Zum Inhalt springen

Zack, da ist die „Becker & Pfeiffer Sommertour“ auch schon wieder vorbei – und bevor Annika sich aufmacht nach Frankreich zum Olympischen Fußballturnier der Frauen podcasten wir für eine Folge im altbekannten Setting über die Themen dieser und der letzten Wochen. Für die nächsten Wochen gilt dann: Bleibt alles anders! Denn zwischen Frankreich und Wiesbaden glühen die Aufnahmedrähte und dann hoffentlich überall eure Podcatcher. Wir freuen uns.

Thematisch geht es heute um den Umgang mit dem Fußball der Frauen innerhalb von Vereinen, unter anderem an den aktuellen Beispielen MSV Duisburg und Reading Women. Außerdem reden wir über Maras Kolumne zu Toni Kroos bei Lanz & Precht und die grenzüberschreitenden Reaktionen darauf.

In den Blitznews schauen wir auf die Entlassung des U20-Trainers bei den ÖFB-Frauen, eine Umfrage von Women in Football zu Diskriminierung und die andauernde Krise im argentinischen Nationalteam. Der Kackspecht fliegt diese Woche zu Manuel Gräfe, der mit seiner Reichweite nicht umzugehen weiß.

Becker & Pfeiffer is a labor of love, aber wenn es euch möglich ist, freuen wir uns, wenn ihr den Podcast und unsere Bolztribüne mit einem kleinen Beitrag unterstützt. Außerdem macht ihr uns immer eine Freude mit eurem Feedback. Und wenn euch die Sendung gefällt, hinterlasst uns doch eine Rezension und Sterne auf der Plattform eures Vertrauens. Wir hören uns.

Becker & Pfeiffer

Twitter

Mastodon

Shownotes/Links/Quellen

Transkription der Episode anzeigen

Annika Becker
0:00:22–0:00:28
Hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren Folge von Becker und Pfeiffer, der Fußball-Podcast.
0:00:28–0:00:33
Wir sind heute angekommen bei Folge Nummer 54, inzwischen schon.
0:00:34–0:00:38
Und wie wir beide für uns zwischen uns schon festgestellt haben,
0:00:38–0:00:43
ist es nach dann doch jetzt längerer Zeit mal wieder eine reguläre Folge, bei der nicht,
0:00:44–0:00:50
irgendjemand von uns live ist oder wir in einem Hotelzimmer sitzen oder keine
0:00:50–0:00:55
Ahnung, was für Umstände gerade eine Rolle spielen, sondern das ist einfach
0:00:55–0:00:59
nur das Setup, so wie es sonst auch ist. Nicht wahr, Mara? Hallo.
Mara Pfeiffer
0:00:59–0:01:05
Ja, Hallöchen. Das ist so und außerdem ist mir jetzt gerade aus dem Augenwinkel
0:01:05–0:01:10
noch aufgefallen, dass natürlich Folge 54 total super ist, weil 5 plus 4 ist 9.
0:01:11–0:01:15
Und wir kennen ja alle meine liebe
0:01:15–0:01:18
zur zahl 9 das heißt das ist
0:01:18–0:01:21
schon mal ein gutes oben und ich hatte jetzt gerade irgendwie
0:01:21–0:01:24
mir noch was zurecht gefummelt auch so mehr aus den
0:01:24–0:01:27
augen winkeln aber das habe ich jetzt gerade schon wieder vergessen also wenn
0:01:27–0:01:35
heute ist der 15 7 wenn man die fünf aus der 15 mit der vier aus der 2024 zusammensetzt
0:01:35–0:01:39
dann ergibt das natürlich auch neun und dann kann man noch die sieben aus dem
0:01:39–0:01:42
Juli mit der zwei aus der 24 zusammensetzen.
0:01:42–0:01:46
Das ergibt auch neun und die eins aus der 15 und die zwei aus der 24,
0:01:46–0:01:47
die noch übrig ist, ergeben dann drei.
0:01:48–0:01:55
Das heißt, dann hat man lauter neun Bezüge und das freut mich natürlich.
0:01:55–0:01:57
Ich hoffe, es konnte noch jemand folgen.
0:01:58–0:02:02
Aber schon mal wieder zu zweit hier zu sein, wollte ich eigentlich nur sagen.
Annika Becker
0:02:03–0:02:06
Um das vielleicht klarzustellen für euch, da draußen,
0:02:06–0:02:14
wir haben immer neben der Episodenzahl unserer Folgen auch das Datum stehen, wann wir aufnehmen.
Mara Pfeiffer
0:02:15–0:02:17
Das versteht sich doch schon von selbst.
Annika Becker
0:02:18–0:02:23
Das hat Mara sich jetzt nicht alles komplett aus dem Kopf rausgesaugt.
Mara Pfeiffer
0:02:24–0:02:29
Ja, aber ich habe das jetzt eben gerade live gebastelt. Also wir haben vier
0:02:29–0:02:35
Neuner und eine Drei in der Zeile, mit der unser Sondungsdokument anfängt. Und, ähm.
0:02:35–0:02:40
Das ist nicht so schlecht. Und obwohl wir ja eigentlich immer noch keine Sommerpause
0:02:40–0:02:44
hatten, sondern hier so durcharbeiten und obwohl wir eigentlich ja über den
0:02:44–0:02:50
Sommer gesagt haben, wir kommen nur 14 Tage, kommen wir jetzt statt seltener öfter zu erklären.
Annika Becker
0:02:52–0:03:00
Ja, also ich habe das große Glück und Vergnügen und die sehr große Freude,
0:03:00–0:03:04
tatsächlich auch beim Olympischen Fußballturnier der Frauen journalistisch mit
0:03:04–0:03:07
Akkreditierung vor Ort sein zu können.
0:03:08–0:03:12
Und wir hatten das ja hier schon mal in einer Folge von ein paar Wochen angedeutet,
0:03:13–0:03:17
dass wir gerne was dazu machen würden, selbst wenn das jetzt auch nicht geklappt
0:03:17–0:03:20
hätte, aber dadurch, dass ich vor Ort bin, passt es natürlich sehr viel besser.
0:03:22–0:03:25
Ich sage gleich vorweg, es wird jetzt nicht jeden Tag eine Folge geben,
0:03:25–0:03:29
weil das kann ich nicht leisten und es wird auch nicht so sein,
0:03:29–0:03:31
dass ihr uns dann immer zu zweit hört, sondern ich werde,
0:03:32–0:03:36
häufiger wahrscheinlich auch mal Folgen alleine machen oder so und Und werde
0:03:36–0:03:41
die dann jetzt aber nicht in ewig lange ausufernden Monologen sich zergehen lassen,
0:03:42–0:03:45
sondern das soll einfach so ein nettes kleines News-Format sein,
0:03:45–0:03:49
damit ihr rund um das Turnier auf dem Laufenden bleiben könnt, was so passiert.
0:03:49–0:03:54
Und wenn es passt, dann unterhalten wir uns nach den Spieltagen dann immer über
0:03:54–0:03:58
die Partie, wo ich im Stadion war und vielleicht, was du, Mara,
0:03:58–0:04:02
dann sonst noch so irgendwie gucken konntest, je nachdem, wie sich das ergibt.
Mara Pfeiffer
0:04:02–0:04:07
Ich habe mir jetzt bis auf einen der Spieltage, an dem ich leider nicht kann,
0:04:07–0:04:13
die Spieltage vorerst mal alle geblockt und habe vor, dann immer drei Spiele gesehen zu haben.
0:04:13–0:04:15
Und dann können wir uns unterhalten.
Annika Becker
0:04:16–0:04:20
Das ist doch meine Ansage. Außerdem, ja, habe ich so gedacht,
0:04:21–0:04:25
wäre es ganz cool, wenn ihr vielleicht auch, so ihr denn Lust habt,
0:04:25–0:04:28
euch so ein bisschen inhaltlich irgendwie auch an den Folgen beteiligt.
0:04:28–0:04:33
Also ihr könnt uns sehr gerne dazu schreiben, wenn ihr Fragen habt zu dem,
0:04:33–0:04:37
was da geschieht oder vielleicht auch zum Drumherum oder wenn es einfach Themen
0:04:37–0:04:39
gibt, die euch besonders interessieren.
0:04:39–0:04:45
Oder wenn ihr vielleicht sogar selber vor Ort seid, euch Spiele anguckt und
0:04:45–0:04:48
ein bisschen erzählen möchtet, was da so passiert.
0:04:48–0:04:52
Aus organisatorischen Gründen ist es für mich, wenn ich unterwegs bin,
0:04:52–0:04:55
am einfachsten, wenn ihr eine E-Mail schreiben würdet.
0:04:55–0:04:58
In solchen Fällen an post.derfußballpodcast.de.
0:04:59–0:05:04
Weil die E-Mails, die kommen halt definitiv in meinem Postfach an und die sehe ich auch auf jeden Fall.
0:05:04–0:05:08
Bei so Social-Media-Privatnachrichten ist das manchmal, mal,
0:05:08–0:05:10
kann das schon mal untergehen.
Mara Pfeiffer
0:05:10–0:05:15
Oder ihr schickt der Annika eure Google Maps Standorte und verabredet euch,
0:05:15–0:05:19
sie bei der Sendung zu unterstützen. Ein kleiner Scherz.
Annika Becker
0:05:20–0:05:24
Ja, ansonsten freuen wir uns natürlich auch und ich mich ganz besonders,
0:05:24–0:05:28
wenn ihr vielleicht ein bisschen Geld in die Reisekafé-Kasse reinschmeißen möchtet,
0:05:28–0:05:34
da findet ihr in den Shownotes und auch bei uns auf der Website wie immer den Paypal-Link dafür.
0:05:34–0:05:40
Ja, und dann so als letztes noch Vielleicht, also wir machen jetzt heute so
0:05:40–0:05:44
eine BPP-Folge, Bäcker und Pfeiffer-Folge, wie ihr die kennt.
0:05:44–0:05:48
Nächste Woche wird es inhaltlich dann schon was fokussierter auf Olympia.
0:05:49–0:05:54
Ein bisschen in Richtung einer Vorschau gehen. Wir empfehlen euch bis dahin
0:05:54–0:05:57
aber auf jeden Fall schon mal Radio Magic 6.
0:05:57–0:06:02
Da war nämlich zum einen die Jule jetzt zu Gast und hat auch schon über Olympia gesprochen.
0:06:02–0:06:09
Und zum anderen gibt es da ein von Hand erstelltes Kicktipp-Tippspiel zum Turnier,
0:06:09–0:06:12
weil es nämlich das Turnier bei Kicktipp gar nicht gibt.
0:06:12–0:06:17
Und den Link dafür, um euch anzumelden, findet ihr auch bei uns in den Shownotes.
0:06:17–0:06:23
So, Mara, magst du vielleicht mal noch sagen, bei dem wir uns für Spenden bedanken,
0:06:23–0:06:25
die so in den letzten Wochen bei uns angekommen sind?
Mara Pfeiffer
0:06:25–0:06:31
Aber sicher. Wir bedanken uns mit einem großen Trommelwirbel bei David, Oskar und Ruth.
0:06:32–0:06:37
Das ist ja schon fast ein, wie sagt man denn da? Standard Trio.
Annika Becker
0:06:38–0:06:39
Die Creme de la Creme.
Mara Pfeiffer
0:06:41–0:06:47
Und erinnert uns auch mal wieder daran, das ist ja zu unseren eigenen Ungunsten leider,
0:06:47–0:06:52
dass wir es immer noch nicht hinbekommen haben mit hier den Formalitäten rund
0:06:52–0:06:58
um eine Gründung und dann im Zuge dessen euch auch endlich mal ein Konto anbieten
0:06:58–0:07:00
zu können, auf das ihr uns Geld überweist.
0:07:00–0:07:07
Heißt, wir sind da dran, aber es ist tatsächlich so, ja, dass einfach wirklich
0:07:07–0:07:10
sehr, sehr, sehr, sehr viel los ist.
0:07:10–0:07:13
Ich meine, ihr habt es ja mitbekommen mit der Sommertour und mit allem,
0:07:13–0:07:15
was rundherum läuft und auf der Bolzi und so weiter.
0:07:16–0:07:21
Wir sind ja noch nicht mal in Richtung eines kleinen Kurzurlaubes gekommen,
0:07:21–0:07:26
geschweige denn dann schon in Richtung diese formellen Geschichten auch noch eintüten.
0:07:26–0:07:30
Aber das wird auf jeden Fall in diesem Jahr noch kommen.
Annika Becker
0:07:30–0:07:30
Tsss.
0:07:31–0:07:33
Das ist aber optimistisch.
Mara Pfeiffer
0:07:34–0:07:37
Ich wollte gerade sagen, damit nehme ich den Druck raus eigentlich,
0:07:37–0:07:41
wollten wir das in der Sommerpause machen. Das ist ganz schlimm.
0:07:42–0:07:46
Ja, wie war denn deine Fußballwoche, Annika?
Annika Becker
0:07:46–0:07:50
Ich weite das zeitlich mal ein bisschen aus, weil ich, auch wenn das jetzt schon
0:07:50–0:07:53
wieder länger her ist, aber weil wir im Podcast noch gar nicht drüber gesprochen
0:07:53–0:07:56
haben, zumindest mal kurz erwähnen wollte,
0:07:56–0:08:02
dass die SGS Essen ihre Frauenfußballabteilung ausgegliedert hat.
0:08:03–0:08:06
Ich habe dazu einen ausführlichen Artikel auf der Bolz-Tribüne geschrieben.
0:08:07–0:08:11
Vielleicht verlinken wir euch den auch einfach nochmal, dass ihr euch das durchlesen
0:08:11–0:08:14
könnt, falls ihr das noch nicht mitbekommen hattet bisher.
0:08:14–0:08:19
Das ist natürlich schon was, was, ja, also mich dann auch irgendwie eine Weile
0:08:19–0:08:21
lang einfach beschäftigt hat.
0:08:22–0:08:26
Aber, ja, weiß ich nicht. Ich glaube, das ist jetzt an der Stelle dann auch
0:08:26–0:08:28
erstmal genug und der Rest muss sich dann mal zeigen.
0:08:30–0:08:36
Ansonsten, ja, habe ich von der Männer-EM tatsächlich nicht so besonders viel
0:08:36–0:08:39
geguckt, wie ich eigentlich erst mal so dachte.
0:08:39–0:08:42
Es ist jetzt aber auch nicht so, dass mich das jetzt die ganze Zeit frustriert
0:08:42–0:08:44
hat, dass ich so wenig gesehen habe.
0:08:44–0:08:49
Also da ging dann manchmal auch so dieses Ding von ich will jetzt aber mal frei
0:08:49–0:08:52
haben und nicht schon wieder Fußball gucken, irgendwie so Hand in Hand mit anderen
0:08:52–0:08:55
Dingen, die einfach zu tun waren und wichtiger waren.
0:08:56–0:09:04
Ich habe ja jetzt diese Woche Es sind ja nicht nur die EM-Quali-Spiele bei den
0:09:04–0:09:08
Frauen nochmal gewesen, die so merkwürdig angesetzt sind, sondern auch Testspiele
0:09:08–0:09:11
eben für dieses olympische Fußballturnier.
0:09:11–0:09:15
Und da versuche ich gerade, mir möglichst viel zusammenzusuchen und zu gucken,
0:09:16–0:09:21
um so einen Eindruck davon zu bekommen, was sich seit der WM letztes Jahr bei
0:09:21–0:09:25
einigen vielleicht auch so verändert hat oder wie alle gerade so drauf sind.
0:09:26–0:09:30
Also zum Beispiel habe ich in Frankreich gegen Schweden reingeguckt,
0:09:30–0:09:35
es hat Frankreich mit 2 zu 1 gewonnen und sich dadurch für die EM qualifiziert
0:09:35–0:09:38
und das Spiel war in Dijon, meine ich.
0:09:38–0:09:43
Und so von der Stimmung her und so dieser,
0:09:43–0:09:47
also ich finde das immer, ich mag das eigentlich nicht bei Fußballspielen über
0:09:47–0:09:51
sowas wie, oh, sie haben es mehr gewollt und so diesen ganzen Quark zu reden,
0:09:51–0:09:54
aber in dem Fall hat halt so dieses,
0:09:54–0:09:58
sie wollen es unbedingt, schon eine große Rolle gespielt und,
0:09:59–0:10:06
so, sie sind ja die Gastgeberin jetzt für Olympia, also das fand ich schon interessant
0:10:06–0:10:11
zu sehen und bin mal gespannt, wie dann da so die Stimmung bei den Spielen sein
0:10:11–0:10:13
wird. Sie sind ja viel in Lyon.
0:10:14–0:10:18
Das andere Spiel, was ich geguckt habe, war wirklich ein reines Testspiel,
0:10:18–0:10:23
das auch nicht unter offiziellen FIFA-Auflagen gelaufen ist.
0:10:23–0:10:26
Also deswegen wird das auch nicht gezählt werden.
0:10:26–0:10:30
Das war zwischen Australien und Kanada. Die machen beide gerade Trainingslager
0:10:30–0:10:31
in Spanien, in Marbella.
0:10:33–0:10:38
Kanada hat 2 zu 1 gewonnen und finde ich auch absolut hoch verdient.
0:10:38–0:10:41
Man hat gesehen, dass viele aus dem
0:10:41–0:10:47
kanadischen Team in der NWSL spielen und da läuft eben die Saison und dementsprechend
0:10:47–0:10:54
sind die gerade alle noch so voll im Tritt und von den Australierinnen spielen
0:10:54–0:10:58
eben nun mal eben die meisten in Europa und einige eben auch in Australien,
0:10:58–0:11:00
wo die Saisons schon lange pausiert sind.
0:11:00–0:11:07
Und dann, ja, sieht man da schon, dass da erstmal wieder so ein Reinkommen nötig ist.
0:11:08–0:11:11
Ich fand es aber auch, also ich glaube, ich habe so den Eindruck,
0:11:11–0:11:15
dass Kanada, dass Beth Priestman, so wie sie das auch angekündigt hatte,
0:11:15–0:11:22
eine ganz gute Taktik gefunden hat für, es wird 35 Grad haben und wir müssen alle drei Tage spielen.
0:11:22–0:11:26
Also so von der Art, wie sie taktisch die Energie verteilen wollen.
0:11:26–0:11:30
Und Australien, ja, also würde ich jetzt mal noch nicht zu hoch bewerten,
0:11:30–0:11:35
aber dafür, dass dann da ja auch bald dann schon das erste Pflichtspiel ansteht, muss man mal gucken.
0:11:35–0:11:39
Und aus deutscher Sicht, wenn man dann jetzt mal drüber nachdenkt,
0:11:39–0:11:45
so diese 3 zu 0 Niederlage gegen Island, ist es dann vielleicht so ein kleiner Hoffnungsschimmer.
0:11:46–0:11:51
Aber da muss ich sagen, nach diesem Spiel von Deutschland gegen Island,
0:11:51–0:11:56
also ich war vorher schon skeptisch, aber das hat sich jetzt seitdem dadurch auch nicht verbessert.
0:11:57–0:11:59
Aber ja, lirum larum.
0:12:00–0:12:03
Das war so das. Wie war denn deine Fußballwoche, Mara?
Mara Pfeiffer
0:12:03–0:12:08
Ja, so ähnlich wie bei dir. Wir sprechen ja eigentlich schon von Wochen.
0:12:09–0:12:15
Ich muss sagen, ich merke, obwohl ich mich auf das Olympische Fußballturnier
0:12:15–0:12:22
tatsächlich freue, trotzdem parallel auch so eine Müdigkeit gerade mit dem Thema Fußball.
0:12:24–0:12:29
Ich habe da jetzt die letzten Tage auch echt nochmal so drüber nachgedacht in
0:12:29–0:12:34
Bezug auf die Spieler und zwar tatsächlich jetzt gerade dann erstmal die Spieler,
0:12:34–0:12:39
also weil ja eben die EM der Männer gerade zu Ende gegangen ist und weil es
0:12:39–0:12:43
schon auch auffällig war, fand ich mit den Verletzungen,
0:12:43–0:12:48
auch mit den Spielern, die von vornherein gefehlt haben und.
0:12:49–0:12:53
Und da auch in Vorbereitung auf die Sendung nochmal reingeschaut,
0:12:53–0:12:59
weil die FIFA ja auch den Spielkalender wiederum für die Frauen gerade abgesegnet hatte.
0:13:00–0:13:04
Wo ich ja vor einer Weile Tatjana Henni bei mir bei Flutlicht anzugast hatte,
0:13:04–0:13:08
die schon so gesagt hat, naja, das wird dann am Ende so abgesegnet und dann
0:13:08–0:13:09
müssen wir es halt so verkaufen.
0:13:09–0:13:14
Aber eigentlich war es halt so, dass wir gesagt haben, das ist alles viel zu dicht.
0:13:15–0:13:20
Und ich denke mir dann so, also wenn wir das als BeobachterInnen schon so spüren,
0:13:20–0:13:23
ist es natürlich eben, wir haben das ja ab und zu schon mal thematisiert,
0:13:23–0:13:26
auch ein Unterschied, ob man jetzt irgendwie in einer fixen Redaktion ist mit
0:13:26–0:13:29
fixen Urlaubszeiten und so weiter und so weiter oder ob man halt versucht,
0:13:30–0:13:35
alle diese Sachen dann so abzudecken, wie wir das machen.
0:13:38–0:13:44
Ja, dann merkt man einfach schon insgesamt, dass diese Kalender eben immer noch
0:13:44–0:13:46
dichter und noch voller werden.
0:13:47–0:13:52
Und ich frage mich manchmal dann einfach so zwischen zwei Turnieren kurz Zeit,
0:13:52–0:13:53
wo das noch hinführen soll.
0:13:53–0:13:55
Also weil es wird dann immer von der Sommerpause gesprochen,
0:13:56–0:13:59
aber eigentlich laufen ja die Saisonvorbereitungen jetzt schon wieder.
0:13:59–0:14:07
Die zweite Liga fängt ja so sehr früh an. Inzwischen sind die Turniere verschoben
0:14:07–0:14:10
im Vergleich zu vor noch zehn Jahren.
0:14:10–0:14:15
Es gibt immer mehr Turniere, auch jetzt mit Blick schon dann auf die nächsten
0:14:15–0:14:19
Turniere, wie da gesteigert wird, wie viele Teams dabei sind.
0:14:19–0:14:22
Das heißt, es werden ja auch immer mehr SpielerInnen, die eben diese sehr vollen
0:14:22–0:14:25
Kalender auch ohne diese Pausenzeiten haben.
0:14:25–0:14:33
Und ich bin wirklich gespannt, wie lange das im Fußball noch so funktioniert,
0:14:33–0:14:40
ohne dass das System einfach ausbrennt. Also weil ich kann es mir gerade nicht so richtig vorstellen.
0:14:40–0:14:43
Das kann natürlich auch immer so eine sehr persönliche Momentaufnahme sein,
0:14:44–0:14:49
dass dieses höher, schneller, weiter sich auf die Art und Weise immer weiter
0:14:49–0:14:53
vorantreiben lässt, wie das in den letzten 10, 15 Jahren passiert ist.
0:14:53–0:14:56
Weil irgendwann fallen die Leute halt auch einfach um.
0:14:56–0:14:59
Also du brauchst ja dann irgendwann einfach Kader mit 30 Leuten,
0:14:59–0:15:04
damit immer wirklich auch so und so viele halt für so ein Spiel fit sind.
0:15:04–0:15:07
Ja, darüber habe ich mir irgendwie ziemlich viele Gedanken gemacht.
0:15:07–0:15:13
Ich muss auch ehrlicherweise sagen, also ich habe von der EM relativ wenig gesehen.
0:15:13–0:15:17
Ich habe es auf der einen Seite schon so wahrgenommen, dass es eben Leute gab,
0:15:17–0:15:21
die das alles sehr genießen konnten und für die habe ich mich total gefreut,
0:15:21–0:15:26
also auch mit einer großen Aufrichtigkeit, jede Person, die an sowas dann ihren
0:15:26–0:15:29
Spaß haben kann und ihre Freude ist cool.
0:15:30–0:15:34
Gleichzeitig finde ich, dass sich aber eben auch viel von dem bewahrheitet hat, was so….
0:15:36–0:15:41
Auch Bedenken waren im Vorfeld, also gerade wenn man eben so auf das Thema Politik
0:15:41–0:15:48
und Fußball schaut und wie wurde der Fußball teilweise sowohl von Fans als auch von Spielern genutzt.
0:15:48–0:15:53
Da braucht man auch nicht dann immer nur auf die Türkei und das Thema Voice
0:15:53–0:15:59
Group abzuzielen, sondern da gab es gerade was Fans angeht, das wurde ja von.
0:16:00–0:16:03
KollegInnen unter anderem von der Sportschau aufgegriffen, aber nicht nur,
0:16:04–0:16:08
also Also da gab es wirklich ausreichend Vorfälle, um eben mal wieder festzustellen,
0:16:08–0:16:12
dass Politik und Fußball eben sehr eng verwoben sind und dass es da durchaus
0:16:12–0:16:16
die Notwendigkeit gibt, Dinge auch weiter zu problematisieren.
0:16:16–0:16:21
Und Annika, wir beide haben ja gestern Abend schon kurz uns ausgetauscht darüber.
0:16:21–0:16:26
Ich muss auch sagen, wenn man auch in den letzten Monaten nochmal gehört hat,
0:16:26–0:16:29
die spanischen Spielerinnen, wie sehr die immer noch damit hadern,
0:16:30–0:16:34
dass zwar direkt nach der Weltmeisterschaft dann gewisse Dinge zwar passiert
0:16:34–0:16:40
sind im Verband, aber dass das alles längst nicht zu irgendeiner Zufriedenheit
0:16:40–0:16:42
durchgezogen worden ist bis jetzt.
0:16:42–0:16:49
Und dann gewinnt dieser Verband gestern Abend eben das nächste Turnier.
0:16:50–0:16:53
Ich kann das dann nicht abschütteln. Natürlich sehe ich, dass die einen tollen
0:16:53–0:16:58
Fußball spielen und natürlich sehe ich, dass die fußballerisch die verdienten Europameister sind.
0:16:58–0:17:04
Und die Spiele, die ich größtenteils geschaut habe, waren auch neben den deutschen,
0:17:04–0:17:10
wobei ich habe also von den deutschen Spielen, glaube ich, drei gesehen,
0:17:10–0:17:13
kann es sein, nicht zwei, ist ja auch egal, aber jedenfalls,
0:17:13–0:17:15
ich habe insgesamt, glaube ich, fünf Spiele gesehen und davon waren,
0:17:15–0:17:21
ich glaube, jeweils zwei, deutsch und spanisch und dann noch ein Spiel habe ich vergessen. Aber...
0:17:23–0:17:28
Ja, also klar spielen die einen wunderschönen Fußball, klar haben die viele
0:17:28–0:17:31
junge Spieler, aber auch da kannst du ja wieder Diskussionen anfangen,
0:17:31–0:17:35
wie ist das eigentlich gut, dass ein 16-Jähriger, ah jetzt ist er ja 17 geworden,
0:17:35–0:17:38
bei so einer Männereuropameisterschaft dabei ist.
0:17:38–0:17:40
Ich finde es gerade schwierig.
0:17:41–0:17:47
Ich bin mal gespannt, wie sich das für mich weiterentwickelt.
0:17:47–0:17:52
Ich muss aber auch der Fairness halber sagen, der eine oder die andere hat das
0:17:52–0:17:53
ja sicherlich mitbekommen,
0:17:54–0:18:01
dass ich vergangene Woche eine Kolumne über den Besuch von Toni Kroos bei Lanz
0:18:01–0:18:03
und Precht im Podcast geschrieben habe.
0:18:04–0:18:11
Und ich habe in den letzten Tagen ein E-Mail-Postfach gehabt,
0:18:11–0:18:14
wie wirklich seit längerem nicht mehr.
0:18:15–0:18:20
Ich habe auch da viel drüber nachgedacht und ich habe auch drüber nachgedacht,
0:18:20–0:18:22
ob der Podcast hier der richtige Ort ist,
0:18:22–0:18:31
um das nochmal zu thematisieren und ich würde es aber tatsächlich gerne nochmal thematisieren.
0:18:31–0:18:37
Wir verlinken die Kolumne in den Shownotes, weil ihr, wenn es euch interessiert
0:18:37–0:18:42
als Thema in der Kolumne, die Zitate aus diesem Podcast nachlesen könnt.
0:18:44–0:18:51
Der Hintergrund, wir hatten ja gar nicht so lange vor dem Turnier hier Toni
0:18:51–0:18:55
Kroos sogar mal als Thema wegen seiner,
0:18:55–0:19:01
ja wegen seines Umgangs mit dem Thema Ticketkauf als noch gar nicht klar war,
0:19:01–0:19:04
dass er wirklich beim Turnier dabei sein würde.
0:19:04–0:19:16
Und ich habe vor dem Turnier das nicht für so eine total auf der Hand liegende
0:19:16–0:19:19
oder offensichtliche Wendung gehalten,
0:19:20–0:19:22
dass Nagelsmann ihn dann nochmal nominiert hat.
0:19:22–0:19:30
Ich muss aber sagen, dass einfach vom Fußballerischen her es auf jeden Fall
0:19:30–0:19:37
cool war, was er dem Team gegeben hat und dass mich dieses Turnier mit dem,
0:19:37–0:19:43
wie Nagelsmann sich das offensichtlich vorstellt und wie er Menschen in diesem
0:19:43–0:19:47
Team eine bestimmte Position überträgt, dass das für mich was total Versöhnliches hatte.
0:19:47–0:19:51
Und ich mir diese Spiele deswegen auch gerne angeschaut habe und ich eigentlich
0:19:51–0:19:55
für mich noch so dachte, Toni Kroos ist halt auch einer, dem man nach einem
0:19:55–0:19:57
Spiel immer ein Mikrofon hinhalten kann.
0:19:57–0:20:03
Also das passiert nicht so oft, dass der was sagt, wo man sich hinterher fragt,
0:20:03–0:20:04
was sollte das denn jetzt?
0:20:06–0:20:09
Und es ist ja auch tatsächlich so, dass beispielsweise,
0:20:10–0:20:14
ich glaube, das war vor der letzten Bundestagswahl, Tony Kroos sich auch mal
0:20:14–0:20:17
politisch auf eine Art geäußert hat, wo man eigentlich dachte,
0:20:17–0:20:20
ach, sehr erfrischend, dass jemand sich da Gedanken macht und dann irgendwie
0:20:20–0:20:21
zu solchen Schlüsseln kommt.
0:20:22–0:20:26
Und deswegen, als ich mitbekommen hatte, dass er eben bei Lanz und Precht im
0:20:26–0:20:30
Podcast war und dass es dann plötzlich um dieses Thema ging,
0:20:31–0:20:33
irgendwie ist er jetzt der neue Posterboy der Rechten oder so,
0:20:34–0:20:35
habe ich mir so gedacht, also.
0:20:36–0:20:39
Da kann ich mir ja eigentlich nur vorstellen, dass da Sachen aus dem Zusammenhang
0:20:39–0:20:41
gerissen wurden und Leute jetzt versuchen,
0:20:41–0:20:45
das für sich zu nutzen und habe mir tatsächlich die komplette Folge angehört
0:20:45–0:20:52
und fand das erschreckend, weil es geht überhaupt nicht darum,
0:20:52–0:20:58
dass man, also der Vorwurf, der dann oft kommt und der mir auch im Kern dann
0:20:58–0:21:03
oft entgegengeschlagen ist, war so dieses, Dieses Leute in diesem Land,
0:21:03–0:21:07
die sich tendenziell als links verstehen,
0:21:07–0:21:13
sind nicht in der Lage, auch über problematische Themen zu sprechen,
0:21:13–0:21:18
aus einem Wunsch heraus irgendwie alles zusammenzuführen und dass alle gut miteinander
0:21:18–0:21:22
irgendwie klarkommen, verschließen sie irgendwie die Augen vor Problemen.
0:21:22–0:21:26
Und beispielsweise darum ging es ja in dem Podcast, wenn es um Zuwanderung geht.
0:21:27–0:21:33
Und das ist überhaupt nicht der Punkt. Also natürlich muss man alle Themen auch
0:21:33–0:21:35
kritisch besprechen können.
0:21:35–0:21:40
Das halte ich für total wichtig. Aber ich halte es halt für absolut essentiell
0:21:40–0:21:45
und ich glaube, das ist ehrlicherweise auch was, wofür wir hier mit dem Podcast stehen,
0:21:45–0:21:53
dass man sich informiert, bevor man über Dinge spricht und dass man thematisch
0:21:53–0:22:03
an Fakten entlang spricht und dass man sich nicht bei Themen, die wichtig sind,
0:22:03–0:22:06
hinsetzt und alles mit einem Gefühl verargumentiert.
0:22:08–0:22:13
Also, wenn Annika und ich heute Abend zusammen ins Kino gehen würden und würden
0:22:13–0:22:17
uns irgendeinen Film angucken, dann könnten wir hinterher drüber sprechen,
0:22:18–0:22:20
mit was für einem Gefühl sind wir da rausgegangen.
0:22:20–0:22:25
Und fanden wir das Popcorn besser in diesem Kino als in dem Kino,
0:22:25–0:22:26
in dem wir zuletzt waren.
0:22:26–0:22:29
Wir waren noch nie zusammen im Kino, aber ich denke mir jetzt einfach nur irgendwas aus.
0:22:30–0:22:36
Das sind Sachen, wo man über Gefühle sprechen kann. Aber wenn es darum geht ...
0:22:37–0:22:45
Hat sich in einem Land eine Bedrohungslage verändert und kommt das daher,
0:22:46–0:22:51
dass in dieses Land Menschen aus anderen Ländern eingewandert sind,
0:22:51–0:23:01
dann ist es halt überhaupt nicht rechtmäßig in meinen Augen oder rechtmäßig
0:23:01–0:23:05
ist vielleicht das falsche Wort, dann ist es nicht klug oder zielführend,
0:23:05–0:23:10
alles mit einem Gefühl zu verargumentieren und auch immer wieder darauf hinzuweisen,
0:23:11–0:23:14
ich kann nur ein Gefühl beitragen und auch immer wieder darauf hinzuweisen,
0:23:15–0:23:17
ich lebe hier ja eigentlich schon seit zehn Jahren nicht mehr.
0:23:17–0:23:23
Und die Lebensrealität von einem Fußballer in dieser Einkommensklasse ist sowieso
0:23:23–0:23:30
schon so weit weg von so einer normalen Lebensrealität von irgendwie einem Bürger,
0:23:30–0:23:35
einer Bürgerin, die so ganz normal ihrem Leben nachgeht.
0:23:35–0:23:40
Also es wird jetzt auch sehr lang, es tut mir leid, aber der Punkt ist,
0:23:40–0:23:46
in einer so privilegierten Blase wie der, die diese drei Menschen in diesem
0:23:46–0:23:47
Podcast gebildet haben,
0:23:48–0:23:56
gefühlsmäßig zu erklären, dass durch Menschen, die in dieses Land gekommen sind,
0:23:57–0:23:59
sich die Situation hier.
0:24:00–0:24:06
Auf einer Gefährdungsebene verschlechtert hat und sich dann darin so total einig
0:24:06–0:24:11
zu sein und dann auch noch zu betonen, dass ja Spanien eine weniger aggressive
0:24:11–0:24:14
Gesellschaft sei per se als Deutschland.
0:24:14–0:24:18
Und dann aber natürlich am Ende zu betonen, dass Deutschland ja im Kern kein
0:24:18–0:24:24
rassistisches Land ist, das fand ich alles extrem, extrem, extrem schwierig.
0:24:25–0:24:33
Und ich würde mir halt wünschen, dass Leute mit so einer Strahlkraft und von
0:24:33–0:24:37
der kann man glaube ich gerade zum jetzigen Zeitpunkt bei Toni Kroos halt schon sprechen,
0:24:38–0:24:44
sich ein paar mehr Gedanken darum machen, was ihre Worte auslösen.
0:24:44–0:24:47
Und ehrlich gesagt geht es mir da noch weniger drum,
0:24:47–0:24:52
was sie bei irgendwelchen rechten Pfosten auslösen, die sich jetzt freuen und
0:24:52–0:24:56
sagen, das ist einer von uns, sondern was sie auslösen für Menschen,
0:24:56–0:25:04
die in diesem Land sowieso schon Diskriminierung ausgesetzt sind und die sich
0:25:04–0:25:08
übrigens selber in diesem Land oft nicht wohl und sicher fühlen,
0:25:08–0:25:11
weil sie von Leuten besonders auf den Kieker genommen werden.
0:25:12–0:25:18
Und das festzustellen, bedeutet halt auch noch nicht mal, also ich habe viele
0:25:18–0:25:22
E-Mails bekommen, in denen drin stand, ich hätte Toni Kroos einen Rassisten
0:25:22–0:25:24
und einen Nazi genannt und beides habe ich nicht getan.
0:25:24–0:25:28
Ich habe festgestellt, dass in diesem Podcast rassistische Aussagen getätigt
0:25:28–0:25:31
wurden, was daran liegt, dass es in diesem Land einen strukturellen Rassismus
0:25:31–0:25:36
gibt, über den wir einfach sprechen müssen und halt nicht irgendwie gefühlig,
0:25:36–0:25:38
sondern dann gerne mit Fakten unterlegt.
0:25:38–0:25:42
Und natürlich muss man dabei dann auch darüber sprechen, was für Probleme beim
0:25:42–0:25:45
Thema Integration oder von mir aus auch Migration passieren,
0:25:45–0:25:49
aber dann muss man das halt auch tun, indem man sagt, dass es ein großes politisches
0:25:49–0:25:52
Versagen in diesem Land gibt bei diesen Themen und man kann das nicht immer
0:25:52–0:25:55
eben auf Einzelpersonen abwälzen und ja.
0:25:58–0:26:01
Das ist ein sehr großes Thema und wir sind immer noch ein Fußball-Podcast und
0:26:01–0:26:05
das ist jetzt alles sehr politisch und führt schon ein Stück weit auch irgendwie
0:26:05–0:26:09
weg von dem, worüber wir hier sonst sprechen, aber andererseits halt wieder auch nicht,
0:26:09–0:26:15
weil diese Themen halt mit dem Fußball sowie mit allen anderen gesellschaftlichen
0:26:15–0:26:16
Bereichen verwoben sind.
0:26:17–0:26:22
Und man kann, so wie ich diesen Auftritt kritisieren kann, kann man im Anschluss
0:26:22–0:26:26
auch die Kolumne kritisieren und das ist vollkommen in Ordnung und damit habe
0:26:26–0:26:27
ich überhaupt keine Probleme.
0:26:27–0:26:35
Aber wenn man Leute auf eine total niederträchtige Art und Weise beleidigt und
0:26:35–0:26:40
wenn man Leute auf eine wirklich massive Art und Weise angreift und wenn man Leuten wünscht,
0:26:40–0:26:42
dass sie Übergriffe und Schlimmeres erfahren,
0:26:43–0:26:47
damit sie irgendwie zu Sinnen kommen, dann sind halt alle Grenzen überschritten.
0:26:47–0:26:51
Und diese E-Mails kamen ausschließlich von Männern.
0:26:51–0:26:54
Und sie sind eigentlich ein Beweis dafür,
0:26:55–0:26:57
dass das, was diese Männer die ganze Zeit behaupten, nämlich,
0:26:57–0:27:02
dass sie als Weiße in Deutschland geborene mit einem deutschen Stammbaum nicht
0:27:02–0:27:06
das Problem sind, sondern immer die anderen, das konterkarieren sie halt damit komplett.
0:27:06–0:27:12
Und vielen Dank für eure Aufmerksamkeit für diesen sehr ausführlichen Monolog.
0:27:12–0:27:19
Aber ich glaube wirklich über den Umgang von Leuten miteinander und auch über
0:27:19–0:27:20
den Umgang von Menschen,
0:27:21–0:27:26
die sich journalistisch betätigen, so wie wir und über diese ganze Geschichte
0:27:26–0:27:30
mit irgendwie in sehr dicken Anführungszeichen Feedback und so weiter,
0:27:30–0:27:34
müssen wir einfach auch offen sprechen.
0:27:34–0:27:38
Und deswegen habe ich das jetzt hier sehr ausführlich getan.
0:27:40–0:27:40
Ja, danke.
Annika Becker
0:27:40–0:27:45
Ja, danke, dass du das nochmal so ausführlich erzählt hast. Ich finde das nämlich
0:27:45–0:27:46
auch sehr, sehr wichtig.
0:27:46–0:27:52
Also die Leute haben sich auch alle möglichen E-Mail-Adressen rausgesucht,
0:27:52–0:27:54
also zum Beispiel auch die von diesem Podcast, was bedeutet,
0:27:55–0:27:59
es waren jetzt nicht so viele, aber ein paar von diesen Nachrichten habe ich eben dann auch gelesen.
0:27:59–0:28:08
Und ja, da fällt einem dann nicht mehr so viel dazu ein, tatsächlich zu diesen Menschen.
0:28:08–0:28:14
Dann kommen wir damit zu einem Thema, das du hier mit aufgenommen hast,
0:28:14–0:28:20
nämlich zu den Zulassungen zur ersten Liga und Änderungen der Vorschriften,
0:28:20–0:28:22
die damit zusammenhängen.
0:28:22–0:28:25
Was magst du uns denn dazu erzählen?
Mara Pfeiffer
0:28:25–0:28:29
Genau, das ist eigentlich nur eine ganz kurze Zusammenfassung,
0:28:29–0:28:31
um euch da auch nochmal auf den Stand zu bringen.
0:28:31–0:28:35
Der DFB hat veröffentlicht, dass alle sportlich für die 1. und 2.
0:28:35–0:28:38
Liga der Frauen qualifizierten Klubs die Zulassung erhalten.
0:28:38–0:28:43
Wir halten natürlich also mit der in Klammern Auslassung, dass Duisburg bekanntermaßen
0:28:43–0:28:50
die Bewerbung zurückgezogen hat, wodurch der SV 67 Weinberg nicht in die Regionalliga
0:28:50–0:28:52
Süd absteigt, sondern in der zweiten Klasse verbleibt.
0:28:53–0:28:57
Über die Aufstiegsrelegationen haben wir ja schon gesprochen.
0:28:58–0:29:04
Und aufsteigen werden eben der SC Freiburg, Bochum und Union Berlin.
0:29:05–0:29:10
Die Cheftrainer in der ersten Bundesliga der Frauen müssen künftig die höchste
0:29:10–0:29:14
Lizenz haben oder den Lehrgang bereits begonnen.
0:29:14–0:29:18
Das ist die berühmt-berüchtigte UEFA Pro Lizenz. Übrigens über die Lehrgänge
0:29:18–0:29:22
haben wir hier ja schon ein bisschen gesprochen und auch über das Kunststück,
0:29:22–0:29:24
das es bedeutet, in die Lehrgänge reinzukommen.
0:29:24–0:29:32
Deswegen musste ich ein bisschen grinsen, dass in den Regularien auch steht, also wer vor dem 1.
0:29:32–0:29:37
Juli 2024 bereits als Cheftrainer in Tätig ist und lediglich über eine gültige
0:29:37–0:29:41
A-Lizenz verfügt, darf die Tätigkeit so lange weiter ausüben,
0:29:42–0:29:47
bis man einen Lehrgangsplatz vom DFB in einem UEFA-Pro-Lehrgang hat.
0:29:47–0:29:50
Lehrgang zugewiesen bekommt oder zur Verfügung gestellt bekommt.
0:29:50–0:29:53
Da sind wir mal sehr gespannt, wie sich das weiterentwickelt.
0:29:53–0:29:58
Es gibt außerdem Anpassungen im medizinischen Bereich. Der Heimverein muss künftig
0:29:58–0:30:01
sicherstellen, dass eine Ärztin bei den Partien vor Ort ist.
0:30:01–0:30:05
Und lustig ist ja eigentlich vor allen Dingen, dass das vorher dann entsprechend
0:30:05–0:30:08
eben nicht der Fall war, also dass man das da nicht sicherstellen musste.
0:30:08–0:30:13
Es muss außerdem künftig ein Physiotherapeut in Vollzeit tätig sein.
0:30:13–0:30:19
Die Clubs sollen VideoanalystInnen, SportpsychologInnen und Fanbeauftragte benennen.
0:30:20–0:30:25
Und zusammengefasst wurde auch nochmal das Thema TV-Übertragung.
0:30:25–0:30:30
Alle 132 Partien sind weiterhin live bei Magenta Sport und Desson zu sehen.
0:30:30–0:30:35
Montags gibt es auch in der kommenden Saison eine Partie im Free-TV, nämlich bei Sport1.
0:30:35–0:30:41
ARD und ZDF haben das Recht auf 10 frei empfangbare TV-Livespiele pro Saison.
0:30:41–0:30:47
Das ist natürlich dann immer auch die Frage, wann und inwieweit sie davon Gebrauch machen.
0:30:48–0:30:54
Und ebenfalls können ARD und ZDF sowie Magenta Sportaison und Sky Highlights
0:30:54–0:30:56
aller Partien anbieten.
Annika Becker
0:30:57–0:31:02
Ja, so ein bisschen daran anschließend, weil du Duisburg gerade schon erwähnt
0:31:02–0:31:06
hast, dass sie auf die Lizenz zur zweiten Liga verzichtet haben,
0:31:06–0:31:10
schließt jetzt so der nächste größere Themenschwerpunkt, nämlich der MSV Duisburg.
0:31:11–0:31:18
Auch das ist jetzt ja schon länger bekannt, aber ich wollte trotzdem hier nochmal
0:31:18–0:31:22
so durch die Entwicklung durchgehen, zumal es auch ein bisschen was Neues gibt.
0:31:22–0:31:27
Also nach dem Abstieg aus der ersten Liga aus finanziellen Gründen haben sie
0:31:27–0:31:30
eben keine Lizenz für die zweite Liga beantragt.
0:31:31–0:31:37
Ich fand dazu noch wichtig herauszuheben, dass, und das ist mir auch aufgefallen,
0:31:37–0:31:44
dass überall eigentlich so die Pressemitteilung von Duisburg übernommen wurde,
0:31:44–0:31:49
die das so in einen, also eben nur so gesagt hat aus finanziellen Gründen und
0:31:49–0:31:52
es so in einen Zusammenhang gestellt hat mit dem Abstieg der Männer.
0:31:52–0:31:56
Das wurde dann häufig in der Berichterstattung so übernommen.
0:31:56–0:32:04
Thomas Kristaniak hat für die NRZ kommentiert, die durch die räumliche Nähe
0:32:04–0:32:06
sehr gut informiert ist,
0:32:06–0:32:10
dass der eigentliche Sargnagel aber gar nicht unbedingt der Abstieg der Männer
0:32:10–0:32:12
war oder hätte sein müssen,
0:32:12–0:32:17
sondern dass das eigentlich schon der früher feststehende angekündigte Rückzug
0:32:17–0:32:19
von Capelli aus der Frauenabteilung war.
0:32:19–0:32:31
Das war nämlich schon im April und seitdem gab es nicht so besonders hohe, große Bemühungen,
0:32:31–0:32:35
einen neuen Geldgeber oder eine neue Geldgeberin zu finden.
0:32:35–0:32:40
Die NRZ benennt da immer Uwe Struck als Vorstandsmitglied, der das im Alleingang
0:32:40–0:32:46
betrieben habe, während sich alle anderen im Verein eher so davor weggeduckt
0:32:46–0:32:49
haben und das Interesse nicht so da zu sein schien.
0:32:50–0:32:56
Zu Capelli muss man vielleicht noch erwähnen, dass jetzt zuletzt im Juni der
0:32:56–0:33:03
MSV wiederum sich dann aus der restlichen Zusammenarbeit komplett zurückgezogen hat.
0:33:03–0:33:06
Die bestand nämlich eben noch daran, dass es der Ausrüster für die Männer sein
0:33:06–0:33:11
sollte und der Verein sagte, es gäbe größere Zahlungsrückstände.
0:33:12–0:33:17
Was die Frauenabteilung angeht, ist es so, dass der MSV, nachdem klar war,
0:33:17–0:33:21
okay, zweite Liga wird nicht funktionieren, in der Regionalliga spielen wollte
0:33:21–0:33:25
Der Westdeutsche Fußballverband hat dafür aber keine Erlaubnis erteilt,
0:33:26–0:33:32
Zitat aus formalen Gründen, noch genauer wurde das nicht benannt Statt also
0:33:32–0:33:36
in der drittklassigen Regionalliga auflaufen zu können, war dann klar,
0:33:36–0:33:39
okay, es wird jetzt die fünftklassige Landesliga.
0:33:40–0:33:48
Ähm, und jetzt ist es aber so, dass aufgrund dieser Ablehnung für die Regionalliga
0:33:48–0:33:53
und, ähm, wie das Ganze, ähm, in den Regularien verfasst ist, ähm,
0:33:53–0:33:59
diese Absage des Westdeutschen Fußballverbandes dem MSV auf eine gewisse Art ein bisschen hilft,
0:34:00–0:34:06
weil dadurch feststeht, dass, ähm, nächste Saison der MSV quasi aufsteigt in
0:34:06–0:34:09
die Niederrhein-Liga, die viertklassig ist.
0:34:09–0:34:16
Also, sie müssen nicht die Liga gewinnen, Meisterin werden in der fünften Liga,
0:34:16–0:34:21
in der nächsten jetzt einfach mal, sie kommen so oder so in die vierte und haben
0:34:21–0:34:23
eine gewisse Planungssicherheit,
0:34:23–0:34:28
weil das so geregelt ist,
0:34:28–0:34:35
dass durch diese Absage des Verbandes die MSV-Frauen quasi als die Absteigerinnen
0:34:35–0:34:38
aus der Regionalliga für die kommende Saison feststehen.
0:34:39–0:34:44
Also ja, es ist alles sehr, sehr ominös und sehr verwirrend.
0:34:44–0:34:47
Aber das ist ja noch nicht verwirrend genug.
0:34:48–0:34:52
Deswegen schiebe ich euch jetzt noch den Fakt hinterher, dass es in dieser Saison
0:34:52–0:34:58
formal keine erste bei den MSV-Frauen gibt, sondern nur die zweite.
0:34:58–0:35:04
Diese zweite spielt, ohne dass es eine erste gibt, halt eben in der fünften Liga.
0:35:05–0:35:10
Wenn sie aufsteigen, was ja schon feststeht, werden sie nächste Saison die erste
0:35:10–0:35:12
und es wird eine neue zweite gegründet.
0:35:12–0:35:17
Ich hatte mich nämlich bei dem einen Instagram-Posting vom MSV auch schon gefragt,
0:35:17–0:35:19
warum da von der zweiten die Rede war statt der ersten.
0:35:20–0:35:24
Das ist die Erklärung dafür. Also ja, es ist alles ganz fantastisch.
0:35:24–0:35:29
Ich möchte dazu noch ein paar Beobachtungen von mir selber hinterher schieben.
0:35:29–0:35:33
Ich habe nämlich mal geschaut heute, Stand 15.07.
0:35:33–0:35:41
Haben von den 27 Spielerinnen, die letzte Saison im Kader des MSV Duisburg standen,
0:35:41–0:35:43
13 immer noch keinen neuen Verein gefunden.
0:35:43–0:35:49
Oder zumindest ist dieser nicht öffentlich bekannt und bei Soccer Donner,
0:35:49–0:35:51
wo ich nachgeschaut habe, eingetragen.
0:35:51–0:35:58
Und was anderes, was ich ja noch viel krasser finde, ist, dass der Verein die
0:35:58–0:36:01
Frauen quasi komplett von seiner Website getilgt hat.
0:36:01–0:36:06
Also wenn man da irgendwas nachgucken möchte, die existieren einfach nicht mehr
0:36:06–0:36:07
in keinem einzigen Menü.
0:36:07–0:36:13
Wenn man auf die alte Übersicht-Seite gehen möchte, bekommt man einen 404-Error.
0:36:13–0:36:21
Und es gibt eine alternative Website, msv-frauen.de, die eigentlich gedacht
0:36:21–0:36:23
war für die Nachwuchsteams.
0:36:23–0:36:29
Und da ist der letzte Artikel inzwischen fast ein Jahr alt, also der ist irgendwie
0:36:29–0:36:31
aus dem September 2023 oder so.
0:36:32–0:36:40
Das heißt, es gibt auf keiner wirklich ja unabhängigen oder Vereinsplattform,
0:36:40–0:36:45
die halt nicht irgendwie ein Social Media Netzwerk ist, Informationen dazu, wie es weitergeht.
0:36:45–0:36:49
Das Einzige, was man halt, also was ich manchmal noch sehe, ist halt eben,
0:36:49–0:36:51
wenn bei Instagram was gepostet wird,
0:36:52–0:37:00
Aber that's it. Und ja, das ist halt schon ziemlich, ja, schwach.
Mara Pfeiffer
0:37:00–0:37:09
Ja, das ist es definitiv und wir sind damit mittendrin in einem Thema,
0:37:09–0:37:14
was wir jetzt heute auch noch ein bisschen in Richtung England ausweiten wollen,
0:37:14–0:37:22
nämlich Umgang von Vereinen mit den Frauenteams oder Frauenabteilungen.
0:37:22–0:37:33
Und oft liegen eben systemische Gründe dahinter, sei es, wie jetzt im Falle von Duisburg,
0:37:33–0:37:38
Rückzug von GeldgeberInnen oder eben tatsächlich,
0:37:38–0:37:43
dass der Verein insgesamt in Schwierigkeiten geraten ist oder dass man versuchen möchte,
0:37:44–0:37:49
die Männerabteilung durch die Opferung der Frauenabteilung zu retten.
0:37:50–0:37:58
Es gibt aktuell zwei relativ prominente Beispiele dafür, auch aus England.
0:37:59–0:38:02
Einmal Reading FC, die Frauen.
0:38:03–0:38:09
Die Abteilung wurde 2006 gegründet, ab 2014 haben sie in der ersten Liga gespielt
0:38:09–0:38:14
und sind dann Ende der Saison 22, 23 abgestiegen in die zweite Liga.
0:38:14–0:38:19
In der werden sie jetzt aber nächste Saison nicht antreten.
0:38:21–0:38:30
Die Frauenabteilung sollte verkauft werden an ein UK-based Konsortium und amerikanische
0:38:30–0:38:36
InvestorInnen, aber das ist am Ende nicht zustande gekommen.
0:38:37–0:38:44
Die Gründe sind auch so ein bisschen vage. Es gibt sowohl im Guardian als auch
0:38:44–0:38:48
in der New York Times ausführlichere Texte dazu, die wir euch anhängen.
0:38:48–0:38:52
Und dann gibt es noch eine Seite, die heißt The Tilehurst End.
0:38:52–0:38:55
Die haben relativ viel zu den
0:38:55–0:39:02
Reading FC Women und haben auch zu dem Thema eben einige Texte verfasst.
0:39:02–0:39:07
Es war jetzt dann sogar noch die Frage, ob sie in der fünften Liga überhaupt
0:39:07–0:39:11
antreten dürfen, weil das die FA eben genehmigen muss.
0:39:12–0:39:15
Die hat dem jetzt mittlerweile zugestimmt. Es gibt da ein Statement,
0:39:15–0:39:21
auch das verlinken wir euch, wo es heißt, also man wollte von den Mitarbeitenden
0:39:21–0:39:24
und SpielerInnen noch mehr Schaden abwenden.
0:39:25–0:39:30
Die zweite Liga in England hat nächste Saison dann nur elf Vereine und eine
0:39:30–0:39:35
Absteigerin, das heißt also auf die hat das natürlich auch Auswirkungen.
0:39:35–0:39:42
Und was besonders kritisiert wird bei der Geschichte ist auch der Umgang mit den Frauen,
0:39:42–0:39:47
die also sehr lange durch diese Gespräche mit potenziellen GeldgeberInnen oder
0:39:47–0:39:55
KäuferInnen eben in der Schwebe gelassen wurden und dann sehr kurzfristig eben davon erfahren haben.
0:39:56–0:40:00
Ähm, das betrifft natürlich nicht nur die Spielerinnen selbst,
0:40:00–0:40:05
sondern es betrifft auch Leute, die, äh, im Bereich der Frauen im Verein gearbeitet haben.
0:40:05–0:40:10
Ähm, es betrifft, äh, die Nachwuchs- und Mädchenteams und es ist einfach ein
0:40:10–0:40:16
Paradebeispiel dafür, wie man es, äh, nicht machen sollte.
0:40:17–0:40:22
Ähm, genau, ähm, Annika hat dann, äh, noch einen weiteren Text,
0:40:22–0:40:26
äh, rausgesucht zu der Thematik, äh, beziehungsweise einen LinkedIn-Beitrag,
0:40:26–0:40:28
vielleicht kannst du dazu kurz was sagen, Annika?
Annika Becker
0:40:29–0:40:35
Genau, das ist ein LinkedIn-Beitrag von Maggie Murphy, die kennt ihr garantiert
0:40:35–0:40:42
oder habt schon mal von ihr gehört, weil sie bis vor kurzem die Vereinschefin von Luz FC war.
0:40:42–0:40:50
Sie ist jetzt mit dem Saisonende zurückgetreten, hatte das auch schon vorher angekündigt und ja,
0:40:50–0:40:55
hat einen LinkedIn-Beitrag oder Artikel einen längeren dazu verfasst,
0:40:55–0:40:58
den wir euch auch hier verlinken, wo es so ein bisschen darum geht,
0:40:58–0:41:03
diese ewige Gretchenfrage, will man dem Fußball der Männer nacheifern,
0:41:03–0:41:06
will man nicht eigentlich seinen eigenen Weg gehen, was bedeutet das eigentlich?
0:41:06–0:41:13
Und da so das komplette System eigentlich mit in die Verantwortung nimmt,
0:41:13–0:41:16
also weil Murphy sagt, das ist kein,
0:41:16–0:41:22
also auch wenn man jetzt irgendwie natürlich gucken kann, dass es diese schwierige
0:41:22–0:41:26
finanzielle Situation speziell bei dem Verein gibt und so weiter,
0:41:26–0:41:28
dass es aber kein Einzelfall ist,
0:41:28–0:41:32
sondern dass man da von ausgehend eben auch eine größere Problematik erkennen kann.
0:41:32–0:41:36
Weil so wie der Fußball der Frauen in England in den letzten Jahren aufgebaut wurde.
0:41:37–0:41:42
Man sich eben in eine systematische Abhängigkeit vom Fußball der Männer begeben
0:41:42–0:41:47
hat, beziehungsweise diese noch größer gemacht hat, dieses Abhängigkeitsverhältnis.
0:41:47–0:41:53
Und dass es gleichzeitig in den letzten Jahren eben diesen kollektiven Drang
0:41:53–0:41:56
gibt, oder sie spricht auch von Ungeduld, Versäumnisse,
0:41:56–0:42:02
die sich natürlich auch aus Verbandsverbotsphasen und Steinen in den Weg legen
0:42:02–0:42:07
und so ergeben haben, Versäumnisse möglichst schnell aufholen möchte.
0:42:07–0:42:10
Dass alle sehr, sehr viele Forderungen stellen,
0:42:11–0:42:17
die auch gerechtfertigt sind, aber dass, wenn man dem zu sehr hinterher rennt,
0:42:17–0:42:22
gesundes Wachstum eigentlich nicht mehr möglich ist, besonders eben für Vereine,
0:42:22–0:42:27
die, wie jetzt das in dem Fall ja auch ist, nicht in der Premier League vertreten sind.
0:42:28–0:42:35
Und das fand ich einfach nochmal so einen sehr guten Beitrag so zusätzlich dazu,
0:42:35–0:42:39
also weil man ja auch, auch wenn es jetzt auf England bezogen ist,
0:42:39–0:42:44
aber man sieht nun mal eben die parallelen Entwicklungen ja auch hier bei uns zum Beispiel.
Mara Pfeiffer
0:42:44–0:42:49
Ja, und ein zweiter Verein, der da zuletzt in die Schlagzeilen geraten ist, war Thornaby FC,
0:42:50–0:42:54
die sich von ihrer kompletten Frauen- und Mädchenabteilung mit sämtlichen Teams
0:42:54–0:42:58
getrennt haben, die sie mittlerweile allerdings wieder zurückgeholt haben nach
0:42:58–0:43:00
einem ziemlichen Backlash.
0:43:00–0:43:04
Zu den Hintergründen lässt sich sagen, dass der Verein nach einem,
0:43:04–0:43:07
wie das in einem Artikel bei ISBN so schön heißt,
0:43:07–0:43:11
nach einem schwierigen Jahr hat man sich zusammengesetzt und überlegt,
0:43:11–0:43:14
wie können wir den Club retten und natürlich war es da total naheliegend zu
0:43:14–0:43:17
sagen, indem wir uns von den Frauen und Mädchen trennen und das Geld,
0:43:17–0:43:22
was da bisher hingeflossen ist, auch noch in die Männer und in die Jungs investieren.
0:43:22–0:43:28
Es gab dann, wie gesagt, einen ziemlichen Uproar und inzwischen ist Alison McGee,
0:43:28–0:43:33
die Direktorin ist bei Durata, einer von Thornabys Sponsoren.
0:43:34–0:43:41
Eingesetzt worden, um das Ganze wieder in geregelte Bahnen zu lenken und sie hat jetzt gesagt,
0:43:41–0:43:48
die Mädchen- und Frauenteams hätten jetzt die in Anführungszeichen Foundation
0:43:48–0:43:51
to carry on und diejenigen,
0:43:51–0:43:56
die in den entsprechenden Gremien gesessen und also für die Auflösung der Abteilung
0:43:56–0:43:59
gestimmt hatten, sind mittlerweile auch zurückgetreten.
0:43:59–0:44:05
Das heißt, in dem Negativen ist es dann zumindest ein positives Beispiel dafür,
0:44:05–0:44:10
wie mittlerweile durch einen öffentlichen Druck es zum Glück ein Stück weit
0:44:10–0:44:12
verunmöglicht wird, sowas einfach so zu machen.
0:44:13–0:44:19
Die Blackburn Rovers wiederum sind jetzt in die Schlagzeilen geraten damit,
0:44:19–0:44:24
dass sie den Frauen nur noch Minimum Wage bezahlen. Das heißt also Mindestlohn natürlich.
0:44:24–0:44:28
Die sollen 9000 Pfund pro Saison bekommen.
0:44:28–0:44:32
Das heißt, sie werden mit einem Mindestlohn Stundenlohn gezahlt,
0:44:33–0:44:36
allerdings nur für Trainingszeiten und nicht beispielsweise für die Fahrten
0:44:36–0:44:41
zu Auswärts spielen, was auch schon komplett absurd ist.
0:44:41–0:44:46
Die in dem Verein ihre ersten Schritte gemacht haben, sind beispielsweise Kira
0:44:46–0:44:50
Walsh und die hierzulande ja sehr gut bekannte Georgia Stanway.
0:44:50–0:44:55
Viele Spielerinnen haben sich in allen drei Fällen, also bei allen drei Vereinen
0:44:55–0:44:57
auch öffentlich zu Wort gemeldet.
0:44:58–0:45:02
Und was ich halt bei der Geschichte mit Blackburn Rovers noch ganz interessant
0:45:02–0:45:06
finde, also einer der Gründe, warum der Verein, also auch da sind natürlich
0:45:06–0:45:09
finanzielle Schwierigkeiten der Grund dafür, dass man zu solchen Mitteln greift.
0:45:09–0:45:12
Auch da ist die innere Logik.
0:45:13–0:45:16
Der Leute, die im Verein Verantwortung tragen, dass man das natürlich bei den
0:45:16–0:45:18
Frauen macht und nicht bei den Männern.
0:45:19–0:45:27
Und der Verein gehört halt seit November 2010 Venkis London Limited,
0:45:27–0:45:30
einer Tochtergesellschaft der im indischen Pune ansässigen Firma.
0:45:32–0:45:38
Venkateshwara Hedgerys Private Limited. Und es ist auch so, dass der Verein
0:45:38–0:45:46
in Indien wegen irgendwelcher Steuerunregelmäßigkeiten gerade Schwierigkeiten hat, sagen wir mal.
0:45:47–0:45:54
Und ja, ich finde halt, diese Beispiele zeigen neben allem, was Annika jetzt
0:45:54–0:45:58
gerade gesagt hat, schon auch so ein bisschen, es gibt ja jetzt gerade so eine Tendenz,
0:45:59–0:46:04
dass man vielleicht sich in eine Richtung bewegt, dass im Fußball der Frauen
0:46:04–0:46:09
InvestorInnen in das Allheilmittel sein könnten, um ihn eben möglichst schnell
0:46:09–0:46:12
auf ein Level zu heben, wo man ihn gerne sehen möchte.
0:46:12–0:46:18
Und da sollte man sich vielleicht diese warnenden Beispiele durchaus auch vor Augen halten,
0:46:18–0:46:25
weil die Frage dann schon immer so ein bisschen ist, mit wem man sich halt zusammentut,
0:46:25–0:46:32
um den Fußball der Frauen zu stärken, zu fördern, aufzublasen.
0:46:32–0:46:38
Und wie gut die Konzepte dahinter sind und wie zuverlässig vor allen Dingen
0:46:38–0:46:41
auch die PartnerInnen sind, mit denen man sich halt zusammentut.
0:46:41–0:46:47
Und das sollte man bei allem Wunsch nach einer Entwicklung auf dem Gebiet eben
0:46:47–0:46:50
auch nicht außer Acht lassen.
Annika Becker
0:46:50–0:46:54
Ja, sehr, sehr richtig. Ich fürchte auch, dass das leider was sein wird,
0:46:54–0:46:57
was uns noch länger beschäftigen wird.
0:46:57–0:47:02
Also Fälle wie diese, dass es natürlich bestimmt irgendwann auch mal positive
0:47:02–0:47:06
Beispiele geben wird, aber ich fürchte, dass es relativ viele von diesen Fällen
0:47:06–0:47:08
in nächster Zeit geben wird, wo...
0:47:09–0:47:15
Sowas eben nicht gut ausgeht oder Vereine oder Abteilungen letztendlich für
0:47:15–0:47:16
sich feststellen müssen, dass
0:47:16–0:47:21
sie ja ohne eigenes Zutun mehrere Schritte zurückgehen müssen im Prinzip.
Mara Pfeiffer
0:47:22–0:47:26
Ja, ich fürchte auch, dass uns da noch einiges bevorsteht und ich meine für
0:47:26–0:47:31
viele von diesen Entwicklungen ist ja England immer zwei, drei Schritte voraus
0:47:31–0:47:34
und das könnte man ja dann wenigstens mal nutzen,
0:47:34–0:47:38
um aus den Problemen, die sich da ergeben, vielleicht schon was zu lernen fürs eigene Handeln.
Annika Becker
0:47:38–0:47:41
Ja, das wäre doch vielleicht mal eine gute Idee.
Mara Pfeiffer
0:47:42–0:47:47
Damit kommen wir zu den Blitz-News. Willst du mal anfangen, Annika?
Annika Becker
0:47:47–0:47:51
Es gibt eine Krise im argentinischen Nationalteam der Frauen, was keine,
0:47:52–0:47:57
also das ist ein längerer Zustand, aber es gibt eben eine neue Entwicklung,
0:47:57–0:48:03
weil nämlich vier Spielerinnen während der letzten Abstellungsphase die Nationalelf
0:48:03–0:48:06
verlassen haben wegen unwürdiger Bedingungen.
0:48:06–0:48:11
Die Spielerinnen sind Torhüterin Laurina Oliveros, die Mittelfeldspielerin Lorena
0:48:11–0:48:16
Benitez und die beiden Verteidigerinnen Julieta Cruz und Eliana Stabile.
0:48:17–0:48:22
Spielen alle für die Boca Juniors und sind im Mai-Juni ausgetreten.
0:48:24–0:48:29
Begründungen dafür sind gar nicht so sehr die finanziellen Bedingungen,
0:48:29–0:48:35
wobei die auch problematisch sind, aber hauptsächlich eben so die normalen anderen
0:48:35–0:48:38
Bedingungen, die man erwarten würde, wie zum Beispiel Essen.
0:48:38–0:48:43
Es gäbe kein Essen, es gäbe insgesamt schlechte Bedingungen. Die Spielerinnen,
0:48:44–0:48:50
Wurden öffentlich von Estefania Barnini unterstützt, die aus ähnlichen Gründen
0:48:50–0:48:52
im letzten Jahr ausgetreten ist.
0:48:52–0:48:57
Und ja, wir haben verlinkt euch einen Artikel aus dem Guardian,
0:48:57–0:49:01
aus dem eben hervorgeht, wie lange inzwischen einfach auch schon diese Geschichte
0:49:01–0:49:04
ist, die der argentinische Verband
0:49:04–0:49:08
damit hat, seine eigenen Nationalspielerinnen schlecht zu behandeln.
0:49:08–0:49:12
Julieta Cruz hat zu dem Ganzen auf Instagram noch geschrieben,
0:49:13–0:49:17
Zitat, ich bin traurig, aber sicher, dass dies nicht der Weg ist, den ich gehen will.
0:49:17–0:49:21
Die argentinische Frauenfußballmannschaft muss verbessert werden und ich spreche
0:49:21–0:49:24
nicht nur vom Finanziellen, ich spreche vom Training, vom Mittagessen,
0:49:24–0:49:26
vom Frühstück, Auslassung.
0:49:26–0:49:31
Ich wünsche mir einfach, dass künftige Generationen so etwas nicht mehr durchmachen
0:49:31–0:49:37
müssen und es wirklich genießen können, in der Nationalmannschaft zu spielen. Zitat Ende. Genau.
Mara Pfeiffer
0:49:38–0:49:45
Die Women in Football, die ja in UK sitzen und auch so ein bisschen ein Vorbild
0:49:45–0:49:48
waren bei der Gründung von Fußball kann mehr,
0:49:48–0:49:55
haben eine Umfrage zu Diskriminierung im Fußball gemacht.
0:49:55–0:50:01
Im Mai 1100 Personen haben daran teilgenommen.
0:50:01–0:50:02
Das war international.
0:50:03–0:50:08
Auch die Mitgliedschaft bei Women in Football ist international.
0:50:09–0:50:12
Also ich bin da beispielsweise seit einer Weile auch dabei.
0:50:12–0:50:17
Wenn man also im Bereich Fußball arbeitet und eben nicht nur zwingend direkt
0:50:17–0:50:22
im Sport, sondern eben auch in an den Sport angegliederten Bereichen wie dem
0:50:22–0:50:26
Journalismus, kann man sich da um eine Aufnahme bewerben.
0:50:28–0:50:32
Insgesamt, und das ist die große Zahl, mit der natürlich die Ergebnisse auch
0:50:32–0:50:38
überschrieben sind, haben 89 Prozent der Frauen, die teilgenommen haben, an der Umfrage gesagt,
0:50:38–0:50:46
dass sie Diskriminierung rund um ihre Arbeit in verschiedenen Formen schon erlebt haben.
0:50:46–0:50:51
Es ist außerdem so, dass die Aussage war, dass Diskriminierung aufgrund von
0:50:51–0:50:55
Gender in den wenigsten Fällen angezeigt wird.
0:50:55–0:51:05
Sexismus, Bullying und Harassment sind für Frauen im Fußball im Prinzip ohnehin Alltag.
0:51:05–0:51:13
Das gilt noch mehr, wenn sie noch weitere Minderheitslabels haben,
0:51:13–0:51:18
also beispielsweise einer als migrantisch gelesenen Gruppe angehören.
0:51:18–0:51:24
Und das passiert soweit sowohl online als auch eben im direkten Umgang miteinander.
0:51:24–0:51:28
Was ich irgendwie ganz spannend fand, war...
0:51:30–0:51:38
Zahlen, was die, ja, den positiven Outlook in die Zukunft angeht.
0:51:38–0:51:43
Also es wurde beispielsweise gefragt, ist Fußball ein Bereich,
0:51:43–0:51:48
in dem Frauen sich eben gut entwickeln und entfalten können?
0:51:49–0:51:56
Und da haben 64 Prozent der weiblichen Mitglieder von Frauen,
0:51:56–0:52:01
von Women in Football Ja, aber 80 Prozent der Männer.
0:52:02–0:52:08
Und irgendwie finde ich, das sagt halt schon wieder einiges über die strukturellen
0:52:08–0:52:12
Schwierigkeiten aus, wenn die Frauen nur zu 64 Prozent sagen,
0:52:12–0:52:16
ich kann mich hier gut entwickeln, aber 80 Prozent der Männer sind der Meinung,
0:52:16–0:52:18
dass Frauen sich gut entwickeln könnten.
0:52:18–0:52:22
Also dann sollten die Männer vielleicht mit den Frauen mal ins Gespräch darüber
0:52:22–0:52:26
kommen, warum sie das eben zu einem höheren Anteil nicht glauben.
0:52:26–0:52:33
Und so ähnlich war es bei der Frage, ob man daran glaubt, dass in der Zukunft
0:52:33–0:52:37
mehr Frauen in verantwortlichen Rollen im Fußball sein würden.
0:52:37–0:52:41
Da haben nämlich 80 Prozent der Frauen, was ja immerhin auch eine sehr hohe
0:52:41–0:52:49
Zahl ist, gesagt, ja, sie glauben das für die Zukunft, aber auch wiederum 93 Prozent der Männer.
0:52:50–0:52:54
Also was bedeutet, die Männer sind da deutlich optimistischer als die Frauen.
0:52:54–0:52:56
Das an sich ist ja eine schöne Sache.
0:52:57–0:53:02
Diesen Optimismus können sie aber eben auch ein Stück weit in die Realität umsetzen,
0:53:02–0:53:09
indem sie halt ihr Handeln entsprechend an diese schönen Bilder von der Zukunft anpassen.
0:53:09–0:53:16
Und eine Zahl würde ich gerne noch sagen, die ich nämlich extrem erschreckend,
0:53:16–0:53:19
aber auch nicht besonders verwunderlich finde, ehrlich gesagt,
0:53:19–0:53:23
als Frau, die selber im Fußball unterwegs ist.
0:53:24–0:53:32
60 Prozent der Frauen, die Diskriminierung angezeigt haben, haben gesagt,
0:53:32–0:53:39
dass daraufhin keinerlei Handlung passiert ist.
0:53:39–0:53:45
Und 16 Prozent haben gesagt, es wurde ihnen nicht mal wirklich zugehört oder man hat es eben abgetan.
0:53:46–0:53:51
Und das zeigt schon, dass es da eben noch einen sehr, sehr weiten Weg gibt.
0:53:51–0:53:56
Wir verlinken euch da die Ergebnisse bei Women in Football, die haben einen
0:53:56–0:53:57
sehr ausführlichen Text geschrieben.
0:53:59–0:54:02
Wo eben die Zahlen alle nochmal aufgedröselt werden.
0:54:02–0:54:08
Und ich finde es gut, dass solche Erhebungen mittlerweile passieren.
0:54:09–0:54:13
Ich glaube, wenn man diese Zahlen nicht schwarz auf weiß hat,
0:54:13–0:54:17
dann ist die Chance auf eine Veränderung nochmal kleiner.
Annika Becker
0:54:17–0:54:22
Ja, Thema Veränderung und vor allem problematische Dinge.
0:54:23–0:54:33
Der österreichische Fußballverband hat sich von dem Trainer der U20-Frauen Hannes Spilka getrennt.
0:54:33–0:54:39
Zitat aus der Pressemitteilung. Der ÖFB hat Informationen zu aufklärungsbedürftigen
0:54:39–0:54:44
Vorkommnissen im Umfeld des U20-Frauen-Nationalteams erhalten.
0:54:44–0:54:48
Nach einer umfassenden Aufarbeitung des Sachverhaltes wurde der Teamchef des
0:54:48–0:54:55
U20-Frauen-Nationalteams mit sofortiger Wirkung vollumfänglich von seinen Aufgaben entbunden.
0:54:55–0:55:05
Das Ganze kommt eben relativ kurz bevor Ende August die U20-WM in Kolumbien stattfindet.
0:55:05–0:55:10
Interimistisch übernimmt Oliver Lederer erst einmal das Team.
0:55:10–0:55:15
Und ja, die österreichischen Medien, die das bisher aufgegriffen haben,
0:55:16–0:55:21
bezeichnen diese Pressemitteilung zu Recht als sehr kryptisch,
0:55:21–0:55:26
weil man eben dem jetzt noch nicht mehr entnehmen kann.
0:55:26–0:55:32
Die PM geht damit weiter, dass es da heißt, die Privatsphäre aller Beteiligten
0:55:32–0:55:35
müsse unter allen Umständen geschützt werden.
0:55:36–0:55:41
Daher ersuchen wir um Verständnis, dass keine Angaben zu weiteren Details gemacht werden.
0:55:41–0:55:46
Ähm, die PM ist so kryptisch, dass in der ja noch nicht einmal der Name von
0:55:46–0:55:51
Hannes Spilka erwähnt wird, ähm, obwohl es ja irgendwie nur drei Sekunden dauert,
0:55:51–0:55:55
um den zu ergoogeln, ähm, weshalb Sport ORF,
0:55:55–0:55:59
ähm, das dann zum Beispiel auch schon anders formuliert hatte im eigenen Artikel.
0:56:01–0:56:07
Also, das Ganze klingt höchst problematisch und wir werden mal schauen,
0:56:07–0:56:10
ob wir im Laufe der Zeit dann noch weitere Dinge zu mitbekommen.
Mara Pfeiffer
0:56:10–0:56:17
Ja, auch diese Geschichten reißen Fußball der Frauen leider nicht ab.
0:56:17–0:56:21
Wir haben tatsächlich, was ja, wie ihr wisst, sehr selten für uns ist,
0:56:21–0:56:24
auch zwei klassische Blitz-News, das heißt kurze Meldung.
0:56:25–0:56:30
Eine davon ist, falls euch das Thema interessiert, PETA bewertet jede Saison
0:56:30–0:56:34
die veganen Angebote in Bundesliga-Stadien.
0:56:35–0:56:38
Die haben als ein relativ simples, aber auch nachvollziehbares System,
0:56:39–0:56:43
dass sie Punkte vergeben und es gibt immer einen Punkt pro Gericht,
0:56:43–0:56:47
was mehr so als Snack oder Beilage zählt, also sowas wie Pommes oder Brezel
0:56:47–0:56:53
und drei Punkte gibt es für ein tatsächliches Gericht.
0:56:56–0:57:00
Rasenballsport leipzig hat tatsächlich gewonnen die
0:57:00–0:57:03
liegen auf dem ersten platz auf dem zweiten platz liegt der bvb
0:57:03–0:57:06
und auf dem dritten platz liegt mainz 05
0:57:06–0:57:12
wir verlinken euch da den artikel von peter in dem ihr euch ein bisschen umschauen
0:57:12–0:57:17
könnt was es eigentlich in den verschiedenen stadien so gibt und wie diese punkte
0:57:17–0:57:23
zustande gekommen sind und dann hat kick in die hier ja auch immer mal wieder
0:57:23–0:57:26
Thema sind mit ihren Projekten.
0:57:27–0:57:32
Zusammen mit der Kindernothilfe und Safe Hands ein Ratgeber für kinderfreundliche
0:57:32–0:57:36
Stadien entwickelt, der sich an Vereine richtet.
0:57:36–0:57:39
Und das, was ich daran wirklich extrem charmant finde,
0:57:39–0:57:44
ist, dass sie über zwei Jahre mit Kindern und Jugendlichen eben inhaltlich zusammengearbeitet
0:57:44–0:57:50
haben, auch unter anderem Stadionbegehungen gemacht haben Und eben die tatsächliche
0:57:50–0:57:52
Zielgruppe einbringen konnte,
0:57:52–0:57:56
was aus ihrer Sicht im Stadion verbesserungswürdig ist.
0:57:56–0:58:00
Zu den Tipps gehören so Sachen wie höhere Sitze im Familienblock,
0:58:01–0:58:03
damit die Kinder besser sehen können.
0:58:03–0:58:08
Aber beispielsweise auch eigene Stände mit einem speziellen Angebot für Kinder
0:58:08–0:58:09
und auch der Möglichkeit,
0:58:10–0:58:15
da bar zu bezahlen und eben nicht abhängig zu sein von einem Kartensystem,
0:58:15–0:58:19
was ja in Stadien oft der Fall ist, finde ich eigentlich eine ganz coole Idee.
Annika Becker
0:58:19–0:58:24
Dann auch nur ganz kurz, es gibt leider immer noch keinen richtigen Spielplan
0:58:24–0:58:30
für die Bundesliga der Frauen, allerdings wurde das Eröffnungsspiel bekannt gegeben.
0:58:31–0:58:38
Das wird nämlich sein Turbine Potsdam gegen den FC Bayern München am Freitag, den 30.08.
0:58:39–0:58:45
Übertragen wird das Ganze vom ZDF, die das Ganze auch ankündigen durften.
0:58:45–0:58:50
Was mich allerdings sehr rätseln lässt, ist die Anstoßzeit von 17 Uhr.
0:58:50–0:58:57
Ich habe es vorhin noch mal nachgeguckt. In der Saison 2022-2023 waren wir bei 19.15 Uhr.
0:58:57–0:59:01
Letztes Jahr waren wir bei 18.15 Uhr und jetzt sind wir bei 17 Uhr.
0:59:01–0:59:05
Also gehen wir jetzt immer weiter rückwärts. Mir müsste mal jemand erklären,
0:59:05–0:59:06
was der Gedanke dahinter ist.
Mara Pfeiffer
0:59:07–0:59:08
Ich kann es dir sagen.
Annika Becker
0:59:08–0:59:09
Ja, bitte.
Mara Pfeiffer
0:59:10–0:59:14
Soll ich mal einen Tab abgeben? Das ist diese viel beschriebene Familienfreundlichkeit,
0:59:15–0:59:19
die man jetzt bei den Spielen für die Frauen irgendwie überbetonen möchte.
0:59:19–0:59:25
Und dann geht man davon aus, dass man mehr Familien mit Kindern erreicht,
0:59:25–0:59:28
wenn man es zu einer früheren Uhrzeit ansetzt. Das wäre mein Tipp.
Annika Becker
0:59:29–0:59:34
Mein Tipp wäre jetzt gewesen, dass das ZDF sagt, nee, das haut uns dann wieder
0:59:34–0:59:38
das Programm mit irgendeinem alten Krimi von vor 30 Jahren auseinander.
0:59:38–0:59:42
Deswegen müssen wir es noch ein Stück weiter vorziehen, damit sich da nicht zu viel verschiebt.
Mara Pfeiffer
0:59:42–0:59:49
Kann natürlich auch sein, weil die 17. Wiederholung von der alten Jodeln im
0:59:49–0:59:56
Biergarten, das ist natürlich auch immer sehr wichtig.
0:59:57–1:00:00
Ja, wie komme ich jetzt von Jodeln im Biergarten zur UEFA?
1:00:02–1:00:06
Die haben es auch schon ein bisschen her und wahrscheinlich habt ihr es bei
1:00:06–1:00:10
dem einen oder anderen Kollegen beziehungsweise bei der einen oder anderen Kollegin
1:00:10–1:00:14
schon gelesen hat, entschieden in Sachen Multiclub-Ownership.
1:00:14–1:00:21
Und zwar ging es dabei darum, ob zum einen Girona FC und Manchester City FC
1:00:21–1:00:28
und zum anderen Manchester United FC und OGC Nice in der Champions League beziehungsweise
1:00:28–1:00:31
in der Europa League jeweils spielen dürfen,
1:00:31–1:00:35
obwohl sie eben teilweise überlappende Owner haben.
1:00:35–1:00:38
Und total überraschend wurde da
1:00:38–1:00:43
eine Lösung gefunden, wie trotzdem alle so antreten können, wie gedacht.
1:00:44–1:00:49
Ihr könnt es auf der Homepage der UEFA euch mal in Ruhe angucken.
1:00:49–1:00:55
Also es gibt dann Vorschriften dafür, was quasi in Sachen Zuständigkeit wohin
1:00:55–1:01:00
geschoben, gehoben und gedrückt werden muss, damit am Ende doch wieder alle
1:01:00–1:01:02
irgendwie spielen können und das alles nur halb so wild ist.
Annika Becker
1:01:03–1:01:05
Ja, es ist ganz fantastisch.
Mara Pfeiffer
1:01:08–1:01:13
Da muss der Bulle einfach auf dem einen Logo links ein bisschen ein längeres
1:01:13–1:01:16
Horn haben als rechts und dann geht das schon.
Annika Becker
1:01:16–1:01:17
Großartig.
Mara Pfeiffer
1:01:18–1:01:19
Wir vereinfachen.
Annika Becker
1:01:19–1:01:23
Ja, wir kommen noch mal zu Olympia.
1:01:23–1:01:29
Alexandra Popp steht nämlich zur Wahl als Fahrenträgerin für die Eröffnung der Olympischen Spiele.
1:01:30–1:01:35
Bei den Frauen sind neben ihr außerdem Jessica Bredow-Werndl,
1:01:35–1:01:40
eine Reiterin, und Anna-Maria Wagner, Judo, nominiert.
1:01:41–1:01:47
Und dadurch, dass eine Frau und ein Mann zusammen auflaufen sollen und ausgewählt
1:01:47–1:01:51
werden, gibt es auch drei Männer zur Auswahl, wobei ich nur zwei von denen nennen würde,
1:01:51–1:01:56
nämlich Christian Reitz, ein Schütze und Dennis Schröder vom Basketball.
1:01:57–1:02:01
Und dann noch so ein gewisser Tennisspieler mit juristischen Problemen.
Mara Pfeiffer
1:02:01–1:02:06
Wo man sich wirklich fragen muss, wie kommt so etwas zustande?
Annika Becker
1:02:06–1:02:10
Vor allem, weil, das ist so schön, wir verlinken euch ja nämlich die Seite,
1:02:10–1:02:14
wo man wählen kann und da wird noch erklärt, die Kriterien, nach denen ausgewählt
1:02:14–1:02:18
wird und eins davon ist die Vorbildfunktion. Sehr interessant.
Mara Pfeiffer
1:02:20–1:02:26
Ich finde jedenfalls, ich habe heute Morgen als allererstes auf Instagram angezeigt
1:02:26–1:02:28
worden, das Video von Poppy,
1:02:29–1:02:38
in dem sie wirklich in einem Tanz mit der Thematik Bescheidenheit irgendwie
1:02:38–1:02:43
sehr zurückhaltend darum bittet, ob man eventuell vielleicht für sie abstimmen konnte.
1:02:43–1:02:48
Und wer da nicht irgendwie Tränen in den Augen hat,
1:02:48–1:02:55
darüber wirklich, also was für eine Bedeutung natürlich sowieso dieses ganze
1:02:55–1:02:58
Olympische Turnier irgendwie hat und dann eben auch noch die Möglichkeit,
1:02:58–1:03:01
die Fahne zu tragen, der hat wirklich kein Herz.
1:03:01–1:03:06
Und ich muss ja auch sagen, also diese ganze Geschichte mit Poppy und Olympia,
1:03:06–1:03:12
die ist für mich tatsächlich auch sehr besonders, weil ich das so krass verinnerlicht habe,
1:03:12–1:03:18
als wir an dem Buch zusammen saßen, was für eine Bedeutung diese Olympischen
1:03:18–1:03:19
Spiele damals schon hatten.
1:03:20–1:03:24
Das war so von den ganzen Geschichten, die sie erzählt hat, eine,
1:03:24–1:03:27
die auch so ganz groß rausgestrahlt hat.
1:03:27–1:03:31
Und zwar nicht wegen der berühmt-berüchtigten Kondomautomaten,
1:03:31–1:03:35
die da jede Nacht aufgefüllt werden im Olympischen Dorf, wo sie ja sowieso nur
1:03:35–1:03:40
landen, wenn sie zum Endspiel kommen, sondern ja, diese ganze Olympia-Geschichte.
1:03:40–1:03:43
Ich habe die nie kapiert, ehrlich gesagt, weil ja der einzige Sport,
1:03:43–1:03:45
der mich interessiert, ernsthaft Fußball ist.
1:03:46–1:03:51
Und was habe ich dann, also habe ich mich nie so richtig dolle mit Olympischen Spielen befasst.
1:03:51–1:03:55
Aber seitdem wir für das Buch miteinander gesprochen haben, freue ich mich jetzt
1:03:55–1:03:57
total auf die Olympischen Spiele und zwar nicht nur auf Fußball,
1:03:57–1:03:59
sondern habe jetzt total Bock auf Olympia.
1:04:00–1:04:03
Damit hatte ich nie irgendwelche Aktien.
1:04:04–1:04:09
Ach ja. Aber ihr müsstet mal sehen, in unserem Sendungsdokument,
1:04:09–1:04:13
wie Annika hinter dem Namen des Spielers, den wir nicht erwähnen wollen,
1:04:13–1:04:18
in Großbuchstaben geschrieben hat, ernsthaft seid ihr scheiße und die Antwort lautet ja. Ja.
1:04:20–1:04:25
Bitte stimmt für einen der anderen ab. Ich finde ja für Dennis Schröder und
1:04:25–1:04:27
Alex Popp, aber ihr könnt natürlich machen, was ihr wollt.
Annika Becker
1:04:29–1:04:33
Ja, dann vielleicht noch abschließend zu unseren Blitz-News.
1:04:34–1:04:38
Als letzte dieser Blitz-News ist gestern am 14.07.
1:04:38–1:04:43
In Litauen die U19-EM der Frauen gestartet und heute, an dem Tag,
1:04:43–1:04:47
an dem wir aufnehmen, hatte Deutschland sein erstes Spiel.
1:04:47–1:04:50
Deutschland ist in einer Gruppe mit Irland, Spanien und den Niederlanden und
1:04:50–1:04:54
das Auftaktspiel gegen die Niederlande am Montag endete 1 zu 1.
1:04:54–1:04:59
Es gab erst die Führung durch Melina Krüger vom HSV in der 75.
1:04:59–1:05:05
Minute und dann allerdings in der 90. Minute auch noch den Ausgleich durch Hanna
1:05:05–1:05:07
Heusenga von Fortuna Sittard.
1:05:07–1:05:14
Ein bisschen traurig an der ganzen Sache ist, dass Leverkusens Verteidigerin
1:05:14–1:05:19
Julia Mickenhagen sich wohl schwerer verletzte während des Spiels und runtergetragen werden musste.
1:05:20–1:05:27
Ja, wir verlinken euch dazu einfach mal den Ticker vom Kicker zu der Partie.
Mara Pfeiffer
1:05:28–1:05:34
Genau. Und dann haben wir noch diverse Leseempfehlungen und zwar zertechnen
1:05:34–1:05:37
und, oh lieber Gott, jetzt habe ich mir langsam einen Knoten in die Zunge geredet,
1:05:37–1:05:41
und zwar tatsächlich diesmal nur Lese und keine Hörempfehlungen.
1:05:42–1:05:44
Möchtest du vielleicht mal anfangen, liebe Annika?
Annika Becker
1:05:44–1:05:49
Ja, es greift thematisch ineinander mit dem, was Mara euch gleich noch erzählen wird.
1:05:49–1:05:54
Es gibt nämlich von Andrej, ich weiß nicht, wie man das auf Englisch ausspricht,
1:05:54–1:05:57
wenn es nicht Andrew ist, sondern Andrej.
1:05:57–1:06:03
Es gibt nämlich von Andrej Karlajl einen ausführlichen Kommentar dazu,
1:06:03–1:06:10
warum der Umgang des US-Verbandes mit Corbyn Albert das Vermächtnis der Vorgängerin
1:06:10–1:06:18
oder der Vorläufer Teams kaputt macht und warum das Fans durchaus einen Safe Space nimmt.
1:06:18–1:06:23
Ich finde den sehr, sehr gut, weil der sich so von verschiedenen Seiten auch
1:06:23–1:06:29
an das Thema annähert und auch so diese historische Bedeutung aufmacht und vor
1:06:29–1:06:33
allem aber eben einfach diese Fan-Seite sehr, sehr deutlich macht.
1:06:33–1:06:38
Es werden unten, weiter unten in dem Text dann auch Ex-Spielerinnen zitiert,
1:06:38–1:06:42
die bisher immer noch die einzigen sind, die sich so richtig deutlich dazu geäußert haben.
1:06:43–1:06:47
Aber ja, mach du doch mal weiter mit deiner Empfehlung noch, Mara. Genau.
Mara Pfeiffer
1:06:48–1:06:52
Der eine oder die andere von euch erinnert sich vielleicht noch an den sehr
1:06:52–1:06:55
famosen Podcast Burn It All Down,
1:06:55–1:07:03
die als feministischer Sport-Podcast in den USA für sehr viel Furore gesorgt
1:07:03–1:07:06
haben und auch immer einen wundervollen Burn-Pile hatten,
1:07:06–1:07:13
auf dem sie am Ende der Sendung Themen verbrannt haben, die fürchterlich sind im Sport der Frauen.
1:07:14–1:07:20
Und Lindsay Gipps gehört zu den Frauen, die diesen Podcast eben lange mit gehostet
1:07:20–1:07:27
haben und die schreibt jetzt ein Newsletter, Power Place heißt der,
1:07:27–1:07:36
gibt es Teile, die man als Subscriber ohne finanzielle Abo-Modelle bekommt und
1:07:36–1:07:40
eben aber auch Teile, wo man sie dann über ein Abo-Modell unterstützen kann.
1:07:40–1:07:45
Ist sehr, sehr aktiv im Sport der Frauen insgesamt, nicht nur im Fußball.
1:07:45–1:07:50
Und auch sie hat über Corbyn Albert geschrieben und über das Nationalteam.
1:07:50–1:07:58
Und eben die Frage, wie sieht es mit den Rechten weiterhin aus?
1:07:58–1:08:02
Also mit den Rechten, Entschuldigung, es hört sich jetzt an,
1:08:02–1:08:04
als wären es die Rechten, als Gegensatz zu denken.
1:08:04–1:08:12
Und eben die Frage, wie sieht es mit LGBTQ-Rights im Sport der Frauen weiter aus?
1:08:12–1:08:15
Sie ist eine, die sich auch immer wieder sehr,
1:08:15–1:08:22
sehr ausführlich äußert zu dem ganzen Thema Transpersonen im Sport und dem Umgang
1:08:22–1:08:27
gerade auch mit jungen Transsportlern und ist da wirklich extrem tief drin und ich finde….
1:08:28–1:08:33
Genau, dass auch sie da im Newsletter wirklich gut drüber geschrieben hat.
1:08:34–1:08:40
Und in der Folge danach, die wir euch ebenfalls verlinken, weil die kann man
1:08:40–1:08:46
alle auch online lesen, hat sie geschrieben über den Kampf von Frauen um Teilhabe
1:08:46–1:08:49
in Sport in den letzten 100 Jahren.
1:08:49–1:08:52
Also auch so ein bisschen dieses Thema mit dem, wenn man immer so tut,
1:08:52–1:08:56
als wäre der Sport der Frauen jünger als der Sport der Männer.
1:08:56–1:08:58
Wen macht man eigentlich unsichtbar?
1:08:58–1:09:03
Und unter anderem unsichtbar macht man eben all die Frauen, die sich um diese
1:09:03–1:09:08
Teilhabe seit über 100 Jahren eben bemühen, dafür eingesetzt haben.
Annika Becker
1:09:09–1:09:16
Ja, dann habe ich noch als Empfehlung ein Artikel von Jeff Kasuf für ESPN über den 25.
1:09:17–1:09:25
Jahrestag des US-WM-Titelgewinns 1999 von den sogenannten Ninety Niners und
1:09:25–1:09:27
den Fortschritt seitdem.
1:09:28–1:09:31
Sehr, sehr lang, sehr, sehr ausführlich und wir sind heute sehr US-lastig in
1:09:31–1:09:33
unseren Empfehlungen, stelle ich gerade fest.
Mara Pfeiffer
1:09:34–1:09:41
Genau, aber zum Abschluss gibt es dann noch einen Nicht-US-Text und zwar Mo
1:09:41–1:09:43
kennt ihr bestimmt auch,
1:09:43–1:09:51
schreibt auch ab und zu für die Bolz-Tribüne und Mo hat uns eine Empfehlung
1:09:51–1:09:57
geschickt und zwar einen Text von Sibel Schick zur Nationalismus bei der EM.
1:09:57–1:10:01
Ein Thema, über das wir hier ja sehr ausführlich gesprochen haben.
1:10:01–1:10:07
Aber sie hat auch nochmal einen sehr guten Blick dafür in einem Text,
1:10:07–1:10:11
den sie bei Kampakt geschrieben hat, den wir euch ebenfalls verlinken.
1:10:12–1:10:16
Und damit kommen wir zu unserer Lieblingskategorie.
Annika Becker
1:10:21–1:10:25
Ja, der Kackspecht der Woche. Ich habe heute,
1:10:25–1:10:29
ich muss es leider zugeben, ich hole ein bisschen aus,
1:10:29–1:10:34
dass ich in letzter Zeit häufiger mal wieder bei Twitter, beziehungsweise man
1:10:34–1:10:37
muss ja jetzt sagen, Ex reingucke, weil das immer noch so ist,
1:10:37–1:10:43
dass es internationale KollegInnen gibt, die sich einfach nur auf dieser Plattform bewegen.
1:10:43–1:10:47
Und gerade so vor internationalen Turnieren ist es dann auch immer so die Phase,
1:10:47–1:10:50
wo man sich dann irgendwelche Nachrichten hin und her schreibt und irgendwie
1:10:50–1:10:52
mal fragt, ey, was geht denn eigentlich bei euch gerade so ab?
1:10:52–1:11:00
Und im Zuge von, ich war auf der Seite und wollte eine private Nachricht beantworten,
1:11:00–1:11:01
ist mir dann ins Auge gesprungen,
1:11:02–1:11:09
dass Manuel Gräfe meinte, sich äußern zu müssen zum Coming-out von Ralf Schumacher.
1:11:09–1:11:14
Er hatte zu dem Zeitpunkt sein Original-Posting schon wieder gelöscht,
1:11:14–1:11:19
aber dankenswerterweise gibt es von verschiedenen Menschen auf dieser Plattform
1:11:19–1:11:22
Screenshots von dem, was er da meinte, von sich geben zu müssen.
1:11:23–1:11:27
Einen davon verlinken wir euch hier. Und ich lese mal vor.
1:11:28–1:11:33
Das war eine Antwort auf ein Posting von Rann zum Coming Out,
1:11:33–1:11:38
das auch ein positives Posting dazu war, das das Ganze beglückwünschte.
1:11:38–1:11:43
Und Manuel Gräfe meinte dazu schreiben zu müssen, Zitat. Nein,
1:11:43–1:11:48
Jahre zu spät und vorher unter falschen Voraussetzungen geheiratet.
1:11:48–1:11:52
Ehrlichkeit von Anfang an wäre der richtige und aufrichtige Weg.
1:11:52–1:11:55
Wussten viele wie bei anderen schon viel früher drum.
1:11:56–1:11:59
Nicht erst nach der Karriere, sondern vorher schrägstrich dabei,
1:11:59–1:12:01
wäre wichtig plus normal.
1:12:02–1:12:06
Shitstorm los. Und dann kommt dahinter so ein Affen-Emoji von einem Affe,
1:12:06–1:12:08
der sich die Augen zuhält.
1:12:09–1:12:12
Das ist schon beschissen genug.
1:12:13–1:12:16
Das ist aber nicht das Einzige, was er sich geleistet hat, der Manuel Gräfe.
1:12:17–1:12:23
Er hat es nämlich außerdem für richtig befunden, Andrew Tate of all people zu
1:12:23–1:12:29
retweeten, der eine Verschwörungserzählung zum Attentat auf Donald Trump verbreitet,
1:12:29–1:12:31
auf dieser wunderbaren Höllenplattform.
1:12:32–1:12:36
Und zwar hat er das zunächst unkommentiert retweetet und hat dann später,
1:12:36–1:12:41
als Leute ihn kritisch darauf hingewiesen haben, dass das vielleicht keine so
1:12:41–1:12:42
gute Idee ist, geschrieben,
1:12:43–1:12:47
Attentat zur Klarstellung, Doppelpunkt, nicht meine Ideologie plus Meinung,
1:12:47–1:12:51
aber es geht wie erwartbar in den USA los mit allen möglichen Erzählungen plus
1:12:51–1:12:56
Theorien und wieder das Affen-Emoji mit dem Affen, der sich irgendwelche Augen
1:12:56–1:13:00
zuhält, wo ich mich dann gefragt habe, ob er eigentlich auch genauso wie dieses
1:13:00–1:13:01
Affen-Emoji durchs Leben geht.
1:13:01–1:13:06
Weil anders ist für mich eigentlich nicht zu erklären, dass einem entweder nicht
1:13:06–1:13:09
bekannt oder einfach nur scheißegal ist, wer Andrew Tate ist,
1:13:10–1:13:14
um dem irgendeine Plattform zu geben und den irgendwie zu retweeten.
1:13:15–1:13:21
CW für sexualisierte Gewalt dafür, aber wir verlinken euch dazu auch nochmal
1:13:21–1:13:25
einen Artikel von der BBC darüber, wer dieser Mann eigentlich ist und wofür
1:13:25–1:13:26
der alles so angeklagt ist.
1:13:27–1:13:29
Spoiler unter anderem Menschenhandel.
1:13:29–1:13:33
Also es ist ganz fantastisch, dass so jemand, ja,
1:13:33–1:13:38
so ein Müll ins Internet rotzt und man kann jetzt sagen, ja,
1:13:38–1:13:41
dann ist er ja genau auf dieser Plattform auch genau richtig gelandet,
1:13:41–1:13:45
aber es gibt sehr, sehr wenig Einsehen.
1:13:45–1:13:51
Es wird alles immer rausgeredet mit, ach ja, aber so habe ich das ja nicht gemeint
1:13:51–1:13:55
und man kann ja Meinungen nicht einfach canceln, sondern muss ja dann irgendwie
1:13:55–1:13:56
noch drüber reden oder so.
1:13:56–1:14:01
Aber ich frage mich eigentlich wirklich, was dieser Mann überhaupt noch in irgendwelchen
1:14:01–1:14:04
Fußballfunktionen oder TV-Funktionen zu suchen hat.
1:14:04–1:14:08
Vielleicht irgendwie noch so als kleine Nebenbemerkung dazu,
1:14:08–1:14:14
dass es auch beim EM-Finale so war, dass Jens Lehmann im Publikum saß und Tom
1:14:14–1:14:17
Bartels zusammen mit Thomas Hitzelsberger kommentiert hat.
1:14:17–1:14:25
Und Tom Bartels es dann für angemessen empfunden hat, eine Lobeshymne auf Jens Lehmann,
1:14:25–1:14:30
naja, nicht zu singen, immerhin wenigstens das, aber halt eben verbal loszulassen,
1:14:30–1:14:34
während Thomas Hitzlsberger neben ihm einfach nur saß und schwieg.
1:14:35–1:14:39
Also wie kommt man auf die Idee und wie kommt man dann vor allem dazu,
1:14:39–1:14:43
nicht zu merken, was man da macht, wenn man so ein...
1:14:45–1:14:48
Queerfeindlichen Typen wie Jens Lehmann, der sich schwulenfeindlich,
1:14:49–1:14:52
homosexuellenfeindlich geäußert hat, meint, loben zu müssen,
1:14:53–1:14:55
während ein Thomas Hitzlsberger neben einem sitzt.
1:14:56–1:15:00
Also ich frage mich manchmal wirklich, was stimmt eigentlich mit den Leuten nicht?
Mara Pfeiffer
1:15:01–1:15:05
Und auch ohne, dass Thomas Hitzlsberger neben einem sitzt, muss man diesen Menschen
1:15:05–1:15:11
nicht auf die Art und Weise noch ständig hofieren, sondern es gehört halt einfach dazu, finde ich,
1:15:11–1:15:16
dass man bei diesen Personen des öffentlichen Lebens auch weiß,
1:15:16–1:15:18
was sie abseits des Sports machen.
1:15:18–1:15:21
Ich meine, da schließt sich ja der Kreis auch so ein bisschen zu dem Thema,
1:15:22–1:15:25
was wir vorhin schon hatten mit der Nominierung der FahnträgerInnen.
1:15:25–1:15:30
So wie man eben Kunst leider, auch wenn sich Menschen das wünschen,
1:15:30–1:15:34
nicht von KünstlerInnen trennen kann, kann man eben auch den Sportler,
1:15:34–1:15:38
die Sportlerin nicht von dem trennen, was die Personen sonst noch so von sich lassen.
1:15:38–1:15:43
Und also Manuel Gräfe, das kann man sich ja angucken, wie das irgendwie immer
1:15:43–1:15:44
mehr Downworld so spiralt.
1:15:45–1:15:49
Und das ist einfach so nicht nachvollziehbar, wie du gesagt hast,
1:15:49–1:15:54
Annika, warum der noch so eine große Plattform im Fernsehen permanent bekommt.
1:15:54–1:15:58
Da muss man wirklich mal hinterfragen, wer eigentlich solche Entscheidungen
1:15:58–1:16:01
trifft. Ein sehr würdiger Kackspecht, leider.
Annika Becker
1:16:01–1:16:07
Er spechtet so vor sich hin, dieser Kackspecht. Aber damit kommen wir dann mal
1:16:07–1:16:15
zum Ende dieser Sendung, würde ich sagen, die doch eine achtbare Länge inzwischen
1:16:15–1:16:16
schon wieder an sich hat.
1:16:17–1:16:21
Dabei müsst ihr diese Woche sogar auf die liebe Petra verzichten,
1:16:21–1:16:28
die ihr aber hoffentlich in der nächsten dann wieder in eurem gewohnten Segment hören werdet.
1:16:28–1:16:32
Und uns, ja, haben wir ja am Anfang schon gesagt,
1:16:32–1:16:37
hört ihr jetzt auch wieder sehr viel öfter, also zunächst mal wöchentlich und
1:16:37–1:16:43
dann während des Olympischen Fußballturniers sogar noch sehr viel häufiger als das.
Mara Pfeiffer
1:16:44–1:16:49
Und diejenigen von euch, die am Wochenende in Darmstadt sind beim TK Schlangen,
1:16:49–1:16:52
können mich samstags sogar sehen.
1:16:52–1:16:57
Da komme ich nämlich eingetrudelt mit der deutschen Bahn, wenn sie denn möchte.
1:16:58–1:17:03
Und mach mal einen ganzen freien Samstag, bevor es dann auch schon wieder weitergeht
1:17:03–1:17:04
mit Becker und Pfeiffer.
1:17:05–1:17:08
Bis dahin oder bis nächste Woche. Tschüss.

2 Gedanken zu „#54 Bleibt alles anders“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert