Zum Inhalt springen

Wir müssen über Strukturen sprechen. Denn wenn eine Schiedsrichterin bei der Ausführung ihrer Arbeit in der 3. Liga auf übelste Weise sexistisch beleidigt wird und eine ehrenamtliche Schiedsrichterin bei einem D-Jugend-Spiel verbal und körperlich angegangen, sind das keine Zu- oder Einzelfälle. Und es stecken andere Mechanismen dahinter, als bei Beleidigungen gegen männliche Schiris.

(Auch) Wir lieben Fußball, aber er ist eben nicht offen für alle – das müssen wir immer wieder thematisieren, um es zu ändern. Dazu gehört, wieder und weiter cis Männer in diesem Sport in die Verantwortung zu nehmen, denn auch sie braucht es für die notwendigen Veränderungen. Deswegen haben wir kurz den Kaffee offen, wenn die lieber von Töchtern und Bekannschaftsgraden reden, als Fehler wirklich einzugestehen, was der erste Schritt wäre, um daraus zu lernen.

Außerdem sprechen wir ausführlich über den Endspurt der Bundesliga (f), Karriereenden, Finanzen, Sorgen von NWSL-Spielerinnen hinsichtlich Aus- und vor allem Einreisen in die USA, ein Spiel, das auf den Hund gekommen ist, einen nachvollziehbaren Einspruch und einen unfassbaren Freispruch. Der Kackspecht kreist um die Köpfe der Personen, die in Bad Ems die Schiedsrichterin attackiert haben.

Wir lieben, was wir tun, aber wenn es euch möglich ist, freuen wir uns, wenn ihr den Podcast und die Bolztribüne einmalig oder regelmäßig unterstützt. So können wir hoffentlich immer mehr Zeit in unsere Herzensprojekte stecken. Die Unterstützung ist jetzt einfacher als bisher, denn wir sind nun eine Marke und eine GbR und haben ein Geschäftskonto:
Kontodaten
Empfänger*innen: Bolztribüne: Annika Becker und Mara Pfeiffer GbR
FYRST Bank
IBAN: DE94508703930074360900
BIC: DEUTDEFFXXX

Außerdem macht ihr uns immer eine Freude mit eurem Feedback. Und wenn euch die Sendung gefällt, hinterlasst uns doch eine Rezension und Sterne auf der Plattform eures Vertrauens. Wir hören uns.

Becker & Pfeiffer

Bluesky

Mastodon

Shownotes/Links/Quellen

Transkription der Episode anzeigen

Annika Becker
0:00:19–0:00:24
Hallo und herzlich willkommen, ihr Lieben, zu Folge Nummer 78 von Becker und
0:00:24–0:00:26
Pfeiffer, der Fußball-Podcast.
0:00:26–0:00:28
Mein Name ist Annika Becker und
0:00:28–0:00:33
mit mir hier wie immer die wunderbare Mara Pfeiffer. Hallo, liebe Mara.
Mara Pfeiffer
0:00:33–0:00:38
Hallo, liebe Annika. Guck mal, ich habe weder aufs Datum noch auf die Episodenfolge
0:00:38–0:00:42
geschaut und freue mich jetzt voll doppelt, weil 78 ist mein Geburtsjahr,
0:00:42–0:00:48
außerdem 7, 8, danach kommt dann in Gedanken die 9 und wir nehmen auf am 14.04.
0:00:48–0:00:52
Und 1 plus 4 plus 4 gibt auch 9 und wir haben 2025,
0:00:52–0:00:57
was ja sowieso immer 9 ergibt, das heißt also es ist jetzt schon ein total perfekter
0:00:57–0:01:00
Abend, bevor wir überhaupt angefangen haben und was ihr auch nicht wisst,
0:01:01–0:01:05
mir geht es richtig gut gerade, weil die Annika war so freundlich und hat mir
0:01:05–0:01:07
erlaubt, dass ich noch eine Runde schwimmen gehe vor der Sendung,
0:01:08–0:01:11
was für sie halt bedeutet, dass sie irgendwie eine Stunde später ins Bett kommt,
0:01:11–0:01:14
nämlich die Stunde, die ich jetzt noch gebraucht habe, um das Schwimmen zu düsen,
0:01:14–0:01:19
Aber deswegen sind wir jetzt heute hier in einer super Verfassung. Also ich zumindest.
Annika Becker
0:01:21–0:01:25
Ja, gucken wir mal, wie lange die Nacht bei mir dann nachher wieder so wird.
0:01:26–0:01:30
Aber es ist ja immer besser, in guter Verfassung zu podcasten,
0:01:30–0:01:31
als in eher halb so guter.
Mara Pfeiffer
0:01:32–0:01:37
Das stimmt. Wir könnten uns jetzt hier so gegenseitig ein bisschen fragen,
0:01:37–0:01:38
na, wie geht's und was hast du so gemacht?
0:01:39–0:01:42
Aber es wäre ein bisschen komisch, weil wir haben nämlich die letzten Tage zusammen verbracht.
0:01:43–0:01:49
Wir waren, ihr habt das vielleicht mitbekommen in den sozialen Netzwerken am
0:01:49–0:01:55
Freitag bei der Trauerfeier für Doris Fitschen und man muss sagen,
0:01:55–0:02:02
dass das wirklich ein sehr würdiger und ein sehr schöner Abschied war.
0:02:02–0:02:05
Da ist vielleicht komisch, das über Abschiede zu sagen, aber ich glaube schon,
0:02:05–0:02:13
dass es passt und man hat das irgendwie gespürt, finde ich, dass sie die Möglichkeit hatte,
0:02:13–0:02:18
sich noch selber zu überlegen, wie sie das gerne hätte und dass alle,
0:02:19–0:02:22
die daran beteiligt waren an der aktiven Ausführung.
0:02:23–0:02:27
Dass sie das für sie so gemacht haben, wie sie sich das vorgestellt hat.
0:02:27–0:02:34
Es war wirklich gut und eine sehr, sehr, sehr beeindruckende Rede von Silvia Neid,
0:02:35–0:02:40
sich da so vor lauter Menschen am Mikrofon mit einer Ansprache von einer Freundin
0:02:40–0:02:46
von 39 Jahren zu verabschieden, ist ganz bestimmt eine sehr herausfordernde Aufgabe,
0:02:47–0:02:49
aber das war wirklich großartig.
0:02:50–0:02:54
Ja, und insofern war es ein sehr, sehr trauriger Anlass natürlich,
0:02:54–0:02:58
aber ein sehr, sehr gut gesetzter Rahmen.
0:02:59–0:03:03
Ich düse hier schon mal irgendwie so ein bisschen kreuz und quer und komme dann
0:03:03–0:03:05
aber gleich nochmal zurück.
0:03:07–0:03:11
Insofern haben wir nämlich auch einen Teil unserer Fußballwoche gemeinsam verbracht,
0:03:11–0:03:14
nämlich das Spiel der 05-Frauen gesehen.
0:03:15–0:03:19
Es gab ja Phasen bei Mainz 05, da haben die Gegner höhnisch gesagt,
0:03:19–0:03:22
willst du 05 oben sehen, musst du die Tabelle drehen.
0:03:23–0:03:26
Aktuell wird bei Mainz 05 gesungen, willst du 05 siegen sehen,
0:03:26–0:03:31
musst du zu den Frauen gehen. Die haben nämlich wieder zehn Tore geschossen
0:03:31–0:03:37
gegen die armen Gegenspielerinnen von Wormatia Worms.
0:03:37–0:03:40
Und das war ein sehr netter Kick sozusagen.
0:03:41–0:03:46
Und die zweite Liga rückt immer näher. Aber bevor jetzt die Annika was über
0:03:46–0:03:52
ihre Fußballwoche sagt, danken wir noch nämlich Joachim, Corinna,
0:03:52–0:03:56
Yannick, Pina, Lars, Ruth, Jolle, Celia, Andrea,
0:03:56–0:03:58
Theda, Eike, Sonja, Astrid.
0:03:59–0:04:02
Und du hast noch spezielle liebe Grüße, Annika.
Annika Becker
0:04:02–0:04:06
Ja, weil nämlich bei diesem Spiel von den Mainzerinnen, das du gerade schon
0:04:06–0:04:11
erwähnt hast, ich einen Podcast-Hörer von uns getroffen habe,
0:04:11–0:04:13
einen sehr treu, nämlich den lieben Rochaden.
0:04:13–0:04:17
Deswegen an dieser Stelle nochmal ganz spezielle Grüße an dich. Das war sehr, sehr nett.
Mara Pfeiffer
0:04:18–0:04:22
Genau, und ich war gerade unterwegs und habe es deswegen verpasst, wie immer.
0:04:25–0:04:30
Zur richtigen Stelle am falschen Ort. Ach nein, zur richtigen Zeit an der falschen
0:04:30–0:04:32
Stelle. Ach, ist ja auch egal.
0:04:32–0:04:36
Wie war denn, was hast du denn zu deiner Fußballwoche ansonsten noch zu sagen, liebe Annika?
Annika Becker
0:04:36–0:04:42
Einmal gibt es zwei News von der SGS Essen, die ich an der Stelle mal erwähnen wollte.
0:04:42–0:04:48
Heute wurde ja bekannt gegeben am Montag, wo wir aufnehmen, dass Jana Feldkamp
0:04:48–0:04:52
von der TSG Hoffenheim im Sommer zur SGS zurückkehren wird.
0:04:53–0:04:57
War ja vorher schon langjährige Spielerin auch in Essen, ist in Essen auch zur
0:04:57–0:04:59
Nationalspielerin geworden.
0:05:00–0:05:06
Und wird da sicherlich das defensive Mittelfeld verstärken ab der kommenden Saison.
0:05:06–0:05:10
Dann gibt es allerdings auch eine, wie ich finde, sehr, sehr traurige Nachricht,
0:05:10–0:05:16
die ja auch nicht vom Verein kommuniziert wurde, sondern von ihr selbst.
0:05:17–0:05:21
Kirsten Schlosser hat nämlich bei Instagram ein Posting veröffentlicht,
0:05:21–0:05:24
dass sie den Verein im Sommer verlassen muss.
0:05:24–0:05:29
Ihr Vertrag läuft ja aus und anscheinend wurde der nicht verlängert.
0:05:29–0:05:36
Das ist sehr, sehr schade, weil sie ist ein absolutes Urgestein.
0:05:36–0:05:41
Also ich meine, über 35 Jahre beim Verein. Das ist jetzt, glaube ich,
0:05:41–0:05:44
wenn ich richtig mitgezählt habe, ihre 21.
0:05:45–0:05:51
Saison mit der SGS und ist halt in dem Sinne natürlich dann auch ein absolutes
0:05:51–0:05:52
Bundesliga-Urgestein.
0:05:52–0:05:57
Also war ja zunächst damals erst noch Spielerin, ist jetzt seit langen,
0:05:57–0:06:01
langen, langen Jahren im Coaching-Staff, also als Co-Trainerin.
0:06:02–0:06:07
Und da muss ich dann sagen, habe ich nicht so besonders viel Verständnis dafür,
0:06:07–0:06:11
dass man da nicht von Vereinsseite, wenn das dann ja klar ist.
0:06:12–0:06:16
Dann auch wenigstens mal irgendwie eine wertschätzende Meldung dazu macht.
0:06:16–0:06:21
Es wird bestimmt am Ende trotzdem sowas wie einen Abschied beim letzten Heimspiel oder so geben.
0:06:21–0:06:27
Aber ich finde einfach immer, wenn Leute das dann so selber verkünden müssen,
0:06:27–0:06:30
dass sie gehen, das ist nicht so cool einfach.
Mara Pfeiffer
0:06:30–0:06:34
Nee, überhaupt nicht. Und vor allen Dingen ist es ja jetzt auch nicht so,
0:06:34–0:06:41
als hätte der Verein nicht auch Medienarbeitende und als bekäme man da nicht
0:06:41–0:06:44
mit, dass es ja von ihr jetzt nun mal das Statement so gegeben hat.
Annika Becker
0:06:47–0:06:53
Ja, naja. Ansonsten, ich habe jetzt zwar auch dann so zwischen allen anderen
0:06:53–0:06:57
Dingen viel Fußball geguckt, aber ich wollte eigentlich gerne mal noch ein bisschen zurückgreifen.
0:06:57–0:07:01
Dadurch, dass wir hier diesen Zwei-Wochen-Rhythmus haben, ist das manchmal ein
0:07:01–0:07:05
bisschen undankbar, wenn dann in der, also irgendwie so ein oder zwei Tage,
0:07:05–0:07:08
nachdem unsere vorherige Folge erschienen ist, auf einmal ganz viel los ist.
0:07:08–0:07:13
Und das war beim letzten Mal so, also einmal, dass Friederike Kromp in Bremen
0:07:13–0:07:16
als die neue Trainerin vorgestellt wurde ab der kommenden Saison und dann gab
0:07:16–0:07:22
es aber am selben Tag auch und das hat dann auch die Meldung aus Bremen ja so
0:07:22–0:07:23
ein bisschen überschattet,
0:07:24–0:07:25
weil die dann gar nicht mehr so wahrgenommen wurde,
0:07:26–0:07:30
hieß es dann eben aus Wolfsburg, dass Tommy Stroot zurücktritt,
0:07:30–0:07:34
was ihr inzwischen mit Sicherheit alle längst mitbekommen haben werdet.
0:07:34–0:07:40
Aber mir ging es jetzt eigentlich vor allem darum, ich wollte nochmal so zwei, drei Worte dazu sagen.
0:07:41–0:07:45
Wie dann so diese ganze öffentliche Diskussion darum gelaufen ist,
0:07:45–0:07:50
weil er hat ja in dieser Mitteilung, die es dann gab, eigentlich ziemlich offen gesagt,
0:07:50–0:07:57
dass ihm zuletzt die Energie gefehlt habe und hat das dann gar nicht weiter ausgeführt.
0:07:57–0:08:03
Aber ich glaube, dass wir alle eine ganz gute Vorstellung davon haben,
0:08:04–0:08:08
wie belastend Arbeit generell sein kann und vor allem dann aberArbeit,
0:08:08–0:08:13
die so in der Öffentlichkeit stattfindet, was halt im Fußballbusiness dann mal eben so ist.
0:08:13–0:08:18
Dann kommtKritik von allen möglichen Seiten rein und da will ich jetzt
0:08:18–0:08:23
auch gar nicht sagen, dass die immer so komplett am Ziel vorbeigegangen wäre.
0:08:23–0:08:27
Ich glaube, man kann sehr viel Kritisches zu dieser Saison von Wolfsburg sagen
0:08:27–0:08:30
und auch wahrscheinlich zu der einen oder anderen Entscheidung von Tommy Stroot.
0:08:30–0:08:36
Aber mit diesem Rücktritt gab esunter den Social Media Postings
0:08:36–0:08:42
an verschiedenen Stellen dazu einfachviel nur so Jubelkommentare,
0:08:42–0:08:44
wo esdann einfach gar nicht mehr darum ging,
0:08:44–0:08:48
dass da jetzt ein Mensch gerade mal so für sich festgestellt hat,
0:08:48–0:08:50
es ist too much auf einer...
