Was interessieren mich Fußballspiele?
0:54:00–0:54:05
Gleichzeitig ist es bei anderen Großveranstaltungen, wird es als total normal
0:54:05–0:54:10
angesehen, dass alles, was da auch so an Polizeiapparat rundherum eben aufgefahren
0:54:10–0:54:13
wird, von den Steuerzahler*innen gezahlt wird.
0:54:13–0:54:20
Und wir kommen später noch auf ein anderes Thema, was die TAZ aufgearbeitet hat.
0:54:20–0:54:26
Und in dem Artikel dazu wird nochmal darauf hingewiesen, dass in der Saison
0:54:26–0:54:32
2022-23, für die es eben mittlerweile auch den Jahresbericht der ZIS,
0:54:32–0:54:35
also der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze gibt.
0:54:35–0:54:41
Und daraus zitieren sie, auf rund 13 Millionen Zuschauer*innen in der Bundesligasaison
0:54:41–0:54:43
kamen rund 400 Verletzte.
0:54:44–0:54:48
Jetzt mal unabhängig davon, dass jede verletzte Person immer eine zu viel ist
0:54:48–0:54:50
und damit wieder zurück ins Zitat.
0:54:51–0:54:55
Fußballspiele gehören damit weiter zu den sichersten Großveranstaltungen.
0:54:55–0:55:00
Und das ist glaube ich was, was Leute sich halt irgendwie überhaupt nicht vor
0:55:00–0:55:03
Augen führen, sondern die sehen dann halt mal eine Pyrofackel im Fernsehen und
0:55:03–0:55:04
dann sind sie der Meinung,
0:55:04–0:55:09
ihre komplette sauer verdiente Kohle geht irgendwie dafür drauf,
0:55:09–0:55:12
dass die Polizei sie vor diesen randalierenden Fans schützt.
0:55:12–0:55:15
Und es geht halt ziemlich weit an der Realität vorbei und das muss man an der
0:55:15–0:55:17
Stelle einfach auch mal wieder betonen.
Annika Becker
0:55:17–0:55:24
Ja, guter Punkt. Ich mache mal weiter damit, dass der DFB angekündigt hat,
0:55:24–0:55:30
das ökologische Engagement rund um die Pokalfinals bei Männern wie auch Frauen auszubauen.
0:55:31–0:55:36
Es gibt unter anderem ein Mitfahrportal, was ich eine sehr spannende Idee finde,
0:55:36–0:55:41
wenn ich das mal so persönlich anmerken darf. Und es gibt aber auch weitere Maßnahmen.
0:55:42–0:55:48
Also zum Beispiel soll es eben in den Stadien eine Anpassung bei der Preispolitik
0:55:48–0:55:55
geben zugunsten von vegetarischen Nahrungsmitteln und Reste sollen gespendet werden und das,
0:55:55–0:55:58
was nicht gespendet werden kann, soll dann aufbereitet werden,
0:55:58–0:56:01
dass daraus Energie erzeugt werden kann zum Beispiel.
0:56:02–0:56:05
Also das ist doch mal eine gute Nachricht, finde ich.
Mara Pfeiffer
0:56:06–0:56:11
Ja, Grüße an der Stelle an Christoph Kessel, online unterwegs als Mainzer on Tour,
0:56:11–0:56:17
der auf seinen Auswärtsfahrten ja immer genau das checkt, also ob es eine vegetarische
0:56:17–0:56:22
Variante gibt, die günstiger ist als die Fleischvarianten.
0:56:23–0:56:29
Weiter im Text, Miriam Schwermer wird das DFB-Pokalfinale der Frauen am 9.
0:56:29–0:56:32
Mai in Köln zwischen Bayern München und dem VfL Wolfsburg leiten,
0:56:32–0:56:36
das inzwischen übrigens fast ausverkauft ist.
0:56:36–0:56:40
Wir verlinken euch die entsprechende DFB-Meldung und damit darf die Annika euch
0:56:40–0:56:44
jetzt in die Untiefen der Streitigkeiten zwischen DFL und DAZN mitnehmen.
Annika Becker
0:56:45–0:56:48
Ja, also ich steige jetzt nicht mehr ganz von vorne ein,
0:56:48–0:56:52
weil wir letzte Woche schon drüber gesprochen haben und das wird ja auch viel drüber berichtet,
0:56:52–0:56:57
aber wir fanden es nochmal sehr wichtig zu sagen, dass natürlich die DFL inzwischen
0:56:57–0:57:02
auch reagiert hat und ihrerseits zu allem, was DAZN und die Öffentlichkeit
0:57:02–0:57:05
getragen hat, auch nochmal eine Stellungnahme abgegeben hat.
0:57:05–0:57:11
Und die hat es schon sehr, sehr in sich, wenn man die sich halt so Punkt für Punkt durchliest.
0:57:11–0:57:17
Ich kann jetzt wahrscheinlich hier nicht alles vorlesen, aber sie sagen eben ganz deutlich,
0:57:17–0:57:23
dass es aus ihrer Sicht überhaupt keinen Rechteverstoß gegeben hat,
0:57:23–0:57:26
so wie DAZN ihnen der DFL vorwirft.
0:57:26–0:57:30
Und schreibt dann eben als zweiten Punkt sehr, sehr deutlich:
0:57:30–0:57:36
"Die zuständigen Gremien der DFL haben das Rechte-Paket B entsprechend den Verfahrensregeln
0:57:36–0:57:39
der Ausschreibung rechtmäßig an einen anderen Bieter vergeben.
0:57:39–0:57:45
Die Angebote der DAZN Limited waren nicht ausschreibungskonform und wurden deswegen
0:57:45–0:57:49
bei der Vergabe nicht berücksichtigt. Das von DAZN nachträglich eingereichte
0:57:49–0:57:54
Dokument einer Bank ändert an der Entscheidung über die anderweitige Vergabe nichts.
0:57:54–0:57:59
Für die von DAZN geforderte Rücknahme der Entscheidung gibt es keine Grundlage
0:57:59–0:58:00
und keine Berechtigung."
0:58:00–0:58:07
Und ungefähr in dem Duktus geht es dann weiter, dass da eben auseinandergenommen
0:58:07–0:58:11
wird, was DAZN der DFL die ganze Zeit öffentlich vorwirft.
0:58:11–0:58:16
Es ist sehr, sehr klar, finde ich auch. Ja, es wird eben unter anderem gesagt,
0:58:16–0:58:20
dass es nicht stimmt, dass es keine Gesprächsangebote gegeben habe.
0:58:20–0:58:27
Es habe im Gegenteil sogar welche gegeben, aber ja, da ist eben nichts zustande gekommen.
0:58:27–0:58:33
Und dann fand ich noch sehr spicy, möchte ich so salopp sagen,
0:58:34–0:58:35
den letzten Punkt in dieser Stellungnahme,
0:58:36–0:58:40
wo die DFL schreibt: "Sollte DAZN die Schiedsklage einreichen,
0:58:40–0:58:43
ist die DFL für ein solches Verfahren gut aufgestellt.
0:58:44–0:58:48
Die DFL erwartet im Sinne zügiger Prozess- und Rechtssicherheit,
0:58:49–0:58:53
die im allseitigen Interesse liegt, dass alle Beteiligten einen Schiedsspruch
0:58:53–0:58:56
als endgültig und abschließend akzeptieren."
0:58:57–0:59:02
Also mal so frei übersetzt, wenn ihr da eine größere Nummer draus machen wollt,
0:59:02–0:59:04
dann reitet ihr ziemlich viele Leute in die Scheiße.
0:59:04–0:59:11
Dazu kann man noch hinzufügen, dass aktuell die Ausschüttung der TV-Gelder stockt,
0:59:11–0:59:16
weil Zahlungen von nicht genannten Medienpartnern ausstehen.
0:59:16–0:59:19
Die Vereine müssen also aktuell auf Gelder verzichten.
0:59:20–0:59:24
Und gleichzeitig läuft gerade eine Sammelklage gegen DAZN wegen der Erhöhung
0:59:24–0:59:27
der Preise in den Jahren 2021 und 2022.
0:59:28–0:59:32
Dazu verlinken wir euch eine Pressemitteilung der Verbraucherzentrale,
0:59:32–0:59:34
die diese jetzt eingereicht hat.
Mara Pfeiffer
0:59:34–0:59:39
Ich kann dazu nur sagen, die meisten Kommentare, die ich unter anderem auf LinkedIn
0:59:39–0:59:45
zu dem Thema gesehen habe, bestanden einfach aus dem Popcorn-Emoji und ich möchte
0:59:45–0:59:48
mich da inhaltlich vollumfassend anschließen.
0:59:48–0:59:52
Also, ich meine, wir haben das ja schon ein paar Mal gesagt,
0:59:52–0:59:55
wenn wir hier an einigen Stellen dann auch mal ein Gelächter ausbrechen,
0:59:55–0:59:58
dann bedeutet das am Ende des Tages nicht, dass wir die Themen nicht mit der
0:59:58–1:00:02
inhaltlich irgendwie angemessenen Ernsthaftigkeit betrachten,
1:00:02–1:00:06
aber manchmal Leute ernsthaft, also geht es halt auch nicht ohne ein bisschen Popcorn.
1:00:06–1:00:08
Was zur Hölle?
1:00:08–1:00:11
Ja, apropos Popcorn.
1:00:11–1:00:20
Die mehrere Billionen schwere staatliche saudi-arabische Erdölgesellschaft Aramco wird Sponsor der FIFA.
1:00:22–1:00:25
Wir lassen euch mal ganz kurz Zeit, um diesen Satz zu verarbeiten.
1:00:25–1:00:31
Also es ist tatsächlich so, die staatliche saudi-arabische Erdölgesellschaft wird Sponsor der FIFA.
1:00:31–1:00:37
Das wird auch Auswirkungen haben auf das Turnier der Frauen.
1:00:37–1:00:44
Es wird aber natürlich auch Auswirkungen haben, also auf andere Dinge,
1:00:44–1:00:47
beispielsweise, ist es ja so.
Annika Becker
1:00:47–1:00:47
Räusper, Compliance, Räusper.
Mara Pfeiffer
1:00:50–1:00:54
Ja, also wir müssen wahrscheinlich nichts weiter dazu sagen.
1:00:54–1:01:00
Ihr wisst alle, dass es für die Bewerbung auf die WM 2034 einen Bewerber gibt.
1:01:00–1:01:03
Mir fällt jetzt gerade nicht ein, wer es ist. Ach ja, genau, Saudi-Arabien.
1:01:04–1:01:08
Man sagt ja immer so schön, dass alles mit allem zusammenhängt,
1:01:08–1:01:10
aber ich glaube, so war es nicht gemeint.
Annika Becker
1:01:11–1:01:13
Nee, eher nicht.
Mara Pfeiffer
1:01:14–1:01:20
Jetzt kann man natürlich sagen, apropos Saudi-Arabien. Aber tatsächlich passiert
1:01:20–1:01:22
bei Newcastle mal was Cooles.
Annika Becker
1:01:22–1:01:27
Ja, das ist tatsächlich eine sehr coole Nachricht. Aber ja, einen gewissen Zusammenhang
1:01:27–1:01:28
gibt es da natürlich auch.
1:01:29–1:01:32
Newcastle bringt Trikots für Gehörlose raus.
1:01:33–1:01:40
Das ist ein sehr interessantes Stück Technik, das in diesen Trikots steckt.
1:01:40–1:01:45
Denn es ist so, dass die Geräusche im Stadion rund um das Spielfeld aufgenommen werden.
1:01:45–1:01:50
Und dann muss das Signal umgewandelt werden in ein digitales und dann gibt es
1:01:50–1:01:57
in diesen Trikots Sensoren, die dieses digitale Signal wiederum umwandeln in
1:01:57–1:02:00
Vibrationen, die die Leute dann wahrnehmen können.
1:02:00–1:02:10
Das heißt, sie können eben die unterschiedlichen Lautstärkegrade und die Stimmung so dann fühlen.
1:02:10–1:02:12
Und das ist schon eine sehr, sehr coole Sache.
1:02:12–1:02:18
Es gab auch erste Reaktionsvideos dazu, die ich sehr rührend fand. Ja.
Mara Pfeiffer
1:02:19–1:02:23
Das muss man wirklich dann mal so anerkennen.
1:02:23–1:02:25
Das ist eine sehr, sehr coole Idee und es ist wohl sogar so,
1:02:25–1:02:29
dass man auch die Gesänge dann erkennen kann, also weil es halt eben vom Signal
1:02:29–1:02:34
her sich eben anders anfühlt als andere Arten von Lautstärke. Danke.
1:02:35–1:02:41
Ganz harter Themenschwenk. Marta kündigt ihren Rücktritt aus der Nationalelf an dieses Jahr.
1:02:41–1:02:47
Sie möchte zu Olympia wegen der sehr kleinen Kader. Wir haben darüber hier ja
1:02:47–1:02:51
schon häufiger gesprochen, ist allerdings nicht klar, ob das nochmal klappen wird.
1:02:53–1:02:59
Sie sagt selbst, dass sie ganz gelassen in die Zukunft dieser Nationalelf blickt,
1:02:59–1:03:05
weil es sehr viele talentierte Nachwuchsspielerinnen gäbe, von denen sie wahrscheinlich
1:03:05–1:03:09
etliche mit ihrer Karriere mit inspiriert hat, füge ich da an.
Annika Becker
1:03:10–1:03:16
Ja, zu Recht. Dann gab es vielleicht auch einige neu inspirierte Menschen beim
1:03:16–1:03:19
Duell in der Regionalliga Nordost der Frauen.
1:03:19–1:03:23
Da gab es nämlich das Nachholspiel zwischen Union Berlin und Hertha BSC.
1:03:23–1:03:26
Es waren 12.511 Zuschauer*innen bei
1:03:26–1:03:33
der Partie, was gemessen an der Liga halt einfach eine krasse Nummer ist.
1:03:33–1:03:40
Union hat 5 zu 0 gewonnen. Und ja, wir schicken liebe Grüße zu Steffi rüber,
1:03:41–1:03:45
die nicht nur die coolen Designs für die Bolztribüne gemacht hat,
1:03:45–1:03:50
sondern auch sehr, sehr tolle Fotos, wie ich finde, für Textilvergehen von der Partie.
1:03:50–1:03:55
Also haben wir hier einmal ihre Fotostrecke für euch und dann noch einen Artikel
1:03:55–1:03:57
auch auf Textilvergehen,
1:03:57–1:04:03
wo ich die Diskussion unter dem sehr schönen Artikel an sich auch sehr,
1:04:03–1:04:08
sehr toll finde, unter anderem, weil Mo auch was dazu beigetragen hat.
Mara Pfeiffer
1:04:09–1:04:15
Genau, und Mo verdient sowieso regelmäßige Medaillen und Anstecknadeln für die
1:04:15–1:04:18
Art und Weise der Diskussion im Fußball.
1:04:20–1:04:25
Wir kommen zu dem schon angekündigten Taz-Artikel.
1:04:25–1:04:32
Es geht darum, dass Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens Derbys künftig
1:04:32–1:04:35
ohne Auswärtsfans stattfinden lassen möchte.
1:04:35–1:04:40
Die Taz schlüsselt die neuen Fragen und Antworten dazu auf,
1:04:40–1:04:47
also unter anderem, ob sie das tatsächlich verbieten kann und natürlich dann
1:04:47–1:04:54
auch Fragen nach Gefahren von Pyrotechnik und der Kontrolle von Pyrotechnik am Einlass.
1:04:56–1:05:01
Ich finde die Diskussion einigermaßen populistisch.
1:05:01–1:05:05
Es ist ja jetzt auch nicht das erste Mal so, dass sich da Innenminister oder
1:05:05–1:05:10
Innenministerinnen im Fußball auf eine Art und Weise einklinken,
1:05:10–1:05:13
die ein bisschen schwierig nachvollziehbar ist,
1:05:13–1:05:16
wenn man sich mit den Themen intensiver beschäftigt.
1:05:16–1:05:21
Das Thema Auswärtsfans ist natürlich eins, was auf diese harte Art und Weise
1:05:21–1:05:23
bislang nicht angegangen wurde.
1:05:24–1:05:29
Man könnte jetzt ja sarkastisch sagen,
1:05:29–1:05:36
wenn man zurückgeht zur Grunddefinition eines Derbys, dann hat man mit dem Thema
1:05:36–1:05:39
auch nicht so sehr viele Schwierigkeiten, weil der Begriff wird mittlerweile
1:05:39–1:05:41
leider sehr inflationär benutzt.
1:05:41–1:05:46
Aber ich fürchte eher, solche Anregungen würden dann dazu führen,
1:05:46–1:05:53
dass Politik und Polizei aus allem, was sich halbwegs miteinander verknüpfen
1:05:53–1:05:54
lässt, ein Derby machen.
1:05:54–1:06:00
Das ist sicherlich ein Weg, den man gar nicht erst anfangen sollte zu beschreiten.
Annika Becker
1:06:00–1:06:08
Ja, dann gibt es zum Abschluss noch eine durchaus traurige,
1:06:08–1:06:12
schwierige Nachricht. Die brasilianische Nationalspielerin Luana
1:06:12–1:06:18
hat nämlich heute öffentlich gemacht auf ihrem Instagram-Kanal,
1:06:18–1:06:23
dass bei ihr eine Krankheit diagnostiziert wurde, nämlich Morbus Hodgkin,
1:06:23–1:06:26
auch bekannt als Hodgkin-Lymphom.
1:06:26–1:06:33
Das ist etwas, das dann mit einer Chemotherapie behandelt werden muss, wie sie schreibt.
1:06:33–1:06:40
Sie bedankt sich bei all ihren Fans, bei dem brasilianischen Nationalteam und
1:06:40–1:06:46
natürlich auch bei ihrem Verein Orlando Pride für die gesamte Unterstützung.
1:06:46–1:06:52
Und schrieb, dass sie natürlich schon viele andere
1:06:52–1:06:57
Kämpfe geführt hat auf dem Fußballfeld und dass das jetzt aber nochmal ein ganz
1:06:57–1:07:00
anderer Besonderer ist, den sie aber genauso annehmen wird.
1:07:01–1:07:05
Und auch wenn das vom anderen Ende der Welt und in einer anderen Sprache
1:07:05–1:07:10
vielleicht immer ein bisschen komisch wirkt, aber wir wünschen für diesen Kampf
1:07:10–1:07:11
alles, alles Gute an dieser Stelle.
Mara Pfeiffer
1:07:11–1:07:15
Ja genau und dann haben
1:07:15–1:07:18
wir für euch zwei Empfehlungen dabei
1:07:18–1:07:25
diese Woche eine Hör- und eine Schau-Empfehlung. Zum einen war Theresa Lachner
1:07:25–1:07:33
zu Gast bei Nora Hespers in "Mensch Frau Nora", schout out an dieser Stelle insgesamt
1:07:33–1:07:37
an Nora die ja nicht nur in ihrem beruflichen Podcast
1:07:37–1:07:41
immer wieder wichtige Themen tackelt, sondern eben dann auch,
1:07:41–1:07:47
wenn sie es persönlich nochmal wichtig findet, auch eben in "Mensch Frau Nora".
1:07:47–1:07:51
Die beiden haben sich unterhalten über Sexismus und Sportbekleidung.
1:07:51–1:07:56
Aufgehängt kann man sich schon ein bisschen denken an diesen neuen Nike-Trikots,
1:07:56–1:08:02
wo es zuletzt von einigen Spielern schon halbwegs humoristische Einlassungen
1:08:02–1:08:04
dazu gab, die so in die Richtung gingen.
1:08:04–1:08:08
Meine beiden Schamlippen diskutieren noch drüber, welche sich in dem Trikot
1:08:08–1:08:10
irgendwie aufhalten darf und welche raushängt.
1:08:11–1:08:17
Es ist natürlich so, dass Nike gesagt hat, ja, das ist ja nur eine Option.
1:08:18–1:08:21
Man kann ja auch was anderes anziehen, aber es steckt natürlich auch was dahinter,
1:08:21–1:08:27
dass man genau die eben so präsentiert. Und Theresa Lachner könnt ihr sowieso
1:08:27–1:08:32
euch auch mal in den sozialen Medien raussuchen und auch ihren tollen Podcast.
1:08:32–1:08:37
Die hat sehr viele, sehr kluge Dinge zu diesen Themen zu sagen und einer der
1:08:37–1:08:44
ja sicherlich sehr wahren Sätze in dem Podcast ist, dass sie sagt,
1:08:44–1:08:46
als Frau kannst du es sowieso nur falsch machen.
1:08:47–1:08:53
Insgesamt sind das zwei sehr, sehr kluge Köpfe, die sich da zusammenstecken
1:08:53–1:08:57
und ein total unterhaltsames Gespräch führen.
1:08:57–1:09:03
Und als zweite Empfehlung, liebe Grüße an der Stelle an Franzi von "Legende verloren".
1:09:04–1:09:11
Eine Doku über den Aufstieg der BSG-Frauen, die einfach total herzig und wholesome ist.
1:09:11–1:09:18
Also wenn ihr mal einfach so eine Viertelstunde roundabout euch richtig gut
1:09:18–1:09:21
fühlen wollt mit Fußball, dann schaut euch diese Doku an, da geht es euch hinterher
1:09:21–1:09:22
gleich ein bisschen besser.
Annika Becker
1:09:22–1:09:29
Ja, und dann würde ich sagen, für das, was nicht so gut läuft im Fußball,
1:09:29–1:09:35
da kennt ihr alle unsere Kategorie, die wir dafür haben und die beginnt jetzt und heißt so.
1:09:41–1:09:45
Wir fliegen mit unserem Kackspech dieses Mal nach Frankreich,
1:09:45–1:09:53
genauer gesagt zum Verein Stade Brest oder in vollem Namen Stade Brestois 29.
1:09:53–1:09:59
Die Frauen dieses Vereins spielen gerade in der dritten französischen Liga der
1:09:59–1:10:05
Frauen und haben letzte Woche einen offenen Brief veröffentlicht,
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exklusiv über die Plattform Footeuses,
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die wir hier auch schon mehrmals verlinkt hatten.
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Und haben einen Streik angedroht, wenn sich nicht verschiedene Dinge ändern.
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Es geht um schlechte Bedingungen im Verein. Dazu gehören unter anderem unhygienische Unterkünfte,
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zu spät vergebene Verträge, nachdem Spielerinnen schon fünf Monate beim Verein
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waren und den dann erst fünf Monate später bekommen haben,
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nicht gezahlte Gehälter und noch einiges mehr.
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Ich zitiere einmal aus der Übersetzung des offenen Briefes.
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"Einige Verträge wurden erst fünf Monate nach der Ankunft im Verein unterzeichnet.
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Die Spielerinnen mussten ihren Lebensunterhalt fernab von ihren Familien bestreiten,
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ohne das geringste Einkommen.
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Als ihre Verträge fünf Monate später unterzeichnet wurden, war der Betrag niedriger
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als vorher ausgemacht. Der gesamte Mitarbeiter*innenstab hat zusammengelegt,
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um ihnen finanziell zu helfen."
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Es soll zudem so gewesen sein, dass Mieten für Wohnungen, die vom Verein den
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Spielerinnen vermittelt wurden, ohne vorheriges Einverständnis von den Gehältern abgezogen wurden.
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Und das ist an sich schon kriminell.
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Man muss dann aber dazu sagen, dass die Spielerinnen sehr detailliert beschreiben,
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in was für einem schlechten Zustand diese Wohnungen teilweise sind,
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die als schimmelig und ohne Heizung beschrieben werden.
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Die Spielerinnen sagen außerdem, sie haben keine vollständige Ausrüstung und
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dass ihnen zum Teil der Zugang zu den Profianlagen der Männer verwehrt wurde.
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Zudem soll zum Teil das Recht auf Berufsausbildung ohne Erklärung verweigert
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worden sein und MitarbeiterInnen der Abteilung wurden ersatzlos entlassen. Erneutes Zitat.
1:12:05–1:12:05
"Angesichts dieser unhaltbaren Situation haben die Spielerinnen von Stade Brestois 29 beschlossen, das Wort zu ergreifen und den Vorsitzenden des Vereins, Daniel Le Roux, um Erklärungen zu bitten. 'Wir fragen uns, welche Absichten der Präsident verfolgt. Wir haben am 15. März 2024, dem Tag vor einem entscheidenden Spiel, als wir um den Aufstieg in die zweite Liga kämpften,
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eine nicht namentlich gekennzeichnete E-Mail von ihm erhalten,
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in der er uns mitteilte, dass die meisten von uns in der nächsten Saison nicht
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wiederkommen würden. Will er uns destabilisieren?'"
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Die Spielerinnen sind in Kontakt mit der Gewerkschaft UNFP.
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Das ist die französische Gewerkschaft für Fußballspieler und Spielerinnen.
1:12:54–1:12:58
Footeuses hatte natürlich auch den Verein um Kommentar dazu angefragt.
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Er hat sich aber geweigert, sich gegenüber dem Medium zu äußern.
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Er hat stattdessen auf der eigenen Homepage ein Statement rausgegeben.
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Das verlinken wir euch der Vollständigkeit halber unten auch.
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Da wird gesagt, dass es eine interne Untersuchung im Verein geben soll.
1:13:13–1:13:17
Ich werde langsam ein bisschen sarkastisch, wo ich das hier alles vortrage.
1:13:17–1:13:20
Ich muss sagen, wenn es eine Sache gibt, die mich sowas von ankotzt im Fußball
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ist, wenn Vereine sagen, oh ja, da machen wir mal eine interne Untersuchung.
1:13:24–1:13:29
Ja, weil intern ist die dann auch unabhängig. Was kommt denn dann dabei raus?
1:13:29–1:13:31
Wer macht diese Untersuchung und so weiter und so weiter?
1:13:32–1:13:35
Also ja, es hört sich alles recht grottig an.
1:13:36–1:13:41
Und es bleibt jetzt eben abzuwarten, was bei dieser internen Untersuchung rauskommt
1:13:41–1:13:45
und was die Gewerkschaft vielleicht in der Zwischenzeit noch erwirken kann.
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Die Spielerinnen haben auch die Unterstützung ihrer diversen Spielerberater
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und Beraterinnen zugesichert bekommen.
1:13:53–1:13:59
Also man darf erwarten, dass es da in nächster Zeit durchaus noch hoch hergehen wird.
1:13:59–1:14:01
Mara, möchtest du da auch noch was dazu sagen?
Mara Pfeiffer
1:14:02–1:14:06
Nee, ehrlich gesagt fällt mir da überhaupt nichts mehr dazu ein. Also, ähm...
1:14:07–1:14:12
Es ist immer wieder aufs Neue schockierend,
1:14:12–1:14:20
was da für ein Umgang herrscht und vor allen Dingen, woran ich bei solchen Nachrichten
1:14:20–1:14:23
immer denke, ist, wir haben jetzt 2024,
1:14:23–1:14:28
das Interesse am Fußball der Frauen ist in den letzten Jahren schon deutlich gestiegen.
1:14:28–1:14:33
Die Spielerinnen haben eben die Möglichkeiten über soziale Medien und so weiter,
1:14:33–1:14:36
also sich überhaupt Gehör zu verschaffen.
1:14:36–1:14:39
Aber das sind ja alles keine Dinge, die im Fußball der Frauen jetzt plötzlich
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aufploppen, sondern die hat
1:14:41–1:14:44
es wahrscheinlich in den letzten Jahrzehnten immer und überall gegeben.
1:14:44–1:14:49
Und wenn man was Positives finden kann, dann tatsächlich, dass die Spielerinnen
1:14:49–1:14:53
mittlerweile mehr Mittel und Wege haben, um sich tatsächlich Hilfe zu holen
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und es auch konsequenter tun.
1:14:55–1:14:58
Also das ist das, was ich an positiver Entwicklung sehe, aber mehr auch nicht.
Annika Becker
1:15:00–1:15:03
Yes, das muss man wohl leider so festhalten.
Mara Pfeiffer
1:15:03–1:15:11
Ja, aber um euch jetzt nicht in einer total trüben Laune zu entlassen aus unserem
1:15:11–1:15:17
Podcast, weisen wir einfach am Ende nochmal darauf hin, was Annika am Anfang schon angekündigt hat.
1:15:17–1:15:24
Wenn ihr uns Podcasten sehen wollt, dann kommt doch am Freitag nach Köln ins Sportmuseum.
1:15:24–1:15:28
Es gibt noch Tickets für unseren ersten Live-Podcast zusammen mit der wunderbaren
1:15:28–1:15:33
Claudia Neumann und wir setzen euch den Link natürlich in die Shownotes.
1:15:33–1:15:34
Wir sehen uns hoffentlich da, oder?
Annika Becker
1:15:35–1:15:39
Ich denke schon. Was sagt man? Sagt man eigentlich immer Kölle-Alav?
1:15:39–1:15:40
Ich kenne mich da nicht so aus.
Mara Pfeiffer
1:15:41–1:15:42
Keine Ahnung, man.
Annika Becker
1:15:45–1:15:46
Helau.
1:15:46–1:15:47
Bis Freitag.
1:15:47–1:15:47
Wir freuen uns auf euch.
Mara Pfeiffer
1:15:48–1:15:52
Helau sagt man in Köln bestimmt nicht. Bis Freitag, ihr Lieben.
1:15:52–1:15:53
Ciao.

2 Gedanken zu „Passierschein A38“

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