0:08:51–0:08:55
emotionalen Ebene irgendwie und ich kann das nicht mehr und deswegen trete ich
0:08:55–0:08:58
zurück und stelle mich damitirgendwie in den Dienst von einem Team oder
0:08:58–0:09:03
von einem Verein, sondern das war halt nur noch so, "ha ha ha, endlich ist er weg".
0:09:03–0:09:07
Und das andere, was passiert ist, was mir auch aufgestoßen ist und das ist sowas,
0:09:07–0:09:12
das machen glaube ich Menschen gar nicht mit so einem negativen Hintergedanken oder so,
0:09:12–0:09:16
aber dass danndirekt spekuliert wird: "Stimmt das jetzt überhaupt oder
0:09:16–0:09:20
ist das jetzt nur was Vorgeschobenes, wartet der jetzt nicht einfach nur darauf,
0:09:20–0:09:24
dassirgendein anderer Trainerposten frei wird oder so,
0:09:24–0:09:26
dass er sich dann dahin bewegen kann.
0:09:26–0:09:29
Wer weiß, wie schnell wir ihn bald irgendwo wiedersehen", und so.
0:09:29–0:09:33
Und gar nicht, also das gar nicht ernst genommen wird, worum es hier geht.
0:09:34–0:09:40
Und das finde ich einfach so schlimm tatsächlich auch, weil erstmal finde ich
0:09:40–0:09:42
ja über allem stehen müsste, dass man das ernst nimmt.
0:09:43–0:09:48
Gerade wenn man halt immer so sagt, es muss besser werden öffentlich über Mental-Health
0:09:48–0:09:52
Themen sprechen zu können, erst mal so ganz allgemein,
0:09:52–0:09:56
aber auch im Fußball, dass man das ansprechen kann, dass es ernst genommen wird.
0:09:56–0:10:00
Und dann ist es aber halt für mich auch tatsächlich so eine persönliche Ebene,
0:10:00–0:10:05
weil mein Eindruck in dieser ganzen Fußball- und Medienblaseirgendwie
0:10:05–0:10:06
dann auch immer so ist. --- Das
0:10:06–0:10:10
ist auch sowas, wo wir dann ja manchmal auch so privatuns so
0:10:10–0:10:14
ein bisschen drüber unterhalten, dass irgendwie alle belastet oder auf irgendeine
0:10:14–0:10:17
Art überlastet sind. Und das ist halt so normal.
0:10:18–0:10:22
Und dann sagt man das und dann kommtals Reaktion so, ja, okay.
0:10:22–0:10:27
Und dann sagt die Person, was bei sich gerade los ist. Und man fühlt sichnicht
0:10:27–0:10:28
immer unbedingt so ernst genommen.
0:10:29–0:10:33
Und das ist dann vielleicht nochmal eine ganz andere Ebene als jetzt so was
0:10:33–0:10:36
Öffentliches, so ein öffentlicher Rücktritt von einer Person,
0:10:36–0:10:38
die dann ja auch einen gewissen Bekanntheitsgrad hat.
0:10:38–0:10:43
Aber das hat bei mir einfach sehr negativ alles so was angetitscht.
Mara Pfeiffer
0:10:43–0:10:50
Ja und auch aus gutem Grund finde ich, also ich stimme dir da komplett zu und
0:10:50–0:10:56
es wurde ja dann auch teilweise so ein bisschen so Mocking darüber gesprochen,
0:10:56–0:11:02
dass er ja schon mal gesagt hatte, er macht nicht weiter und dass es dann quasi
0:11:02–0:11:07
den Rücktritt vom Rücktritt gab und jetzt eben die Geschichte, dass er aufhört.
0:11:07–0:11:11
Aber das muss man halt inhaltlich komplett trennen.
0:11:11–0:11:16
Und wenn man Ralf Kellermann in beiden Fällen irgendwie gut zugehört hat,
0:11:16–0:11:20
Dann, glaube ich, war es schon auch relativ eindeutig, dass,
0:11:20–0:11:23
als er ursprünglich gesagt hatte, er bleibt jetzt doch,
0:11:24–0:11:29
das an Bedingungen geknüpft war, von denen die Frauenabteilung beim VfL Wolfsburg
0:11:29–0:11:34
insgesamt auf jeden Fall profitiert hätte, weil er sich da nämlich total dafür eingesetzt hat,
0:11:35–0:11:41
dass das Investment und die Bereitschaft eben auf die Frauen zu setzen wieder
0:11:41–0:11:44
stärker werden muss und wieder mehr in den Fokus rücken muss.
0:11:44–0:11:48
Und dass das eine total wichtige Geschichte war für den Verein und ich glaube.
0:11:49–0:11:53
Nicht nur daran sieht man, du hast es schon gesagt, Annika, Menschen machen
0:11:53–0:11:56
Fehler, aber an dieser Geschichte damals hat man gesehen, finde ich,
0:11:57–0:12:01
wie hoch sein Einsatz eben für dieses Team und für den Verein ist.
0:12:01–0:12:05
Und wenn er jetzt von sich aus die Größe hat und ich finde es schon so schlimm,
0:12:06–0:12:10
dass wir gesellschaftlich mittlerweile an einem Punkt sind, wo man das dann
0:12:10–0:12:14
immer als Mut schon quasi betiteln muss.
0:12:14–0:12:16
Jemand hat den Mut zu sagen, ich kann nicht mehr.
0:12:17–0:12:20
Überlegt euch doch mal bitte, was das über uns als Gesellschaft aussagt,
0:12:20–0:12:26
wenn man Mut dafür braucht zu sagen, ich kann nicht mehr. Also was ist denn die Alternative?
0:12:26–0:12:31
Soll er sich kaputt machen oder irgendwie eine kaputte Saison fabrizieren oder
0:12:31–0:12:33
darauf warten, dass er rausgeworfen wird?
0:12:33–0:12:40
Wenn jemand die Größe hat und vor allen Dingen die Selbstreflektiertheit zu
0:12:40–0:12:43
sagen, an der Stelle muss ich einen Cut machen,
0:12:44–0:12:51
dann hat der sich einfach Respekt verdient und dass gewisse Leute einfach mal...
0:12:52–0:12:58
Die Fresse halten vielleicht, um es offen auszudrücken, weil man kann Menschen,
0:12:59–0:13:02
ob sie nun einen öffentlichen oder einen nicht öffentlichen Job machen,
0:13:03–0:13:07
immer kritisieren, wenn man das auf eine angemessene Art und Weise macht.
0:13:07–0:13:13
Aber ja, das, was da gelaufen ist, war wirklich extrem unangenehm.
0:13:14–0:13:24
Und es bringt halt nichts, immer so saisonal, verbunden mit bestimmten Jahrestagen, zu sagen, oh,
0:13:25–0:13:30
wir müssen auf dieses Thema mehr gucken und wir müssen dann einen besseren Umgang
0:13:30–0:13:33
mitfinden und ladiladila.
0:13:33–0:13:37
Und wenn es dann aber mal wirklich eine akute Situation gibt,
0:13:37–0:13:41
in der Menschen unter Beweis stellen sollten, dass sie einen Umgang damit gefunden
0:13:41–0:13:45
haben, dann ist immer so und wahrscheinlich erzählt der sowieso nur Mist.
0:13:45–0:13:49
Und das kann es halt nicht sein. Das ist absolut nicht in Ordnung.
0:13:50–0:13:56
Und was auch noch wichtig ist, finde ich, man darf Menschen auch nicht in der
0:13:56–0:14:01
Position bringen, dass sie am Ende das Gefühl haben, sie müssen über einen Zeitraum
0:14:01–0:14:04
X unter Beweis stellen, dass es ihnen schlecht geht.
0:14:04–0:14:07
Also wenn Tommy Stroth jetzt in einem halben Jahr wieder einen Job hat.
0:14:08–0:14:13
Dann kann man sich freuen, dass er dieses halbe Jahr genutzt hat,
0:14:13–0:14:17
um sich wieder auf die Reihe zu bekommen und nicht anfangen mit dem Finger irgendwie
0:14:17–0:14:20
zu deuten und zu sagen, ja, so schlimm war es ja offensichtlich nicht.
0:14:21–0:14:23
Das ist nämlich auch noch so ein Punkt in der ganzen Debatte.
0:14:25–0:14:31
Ja, da gibt es noch einen weiten Weg zu gehen und viele, viele Learnings,
0:14:31–0:14:33
die da noch offen sind bei etlichen Leuten.
0:14:33–0:14:41
So, dann machen wir an der Stelle unter dieses Thema einen Cut und apropos Learnings.
0:14:43–0:14:48
Annika, du wolltest mal ein bisschen was erzählen über den Stand der Dinge in
0:14:48–0:14:50
der Bundesliga kurz vor Saisonende.
Annika Becker
0:14:52–0:14:57
Ja, ich versuche mich so kurz zu fassen wie möglich, aber ich dachte,
0:14:57–0:15:02
wir ziehen vielleicht sowas wie ein erstes Zwischenfazit, weil viele Sachen
0:15:02–0:15:07
sind zwar theoretisch noch offen, aber praktisch eigentlich entschieden.
0:15:07–0:15:12
Und ich dachte, wir fangen mal ganz unten in der Tabelle an mit Turbine Potsdam,
0:15:12–0:15:18
wo es ja so ist, dass sich die Turbine theoretisch zwar noch retten könnte,
0:15:18–0:15:22
allerdings jetzt aber am Wochenende nun mal eben gegen Carl Zeiss Jena,
0:15:22–0:15:25
also direkte Konkurrenz, verloren hat.
0:15:25–0:15:31
Und dadurch gibt es einen Sechs-Punkte-Abstand zu den nächsthöheren in der Tabelle
0:15:31–0:15:38
vor unserer Aufnahme, also bevor das Leverkusen-Köln-Spiel zu Ende gespielt ist.
0:15:39–0:15:44
Und außerdem ein sehr viel negativeres Torverhältnis, das heißt praktisch wären
0:15:44–0:15:49
es sieben Punkte, die man irgendwo aufholen müsste. Das Restprogramm besteht
0:15:49–0:15:53
aus Leverkusen und Wolfsburg sowie Köln auswärts.
0:15:54–0:16:01
Und dazu kommen eben anhaltende finanzielle Probleme, die eine direkte Rückkehr,
0:16:01–0:16:05
wenn es jetzt dann eben in die zweite Bundesliga runtergehen sollte,
0:16:05–0:16:08
erschweren werden. Also sie haben ja über die ganze Saison keinen Hauptsponsor gehabt.
0:16:09–0:16:13
Letztes Mal gab es bei der ganzen Thematik auch schon Probleme.
0:16:13–0:16:16
Ihr erinnert euch, dass wir im Podcast da zwischendurch auch drüber gesprochen
0:16:16–0:16:19
hatten, dass es auch ein Crowdfunding gab.
0:16:19–0:16:23
Sportlich muss man eben festhalten, dass durch dieses Drängen auf den direkten
0:16:23–0:16:27
Wiederaufstieg alles andere hinten angestellt wurde,
0:16:27–0:16:31
also dass kein funktionierendes System entwickelt wurde,
0:16:31–0:16:35
auf dem man dann eine Liga weiter oben hätte aufbauen können.
0:16:35–0:16:39
Da war schon sehr, sehr viel Überforderung und wie bei Jena auch,
0:16:40–0:16:42
merkt manschon, dass sie sich dann so in der Rückrunde...
0:16:42–0:16:46
Nochmal entwickelt haben, aber es reichteinfach vorne und hinten nicht.
0:16:46–0:16:51
Wie gesagt, vor dem Ende des Montagsspiels war es so,
0:16:51–0:16:58
dass Köln auf dem vorletzten Platz stand und trotz Trainer*innenwechsel zu Britta
0:16:58–0:17:03
Carlson und da schon auch eine deutliche Entwicklung,
0:17:03–0:17:08
finde ich, bei so Abläufen, dann aber ergebnistechnisch ist einfach bis hierhin
0:17:08–0:17:12
eine fürchterliche Saison gewesen ist, wo man dann aus Kölner Sicht vielleicht
0:17:12–0:17:15
auch einfach sich eingestehen muss, dass man sehr dankbar dafür sein kann,
0:17:15–0:17:18
dass es in dieser Saison nur diesen einen Abstiegsplatz gibt.
0:17:19–0:17:25
Und also Britta Carlson hatte Anfang März an verschiedenen Stellen
0:17:25–0:17:27
Interviews gegeben, wo sie auch immer betont hat,
0:17:27–0:17:34
dass sie schon ein gutes Bild von der Arbeit im Verein hat und wie da so vorgegangen
0:17:34–0:17:37
wird und wo man sich hin entwickeln möchte und so weiter.
0:17:37–0:17:40
Trotzdem sage ich jetzt dann aus meiner Außenperspektive einfach mal so,
0:17:41–0:17:44
dass sich aus meiner Sicht diese Vereinsführung, wenn man über die letzten Jahre
0:17:44–0:17:48
guckt und was immer der Anspruch war und was dann die Wirklichkeit war,
0:17:48–0:17:51
was dabei rausgekommen ist, doch deutlich hinterfragen sollte.
Mara Pfeiffer
0:17:51–0:17:56
Ist an der Stelle vielleicht ganz spannend. Im Herbst sind ja Vorstandswahlen beim 1.
0:17:56–0:18:04
FC Köln und heute wurde öffentlich das Tuğba Tekkal da zusammen mit Carsten Wettich
0:18:04–0:18:07
und Wilke Strohmann kandidiert im Trio.
0:18:07–0:18:12
Wäre eine spannende Geschichte, sicher. Warten wir mal ab, wie sich das weiterentwickelt.
Annika Becker
0:18:13–0:18:17
Ja. Jena, habe ich vorhin schon kurz erwähnt, haben sich immer besser an die
0:18:17–0:18:21
Liga gewöhnt und sind jetzt gerade seit drei Spielen ungeschlagen.
0:18:22–0:18:25
Zwei Siege in Folge gegen Köln und Turbine.
0:18:25–0:18:31
Sehr, sehr gut. Also können auch schon sicher planen für die erste Liga in der nächsten Saison.
0:18:32–0:18:36
Das ist sicherlich ein Ergebnis, mit dem jetzt vielleicht nicht unbedingt alle
0:18:36–0:18:38
gerechnet haben vor der Spielzeit.
0:18:38–0:18:42
Ich muss sagen, ich finde es sehr verdient. Also wir hatten ja auch im Laufe
0:18:42–0:18:46
der Hinrunde schon mal so ein bisschen über sie gesprochen und dass da der Eindruck
0:18:46–0:18:48
eigentlich auch schon so war,
0:18:48–0:18:51
dass man das schaffen kann und dass es eine ganz gute Entwicklung gibt.
0:18:52–0:18:56
Ich springe dann mal und überspringe mal so die Tabellenplätze,
0:18:56–0:19:02
die jetzt nicht eine größere Bedeutung haben. Vorne Bayern München als Meisterin quasi sicher.
0:19:03–0:19:08
Es gibt acht Punkte Abstand auf Wolfsburg und das bessere Torverhältnis.
0:19:08–0:19:12
Bayern hat auch keine direkten Duelle mehr. Es gibt natürlich außerdem auch
0:19:12–0:19:14
das Pokalfinale gegen Bremen.
0:19:15–0:19:18
Es war am Anfang der Saison ja so, dass sehr, sehr viele, darunter auch ich,
0:19:19–0:19:22
eigentlich damit gerechnet haben, dass es eine sehr deutliche Titelverteidigung
0:19:22–0:19:24
in dieser Spielzeit von den Münchnerinnen geben wird.
0:19:24–0:19:28
Das sah dann zwischendurch nicht immer so aus. Wir hatten relativ lange eine
0:19:28–0:19:35
ganz hübsch ausgeglichene Konstellation davorne auf den ersten drei bis vier Plätzen.
0:19:35–0:19:38
Aber inzwischen sind wir dann jetzt doch irgendwie wieder dabei angekommen,
0:19:38–0:19:44
dass es da einen relativ deutlichen Abstand gibt dafür, dass die Liga ja nicht so groß ist.
Mara Pfeiffer
0:19:44–0:19:48
Ist ein bisschen schade tatsächlich, dass es sich dann doch relativ schnell
0:19:48–0:19:52
wieder erledigt hat und das war ja jetzt auch so ein bisschen der Spieltag,
0:19:52–0:19:57
wo man hätte Hoffnung haben können, dass es zumindest nochmal ein bisschen interessant wird,
0:19:57–0:20:01
aber am Ende tun die Frankfurterinnen sich dann, kommen wir ja auch noch dazu,
0:20:02–0:20:06
doch auch immer wieder ein bisschen schwer und dadurch, dass Wolfsburg auch
0:20:06–0:20:08
noch das Unentschieden holen konnte.
Annika Becker
0:20:10–0:20:15
Ja, also ich fand auch, dass Bayern München, auch wenn es jetztdiesen
0:20:15–0:20:21
punktetechnischen Abstand gab, war da schon auch relativ viel Licht und Schatten,
0:20:21–0:20:23
fand ich, so spielerisch bei der Saison.
0:20:24–0:20:27
Man muss natürlich immer dazu sagen, dass sie auch viele verletzte Spielerinnen
0:20:27–0:20:34
hatten und auch viele extrem wichtige verletzte Spielerinnen und dann damit
0:20:34–0:20:36
umgehen mussten und das dann auch gut gemacht haben.
0:20:37–0:20:43
Trotzdem finde ich, dass sie schon, ich habe das genannt,
0:20:44–0:20:46
strukturelle Probleme in der Offensive haben.
0:20:46–0:20:52
Also dass es da natürlich diese individuelle Qualität gibt, aber dass sie ja
0:20:52–0:20:58
nicht immer so einen guten funktionierenden Plan oder Plan B haben,
0:20:58–0:21:00
wenn vielleicht der Plan A nicht so funktioniert.
0:21:00–0:21:04
So kann man es, glaube ich, kurz umschreiben. Und deswegen finde ich das dann
0:21:04–0:21:11
auch immer so ein bisschen schwierig, also wenn jetztLea Schüllerteilweise
0:21:12–0:21:13
extrem kritisiert wird.
0:21:13–0:21:17
Also sie hat jetzt natürlich eine schwierige Saison gehabt und in
0:21:17–0:21:24
Zahlen auch nicht so eine gute Saison, was Tore und Scorer-Punkte insgesamt angeht.
0:21:24–0:21:27
Und ich finde aber, dass sietrotzdem, also sie macht ja ihre Arbeit
0:21:27–0:21:30
trotzdem auf dem Platz, wenn man sie malgenau beobachtet.
0:21:30–0:21:33
Dann kommt der Ball auch manchmal einfach nicht zu ihr. Und dann finde ich es
0:21:33–0:21:38
halt mit diesen Gesamtproblemen so ein bisschen schwierig, sie so rauszugreifen.
0:21:39–0:21:44
So als wenn da jetzt unbedingt eine andere Stürmerin her müsste bei Bayern.
0:21:44–0:21:49
Weil, keine Ahnung, auf der anderen Seite hat man halt Pernille Harder.
0:21:49–0:21:54
Und da finde ich es dann umso bemerkenswerter, wie viele Tore sie gemacht
0:21:54–0:21:59
hat und was für eine Form sie hat dafür, dass esnicht immer so super
0:21:59–0:22:00
läuft vielleicht da vorne.
0:22:01–0:22:06
Was noch offen ist, ist gerade wer auf Platz zwei und auf Platz drei enden wird.
0:22:06–0:22:10
Gerade hat Wolfsburg da die Nase vorn. Du hast gerade schon gesagt,
0:22:10–0:22:13
dass sie jetzt Unentschieden nur gespielt haben gegen Freiburg.
0:22:13–0:22:16
Also haben erst geführt, haben dann ganz spät den Ausgleich noch bekommen und
0:22:16–0:22:19
hatten dann am Ende eigentlich noch Glück, dass sie das nicht noch verloren
0:22:19–0:22:23
haben. Da ist es so, dass jetzt Sabrina Eckhoff gerade die Interimstrainerin
0:22:23–0:22:25
ist bis zum Ende der Saison.
0:22:25–0:22:29
Sie hat auf Nachfrage auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gesagt,
0:22:29–0:22:35
dass ihr Vertrag ausläuft und hat so andeutungsweise, klang das so,
0:22:35–0:22:39
als wenn sie auch in Gesprächen mit anderen Vereinen gerade sei.
0:22:39–0:22:43
Also vielleicht sehen wir sie nächste Saison ja bei irgendeinem anderen Verein
0:22:43–0:22:44
in der Bundesliga wieder, wer weiß.
Mara Pfeiffer
0:22:44–0:22:50
Ich finde es aber trotzdem spannend, dass es fast überhaupt nicht thematisiert wurde,
0:22:51–0:22:54
zumindest nicht in meiner Wahrnehmung, dass dadurch, dass sie jetzt in dieser
0:22:54–0:22:59
Interimsrolle ist, jetzt tatsächlich kurz vor Abschluss der Saison drei Trainerinnen
0:22:59–0:23:02
tatsächlich in der Liga unterwegs sind.
0:23:02–0:23:10
Also es war ja immer wieder das Thema mit von eins auf null und jetzt sind wir plötzlich bei drei.
0:23:11–0:23:17
Wäre ja schön, wenn das auch auf dem Niveau sich vielleicht weiterentwickeln
0:23:17–0:23:22
würde, also wenn da jetzt nicht überall wieder mit Männern nachbesetzt würde.
Annika Becker
0:23:22–0:23:24
Ja, auf jeden Fall.
Mara Pfeiffer
0:23:24–0:23:28
Man kann diese Diskussion natürlich immer trefflich führen, wie wichtig ist
0:23:28–0:23:31
es, auch Trainerinnen tatsächlich zu haben.
0:23:31–0:23:33
Aber ich finde es wirklich wichtig.
0:23:34–0:23:39
Das geht in den ganz simplen alten "You can't be what you can't see" hinein.
0:23:40–0:23:45
Darauf zahlt das ein. Und wenn man in der Bundesliga der Frauen ausschließlich
0:23:45–0:23:49
oder in einer großen Überzahl Trainer am Seitenrand stehen hat, Und unabhängig davon,
0:23:50–0:23:53
ob die was drauf haben oder nicht, finde ich das problematisch,
0:23:53–0:23:56
weil es immer suggeriert, dass die Frauen es halt eben nicht drauf haben.
Annika Becker
0:23:57–0:24:02
Ja. Und also selbst wenn man dann eine Trainerin hat, die vielleicht nicht so
0:24:02–0:24:06
viel drauf hat, aber ich meine, das normalisiert dann eben auch darüber
0:24:06–0:24:11
zu sprechen auf der Art und Weise, wo es halt nicht nur um so ein sexistisches Stereotyp geht von,
0:24:11–0:24:14
"die kann ja gar nichts drauf haben, die ist eine Frau".
0:24:14–0:24:18
Was vielleicht ein bisschen um die Ecke gedacht ist, aber ja auch nicht unwichtig trotzdem.
Mara Pfeiffer
0:24:18–0:24:24
Nein, ist auf jeden Fall so. Also dieses, da kommen wir an einer anderen Stelle
0:24:24–0:24:25
im Podcast heute noch hin,
0:24:25–0:24:32
ist diese normalisierte Erwartung im Fußball, dass Frauen dann immer überperformen
0:24:32–0:24:38
müssen und Männer sich Fehler leisten können, ist also eine ganz große Problematik.
0:24:39–0:24:45
Das Ziel ist ja einfach an den Punkt zu kommen, wo es gute und schlechte Menschen,
0:24:45–0:24:49
Personen fachlich unterschiedlicher Geschlechter gibt, die man unabhängig von
0:24:49–0:24:53
Gender loben und kritisieren kann. The Dream.
0:24:55–0:25:00
So groß ist die Anforderung eigentlich gar nicht und trotzdem ist sie so weit weg.
Annika Becker
0:25:01–0:25:06
Ja, wir machen hier mal noch kurz weiter. Auf dem dritten Platz gerade eben
0:25:06–0:25:09
die SGE, also Eintracht Frankfurt.
0:25:10–0:25:14
Mal kurz zum Thema Champions League Qualifikation. Da habe ich mich heute sehr
0:25:14–0:25:17
lange mit beschäftigt, weil es jetzt dann doch ein bisschen kompliziert ist,
0:25:17–0:25:20
wie da diese eine Million Qualifikationsrunden laufen.
0:25:20–0:25:24
Aus deutscher Sicht kann man das eigentlich sehr stark abkürzen,
0:25:24–0:25:29
weil die ersten beiden Plätze sind halt fest mit drin und der dritte Platz müsste
0:25:29–0:25:33
nur eine Quali-Runde spielen, nämlich die allerletzte und das ist dann so ganz
0:25:33–0:25:34
klassisch mit Hin- und Rückspiel.
0:25:34–0:25:38
Möchte man sich als Verein natürlich ersparen, weil man nicht weiß,
0:25:38–0:25:43
wen man da bekommt, aber ja, das ist schaffbarer, als wenn man noch die ganzen
0:25:43–0:25:47
Steps davor haben muss, wo man dann auch eine wirklich extrem kurze Sommerpause hätte.
Mara Pfeiffer
0:25:47–0:25:49
Von was, drei Tagen oder so?
Annika Becker
0:25:50–0:25:54
Wenn man bei der EM bis zum Ende dabei wäre, ja, als Spielerin.
0:25:55–0:26:00
Also dieses Frankfurt-Spiel gegen Bayern München, du hast es vorhin ja auch
0:26:00–0:26:06
schon gesagt, Frankfurt ärgert sich da über die eigene Chancenverwertung zunächst mal, weil,
0:26:06–0:26:11
also ich fand schon, dass Bayern München insgesamt ein bisschen besser war,
0:26:11–0:26:15
aber man hätte durchaus auch sich ein Unentschieden so rein von den Chancen
0:26:15–0:26:16
her vorstellen können, wenn man es so sieht.
Mara Pfeiffer
0:26:16–0:26:20
Ein Unentschieden, um das mal kurz dazwischen zu werfen, liebe Annika,
0:26:20–0:26:24
weil es mittlerweile nämlich kurz nach neun ist, hat sich übrigens Köln erspielt
0:26:24–0:26:29
gegen Leverkusen, aber weiter im Text, um das mal noch nachzureichen, Überleitung und so.
Annika Becker
0:26:29–0:26:35
Aber ja, also das vorherrschende Thema von diesem Frankfurt-gegen-Bayern-München-Spiel
0:26:35–0:26:40
ist auch völlig zu Recht, diese Fehlentscheidung, die zum 2-0 für Bayern geführt hat.
0:26:41–0:26:44
Für mich war das live beim Gucken irgendwie schwer nachzuvollziehen,
0:26:44–0:26:46
was da gerade überhaupt los ist.
0:26:46–0:26:52
Also Pernille Harder hat von der Grundlinie aus aufgelegt für Klara Bühl,
0:26:52–0:26:57
stand dabei aber im Abseits und die Schiedsrichterin Karoline Wacker wollte
0:26:57–0:27:03
das Tor erst geben, hat dann nach Hinweis der Linienrichterin zu Recht auf Abseits entschieden.
0:27:03–0:27:08
Aber dann, weil es gibt ja keinen VAR, gab es eine ewig lange Diskussion,
0:27:08–0:27:11
also zwischen Linienrichterin und Schiedsrichterin.
0:27:11–0:27:15
Und da hat sich dann aber auch die Bayern-Bank mit eingemischt und auch also
0:27:15–0:27:19
teilweise sehr heftig. Und dann zählte das Tor am Ende doch wieder.
0:27:19–0:27:22
Die Frankfurterinnen haben überhaupt nicht gecheckt, was gerade los ist.
0:27:22–0:27:26
Ich glaube, die Leute im Stadion, die da waren insgesamt, haben nicht verstanden,
0:27:26–0:27:27
was eigentlich gerade los ist.
0:27:27–0:27:30
Und die Erklärung war dann, dass die Schiedsrichterin dachte,
0:27:30–0:27:36
dass der Ball eben nicht von Pernille Harder zurückgekommen ist,
0:27:36–0:27:38
sondern von einer Frankfurterin.
0:27:38–0:27:41
Also dass es kein Abseits gegeben hätte.
0:27:41–0:27:44
Im Fernsehen konnte man allerdings sehr deutlich sehen, dass das eben nicht
0:27:44–0:27:47
stimmt. Und es gibt, wie gesagt, keinen VAR.
0:27:47–0:27:50
Es gibt jetzt natürlich wieder die Diskussion über den VAR.
0:27:51–0:27:55
Und man kann dann immer diese Grundsatzdiskussion führen, ob man den VAR jetzt
0:27:55–0:27:56
scheiße findet oder nützlich.
0:27:56–0:28:00
Ich denke halt so, also mein Empfinden,
0:28:00–0:28:03
wenn man so ein Spiel guckt, jetzt in der heutigen Zeit, wo man auch einfach
0:28:03–0:28:07
diese technischen Hilfsmittel gewohnt ist und dann sieht man so eine krasse,
0:28:08–0:28:11
eklatante Fehlentscheidung, die einfach so unprofessionell ist,
0:28:11–0:28:12
dann ärgert mich das und dann wünsche ich mir,
0:28:13–0:28:15
dass es das gibt in der Liga.
0:28:15–0:28:20
Wir wissen alle, dass es nicht so einfach möglich ist wegen der Kosten und wegen
0:28:20–0:28:24
der Spielstätten, dassviele der Spielstätten, die die Vereine normalerweise
0:28:24–0:28:26
nutzen, wenn sie nicht in den großen Arenen sind,
0:28:27–0:28:33
das nicht einfach so hergeben und dass man dann auch mit einer ganz anderen
0:28:33–0:28:35
Kameraausstattung und so weiter da ran müsste.
0:28:35–0:28:39
Das ist alles ein riesiger Rattenschwanz an Sachen, die man da klären und diskutieren müsste.
0:28:40–0:28:42
Aber das Thema gehtnicht weg.
0:28:43–0:28:48
Das werden wir jede Saison irgendwie mindestens ein bis drei solche Situationen
0:28:48–0:28:49
haben, wo wir drüber sprechen.
0:28:49–0:28:52
Und da muss sich dannauch einfach was tun.
Mara Pfeiffer
0:28:52–0:28:57
Ja, vor allen Dingen die Problematik ist aus meiner Sicht, also ich bin nun
0:28:57–0:29:00
wirklich keine Verfechterin des VAR.
0:29:00–0:29:05
Ich finde, dass dem Fußball da sehr viel genommen wurde.
0:29:06–0:29:09
Aber es gibt ihn halt nun mal.
0:29:09–0:29:16
Und es wurde immer damit argumentiert, dass man gesagt hat, da geht es irgendwie auch um Geld natürlich.
0:29:16–0:29:23
Und da muss man eine größere Chancengleichheit herstellen und einen messbaren
0:29:23–0:29:26
Anstieg von besseren Entscheidungen.
0:29:26–0:29:31
Und wenn man von der Professionalisierung des Fußballs der Frauen spricht,
0:29:31–0:29:34
dann kann mannicht immer einfach sagen, ja, das geht aber nicht und das
0:29:34–0:29:36
geht aber nicht und das geht aber nicht.
0:29:36–0:29:42
Und am Ende hat man dann eben genau solche Entscheidungen, die dann die ganze
0:29:42–0:29:49
Professionalität von so einem Sport halt wieder ein Stück weit einreißen. Und das ist ein Problem.
0:29:49–0:29:54
Und wenn, ich habe es ja schon so ein bisschen scherzhaft angemerkt,
0:29:54–0:29:58
als wir über die Sendungen vorher gesprochen haben, also wenn sogar Laura Freigang
0:29:58–0:30:00
am Ende so ganz klein und schüchtern sagt,
0:30:01–0:30:05
so langsam denkt sie doch auch nach in Richtung VAR.
0:30:07–0:30:11
Nein, man muss sich, finde ich, schon auch immer fragen, was vermittelt das
0:30:11–0:30:15
den Spielerinnen, wenn man sagt, bei euch ist das einfach nicht so wichtig,
0:30:16–0:30:18
Mädels, das können wir uns nicht leisten.
0:30:19–0:30:21
Das ist nicht gut.
Annika Becker
0:30:21–0:30:22
Auch den Schiedsrichterinnen.
Mara Pfeiffer
0:30:23–0:30:27
Ja, sowieso. Die stehen dann, das kommt nämlich übrigens auch noch dazu in dieser
0:30:27–0:30:30
ganzen Bewertung der Schiedsrichterinnen, dass die halt auch auf eine ganz andere
0:30:30–0:30:37
Art und Weise natürlich im Fokus stehen dadurch, dass sie diese Hilfsmittel nicht haben.
0:30:37–0:30:40
Und man es aber mittlerweile im Männerfußball so gewohnt ist,
0:30:40–0:30:43
dass Sachen halt irgendwie korrigiert und diskutiert werden,
0:30:43–0:30:45
gibt es ja dann immer auch noch genügend Fehlentscheidungen.
0:30:46–0:30:51
Aber ja, es ist keine gute Situation insgesamt.
0:30:51–0:30:55
Und man muss sagen, es war jetzt halt wirklich auch einfach ein sehr entscheidendes Spiel.
0:30:56–0:31:00
Ich meine, wenn man mal davon ausgeht, das Tor wäre nicht gegeben worden und
0:31:00–0:31:04
das Spiel hätte sich womöglich, weiß natürlich niemand, aber es hätte halt dann
0:31:04–0:31:07
die Möglichkeit gegeben, dass das Spiel sich nochmal ganz anders entwickelt.
Annika Becker
0:31:09–0:31:14
Wir bleiben beim Thema Schiedsrichterin und kommen zu dem, was du vorhin schon
0:31:14–0:31:21
angedeutet hattest, wenn es um das Thema Geschlechtergerechtigkeit und Gender
0:31:21–0:31:23
und wie kann man wen eigentlich kritisieren geht.
0:31:24–0:31:30
Es geht um die sexistischen Gesänge und ja eigentlich muss man sagen,
0:31:31–0:31:37
Fangesangs-Androhung von sexualisierter Gewalt gegen die Schiedsrichterin Fabienne Michel.
0:31:37–0:31:40
Möchtest du da mal anfangen?
Mara Pfeiffer
0:31:40–0:31:45
Ja, Annika hat es ja schon gesagt, dadurch, dass wir in diesem 14-Tages-Rhythmus
0:31:45–0:31:50
sind, sind wir natürlich nicht immer die Ersten, die über ein Thema sprechen.
0:31:50–0:31:55
Aber es hat andererseits den Vorteil, dass man es ein bisschen ausgeruhter vielleicht machen kann.
0:31:55–0:32:06
Beim Drittligaspiel des SC Verl gegen Rot-Weiß-Essen ist Fabienne Michel ein Fehler unterlaufen,
0:32:06–0:32:11
wie das Schiedsrichter*innen und uns allen passiert im Job.
0:32:11–0:32:19
Und die Fans von RWE haben sie daraufhin sexistisch beleidigt,
0:32:19–0:32:28
hatten die Gesänge auch Aufforderungskarakter, was sexualisierte Gewalt angeht.
0:32:30–0:32:38
Und das ist im Anschluss erstmal von den Lokalmedien so am Rande thematisiert
0:32:38–0:32:40
worden und dann muss man sagen,
0:32:41–0:32:46
hat das glücklicherweise Nora Hespers für die Sportschau größer aufgegriffen,
0:32:47–0:32:50
sodass es dann ein bisschen Kreise gezogen hat.
0:32:50–0:32:58
Was aus meiner Sicht absolut notwendig ist, was man festhalten kann und worüber
0:32:58–0:33:01
man sich dann vielleicht den einen oder anderen Gedanken machen muss, ist,
0:33:02–0:33:07
dass Fabienne Michel diese Gesänge nicht im Spielberichtsbogen vermerkt hat.
0:33:07–0:33:11
Und die spannende Frage, finde ich, die man sich stellen muss,
0:33:11–0:33:15
ist, hat sie das nicht gemacht, weil sie es tatsächlich nicht mitbekommen hat
0:33:15–0:33:20
oder hat sie es nicht gemacht, weil sie weiß,
0:33:21–0:33:28
wie schwierig es sowieso ist, für Schiedsrichterinnen den Weg so zu gehen und
0:33:28–0:33:32
weil sie von sich aus es nicht zum Thema machen wollte.
0:33:33–0:33:36
Also ich persönlich, ich habe sie nicht gesprochen, finde nicht,
0:33:36–0:33:39
dass man einfach davon ausgehen kann, dass sie es nicht gehört hat,
0:33:39–0:33:43
sondern man muss sich diese Frage auf jeden Fall schon stellen.
0:33:44–0:33:52
Und worüber man natürlich sprechen muss, ist, dass es auch sonst niemand in
0:33:52–0:33:56
so einem Stadion gibt offensichtlich, der das irgendwie...
0:33:57–0:34:02
Anzeigt, irgendwohin kommuniziert, also dass die Ermittlungen,
0:34:02–0:34:07
die der DFB einleitet, überhaupt nur angestoßen wurden dadurch,
0:34:07–0:34:10
dass es jetzt eine journalistische Berichterstattung gibt.
0:34:10–0:34:14
Das zeigt natürlich nochmal, wie wichtig diese Berichterstattung ist,
0:34:14–0:34:19
aber es zeigt halt eben auch krasse Lücken in diesem System.
0:34:19–0:34:21
Also das kann einfach nicht sein.
0:34:22–0:34:28
Und es ist ja sowieso schon so, dass es so wenige Schiedsrichterinnen gibt,
0:34:29–0:34:33
die auch bei den Männern und dann auf dem Niveau immerhin 3. Liga pfeifen.
0:34:34–0:34:37
Also Fabienne Michel ist aktuell die Einzige.
0:34:38–0:34:46
Und dann ist es ja nicht so, als müsste man da in 100 Stadien jedes Wochenende gucken, was passiert.
0:34:46–0:34:52
Und auch wenn mir das persönlich nicht gefällt, ist es dann halt nun mal so,
0:34:52–0:34:55
dass eine Frau, die in so einem Drittliga-Stadion ein Spiel pfeift,
0:34:56–0:34:59
anderen Dingen ausgesetzt ist als ein männlicher Kollege.
0:35:00–0:35:04
Und ich finde, wenn man im Anschluss an so einen Vorfall drüber spricht,
0:35:04–0:35:08
zu sagen, da muss man vielleicht auch über Tools nachdenken,
0:35:08–0:35:14
wie man sowas besser beobachtet und nachhält und keine Ahnung was.
0:35:15–0:35:19
Dann kann daraus doch um Gottes Willen nicht wieder abgeleitet werden,
0:35:19–0:35:24
was an manchen Stellen passiert, dass das Problem dann die weibliche Schiedsrichterin
0:35:24–0:35:29
ist, sondern das Problem ist der Umgang. Wir reden von strukturellem Sexismus.
0:35:29–0:35:34
Ich weiß, es gibt genügend Leute, denen die Debatten ums strukturellen Sexismus
0:35:34–0:35:37
zu den Ohren rauskommen, weil sie sagen, ach ihr seht den aber auch überall.
0:35:37–0:35:41
Das Problem ist aber, wir sehen den überall,
0:35:41–0:35:46
weil er überall ist und noch viel mehr als irgendwelchen armen Männern,
0:35:46–0:35:50
die sich irgendwie damit auseinandersetzen müssen, dass es diese Form von Kritik
0:35:50–0:35:54
und von Aufarbeitung gibt, das Thema aus den Ohren rauskommt.
0:35:54–0:35:57
Kommt das Thema wirklich allen betroffenen Personen aus den Ohren raus.
0:35:57–0:36:02
Und ich finde, es ist wichtig, darauf immer wieder hinzuweisen.
0:36:03–0:36:06
Nora war, wie gesagt, die Erste, die das Thema aufgegriffen hat.
0:36:07–0:36:13
Andere sind ihr dann nachgefolgt. Auch sehr gut gemacht hat es Inga Hofmann
0:36:13–0:36:18
für den Tagesspiegel, wo man sowieso mal ein großes Lob aussprechen muss.
0:36:18–0:36:24
Zum einen an sie als Journalistin, Aber zum anderen auch an die Redaktion,
0:36:24–0:36:29
die sie da hinter sich hat, die ihr da so einen Freiraum und so eine...
0:36:29–0:36:32
So eine Möglichkeit gibt, diese Themen, die so wichtig sind,
0:36:32–0:36:36
auf die Art und Weise aufzuarbeiten, weil auch das muss man mal sagen,
0:36:36–0:36:39
es ist leider Gottes nicht selbstverständlich,
0:36:39–0:36:45
in Medien diese Themen auf dem Niveau und auf die Art und Weise eben unterbringen zu können.
0:36:45–0:36:49
Und jede Kollegin, und das sind halt nun mal die Kolleginnen,
0:36:49–0:36:53
die das macht und die eine Redaktion hinter sich hat, die das unterstützt,
0:36:53–0:36:56
also kann man wirklich irgendwie nur froh drüber sein.
0:36:56–0:37:01
Und was das Thema Strukturen angeht und das Thema Kollegin oder Kollege,
0:37:01–0:37:06
dann müssen wir unbedingt auch noch eine andere Sache mit aufgreifen und das
0:37:06–0:37:12
ist der Umgang von einigen Sportjournalisten mit solchen Themen.
0:37:12–0:37:18
Am Beispiel des Podcasts 4 zu 3, das ist der Podcast über die 3. Liga von
0:37:18–0:37:24
Magenta, die ja nun mal die 3. Liga ausstrahlen, Klammer auf und übrigens
0:37:24–0:37:27
auch die Bundesliga der Frauen, Klammer zu.
0:37:27–0:37:32
Die haben in ihrer Folge von der vergangenen Woche über dieses Thema gesprochen
0:37:32–0:37:39
und einer der vier Hosts, nämlich Thomas Wagner, hat sich dann gefragt,
0:37:39–0:37:44
warum denn jetzt eigentlich bei einer Frau dann gleich der Kontrollausschuss tätig werden muss.
0:37:44–0:37:48
Bei Beleidigungen gegen Männer sei das doch auch nicht der Fall.
0:37:48–0:37:54
Seine Kollegen haben teilweise noch versucht, inhaltlich dagegen zu halten.
0:37:54–0:37:57
Das hat aber nicht so viel genutzt.
0:37:57–0:37:59
Und so ging es dann dahin.
0:37:59–0:38:02
Die haben dann auf diesen Podcast etliche Reaktionen bekommen.
0:38:03–0:38:09
Wir haben das Ganze mitbekommen dank Eva-Lotter Bohle, die aufgrund ihrer Beleidigung
0:38:09–0:38:12
Tut uns leid, Eva, Drittliga-Zugehörigkeit mit Arminia Bielefeld,
0:38:12–0:38:19
aber hey, dafür Pokalfinale, sich den regelmäßig gibt und die hat den Kollegen
0:38:19–0:38:22
dann auch eine Sprachnachricht zukommen lassen zu dem Thema.
0:38:23–0:38:27
Und in der neuen Folge des Podcasts, die heute erschienen ist,
0:38:27–0:38:35
geht es jetzt darum, dass Thomas Wagner findet, er hat ganz schön gemeine Rückmeldungen bekommen.
0:38:35–0:38:41
Und außerdem konnte er ja nicht wissen, was passiert ist, weil er nur die Überschriften gelesen hat.
0:38:41–0:38:46
Und deswegen dachte er, es ginge um Beleidigungen und nicht um Sexismus.
0:38:48–0:38:53
Und also ich habe so viele Fragen. Zum einen vier Männer haben einen,
0:38:53–0:38:58
ich nehme mal an, bezahlten Podcast bei Magenta Sport, in dem sie über die Liga
0:38:58–0:39:02
sprechen, aber sie bereiten sich darauf nicht vor, weil das zu viel verlangt ist.
0:39:03–0:39:09
Oder sie bereiten sich nur nicht auf Themen vor, die vom sportlichen Abweichen
0:39:09–0:39:13
und Frauen betreffen, aber sie müssen sich trotzdem dazu äußern.
0:39:13–0:39:16
Ist das irgendwie die Art und Weise, wie es funktioniert?
0:39:16–0:39:22
Oder haben sie vielleicht oder speziell Thomas Wagner an dieser Stelle einfach
0:39:22–0:39:25
unreflektiert dummes Zeug gelabert,
0:39:26–0:39:30
weil wenn man sich nämlich die ersten Berichte zu dem Thema anschaut,
0:39:30–0:39:32
ist bei allen Berichten,
0:39:32–0:39:36
sei es dem von Nora oder dem in der WAZ oder auch dem zweiten von der Nora oder
0:39:36–0:39:40
denen, die dann nachgekommen sind, in der Überschrift oder in der Unterzeile
0:39:40–0:39:45
das Wort Sexismus oder sexualisierte Gewalt, das sind dann zwei Wörter vorgekommen.
0:39:46–0:39:51
Also selbst wenn man nur die Überschrift gelesen hat, was für mich journalistisch,
0:39:51–0:39:54
aber ehrlich gesagt immer noch nicht so richtig nachvollziehbar ist,
0:39:54–0:39:58
wäre es möglich gewesen, das Thema zu erfassen und.
0:39:59–0:40:03
Ich muss sagen, dass ich das schon eine ziemliche Dreistigkeit finde,
0:40:03–0:40:09
sich dann jetzt heute hinzusetzen und zu sagen, ja, sorry, ich konnte es nicht besser wissen.
0:40:10–0:40:14
Die Informationen waren zwar da, weil Frauen sie zusammengetragen haben,
0:40:14–0:40:18
aber es ist dann auch ein bisschen zu viel verlangt, dass ich sie mir angucke.
0:40:19–0:40:22
Ich bin aber kein Sexist und wer mich kennt, weiß das auch.
0:40:22–0:40:26
Und außerdem habe ich drei Töchter, wobei man fairerweise sagen muss,
0:40:26–0:40:28
dass mit den drei Töchtern, das hat dann nicht er eingebracht,
0:40:28–0:40:33
sondern einer seiner Kollegen, der dann gesagt hat, wir sind alle ganz schockiert
0:40:33–0:40:35
über diese Zuschriften.
0:40:36–0:40:42
Ich erkläre euch das gerne mal. Ihr seid ein Teil dieses Strukturproblems und
0:40:42–0:40:48
das ist sehr bedauerlich, weil ihr habt eine Plattform zur Verfügung.
0:40:48–0:40:52
Auf der ihr auch intelligent über solche Themen sprechen könnt.
0:40:52–0:40:58
Und es wäre einfach nur total toppi, wenn ihr das vielleicht irgendwie hinbekommt.
0:40:58–0:41:04
Und das hat nichts damit zu tun, Kollegen zu bashen oder sich zu erheben oder
0:41:04–0:41:06
zu sagen, Menschen machen keine Fehler.
0:41:06–0:41:13
Aber das, was da passiert ist, das ist kein Fehler, sondern das ist eine absolute Nachlässigkeit.
0:41:13–0:41:17
Es ist wirklich nicht okay, über ein Thema, mit dem man sich dermaßen überhaupt
0:41:17–0:41:23
nicht befasst hat, was aber eine solche Wichtigkeit hat, so lax zu sprechen
0:41:23–0:41:28
und dann, wenn man Gegenwind bekommt und an der Stelle sei ganz klar gesagt,
0:41:28–0:41:31
wenn es beleidigende Zuschriften gab, ist es nicht in Ordnung,
0:41:31–0:41:36
weil Beleidigungen sind nie gut, auch nicht, wenn jemand dummes Zeug erzählt hat.
0:41:36–0:41:43
Man setzt sich in einer angemessenen Tonalität und Art und Weise miteinander auseinander.
0:41:43–0:41:47
Aber es werden sicherlich nicht ausschließlich beleidigende Zuschriften gewesen
0:41:47–0:41:52
sein, das wissen wir ja zufällig von daher gesehen, hat man dann doch zumindest
0:41:52–0:41:57
die Möglichkeit zu sagen, ja okay, ich habe mich mit dem Thema an der Stelle verhoben.
0:41:57–0:41:59
Ihr habt total recht. Es war Mist.
0:41:59–0:42:03
Ich habe das nicht ordentlich und sauber recherchiert. Ich habe mich mit dem
0:42:03–0:42:05
Thema, weil ich es nicht muss, weil ich dieses Privileg habe,
0:42:05–0:42:08
auf die Art und Weise noch nie auseinandergesetzt.
0:42:08–0:42:11
Aber ich werde es tun, weil es wichtig ist und weil ich möchte,
0:42:11–0:42:15
dass im Fußball alle in Ruhe ihre Arbeit machen können. Das wäre eine coole
0:42:15–0:42:16
Entschuldigung gewesen.
0:42:17–0:42:20
Aber alas, dazu ist es leider nicht gekommen.
Annika Becker
0:42:20–0:42:26
Nee, stattdessen ist es jetzt irgendwie so, naja, der arme Thomas Wagner und
0:42:26–0:42:30
was mich dann also noch so komplett aus dem Sessel gehauen hat, ist,
0:42:31–0:42:35
dass es dann am Ende noch heißt, so ja, vielleicht können wir ja in Zukunft
0:42:35–0:42:39
die liebe Fabienne Michel mal in diesen Podcast einladen, weil wir haben ja
0:42:39–0:42:45
immerhin in unserer Arbeit ansonsten auch schon irgendwie positiv über sie gesprochen.
0:42:45–0:42:47
Was ist das denn bitteschön für eine Hybris?
0:42:48–0:42:52
Warum, was ist die Erwartung dahinter, dass es für Fabienne Michel okay ist,
0:42:53–0:42:58
sich in einen Podcast zu setzen, wo auf diese Art und Weise über diese ganze
0:42:58–0:42:59
Sache gesprochen wurde?
0:42:59–0:43:04
Und das spricht halt auch einfach für diese Nicht-Auseinandersetzung mit der ganzen Sache.
0:43:04–0:43:09
Also das, was du ganz am Anfang mal gesagt hast, sie äußert sich dazu die ganze Zeit nicht.
0:43:10–0:43:14
Man muss die Frage stellen, warum stand es denn nicht in ihrem Spielbericht,
0:43:14–0:43:19
was da passiert ist und dann aber davon auszugehen, ah ja, wir haben hier diese
0:43:19–0:43:22
Fehler gemacht, wir haben es verkackt, wir entschuldigen uns nicht richtig.
0:43:22–0:43:29
Und dann wollen wir jetzt aber auch noch das Opfer in unseren Podcast einladen,
0:43:29–0:43:34
damit die uns dann mal noch erklärt, wie sich das für sie angefühlt hat oder irgendwie sowas.
0:43:34–0:43:38
Also sorry, aber das geht einfach gar nicht. Und also das ist wirklich eine
0:43:38–0:43:42
Idee, sag ich jetzt mal so, auf die kommen nur cisMänner. Und das ist nicht in Ordnung.
Mara Pfeiffer
0:43:43–0:43:47
Zumal Fabienne Michel ja ihre Gründe haben wird, warum sie aktuell mit den Medien
0:43:47–0:43:49
nicht über dieses Thema sprechen möchte.
0:43:49–0:43:53
Und also ich halte es auch für eine eher gewagte Idee, dass sie sich dann jetzt
0:43:53–0:43:55
ausgerechnet in diesen Podcast setzt.
0:43:56–0:44:00
Aber sollte sie angefragt werden und sich nicht in diesen Podcast setzen,
0:44:00–0:44:03
dann werden irgendwo hinter verschlossenen Türen wieder so Sätze fallen,
0:44:03–0:44:07
wie dass Frauen ihrer Sache damit aber auch keinen Gefallen tun.
0:44:07–0:44:11
Und mit ihrer Sache ist dann Feminismus gemeint und man weiß ja,
0:44:11–0:44:13
der betrifft ausschließlich Frauen.
0:44:13–0:44:21
Es ist wirklich ermüdend einfach und ich weiß, dass es durchaus...
0:44:23–0:44:28
Leute gibt, die es dann auch kritisch sehen, wenn wir über solche Themen sprechen
0:44:28–0:44:30
und da eine gewisse Emotionalität reinkommt.
0:44:30–0:44:37
Aber ganz ehrlich, es wiederholt und wiederholt und wiederholt sich und es ist
0:44:37–0:44:41
ein so krasses, strukturelles Thema.
0:44:41–0:44:48
Und immer wieder konfrontiert zu sein mit dieser Art von Kollegen ja letztlich,
0:44:49–0:44:56
die zum ersten Mal irgendwie in so ein Thema reinschnuppern und dann feststellen,
0:44:56–0:44:58
stinkt, mache ich die Tür wieder zu.
0:44:58–0:45:02
Also es ist ermüdend.
Annika Becker
0:45:03–0:45:08
Sehr, sehr, sehr. Ich würde sagen, wir gehen dann hier an dieser Stelle mal
0:45:08–0:45:10
zu unserem nächsten Thema über.
0:45:10–0:45:14
Das ist tatsächlich ganz frisch vom heutigen Montag.
0:45:14–0:45:23
Da gab es nämlich zuerst bei Relevo den Bericht darüber, dass sich bei der finanziellen
0:45:23–0:45:29
Lage von der Liga F, also der spanischen Liga der Frauen, etwas tut.
0:45:29–0:45:32
Da gibt es jetzt nämlich einen neuen Namenssponsor.
0:45:32–0:45:35
Und da wollten wir hier gerne mal ein bisschen ausführlicher darüber reden und
0:45:35–0:45:41
so die Lage der Liga in Spanien insgesamt beleuchten, weil es ein bisschen verfangen
0:45:41–0:45:44
ist und man aus Deutschland ja auch gerne mal gucken möchte,
0:45:44–0:45:47
was ist eigentlich gerade so der Vergleich zu anderen Top-Ligen.
0:45:48–0:45:53
Erstmal ist es so, dass dieser neue Namenssponsor, der kommt ab der nächsten
0:45:53–0:45:59
Saison, also 25, 26 und bis einschließlich der Saison 28, 29.
0:46:00–0:46:06
Das ist ein Energieunternehmen, das sich jetzt gerade frisch umbenannt hat in Moeve.
0:46:07–0:46:12
Die haben vorher, hießen sie anders und haben hauptsächlich sich auf Öl
0:46:12–0:46:17
konzentriert und jetzt wollen sie offensichtlich auch mehr auf andere Energiearten
0:46:17–0:46:21
gucken und deswegen gibt es ein Rebranding und da hat man sich dann gedacht,
0:46:22–0:46:26
passend dazu kann man dann ja mal was beim Fußball der Frauen machen und wird
0:46:26–0:46:28
eben Namenssponsor von dieser Liga.
0:46:28–0:46:35
Insgesamt 18 Millionen zahlt das Unternehmen, also 4,5 Millionen Euro pro Saison
0:46:35–0:46:37
an die Liga für diese Namensrechte.
0:46:37–0:46:43
Und der Hintergrund ist, dass es jetzt gerade keinen Namenspartner gibt,
0:46:43–0:46:45
was aber eigentlich überhaupt nicht der Plan war.
0:46:45–0:46:51
Weil eigentlich mit dieser Professionalisierung der Liga ab 2022.
0:46:52–0:46:58
Über die wir hier auch schon mal gesprochen hatten, es eine Vereinbarung mit Finetwork gab.
0:46:59–0:47:04
Und Finetwork hat sich dann aber geweigert, überhaupt irgendwas zu zahlen,
0:47:04–0:47:09
weil man gesagt hat, naja, aber es gibt ja keinen Vertrag und wenn es keinen Vertrag gibt,
0:47:09–0:47:13
Sondern das irgendwie nur mal so besprochen wurde, warum sollen wir dann irgendwas
0:47:13–0:47:17
bezahlen? Dieses Geld, um das es da geht, das sind insgesamt 15 Millionen Euro.
0:47:17–0:47:23
Die fehlen der spanischen Liga bis heute und das Gerichtsverfahren läuft auch tatsächlich noch.
0:47:23–0:47:27
Also man weiß auch noch nicht, wie das ausgeht, ob es da vielleicht eine Nachzahlung
0:47:27–0:47:30
geben wird oder auch nicht. Muss man halt mal weiter beobachten.
0:47:30–0:47:36
Klar ist aber, dass das Ganze einen großen Imageschaden nicht nur fürhinterlassen
0:47:36–0:47:37
hat, sondern auch
0:47:37–0:47:40
für die Liga, weil es halt eben so eine undurchsichtige Situation ist.
0:47:40–0:47:44
Die haben es nämlich in der ganzen Zeit nicht geschafft, einen anderen Namenssponsor
0:47:44–0:47:47
zu finden und hatten deswegen dann zwischenzeitlich auch schon überlegt,
0:47:47–0:47:52
ob sie tatsächlich Private Equity Geld auftreiben wollen, obwohl man andererseits
0:47:52–0:47:54
das eben eigentlich vermeiden wollte,
0:47:54–0:47:57
weil eben klar ist, liebe DFL,
0:47:58–0:47:59
wie riskant das Ganze ist.
0:48:00–0:48:04
Und ja, jetzt hat man eben ein Unternehmen gefunden.
0:48:04–0:48:10
Es ist aber so, dass es jetzt auch Gelder geben wird in der nächsten Zeit, die wegfallen.
0:48:10–0:48:16
Also es gab bisher eine staatliche Förderung durch das CSD.
0:48:17–0:48:21
Wenn man das übersetzt, ist es nicht ein Christopher Street Day,
0:48:21–0:48:23
sondern der oberste Sportrat in Spanien.
Mara Pfeiffer
0:48:23–0:48:27
Aber wie cool wäre das, wenn der CSD der Sponsor der Liga wäre?
0:48:28–0:48:30
Das sollte man hier auch mal anleiern.
Annika Becker
0:48:30–0:48:34
Ich glaube, wenn irgendein CSD auf der Welt in der Lage ist,
0:48:34–0:48:39
sowas zu stemmen, dann würde das sehr viele gute Dinge für die Welt und die Menschheit bedeuten.
0:48:39–0:48:41
Aber naja, anderes Thema.
0:48:45–0:48:52
Jedenfalls läuft diese Förderung durch den obersten Sportrat demnächst aus.
0:48:52–0:48:57
Also in der Saison 2022/2323 gab es da 5 Millionen und jetzt in den letzten
0:48:57–0:49:00
beiden Saisons jeweils 7,5 Millionen.
0:49:01–0:49:04
Und das läuft jetzt eben aus, also fällt weg.
0:49:05–0:49:08
Außerdem gibt es eine Vereinbarung mit La Liga,
0:49:08–0:49:14
also mit der Männerliga und da rütteln jetzt aber Verantwortliche von Real Madrid daran,
0:49:14–0:49:17
die das auf einmal nicht mehr so toll finden oder denen das zu teuer wird,
0:49:17–0:49:21
weil bis jetzt war das so, dass La Ligaim Prinzip die Vermarktungsrechte
0:49:21–0:49:26
an der spanischen Liga der Frauen überschrieben bekommen hat und dafür Geld gezahlt hat.
0:49:26–0:49:34
Also die haben dann in der Saison 2022/23 der Liga F 6 Millionen gezahlt,
0:49:34–0:49:38
in den beiden darauf folgenden Saisons jeweils 8Millionen pro Saison und
0:49:38–0:49:41
jetzt soll es ab der kommenden Saison 10Millionen geben.
0:49:41–0:49:49
Und da sagt dann jetzt die rechte Hand von dem Real Madrid-Präsidenten Florentino Pérez,
0:49:50–0:49:56
nämlich José Ángel Sánchez, in einer Versammlung von La Liga im vergangenen
0:49:56–0:50:00
November, dass das zu viel sei und dass es gekürzt werden müsse.
0:50:00–0:50:04
Und da ist gerade halt noch nicht klar, wie das weitergeht.
0:50:04–0:50:08
Also ob das jetzt wirklich bei diesen 10 Millionen laut der Vereinbarung bleibt
0:50:08–0:50:11
oder ob sich da jetzt nochmal irgendwie was dran ändern wird.
0:50:11–0:50:16
Das heißt, wir haben mit dem neuen Namenssponsor einerseits ein Plus und in
0:50:16–0:50:18
der Theorie etwas mehr Geld von
0:50:18–0:50:23
La Liga, aber andererseits eben diese wegfallende staatliche Förderung.
Mara Pfeiffer
0:50:23–0:50:28
Ja, spannend. Finanzierung bleibt halt überall ein großes Thema.
0:50:28–0:50:31
Also das kann man nicht anders sagen.
0:50:31–0:50:39
Kommen wir damit mal zu unseren Blitz-News und fangen an mit einem Blick auf
0:50:39–0:50:46
die WM-Vergaben und Bewerbungen 2031 und 2035,
0:50:46–0:50:50
die im Prinzip so gut wie vergeben sind.
0:50:50–0:50:56
Also erstmal wichtig zu wissen, es wird erweitert auf 48 Teams jetzt.
0:50:57–0:51:06
Für 2031 gibt es nur eine Bewerbung, nämlich aus den USA und für 2035 nur aus Großbritannien.
0:51:06–0:51:11
Und die Vergabe-Mauschelei
0:51:11–0:51:14
ist nicht ganz so offensichtlich wie bei Saudi-Arabien,
0:51:14–0:51:21
aber dadurch eben, dass es die Infantino-Trump-Verbindung gibt und die USA eben
0:51:21–0:51:24
2027 das Rennen nicht machen konnten,
0:51:24–0:51:29
war es jetzt für 2031 wahrscheinlich einfach allen klar, dass es überhaupt nichts
0:51:29–0:51:31
bringen würde, sich gegen die USA zu bewerben.
0:51:31–0:51:33
Genau, außerdem gibt es ja immer die bekannten Einschränkungen,
0:51:33–0:51:37
aus welchen Kontinentalverbänden eben Bewerbungen überhaupt kommen dürfen.
0:51:37–0:51:45
Und für 2031 waren Bewerbungen aus CAF und CONCACAF erlaubt und 2035 dann aus CAF und von der UEFA,
0:51:45–0:51:53
weil eben 2027 Brasilien hostet und 2023 waren es AFC und OC,
0:51:54–0:51:58
weil Australien bekanntermaßen zum asiatischen Fußballverband gehört.
0:51:59–0:52:03
Genau, also von daher sind da keine großen Überraschungen mehr zu erwarten.
Annika Becker
0:52:03–0:52:08
Ich mache mal weiter mit zwei Sachen, die zusammengehören.
0:52:08–0:52:13
Das eine war die erste Meldung, dass vier Nationalspielerinnen Sambias,
0:52:13–0:52:19
die gerade bei Vereinen in den USA spielen, von ihren Vereinen davon abgeraten
0:52:19–0:52:22
wurde, die USA für Länderspiele zu verlassen.
0:52:22–0:52:28
Also es handelt sich um Barbra Banda, Prisca Chilufya, Grace Chanda und Racheal Kundananji,
0:52:30–0:52:33
denen eben gesagt wurde so, naja, wir wissen nicht,
0:52:33–0:52:36
wie das ist, nachher könnt ihr am Ende nicht mehr einreisen.
0:52:37–0:52:43
Und deswegen sind sie dann gar nicht zu ihren Länderspielen gefahren oder geflogen, besser gesagt.
0:52:43–0:52:49
Und ähnlich war es bei Venezuelas Nationalspielerin Deyna Castellanos,
0:52:49–0:52:55
die für sich selber eben gesagt hat, sie bei der letzten Länderspielpause,
0:52:55–0:52:58
sie geht nicht zu den zwei Länderspielen, für die sie nominiert war,
0:52:58–0:53:02
weil die Ungewissheit, ob sie zurückkommen kann, zu groß ist.
0:53:02–0:53:05
Und sie hat eben auch bei AP News gesagt,
0:53:06–0:53:10
dass es noch viel mehr Spielerinnen in der gesamten Liga gibt,
0:53:10–0:53:13
die das nicht nur betrifft, sondern die sich da auch gerade sehr ernsthafte
0:53:13–0:53:18
Gedanken drüber machen, wie sie damit umgehen wollen in nächster Zeit durch diese politische Lage.
Mara Pfeiffer
0:53:18–0:53:22
Es ist wirklich eine krass bedrohliche Situation.
0:53:23–0:53:29
Was wir euch an der Stelle noch nachreichen können als Nachklapp zur vorangegangenen Sendung ist,
0:53:30–0:53:35
dass Gotham FC mit Stadionverbot und zurückgenommenen Dauerkarten reagiert hat
0:53:35–0:53:38
gegen die Person, die Barbra Banda beleidigt hat.
0:53:38–0:53:41
Und laut verschiedenen Reportern, die über Gotham berichten,
0:53:42–0:53:46
soll es sich um rassistische und transfeindliche Beleidigungen gehandelt haben.
0:53:46–0:53:51
Also sehr gut und ehrlicherweise gerade im aktuellen Klima nochmal wichtiger,
0:53:52–0:53:55
dass der Verein da so entschlossen reagiert hat.
Annika Becker
0:53:55–0:53:58
Sherida Spitse ist an der Spitze.
Mara Pfeiffer
0:53:58–0:54:00
Keine Namenswitze, Annika.
Annika Becker
0:54:03–0:54:08
Das ist ja sonst meine eigene Regel, aber ich habe sie an dieser Stelle schon wieder gebrochen.
0:54:08–0:54:12
Aber ich verspreche, dass es jetzt nicht in jeder Folge vorkommen wird.
0:54:13–0:54:18
Sie ist jetzt aber tatsächlich die europäische Rekordnationalspielerin und zwar
0:54:18–0:54:22
geschlechterübergreifend mit 241 Länderspielen.
0:54:22–0:54:29
Und davor war das auch schon kein Mann, sondern Caroline Seger mit 240 Länderspielen.
0:54:29–0:54:32
Also die beiden sind gerade die Top 2.
Mara Pfeiffer
0:54:32–0:54:39
Ja, und auch ein Duo, aber eines, das jetzt abtritt, sind Tabea Sellner,
0:54:40–0:54:42
geborene Waßmuth und Kristin Demann,
0:54:42–0:54:47
beide in Dienst des VfL Wolfsburg, die nämlich verkündet haben,
0:54:47–0:54:49
dass sie im Sommer ihre Karrieren beenden.
0:54:50–0:54:56
Sellner ist 2022 Vize-Europameisterin geworden und hat nach der Geburt ihres Kindes
0:54:56–0:55:02
ihr Bundesliga-Comeback gefeiert, gehört also da zu den Pionierinnen der aktuellen
0:55:02–0:55:04
Generation, ganz wichtig.
0:55:05–0:55:12
25 Länderspiele und 135 Bundesligaspiele stehen bisher zu Buche und bei dem
0:55:12–0:55:15
man 20 Länderspiele und 158 Bundesligaspiele,
0:55:15–0:55:19
die war anfangs bei Turbine Potsdam, wurde da zweimal deutsche Meisterin,
0:55:19–0:55:21
spielte später für Bayern München.
0:55:22–0:55:29
Und beide sind natürlich mit dem VfL Wolfsburg mehrfach Pokalsiegerinnen geworden im DFB-Pokal.
Annika Becker
0:55:29–0:55:32
Ja, und dann haben wir noch ein anderes bevorstehendes Karriereende,
0:55:33–0:55:34
das einfach nur krass ist.
0:55:35–0:55:42
Gaëtane Thiney wird ihre 25 Jahre anhaltende, aktive Spielerinnenkarriere nämlich
0:55:42–0:55:44
in diesem Sommer ebenfalls beenden.
0:55:44–0:55:48
Das hat sie Anfang April bekannt gegeben. Sie ist inzwischen 39,
0:55:48–0:55:52
spielt ja beim Paris FC und ja,
0:55:52–0:55:58
da gab es jetzt zuletzt das Auswärtsspiel in Lyon und da wurde sie von ihrer
0:55:58–0:56:01
langjährigen Nationalelf-Kollegin Wendie Renard geehrt.
0:56:02–0:56:09
Für Frankreich hat Gaëtane Thiney 163 Länderspiele absolviert und 58 Tore geschossen und.
0:56:10–0:56:14
Bei Vereinsspielen, da können noch ein paar dazukommen, weil die Saison weitergeht
0:56:14–0:56:21
und Playoffs und so, sind es Stand jetzt 614 Vereinsspiele und 265 Tore.
0:56:22–0:56:26
Das ist einfach sowas von krass, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.
0:56:26–0:56:31
Also eine absolute Fußballlegende, die dann da die Schuhe an den Nagel hängt.
0:56:31–0:56:36
Und was ich dann, während ich das gelesen habe, noch so gefunden habe als Side-Note,
0:56:36–0:56:40
die mit ihr persönlich gar nichts zu tun hat, aber es hat mich erheitert.
0:56:40–0:56:42
Und die Erheiterung ist sehr gut.
0:56:43–0:56:51
Bei diesem Spiel zwischen Lyon und Paris FC gab es ein Novum im französischen Fußball.
0:56:51–0:56:57
Weil das Spiel wurde nämlich bekannt als Le Match de Wouf, also das Wau-Wau-Spiel,
0:56:58–0:57:00
weil Hunde im Stadion zugelassen waren.
0:57:00–0:57:03
Also es war eine Werbeaktion von irgendeinem Sponsor oder so.
0:57:03–0:57:09
Aber da waren dann halt wirklich so an die 90 Hunde, die mit ihren menschlichen
0:57:09–0:57:13
Mitbewohnerinnen da halt auf so einer speziellen Tribüne saßen.
0:57:13–0:57:17
Es gab auch spezielle Regeln dafür, welche Hunde mit rein dürfen und wie sich
0:57:17–0:57:23
dann die Menschen zu verhalten haben und so. Aber es gibt ganz großartige Fotos auch davon.
0:57:23–0:57:26
Also wenn ihr danach googelt, das ist wirklich absolut herrlich.
Mara Pfeiffer
0:57:26–0:57:29
Ja, es ist absolut großartig und es ist tatsächlich wichtig,
0:57:29–0:57:35
dass man sowas nicht einfach hier so kopflos macht, sondern dass es eben entsprechende
0:57:35–0:57:40
Regeln gibt, damit die Hunde da auch nicht komplett durchdrehen mit irgendwie Tumult und Krach und so.
0:57:40–0:57:47
Aber da das ja der Fall gewesen zu sein scheint, ist es einfach nur eine herrliche Anekdote.
0:57:47–0:57:51
Gar nicht so herrlich ist, was man mal wieder darüber liest,
0:57:51–0:57:57
was in deutschen Zügen teilweise passiert an Spieltagen.
0:57:57–0:58:07
Das ist wirklich, also ich finde, das ist ein richtig schwieriges Thema aus
0:58:07–0:58:09
mehreren Gründen, weil...
0:58:11–0:58:17
Auf der einen Seite, weil es wieder stärker zu einem Thema wird,
0:58:17–0:58:20
ist mein Eindruck, und auf der anderen Seite,
0:58:21–0:58:27
weil die Personen, die es mit ihrer Rücksichtslosigkeit zu einem Thema werden lassen.
0:58:27–0:58:34
So viel wirklich mit dem Arsch einreißen, was der Großteil der vernünftigen
0:58:34–0:58:37
Fans seit Jahren versucht,
0:58:37–0:58:44
irgendwie über positive Lobbyarbeit zu etablieren und das ist was, was mich total ärgert.
0:58:44–0:58:47
Also mich ärgern die zwei Punkte, nämlich einmal, dass da Personen,
0:58:47–0:58:50
die überhaupt nichts damit zu tun haben, reingezogen werden,
0:58:50–0:58:54
das geht überhaupt nicht und das andere ist eben der Punkt mit dem Einreißen
0:58:54–0:58:56
der Arbeit der anderen Fans.
0:58:56–0:59:04
Um mal zu dem konkreten Fall zu kommen, es haben Fans von Rot-Weiß-Essen-Polizeibeamte angegriffen.
0:59:04–0:59:10
Nach Meldung über Störungen im Zug kam es in Hannover eben zu Kontrollen der Fans.
0:59:10–0:59:14
Die waren auf dem Weg nach Dresden zum Drittligaspiel. Vielleicht sollte man
0:59:14–0:59:18
auch mal drüber sprechen, so ganz generell, was da in der dritten Liga irgendwie
0:59:18–0:59:21
so abgeht oder halt auch bei dem einen oder anderen Verein.
0:59:21–0:59:27
Nein, dabei wurde ein Polizist angegriffen und es wurde ihm mit Gegenständen
0:59:27–0:59:29
auf den Kopf geschlagen.
0:59:29–0:59:34
Und also ich meine, was kann nicht stimmen mit Leuten, dass sowas passiert?
0:59:35–0:59:40
Wir sprechen hier immer wieder auch drüber, dass es ungerechtfertigte und überzogene
0:59:40–0:59:44
Maßnahmen seitens der Polizei gegenüber Fans gibt.
0:59:44–0:59:51
Und das ist leider Gottes auch ein Bestandteil von Fußball.
0:59:51–0:59:56
Aber das eine schützt nicht vor dem anderen und Gewalt ist niemals in Ordnung
0:59:56–1:00:01
und Gewalt gegen Polizei ist genauso wenig in Ordnung wie gegen irgendjemand anderes.
1:00:01–1:00:04
Und diese Geschichten in den Zügen.
1:00:04–1:00:08
Es ist natürlich auch immer die Frage, inwieweit dann...
1:00:10–1:00:16
Eine Zunahme von Berichterstattung auch sich auf die Wahrnehmung auswirkt und
1:00:16–1:00:18
man darf natürlich auch nicht vergessen,
1:00:18–1:00:24
dass auch unfassbar viele Fans eben jedes Wochenende im Zug unterwegs sind,
1:00:24–1:00:26
ohne da auf die Kacke zu hauen.
1:00:27–1:00:32
Aber also alle Leute, die sich am Wochenende in den Zug setzen,
1:00:32–1:00:35
um zu einem Spiel zu fahren, sollten vielleicht sich an der einen oder anderen
1:00:35–1:00:38
Stelle dann auch mal wieder hinterfragen,
1:00:38–1:00:45
wie viel Alkohol- und Kontrollverlust in so einem Zug irgendwie sein muss und
1:00:45–1:00:48
wie sich das für Leute anfühlt, die damit nichts zu tun haben.
Annika Becker
1:00:48–1:00:52
Ich mache mal weiter mit einer Meldung aus der zweiten Bundesliga der Frauen.
1:00:53–1:00:58
Da ist es nämlich auch zu einem interessanten Fall gekommen,
1:00:59–1:01:04
weil der SV Meppen Einspruch gegen die Spielwertung der Partie gegen Bayern
1:01:04–1:01:06
München 2 eingelegt hat.
1:01:06–1:01:12
Und zwar aus dem Grund, dass bei Bayern II Hanna Wegscheider in der 70.
1:01:12–1:01:17
Minute eingewechselt wurde. Sie stand allerdings vorher nicht auf dem Spielberichtsbogen.
1:01:17–1:01:19
Sie hätte also nicht eingesetzt werden dürfen.
1:01:19–1:01:23
Und ausgerechnet sie hat dann in der Nachspielzeit der Partie auch noch das
1:01:23–1:01:27
11 gemacht, also den Ausgleich für Bayern München.
1:01:27–1:01:32
Das wäre sowieso eine Situation, wo man dann Einspruch einlegt,
1:01:32–1:01:35
völlig unabhängig davon, wie die Tabellensituation aussieht.
1:01:35–1:01:39
Aber die ist dann halt auch noch sehr pikant, weil Meppen ist gerade auf dem
1:01:39–1:01:44
vierten Platz in der 2. Bundesliga und wäre bei einem Sieg punktgleich
1:01:44–1:01:48
mit den Frauen des HSV auf dem dritten Platz gewesen, die dann halt nur noch
1:01:48–1:01:49
das bessere Torverhältnis hätten.
1:01:50–1:01:53
Bekanntermaßen steigt diese Saison auch der dritte Platz auf.
1:01:53–1:01:59
Der DFB oder das Sportgericht hat schon angekündigt, dass es da auch zeitnah
1:01:59–1:02:04
zu einer Entscheidung kommen soll, was man nur hoffen kann in dem Fall.
1:02:04–1:02:09
Weil ja, es muss ja weitergehen und falls da jetzt irgendwie eine Wiederholung
1:02:09–1:02:12
ansteht oder so von der Partie, je nachdem wie dann damit umgegangen wird.
1:02:12–1:02:16
Also da geht es dann ja auch irgendwie um Spielbelastung und Wettbewerbsverzerrung,
1:02:16–1:02:20
weil wir halt nicht mehr so besonders viel Saison übrig haben und ja bekanntermaßen
1:02:20–1:02:25
dann auch die letzten Spieltage eigentlich parallel laufen sollen und so weiter und so weiter.
1:02:25–1:02:28
Also ja, wir behalten die Situation im Auge für euch.
Mara Pfeiffer
1:02:29–1:02:36
Also mich würde es sehr wundern, wenn das Spiel nicht einfach für Mappen gewertet wird.
1:02:36–1:02:40
Das hat es zumindest in der Vergangenheit häufiger bei diesen Fällen gegeben.
1:02:40–1:02:44
Ich muss ja sagen, das ist so eine Form von Fußball-Nostalgie,
1:02:44–1:02:49
die ich mir auch voll gönne und reinfahre. Ich liebe es ja, wenn sowas passiert.
1:02:50–1:02:54
Ich finde es einfach großartig, dass es in der heutigen Zeit noch möglich ist,
1:02:54–1:02:58
dass wirklich ein Spieler oder eine Spielerin eingewechselt wird,
1:02:58–1:03:02
ohne auf dem Spielberichtsbogen gestanden zu haben. Das ist ja fantastisch.
1:03:02–1:03:06
Also ich finde, das ist einfach absolut der Hammer.
1:03:06–1:03:11
Und dann muss man halt leider dafür bezahlen, dass man also sowas noch hinbekommt.
1:03:11–1:03:20
Also das ist dann einfach, ja, was soll ich sagen? Ja, Bayern München eröffnet die neue Saison am 6.
1:03:20–1:03:26
September in der großen Arena und Bianca Rech hat betont, wie günstig der Termin
1:03:26–1:03:29
am Ende der bayerischen Schulferien dafür natürlich ist.
1:03:29–1:03:36
Das ist unter anderem bekannt geworden mit der Veröffentlichung des Rahmenterminkalenders
1:03:36–1:03:38
für die Frauen in der kommenden Saison.
Annika Becker
1:03:38–1:03:41
Ja, und die ganzen Bayern-Fans, die ich so mitbekomme, freuen sich alle,
1:03:42–1:03:45
dass es so früh feststeht, weil das natürlich bedeutet,
1:03:45–1:03:50
dass ihr Verein sehr, sehr viel Zeit hat, da angemessen Werbung für zu machen
1:03:50–1:03:54
und da habe ich schon von einigen Leuten wahrgenommen,
1:03:54–1:03:57
dass sie sich sehr darüber freuen und gleichzeitig aber auch so ein bisschen
1:03:57–1:04:00
so ein kritisches Auge so darauf haben wollen,
1:04:00–1:04:04
wie das jetzt so aussieht, was es so für Werbemaßnahmen geben wird und so weiter.
1:04:04–1:04:08
Ob man da vielleicht auch irgendwie mit den Männern irgendwie mal so Hand in
1:04:08–1:04:10
Hand geht, was so Marketing-Sachen angeht.
Mara Pfeiffer
1:04:10–1:04:13
Ob es die Vereinsverantwortlichen ins Stadion schaffen am 6.
1:04:13–1:04:14
September, also die Männer?
Annika Becker
1:04:14–1:04:18
Das ist dann die nächste Frage. Fußball bei den Olympischen Spielen,
1:04:19–1:04:22
da wurden nämlich die Kapazitäten getauscht, weil bisher war es ja so,
1:04:22–1:04:28
dass die Männer mit 16 Teams ihren Wettbewerb ausgetragen haben und die Frauen mit 12.
1:04:28–1:04:32
Und ab den nächsten Olympischen Spielen soll das aber andersrum sein.
1:04:32–1:04:37
Also das heißt, die Frauen bekommen dann 16 Teams, die spielen und die Männer nur noch 12.
1:04:37–1:04:42
Die FIFA hätte gerne gehabt, dass beide mit jeweils 16 antreten können.
1:04:42–1:04:46
Da war das IOC aber dann nicht dafür. Da geht es immer darum,
1:04:46–1:04:52
wie viele Athletinnen versorgt werden können und untergebracht werden können,
1:04:52–1:04:57
wenn es dann nachher so Richtung Olympisches Dorf geht und die ganze Orga und so weiter.
1:04:58–1:05:01
Keine Änderungen gibt es bei den Altersbeschränkungen. Da bleibt es so nach
1:05:01–1:05:08
wie vor dabei, dass es bei den Männern ein U23-Wettbewerb ist mit drei Ausnahmekaderspots
1:05:08–1:05:09
und bei den Frauen keine Beschränkung.
1:05:10–1:05:16
Das heißt, da werden wir nach wie vor die zum jeweiligen Zeitpunkt besten Spielerinnen
1:05:16–1:05:18
in den Nationalteams sehen, die halt fit sind.
Mara Pfeiffer
1:05:18–1:05:23
Dann haben wir eine für die Blitz-News noch etwas ausführlichere Geschichte
1:05:23–1:05:29
und zwar liegt es tatsächlich schon ein paar Wochen zurück und wir haben es
1:05:29–1:05:30
initial nicht mitbekommen.
1:05:30–1:05:36
Dani Alves, über den wir hier auch schon mehrfach gesprochen haben im Zuge
1:05:36–1:05:45
der Vorwürfe von sexualisierter Gewalt gegen ihn, ist tatsächlich freigesprochen worden.
1:05:45–1:05:53
Es gab ja ein Hafturteil gegen ihn und er ist aber aus der Urhaft gegen die
1:05:53–1:05:55
Zahlung einer großen Kaution freigekommen.
1:05:55–1:05:59
Wir haben darüber in mehreren Folgen in der Vergangenheit gesprochen und ist
1:05:59–1:06:04
also jetzt in zweiter Instanz freigesprochen worden.
1:06:04–1:06:10
Wir hatten das auf Blue Sky schon mal geteilt und zwar mit einem Artikel von Spiegel Online,
1:06:10–1:06:16
der folgendermaßen übersetzt aus dem Urteil, das Berufungsgericht monierte nun,
1:06:16–1:06:19
dass sich die Annahme der Sex sei nicht einvernehmlich gewesen,
1:06:19–1:06:22
nur auf die Angaben der jungen Frau gestützt hätten.
1:06:22–1:06:25
Das sei jedoch nicht ausreichend, da die Aussagen der Frauen nicht durch die
1:06:25–1:06:30
Aufnahmen von Überwachungskameras gedeckt gewesen seien, was natürlich eine
1:06:30–1:06:35
komplett hanebüchene Geschichte ist, weil das bedeuten würde in der Konsequenz,
1:06:35–1:06:41
dass sexualisierte Gewalt in Zukunft immer durch Kameraaufnahmen belegt werden muss,
1:06:41–1:06:47
wenn man sich dann auf der Seite anzieht.
1:06:47–1:06:52
Der spanischen Justiz das anschaut und leider spricht von uns halt niemand fließend
1:06:52–1:06:58
Spanisch, deswegen muss man dann die entsprechenden Übersetzer zurate ziehen.
1:06:58–1:07:04
Dann ist es ein bisschen differenzierter, aber es wird dadurch,
1:07:04–1:07:11
also aus meiner persönlichen Warte nicht weniger schwierig in der Bewertung.
1:07:11–1:07:15
Also im Detail ist es so, in der Urteilsbegründung steht, wir haben uns das
1:07:15–1:07:21
mit DeepL übersetzt, die Zeugin sei unzuverlässig, weil sie Aussagen trifft,
1:07:21–1:07:24
die mit der Überwachungskamera zu widerlegen seien.
1:07:24–1:07:31
Da geht es um einen bestimmten Teil dieses Abends und des Zusammentreffens der
1:07:31–1:07:35
beiden, die eben von der Kamera noch erfasst wurden.
1:07:35–1:07:40
Es steht aber nicht da und ich habe es auch nicht in spanischen Medien gefunden,
1:07:40–1:07:44
um was für Aussagen von ihr es da geht.
1:07:44–1:07:48
Also was sind die Aussagen, die sie getroffen hat, wo jetzt in der zweiten Instant
1:07:48–1:07:52
das vierköpfige Gericht, übrigens drei Frauen und ein Mann, sagt,
1:07:52–1:07:56
diese Aussagen machen die Zeugin unzuverlässig,
1:07:56–1:08:01
weil wir auf der Kamera oder auf den Kameraaufnahmen sehen, dass das,
1:08:01–1:08:03
was sie sagt, nicht stimmt.
1:08:03–1:08:06
Und das finde ich schon entscheidend, weil...
1:08:07–1:08:11
Ich weiß nicht, wie viele von euch schon mal eine Zeugin- oder Zeugenaussage
1:08:11–1:08:17
machen mussten, aber es gibt dazu ja auch jede Menge Schriften und so weiter.
1:08:18–1:08:23
Natürlich gibt es auch eine gewisse Unzuverlässigkeit, was Gedächtnisleistungen
1:08:23–1:08:27
angeht, gerade wenn das dann zu verschiedenen Zeitpunkten immer wieder irgendwie abgefragt wird.
1:08:27–1:08:32
Und die Frage ist halt, ist das, warum man jetzt sagt, sie ist unzuverlässig,
1:08:32–1:08:36
weil sie gesagt hat, er hatte ein blaues T-Shirt an und eigentlich war es ein gelbes Hemd.
1:08:36–1:08:40
Also so eine Sache, wo man halt sagen kann, das ist zwar vielleicht auf den
1:08:40–1:08:45
ersten Blick eine komische Geschichte, aber Erinnerung funktioniert halt auf
1:08:45–1:08:49
eine bestimmte Art und Weise und da lag vielleicht nicht der Fokus drauf.
1:08:49–1:08:52
Oder ist es etwas, was mit den Vorwürfen zu tun hat?
1:08:52–1:08:58
Also weil auch wenn ich mich in meiner Erinnerung in bestimmten Details zu einem
1:08:58–1:09:02
Abend vielleicht irre oder nicht mehr richtig liege.
1:09:03–1:09:08
Delegitimiert das nicht die Dinge, die ich über so einen krassen Vorfall halt sage.
1:09:08–1:09:15
Also ich finde, dass das alles ja ein bisschen schwammig ist und was sie außerdem
1:09:15–1:09:19
noch in dem Urteil drinstehen haben, ist,
1:09:19–1:09:25
man müsse zu dem Schluss kommen, dass und dann, ich mache mal in Quotes die Übersetzung,
1:09:25–1:09:28
aus den vorliegenden Beweisen nicht geschlossen werden kann,
1:09:28–1:09:35
dass die von der Unschuldsvermutung gemäß der Richtlinie 20-16 3.4.3 des Europäischen
1:09:35–1:09:37
Parlaments und des Europarates vom 9.
1:09:37–1:09:40
März 2016 geforderten Standards überschritten wurden.
1:09:41–1:09:46
Was in Bezug auf die Aussage selbst bewertet werden muss, um ihre Zuverlässigkeit
1:09:46–1:09:51
zu bestimmen, ist ihre Wahrhaftigkeit, das heißt die Übereinstimmung zwischen
1:09:51–1:09:54
dem, was die Aussage enthält und dem, was tatsächlich geschehen ist.
1:09:54–1:10:00
Und dies ist nur möglich, wenn es objektive Elemente gibt, die eine solche Bestimmung ermöglichen.
1:10:00–1:10:03
Also wo wir wieder zurück sind an dem Punkt.
1:10:04–1:10:10
Solange man nicht mit objektiven Elementen belegen kann, dass die Vergewaltigung
1:10:10–1:10:12
stattgefunden hat, hat sie nicht stattgefunden.
1:10:13–1:10:17
Es ist sehr absurd, finde ich.
1:10:17–1:10:24
Und es ist so, dass die Staatsanwaltschaft hatte eine Erhöhung der Haftstrafe
1:10:24–1:10:28
auf neun Jahre beantragt, vier Jahre und ich glaube sechs Monate war das erste Urteil.
1:10:28–1:10:34
Die Privatklage sogar auf zwölf und die gehen jetzt natürlich nochmals in Revision.
1:10:34–1:10:37
Also es ist noch nicht das endgültige Urteil.
Annika Becker
1:10:38–1:10:41
Als abschließende Blitz-News haben wir dann noch die Meldung,
1:10:42–1:10:46
dass Mapi Léon für zwei Ligaspiele gesperrt wurde.
1:10:46–1:10:51
Dabei geht es immer noch um die Situation mit Daniela Caracas von Anfang Februar,
1:10:51–1:10:58
über die wir hier auch im Podcast gesprochen hatten, dass Léon Caracas in den
1:10:58–1:11:02
Schritt gefasst haben soll und gefragt haben soll, ob sie einen Penis habe.
1:11:02–1:11:07
Wo es eben in den sozialen Medien ja auch die Bilder gab, die dazu rumgegangen
1:11:07–1:11:11
sind und auch die dementsprechenden Reaktionen,
1:11:11–1:11:20
also wo dann eben die ganze Barcelona-Fanbase sich dann mit Léon in fetten Anführungsstrichen
1:11:20–1:11:25
irgendwie solidarisiert hat und Daniela Caracas jede Menge Hassnachrichten abbekommen hat.
1:11:26–1:11:28
Und das Ganze ging jetzt so hinter verschlossenen Türen.
1:11:29–1:11:32
Also man hat sich die ganze Zeit ja so gefragt, was ist jetzt eigentlich daraus
1:11:32–1:11:33
geworden? Wie geht es irgendwie weiter?
1:11:33–1:11:36
Und das ging wohl auch tatsächlich ein bisschen hin und her,
1:11:36–1:11:42
weil eben der spanische Verband diese Strafe ausgesprochen hat.
1:11:42–1:11:48
Nach dem Paragrafen der Spielbestimmung, die es da gibt, wäre die maximal mögliche
1:11:48–1:11:50
Sperre vier Spiele gewesen.
1:11:51–1:11:55
Das sind jetzt zwei geworden. Denn Barcelona hat dagegen dann noch Berufung
1:11:55–1:12:01
eingelegt und laut dem Bericht von Relevo eben auch bis vor das oberste Sportgericht,
1:12:01–1:12:06
das dann aber diese Berufung abgelehnt oder zurückgewiesen hat, besser gesagt hat,
1:12:07–1:12:13
Das heißt, die Sperre ist jetzt rechtskräftig und Barcelona hat es dann eine
1:12:13–1:12:18
Stunde vor dem letzten Ligaspiel bekannt gegeben, so als Begründung dafür,
1:12:18–1:12:21
warum sie dann eben Mapi-Léon nicht mehr im Kader stand.
1:12:21–1:12:27
Und ja, also der Zeitrahmen wurde von Relevo auch tatsächlich,
1:12:27–1:12:32
die ja sehr gut informiert sind, als im normalen Rahmen für diese Art von Verfahren
1:12:32–1:12:36
bezeichnet, weil es eben wahrscheinlich durch diese Berufung einfach eine Verzögerung
1:12:36–1:12:40
gab, die ja in der Öffentlichkeit dann so nicht bekannt war.
1:12:42–1:12:45
Daniela Karakas verzichtet auf weitere juristische Schritte.
1:12:45–1:12:50
Also da hatte ihr Verein ihr ja zugesichert, dass sie sie dabei auch unterstützen
1:12:50–1:12:52
würden, falls sie die gehen möchte.
1:12:52–1:12:57
Aber das macht sie jetzt nicht. Und ich so als persönliche Bemerkung dann noch
1:12:57–1:13:00
dazu, ich muss sagen, ich finde es wirklich ekelhaft,
1:13:01–1:13:09
dieser ganze Umgang damit jetzt so wie gesagt, es ist so eine komplette Täterin-Opfer-Umkehr,
1:13:09–1:13:15
die da stattfindet, dass es jetzt eben diese sogenannte Solidarität für Marpellion gibt,
1:13:15–1:13:21
die aber nun mal eben diejenige ist, die da einen Übergriff produziert hat vor
1:13:21–1:13:23
laufenden Kameras im Grunde genommen.
1:13:23–1:13:30
Und dann eben noch diese Art von verbaler Entgleisung, die man etwas weniger
1:13:30–1:13:33
leicht belegen kann, weil man dafür dann Lippenleser bräuchte.
1:13:34–1:13:41
Aber da haben eben auch Mitspielerinnen von ihr auf Nachfrage natürlich dann
1:13:41–1:13:47
so diese üblichen Floskeln gesagt, dass sie halt ihr den Rücken stärken und so weiter und so weiter.
1:13:47–1:13:51
Und das ist halt so vor dem Hintergrund, was man ja,
1:13:52–1:13:56
keine Ahnung, also was diese ganzen Spielerinnen ja dann irgendwie an anderer
1:13:56–1:14:00
Stelle auch schon mitgemacht haben, hätte ich jetzt so die Erwartung gehabt,
1:14:00–1:14:04
dass man da vielleicht einen Schritt weiter ist und dann vielleicht auch einfach mal sagt,
1:14:04–1:14:07
so war scheiße. Punkt.
Mara Pfeiffer
1:14:08–1:14:13
Ja, auf jeden Fall. Bevor wir zu anderen Dingen kommen, die scheiße waren,
1:14:13–1:14:16
nämlich unserer Lieblingskategorie,
1:14:16–1:14:23
haben wir noch eine kurze Liste von Lese- und Hörempfehlungen von euch.
1:14:24–1:14:30
Und zwar zum einen via Trauer und Fußball, Football Grannies of Africa.
Annika Becker
1:14:30–1:14:38
Und auf der Bolzi einen wunderbaren Text von Franzi von Franziska Blendin über Marion Isbert.
Mara Pfeiffer
1:14:39–1:14:44
Genau und Eigenlob stinkt, aber ich empfehle ja nicht mich, sondern meine tolle
1:14:44–1:14:46
Gesprächspartnerin Elisa Lierhaus.
1:14:46–1:14:51
Die war nämlich zu Gast in der aktuellen Folge Flutlicht an und die legen wir
1:14:51–1:14:52
euch hiermit ebenfalls ans Herz.
Annika Becker
1:14:53–1:14:59
Ja, liebe Grüße, bekannterweise an dieser Stelle auch von mir an Elisa.
1:15:02–1:15:05
Ja, und damit kommen wir dann, wie du schon angekündigt hast, zum...
Mara Pfeiffer
1:15:10–1:15:16
Der Kackspech der Woche führt uns zurück in das Thema Schiedsrichterei,
1:15:16–1:15:22
aber nicht mit Fokus auf die Schiedsrichterin, sondern auf den Umgang mit ihr.
1:15:22–1:15:27
Bei einem D-Jugendspiel, das VfL Bad Ems gegen Bogel, ist die Schiedsrichterin
1:15:27–1:15:31
von Zuschauern verbal und körperlich angegriffen worden.
1:15:31–1:15:38
Ich betone das gerade nochmal, ein D-Jugendspiel, da reden wir von 10- bis 12-Jährigen.
1:15:38–1:15:41
Der SWR hat darüber berichtet, wir verlinken das.
1:15:42–1:15:47
Da gibt es auch außer dem Text ein kleines Filmchen, wo die Verantwortlichen
1:15:47–1:15:49
vom Verein das nochmal ein bisschen nacherzählen.
1:15:49–1:15:54
Und zwar wurde die Partie vorzeitig beendet von der Schiedsrichterin.
1:15:54–1:15:58
Und als sich die Teams und die Schiedsrichterinnen auf dem Weg in Richtung Kabinen
1:15:58–1:16:03
befunden haben, hat eben diese Attacke stattgefunden.
1:16:03–1:16:12
Die Frau wurde demnach beleidigt und bedroht und zweimal ins Gesicht geschlagen.
1:16:13–1:16:19
Sie musste im Krankenhaus behandelt werden. Der Verein hat ratzfatz reagiert.
1:16:19–1:16:24
Die gehen extrem offen und gut damit um, haben dafür auch schon Lob bekommen
1:16:24–1:16:28
und hat als Konsequenz die Mannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet,
1:16:28–1:16:33
weil sie sagen, sie befürchten, dass sich das wiederholen könnte.
1:16:34–1:16:39
Der Trainer hat sein Amt niedergelegt. Der Vereinsvorsitzende Daniel Jores hat
1:16:39–1:16:44
weitere Sanktionen angekündigt, will dafür aber noch Rücksprache mit der Polizei halten.
1:16:45–1:16:49
Das heißt, die Schiedsrichterin habe Anzeige gegen den Angreifer erstattet und
1:16:49–1:16:51
die Polizei sucht weitere ZeugInnen.
1:16:52–1:16:55
Der Beschuldigte sagt, er habe nichts gemacht.
1:16:57–1:17:04
Und Bad Ems hat sich zusammen mit Bogel und dem TuS Singhofen mit der Schiedsrichterin solidarisiert.
1:17:04–1:17:08
Es gab da eine gemeinsame Veranstaltung, bei der die Schiedsrichterin auch vor
1:17:08–1:17:14
Ort war Und der Kollege des SWR, der diesen Bericht gemacht hat, sagt also im Bericht.
1:17:15–1:17:18
Sie wollte nicht vor die Kamera.
1:17:18–1:17:25
um einen aufgrund ihrer Verletzungen und zum anderen, weil sie Angst hat vor
1:17:25–1:17:30
dem Täter und davor, dass sich das wiederholen könnte oder dass sie noch mehr
1:17:30–1:17:32
in den Fokus gerät, wenn sie sich eben zeigt.
1:17:32–1:17:35
Und das muss man sich wirklich mal vorstellen.
1:17:36–1:17:42
Wir reden hier von Menschen, die im Ehrenamt dafür sorgen, dass Kinder und Jugendliche,
1:17:42–1:17:44
an anderen Stellen auch Erwachsene, aber in dem Fall waren es jetzt halt nun
1:17:44–1:17:47
mal Kids, Fußball spielen können.
1:17:47–1:17:52
Und weil den Eltern irgendwas nicht in den Kram passt, hauen sie den Leuten aufs Maul.
1:17:52–1:17:57
Und zwar so, dass die anschließend im Krankenhaus laden. Also ich würde gerne
1:17:57–1:18:01
mal die einzige Frage stellen, die an der Stelle wirklich irgendwie angebracht
1:18:01–1:18:03
ist, nämlich was stimmt nicht mit den Leuten?
1:18:03–1:18:07
Was stimmt nicht mit Leuten, die sich auf diese Art und Weise verhalten?
1:18:07–1:18:12
Was muss bei dir irgendwie in Unordnung geraten sein, wenn du der Meinung bist,
1:18:12–1:18:16
es ist in Ordnung, auf diese Art und Weise mit Menschen umzugehen,
1:18:16–1:18:19
einfach nur, weil dir irgendwas nicht in den Kram passt?
1:18:19–1:18:25
Wir befinden uns wirklich an einem Punkt, wo das, was gesellschaftlich passiert,
1:18:25–1:18:30
also auf eine Art und Weise zu kippen droht, die wir dann irgendwann nicht mehr eingefangen bekommen.
1:18:30–1:18:36
Und solche Vorfälle sind Anzeichen dafür und zwar sehr, sehr deutliche.
1:18:36–1:18:39
Und der Kackspecht ist aber mal sowas von verdient.
1:18:39–1:18:43
Eigentlich möchte man den niedlichen kleinen Kackspecht so jemandem überhaupt
1:18:43–1:18:47
nicht rüberschicken, weil also der dreht dem Vögelchen am Ende noch den Hals rum.
1:18:47–1:18:51
Wirklich, es geht einfach überhaupt nicht, was da passiert ist.
Annika Becker
1:18:51–1:18:55
Ich habe dem im Grunde genommen eigentlich auch gar nichts mehr hinzuzufügen,
1:18:55–1:19:01
außer dass wir natürlich der Schiedsrichterin alles Gute wünschen von unserer Seite aus.
1:19:01–1:19:04
Und nochmal, was du vorhin ja auch schon gesagt hattest, dass es wirklich ein
1:19:04–1:19:09
vorbildlicher Umgang des Vereins mit dieser ganzen Angelegenheit ist,
1:19:09–1:19:14
was man sich halt viel häufiger von viel größer und irgendwie professioneller
1:19:14–1:19:19
aufgestellten Vereinen wünschen würde, dass dann halt eben alle Hebel in Bewegung
1:19:19–1:19:22
gesetzt werden, die es irgendwie gibt,
1:19:22–1:19:25
aber dass es nötig ist, auf diese Art und Weise,
1:19:25–1:19:31
auf diese Art von Vorfall zu reagieren, das ist halt einfach unter aller Kanone.
Mara Pfeiffer
1:19:31–1:19:35
Und es ist auch wirklich so, dass man an der Stelle halt eigentlich nochmal
1:19:35–1:19:39
die Schleife zurückfliegen muss zu der Geschichte, die wir vorhin erzählt haben
1:19:39–1:19:44
mit Fabienne Michel und eben auch dem medialen Umgang damit,
1:19:44–1:19:47
weil das ist nämlich das, womit es anfängt.
1:19:47–1:19:52
Es fängt an mit dieser Art von Gesängen und diskriminierenden Beleidigungen
1:19:52–1:19:54
und es endet in körperlicher Gewalt.
1:19:54–1:19:59
Und wenn man das eine nicht klar benennt, dann ist man nicht Teil der Lösung,
1:19:59–1:20:01
die das andere verhindert.
1:20:01–1:20:06
Deswegen sei nochmal darauf hingewiesen, das permanente Wiederholen dessen,
1:20:07–1:20:12
dass wir strukturellen Sexismus als großes Problem eh gesellschaftlich,
1:20:12–1:20:14
aber sehr krass eben auch im Fußball haben.
1:20:14–1:20:18
Das hat keinen Selbstwert und das dient nicht irgendwie dem,
1:20:19–1:20:23
dass es so schön und toll ist, das immer wieder auf die Platte zu holen,
1:20:23–1:20:25
sondern es hat ja einen Grund,
1:20:25–1:20:29
dass diese Themen besprochen und angesprochen und adressiert werden,
1:20:29–1:20:31
weil sie eben Gefahren bergen.
1:20:32–1:20:39
So, zum Thema bergen fällt mir jetzt keine Überleitung ins Ende ein.
Annika Becker
1:20:39–1:20:44
Mir schon, weil ich mich ein bisschen für meine Stimme entschuldigen möchte,
1:20:44–1:20:48
die mir ein bisschen verschütt gegangen ist, die ich jetzt gleich mal wieder
1:20:48–1:20:50
bergen muss. Ich bin ein bisschen angeschlagen.
1:20:50–1:20:54
Deswegen habe ich mich jetzt hier am Ende auch etwas mehr zurückgehalten,
1:20:54–1:20:56
als ich es wahrscheinlich sonst getan hätte.
1:20:57–1:21:05
Aber ja, also wir hoffen, ihr bergt für euch dann demnächst eine gute Woche
1:21:05–1:21:09
irgendwie aus der Kiste oder besser gesagt zwei gute Wochen,
1:21:09–1:21:11
bis wir uns dann wieder hören.
1:21:11–1:21:17
Wir haben am Anfang ja ein diesmal wieder etwas längeres Dankesegment gehabt
1:21:17–1:21:21
an all die wunderbaren Menschen, die uns bereits unterstützen.
1:21:21–1:21:26
Wenn ihr auch dazu gehören möchtet, dann findet ihr in der Folgenbeschreibung,
1:21:26–1:21:32
aber natürlich auch auf der Homepage unseres Podcasts unser wunderbares Bolztribüne-Konto,
1:21:32–1:21:35
wo ihr das machen könnt mit einer Überweisung, was so das ist,
1:21:35–1:21:38
was uns persönlich am liebsten ist, Weil dann kommt nämlich auch das,
1:21:38–1:21:41
was ihr uns geben wollt, zu 100 Prozent bei uns an.
1:21:42–1:21:46
Als alternative Möglichkeit gibt es auch Paypal. Da ist es so,
1:21:46–1:21:50
dass ihr bitte auf gar keinen Fall Family & Friends auswählt.
1:21:50–1:21:53
Das bedeutet dann, dass ein Teil des Geldes nicht bei uns ankommt.
1:21:53–1:21:57
Aber das bedeutet auch, dass wir dann keine Probleme mit Paypal bekommen.
Mara Pfeiffer
1:21:57–1:22:01
Und wir wissen natürlich, dass ihr uns trotzdem freundlich und gewogen seid.
1:22:02–1:22:09
Aber es ist leider so, dass das die Transaktionsform ist, die zu einem Geschäftskonto passt.
1:22:09–1:22:14
Und wir würden uns ungern uns nochmal mit einer Paypal-Sperre auseinandersetzen,
1:22:14–1:22:17
weil das ist nämlich sehr zeit- und nervenaufwendig.
1:22:19–1:22:23
In diesem Sinne, habt eine schöne Restwoche.
1:22:24–1:22:29
Wenn das für euch eine Bedeutung hat, dann habt auch schöne Ostern.
1:22:30–1:22:36
Wenn ihr Kinder- oder berufsbedingt Ferien habt, dann genießt sie.
1:22:37–1:22:40
Und wir hören uns in zwei Wochen wieder. Ciao.
Annika Becker
1:22:40–1:22:41
Tschüssi.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert