Zum Inhalt springen

Der 12. Mai ist Welt-ME/CFS-Tag. Im Fußball schafft Empty Stands Awareness für die Krankheit, die noch immer nicht genug Aufmerksamkeit bekommt und für deren Verständnis weitere Forschung notwendig ist. Wir sprechen drüber. Außerdem in den Themen: Petra und Mara waren im Video-Assist-Center. Im Podcast gibt es einen Blick hinter die Kulissen – und auf Petras Forschung. Denn sie weiß, welche Themen vor 100 Jahren die größten Aufreger bei Schiri-Entscheidungen waren.

In den Blitznews schauen wir auf die Aufsteigerinnen in die 1. Bundesliga und jene, die aus den Regionalligen in die 2. Liga bereits feststehen. Außerdem bekommt ihr ein Update, was in England seit dem Spielverbot von trans Frauen weiter passiert ist. Und wir sprechen über Gianni Infantino, der von Förderung im Fußball der Frauen spricht, aber doch eigentlich immer sich selbst fördert. Denn seine Aufstockung auf 48 WM-Teilnehmerinnen ist völlig abgekoppelt von der Realität in der Breite.

Zu guter Letzt verleihen wir in dieser Woche endlich mal wieder den Kronenkranich – und zwar nach Italien. Dort hat Alia Guagni im letzten Spiel ihrer Karriere den eigenen Lebenslauf aufs Trikot gedruckt, um auf den schwierigen Weg und die widrigen Umstände für Frauen im Fußball aufmerksam zu machen.

Wenn es euch möglich ist, freuen wir uns, wenn ihr den Podcast und die Bolztribüne einmalig oder regelmäßig unterstützt. So können wir hoffentlich immer mehr Zeit in unsere Herzensprojekte stecken. Die Unterstützung ist jetzt einfacher als bisher, denn wir sind nun eine Marke und eine GbR und haben ein Geschäftskonto:
Kontodaten
Bolztribüne: Annika Becker und Mara Pfeiffer GbR
FYRST Bank (Postbank)
IBAN: DE 9450 8703 9300 7436 0900
BIC: DEUTDEFFXXX

Außerdem macht ihr uns immer eine Freude mit eurem Feedback. Und wenn euch die Sendung gefällt, hinterlasst uns doch eine Rezension und Sterne auf der Plattform eures Vertrauens. Wir hören uns.

Becker & Pfeiffer

Bluesky

Mastodon

Shownotes/Links/Quellen

Transkription der Episode anzeigen

Annika Becker
0:00:18–0:00:25
Hallo und herzlich willkommen zu Folge Nummer 80 von Becker und Pfeiffer, der Fußball-Podcast.
0:00:25–0:00:26
Hallo, liebe Mara.
Mara Pfeiffer
0:00:27–0:00:29
Hallo, liebe Annika.
Annika Becker
0:00:31–0:00:38
Ja, wir sprechen hier heute am Ende der Saison der Bundesliga der Frauen, in
0:00:38–0:00:42
anderen Ligen geht der Betrieb natürlich noch ein bisschen weiter.
0:00:42–0:00:45
Aber trotzdem hatte ich so das Gefühl, es war jetzt schon so das Wochenende
0:00:45–0:00:48
der Bierduschen und Abschiede.
0:00:50–0:00:54
Ich hatte so ein bisschen eckige Augen, weil ich so viele verschiedene
0:00:54–0:00:57
Spiele versucht habe nachzuverfolgen.
0:00:58–0:01:01
Wie war denn deine Fußballwoche so?
Mara Pfeiffer
0:01:02–0:01:07
Also ja, ich meine, es war ja bei den Frauen, wie du schon richtig sagst,
0:01:07–0:01:10
tatsächlich schon Ende und dann da bei den Frauen,
0:01:10–0:01:14
wo noch nicht Ende ist, also beispielsweise in der Regionalliga oder in den
0:01:14–0:01:18
Regionalligen auch schon viele Vorentscheidungen und auch bei den Männern gab
0:01:18–0:01:24
es ja in der ersten und in der zweiten Liga und auch in der dritten schon einige Vorentscheidungen.
0:01:24–0:01:29
Grüße an Eva Lotta und herzlichen Glückwunsch an Arminia Bielefeld an der Stelle.
0:01:29–0:01:36
Ich glaube, dass mittlerweile ganz Fußball-Deutschland die Arminia mit der Eva verbindet.
0:01:36–0:01:42
Gibt wahrscheinlich Schlimmeres. Und bei einer Vorentscheidung bei den Männern
0:01:42–0:01:48
war ich ja tatsächlich auch live dabei, weil der VfL Bochum abgestiegen ist im Spiel gegen Mainz 05.
0:01:48–0:01:52
Das war ehrlich gesagt sehr schade.
0:01:52–0:01:56
Das Spiel für Mainz war natürlich cool, weil es der höchste Saisonsieg war und
0:01:56–0:02:03
schön, sich auswärts so zu verabschieden und damit auch nochmal sich die Chance
0:02:03–0:02:05
zurückzuerobern auf Europa,
0:02:05–0:02:11
die man ja zwischenzeitlich in den Händen hatte scheinbar und dann wieder hat fallen lassen.
0:02:12–0:02:16
Und jetzt ist es eben so, dass man am letzten Spieltag es selbst in der Hand hat.
0:02:18–0:02:21
Aber Bochum absteigen zu sehen, fand ich schon auch traurig.
0:02:21–0:02:25
Also es gibt durchaus Vereine, die ich lieber losgeworden wäre,
0:02:26–0:02:27
wenn ich ehrlich sein darf.
0:02:28–0:02:31
Also ganz vorne ist da bei mir immer die TSG Hoffenheim, ehrlich gesagt.
0:02:32–0:02:40
Und auch schade, dass Kiel dann direkt schon runtergegangen ist am 33. Spieltag.
0:02:41–0:02:45
Und eh so Abstiege. Ich meine, wir haben hier ja schon drüber gesprochen,
0:02:45–0:02:53
dass wir auch so eine kleine Gruppe haben, in der so das erweiterte Team der Bolzi sich austauscht.
0:02:54–0:02:57
Und da haben wir auch viel über Turbine Potsdam geschrieben.
0:02:57–0:03:02
Franzi war ja da beim letzten Spiel. Und ich finde Abstiege immer sehr traurig,
0:03:02–0:03:06
wenn man es auch selber schon erlebt hat und weiß, wie scheiße sich das anfühlt.
0:03:06–0:03:10
Klar, wenn die Saison wieder losgeht, ist Fußball Fußball und man geht halt
0:03:10–0:03:12
jede Woche oder alle zwei Wochen hin.
0:03:12–0:03:19
Aber im Moment des Abstieges ist das schon einfach nicht schön, muss man so festhalten.
Annika Becker
0:03:20–0:03:24
Nee, absolut. Das ist ziemlich hart. Und ich finde, das ist auch so ein prägendes
0:03:24–0:03:28
Erlebnis auf so einer Empathieebene als Fußballfan.
0:03:28–0:03:31
Selbst wenn der eigene Verein nicht betroffen ist, aber wenn das vielleicht
0:03:31–0:03:36
der eigene Verein ist, der jemanden dann endgültig in eine tiefere Liga schickt oder so.
0:03:36–0:03:41
Wenn da jetzt nicht gerade so eine Riesenrivalität ist, dass man da so komplett
0:03:41–0:03:47
in seinem Tribal-Modus ist und so, dann ist das schon auch einfach hart mit anzugucken.
0:03:47–0:03:52
Und ich finde es dann umgekehrt ganz schön, dass es inzwischen häufiger vorkommt,
0:03:52–0:03:57
dass dann auch die Spieler der Vereine da irgendwie so einen ganz guten Umgang
0:03:57–0:04:00
auf den Plätzen in den Stadien damit finden.
0:04:00–0:04:05
Also dass man dann eben sagt so, wir jubeln jetzt hier aber nicht noch die ganze
0:04:05–0:04:11
Zeit rum und so weiter, sondern lassen den anderen jetzt halt ihren Moment, weil das gerade wehtut.
0:04:11–0:04:17
Sowas finde ich dann rührend und auch irgendwie passend so, weil das einfach
0:04:17–0:04:21
für mich auch sportlich ist so, also ein sportlicher Umgang dann mit sowas.
Mara Pfeiffer
0:04:21–0:04:24
Das war in Bochum tatsächlich auch der Fall.
0:04:25–0:04:32
Also zum einen muss man sagen, dass die Bochum-Fans ihr Team wirklich toll gefeiert haben.
0:04:32–0:04:35
Da haben sich hinterher sogar einige der Mainz 05 Spieler, unter anderem auch
0:04:35–0:04:37
Jonny Burkardt, total positiv
0:04:37–0:04:42
drüber geäußert, dass sie so einen Abstieg noch nie miterlebt haben.
0:04:43–0:04:49
Und die Mainzer Spieler und Verantwortlichen fand ich, haben sich auch gut verhalten.
0:04:49–0:04:53
Es gab so eine kleinere Gruppe von Fans, die dann "Absteiger,
0:04:53–0:04:56
Absteiger und Auf Wiedersehen, Auf Wiedersehen" skandiert haben.
0:04:56–0:05:00
Damit kann ich persönlich ja überhaupt nichts anfangen, zumal wenn man letzte
0:05:00–0:05:03
Saison, also bis kurz vor Abpfiff des 34.
0:05:04–0:05:08
Spieltags in derselben Situation war, finde ich das sehr wenig demütig und ich
0:05:08–0:05:12
finde schon, dass Demut keine schlechte Eigenschaft ist.
0:05:12–0:05:20
Aber zum Glück haben die meisten Fans von Mainz 05 dagegen gestellt, akustisch.
0:05:20–0:05:27
Aber ja, also es kommt einfach viel zusammen an diesen letzten ein,
0:05:27–0:05:33
zwei Spieltagen und das ist schon immer eine emotionale Hochphase, finde ich.
0:05:34–0:05:39
Aber bevor du jetzt vielleicht gleich noch von deiner Fußballwoche erzählst, liebe Annika,
0:05:40–0:05:46
haben wir noch eine ganz andere Verlautbarung sozusagen oder einen Hinweis und
0:05:46–0:05:49
einen großen Glückwunsch, nämlich an den Kollegen Tobias Fries.
0:05:49–0:05:54
Der ist nämlich ausgezeichnet worden mit dem Nachwuchspreis von Sports Media
0:05:54–0:05:59
Austria und zwar für sein Porträt zu Christa Tauschek,
0:05:59–0:06:04
in dem er die Geschichte eben der Spielerin erzählt, die in den 1970ern gegen
0:06:04–0:06:07
Widerstände und Klischees um ihren Platz im Fußball gekämpft hat.
0:06:07–0:06:12
Und im Rahmen unserer Kooperation mit dem Ballesterer ist der Text auch schon
0:06:12–0:06:15
vor einer Weile auf der Bolztribüne online erschienen.
0:06:15–0:06:20
Ihr findet ihn jetzt anlässlich der Preisverleihung auch online beim Ballesterer.
0:06:20–0:06:26
Wir verlinken euch die Bolzi in den Shownotes und dann könnt ihr den Text,
0:06:26–0:06:28
falls ihr es nicht schon getan habt, noch lesen.
0:06:28–0:06:33
Und ich finde es, oh, hinter mir fängt gerade der Kater an zu räucheln,
0:06:33–0:06:37
nachdem er sich eine halbe Stunde geputzt hat, hat er jetzt ein bisschen viel Fell in den Atemwegen.
0:06:37–0:06:40
Also falls ihr das hört, mir geht es gut, es ist nur der Hemingway und der hat
0:06:40–0:06:42
sich auch gleich wieder eingekriegt.
0:06:42–0:06:45
Ich finde es total wichtig, also das zu erwähnen, weil zum einen freut es uns
0:06:45–0:06:50
natürlich für den Kollegen und zum anderen ist es aber auch einfach eine Anerkennung
0:06:50–0:06:55
dessen, dass solche Texte jetzt entstehen, so einen Text auszuzeichnen.
0:06:55–0:06:59
Das finde ich schon wirklich noch außergewöhnlich.
0:06:59–0:07:05
Zum Glück kann sich das ja auch ändern, dass es eine größere Selbstverständlichkeit
0:07:05–0:07:07
wird, eben auch solche Beiträge auszuzeichnen.
0:07:07–0:07:13
Aber ich finde, das ist ein ganz wichtiges Zeichen. Und deswegen also Glückwunsch
0:07:13–0:07:18
nochmal an den Tobias und ein Dankeschön an Sports Media Austria.
0:07:19–0:07:26
Und als Klammer hat sich der Hems jetzt auch wieder eingekriegt da hinten.
Annika Becker
0:07:28–0:07:33
Ja, meine Fußballwoche, ich weiß gar nicht, ich habe vorhin ja schon gesagt,
0:07:33–0:07:36
ich habe so viel geguckt, ich bin fast ein bisschen überfordert.
0:07:36–0:07:42
Ich glaube, ich belasse es irgendwie dabei, nochmal was zu Anja Pfluger zu sagen.
0:07:42–0:07:45
Ich glaube, letzte Woche hatten wir sie ja auch schon erwähnt,
0:07:45–0:07:48
weil da klar war, dass sie die SGS Essen verlässt.
0:07:48–0:07:53
Aber was mir da noch nicht so bewusst war, war, dass sie ihre Karriere tatsächlich jetzt beendet hat.
0:07:53–0:07:58
Und das hat sie jetzt eben rund um dieses letzte Saisonspiel auswärts bei Bayern
0:07:58–0:08:03
München bekannt gegeben, hat dazu ja auch ein sehr bewegendes Video von sich
0:08:03–0:08:05
bei Instagram gepostet.
0:08:05–0:08:10
Und ich fand es tatsächlich einfach so sehr rührend, das nochmal zu sehen.
0:08:10–0:08:14
Also weil, falls ihr das jetzt vielleicht nicht wisst, sie hatte als Teenagerin
0:08:14–0:08:19
zweimal Leukämie, also war ja in der Jugend bei Bayern München, hat da dann auch...
0:08:20–0:08:26
In der Zweitvertretung ja lange gespielt, bevor sie dann irgendwann in Essen
0:08:26–0:08:31
gelandet ist und hat deswegen einfach eine große emotionale Verbindung zu dem
0:08:31–0:08:36
Verein so und hat sich damals eben auch sehr rangekämpft und immer wieder gesagt,
0:08:36–0:08:38
dass halt der Fußball dann für sie so das war.
0:08:40–0:08:46
Ja, was so ihre Zielsetzung für sie war, die positive, um eben zurückzukommen.
0:08:46–0:08:51
Und deswegen war das eben auch ein sehr bewegender Abschied.
0:08:51–0:08:54
Ich weiß nicht, ob ihr es vielleicht auch noch gesehen habt in der Übertragung.
0:08:55–0:09:00
Also sie ist dann am Ende auch noch zur Meisterinenschale gegangen und hat den
0:09:00–0:09:02
dann auch einmal bekommen und so.
0:09:02–0:09:08
Und die Mönchnerin, die sie noch kennen, haben eben sie auch sehr geherzt und
0:09:08–0:09:14
so weiter. Das fand ich sehr, sehr schön und deswegen unbekannterweise an dieser Stelle auch alles Gute.
Mara Pfeiffer
0:09:14–0:09:19
Ich hatte übrigens noch eine lustige Begegnung, bei der ich an dich denken musste,
0:09:19–0:09:24
weil auch wenn Schalke 04 und der Männerfußball immer weiter so in den Hintergrund rückt bei dir,
0:09:24–0:09:30
ist es ja doch so, dass es diese Verbindung gibt und im Zug nach Bochum zu dem
0:09:30–0:09:38
Spiel von Mainz 05 saß am Tisch neben uns ein HSV-Fan, der auch auf dem Weg zu dem Spiel war.
0:09:38–0:09:43
Das war ja das Abendspiel und irgendwie ging es dann, also ich weiß gar nicht,
0:09:43–0:09:48
wie die Unterhaltung angefangen hat, kann ich schon gar nicht mehr rekonstruieren,
0:09:48–0:09:51
aber jedenfalls hat er Zeitung gelesen und es ging halt so ein bisschen um diesen
0:09:51–0:09:56
letzten Spieltag und mit Bochum und mit Hamburg und ich habe dann so ein bisschen gewitzelt,
0:09:56–0:10:00
dass die Hamburger ja durchaus schon Geschichte da mitgeschrieben haben,
0:10:00–0:10:02
solche Spiele dann auch noch in den Sand zu setzen.
0:10:02–0:10:06
Zumal, wenn halt nachmittags alles quasi gegen sie gelaufen ist,
0:10:07–0:10:10
das wusste man zu dem Zeitpunkt natürlich noch nicht, wie die frühen Spiele ausgehen.
0:10:11–0:10:15
Und er ist dann aber gar nicht so sehr bei seinem eigenen Verein geblieben,
0:10:15–0:10:19
sondern hat dann mit Blick so auf die Kicker-App versucht, mir vorzurechnen,
0:10:20–0:10:21
dass Schalke 04 noch absteigen kann,
0:10:22–0:10:26
was zu dem Zeitpunkt wirklich also schon mehr oder weniger ausgeschlossen war.
0:10:26–0:10:29
Aber es war so sein totales Interesse, er ist nicht davon runtergekommen,
0:10:29–0:10:33
ständig wieder zu sagen, und denn das passiert und das und das.
0:10:33–0:10:36
Wo ich dann so meinte, ja, aber dann müssen die ja irgendwie 47 Tore schießen
0:10:36–0:10:40
und die müssen 48 kassieren. Und er so, aber es ist noch möglich, es ist noch möglich.
0:10:40–0:10:44
Also es war ihm offensichtlich ein großes Anliegen. Ich weiß gar nicht,
0:10:44–0:10:48
ob er dann am Ende abends den Aufstieg seiner Hamburger feiern konnte oder ob
0:10:48–0:10:52
er so damit beschäftigt war, enttäuscht zu sein, dass Schalke nun viel nicht abgestiegen hat.
Annika Becker
0:10:53–0:10:57
Ja, keine Ahnung. Ich glaube, es gäbe nach wie vor sehr viele Leute,
0:10:57–0:10:59
die da wahrscheinlich sehr, sehr schadenfroh werden.
0:10:59–0:11:03
Wobei ich halt immer so denke, naja, es ist ja sowieso schon alles so kurz davor,
0:11:03–0:11:04
so richtig kaputt zu sein.
0:11:04–0:11:09
Und ich weiß gar nicht, wie man da als außenstehende Person noch so viel Freude draus ziehen kann.
0:11:11–0:11:15
Ich persönlich schaffe es schon nicht mehr, da besonders viel Leid draus zu ziehen.
0:11:15–0:11:19
Dann kann ich mir das Umgekehrte irgendwie auch nicht so richtig vorstellen.
0:11:21–0:11:25
Also das ist dann auch so der Grund, warum ich da so hier im Podcast gar nicht mehr so viel zu sage.
0:11:26–0:11:29
Es ist halt seit Jahren irgendwie immer das Gleiche. Ich finde die Vereinsführung
0:11:29–0:11:36
ist zum Teil einfach absolut unfähig und man hat jetzt zwei Saisons gegen den Abstieg gespielt.
0:11:36–0:11:39
Das wird nächste Saison auch wieder genauso sein. Da muss man sich nichts vormachen
0:11:39–0:11:44
und dann ist für michdas Thema damit dann auch schon fast wieder beendet.
0:11:44–0:11:48
Ist vielleicht ein bisschen hart für alle anderen Schalke-Fans,
0:11:48–0:11:52
die jetzt hier zuhören, aber das ist halt so die Sichtweise,
0:11:52–0:11:56
die da bei mir vorherrscht und auch so ein bisschen das, was ichso von
0:11:56–0:11:58
meinem direkten Umfeld wahrnehme.
0:11:58–0:12:01
Also natürlich gibt es so Kippmomente, dass man dann kurzzeitig nochmal mit
0:12:01–0:12:04
irgendwas optimistisch ist oder so.
0:12:04–0:12:08
Aber selbst jetzt mal so rein aus meiner persönlichen, subjektiven Sicht,
0:12:08–0:12:11
selbst diese Baumann-Geschichte,
0:12:11–0:12:16
keine Ahnung, finde ich jetzt nicht, gibt mir jetzt auch mit den Namen,
0:12:16–0:12:19
die dann danach gehandelt wurden für den Trainerposten, ist jetzt nicht sowas,
0:12:19–0:12:23
wo ich sage so yay, sondern halt eher das Gegenteil.
0:12:23–0:12:28
So, ja, okay, es geht genauso blöde weiter, wie es die ganze Zeit läuft
Mara Pfeiffer
0:12:30–0:12:30
Kann ich aber verstehen.
0:12:31–0:12:36
Und also der einzige Verein und das ist halt nun mal lokal geprägt,
0:12:36–0:12:39
bei dem ich Schadenfreude empfinden kann, wenn Dinge schief laufen,
0:12:39–0:12:41
ist der 1. FC Kaiserslautern.
0:12:41–0:12:44
Sorry an alle Lauter*innen da draußen.
0:12:45–0:12:48
Und selbst das ist aktuell fast ein bisschen schwierig, weil ich ja Torsten
0:12:48–0:12:49
Lieberknecht so gerne mag.
0:12:49–0:12:53
Das ist ja einer der Frank-Schüler und mit dem hatte ich auch so tolle Gespräche
0:12:53–0:12:56
für das Buch und jetzt ist er ausgerechnet in Lautern.
0:12:56–0:13:00
Es wird immer komplizierter. Und dann gibt es umgekehrt so Vereine,
0:13:00–0:13:03
wo man eigentlich denkt, ach schön, wenn die zurückkommen in die Bundesliga
0:13:03–0:13:06
und man da wieder hinfahren kann, so wie beispielsweise Köln und dann machen
0:13:06–0:13:10
die so eine Funkelgeschichte irgendwie kurz vor Schluss und dann denkt man sich auch so,
0:13:11–0:13:14
Fußball der Männer, aktuell mal wieder alles sehr fragwürdig. Diese ganzen Trainerentlassungen.
Annika Becker
0:13:18–0:13:24
Ja, völlig absurd. Und ich meine, es war ja dann irgendwie einen Tag später diese ganze Merz-Bundeskanzler-Geschichte
0:13:24–0:13:28
und es hat mich wirklich, obwohl es sehr albern ist,
0:13:28–0:13:32
aber es hat mich wirklichdurch den Tag gerettet,
0:13:32–0:13:35
dass es überall dieses Friedhelm-Funkel-Meme gab,
0:13:35–0:13:42
wie er jetzt den Bundeskanzlerposten annehmen muss und sich irgendwie bei Köln
0:13:42–0:13:44
wieder rausreden muss, weil er denen zu schnell zugesagt hat.
0:13:44–0:13:47
Das habe ich sehr gefeiert, das ging bei Blue Sky rum.
Mara Pfeiffer
0:13:48–0:13:52
Hätte man aber auch Peter Neururer für verwenden können noch vor ein, zwei Jahren.
0:13:53–0:13:55
Na gut, aber kommen wir mal raus
0:13:55–0:14:01
aus diesen absoluten Niederungen von Männerfußball und Politik und lassen
0:14:03–0:14:12
diese Ansammlung von OWMs, Old White Males, hinter uns und bewegen uns in die Themen der Woche.
0:14:13–0:14:18
Und da fangen wir gleich mal an mit einem so ernsten wie wichtigen Thema.
0:14:19–0:14:23
Wir nehmen auf am Montag, den 12. Mai.
0:14:23–0:14:28
Und der 12. Mai ist der Welt-ME/CFS-Tag.
0:14:28–0:14:36
Das ist ein Aktionstag, der das, und ich bin ja so eine absolute Aussprachestolperin.
0:14:36–0:14:42
Dieser Aktionstag nimmt das Mialgische Encephalomyelitis-Chronik-Fatig-Syndrom
0:14:42–0:14:44
ins Zentrum der Aufmerksamkeit.
0:14:44–0:14:49
Das ist eine Fehlregulation des zentralen und autonomen Nervensystems,
0:14:49–0:14:51
des Immunsystems und des Stoffwechsels.
0:14:51–0:14:57
Und ich zitiere mal von der Homepage der Uni Wien, die wir euch da auch mit
0:14:57–0:14:59
einem Forschungsprojekt verlinken.
0:14:59–0:15:03
Für Betroffene bedeutet das eine stark eingeschränkte Leistungsfähigkeit und
0:15:03–0:15:06
schwere Fatigue, die auch nach Erholung nicht nachlässt.
0:15:07–0:15:10
Klammer auf, jetzt Einschub von mir. Es geht natürlich nicht nur um Leistungsfähigkeit,
0:15:11–0:15:13
weil das schon wieder so ein Leistungsgesellschaftsbegriff ist,
0:15:13–0:15:16
sondern es geht auch um Lebensqualität. Klammer zu.
0:15:17–0:15:20
Je nach Schweregrad der Erkrankung ist es den Betroffenen nur mehr teilweise
0:15:20–0:15:25
oder gar nicht mehr möglich, Aktivitäten auszuführen, die für ihr Alltagsleben notwendig sind.
0:15:25–0:15:30
Zitat Ende. Ein bisschen stärker ins Blickfeld von Leuten gerückt,
0:15:31–0:15:35
die sich vielleicht zuvor nicht mit der Thematik auseinandergesetzt haben,
0:15:35–0:15:40
ist diese Erkrankung auch nach der Hochphase der Pandemie,
0:15:40–0:15:43
als es um die ganze Diskussion um Long-Covid ging.
0:15:44–0:15:47
Es ist auf jeden Fall so, dass das ein Bereich ist,
0:15:47–0:15:54
in dem Forschung wie in vielen medizinischen Bereichen, aber über den sprechen wir heute,
0:15:54–0:15:59
extrem notwendig ist, wo es Betroffene gibt, die, das ist der Beschreibung gerade
0:15:59–0:16:00
schon anzuhören gewesen, einfach
0:16:00–0:16:04
komplett aus dem Alltag, aus ihrem bisherigen Leben gerissen werden.
0:16:04–0:16:08
Es gibt ganz, ganz viel, was total unklar ist rund um diese Erkrankung.
0:16:09–0:16:14
Es gibt Hinweise und Tendenzen, was sie auslöst, aber es ist eben längst noch nicht alles bekannt.
0:16:14–0:16:19
Aber was klar ist, ist, dass es ein ganz, ganz großer Leidensweg ist für die
0:16:19–0:16:21
Menschen, die eben daran erkranken,
0:16:21–0:16:25
die oft keine Aussicht haben auf Besserung, für die es ganz schwierig ist,
0:16:26–0:16:29
irgendwie sich sowas wie eine Hoffnung zu bewahren, weil völlig unklar ist,
0:16:29–0:16:34
wie es eigentlich mit ihnen weitergeht, weil Behandlungsmethoden noch vielfach fehlen.
0:16:34–0:16:39
Und dieses Thema wird seit einer Weile auch im Fußball ganz aktiv vorangetrieben
0:16:39–0:16:42
und zwar von einer Gruppe, die nennt sich Empty Stands.
0:16:42–0:16:47
Wir verlinken euch deren Instagram Account, die sind mindestens auch auf Blue Sky.
0:16:48–0:16:54
Das ist eine Gruppe von Fans, die selbst erkrankt sind und die über sich selbst
0:16:54–0:16:58
schreiben in ihrem angepinnten Beitrag,
0:16:58–0:17:02
da wir alle den Fußball lieben, ist dieser unser Rahmen, in welchem wir die
0:17:02–0:17:03
Krankheit bekannter machen wollen.
0:17:03–0:17:10
Und sie planen dafür auch gemeinsam mit der ME/CFS Research Foundation Aktionen
0:17:10–0:17:16
bei den Vereinen rund um Spieltage und setzen sich eben dafür ein,
0:17:17–0:17:20
dass noch mehr in die Forschung investiert wird und dass das Thema auch noch
0:17:20–0:17:23
einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht wird.
0:17:23–0:17:31
Und Empty Stands, der Name, erklärt sich eben damit, dass die Plätze der Personen, die daran erkranken,
0:17:31–0:17:36
im Stadion natürlich leer bleiben, weil das was ist, was kräftemäßig überhaupt
0:17:36–0:17:41
nicht mehr zu leisten ist oder nur noch in absoluten Ausnahmefällen eben zu so einem Spiel zu gehen.
0:17:41–0:17:46
Und ihr wisst ja, uns interessieren hier sehr, sehr stark die Themen neben dem Platz.
0:17:46–0:17:53
Und deswegen finden wir es wichtig, heute eben auf diesen Welttag aufmerksam zu machen.
0:17:53–0:17:58
Informiert euch da gerne, lest euch ein, spendet, wo es die Möglichkeit gibt zu spenden.
0:17:59–0:18:05
Folgt den tollen Menschen von Empty Stands und wir laden euch dazu ein,
0:18:05–0:18:10
euch mit dem Thema einfach mal auseinanderzusetzen. Denn es ist eins,
0:18:10–0:18:13
was an Bedeutung eher zu als abnehmen wird.
Annika Becker
0:18:14–0:18:18
Ja, und genau deswegen finde ich das auch sehr schön, dass schon sehr viele
0:18:18–0:18:24
Fanszenen tatsächlich auch diesen Aufruf von Empty Stands aufgegriffen haben
0:18:24–0:18:26
und schon Aktionen gemacht haben.
0:18:26–0:18:33
Also dass es Banner in den Kurven gab, wo Empty Stands benannt wurde oder eben das ME-CFS.
0:18:33–0:18:37
Da gab es schon ganz unterschiedliche, also Darmstadt, St.
0:18:37–0:18:41
Pauli unter anderem waren mit dabei, aber auch Hertha BSC.
0:18:41–0:18:47
Und das ist ja auch was, was man positiv dann durchaus nochmal so dazu nennen
0:18:47–0:18:52
kann, weil das was Gutes ist, wofür sich dann Fußballfans an der Stelle auch
0:18:52–0:18:54
einsetzen und es da diesen Schulterschluss gibt.
Mara Pfeiffer
0:18:54–0:18:58
Genau, in den Farben getrennt, in der Sache vereint. Geld auch bei sowas.
Annika Becker
0:18:59–0:19:06
Dann hattest du zuletzt einen sehr, sehr spannenden Ausflug hinter dir in den
0:19:06–0:19:11
berühmtesten Fußballkeller der Bundesrepublik. Ich war auch eingeladen,
0:19:11–0:19:13
konnte allerdings leider nicht dabei sein.
0:19:13–0:19:19
Aber du und Petra, die ihr ja auch hier regelmäßig bei uns hört mit ihren Nachspielzeiten,
0:19:19–0:19:24
ihr wart zum Video Assist Center eingeladen.
0:19:24–0:19:26
Wie war denn das so? Erzähl doch mal.
Mara Pfeiffer
0:19:26–0:19:31
Es war lustig und interessant und informativ.
0:19:32–0:19:39
Eine Nachwirkung lustigerweise war, dass ich in den vergangenen Tagen lauter
0:19:39–0:19:42
Nachrichten bekommen habe auf Instagram von Leuten, die mir schrieben,
0:19:42–0:19:44
du bist in der Story vom "Sechzehner".
0:19:44–0:19:53
Ja, weil unter anderem auch Ewald Lienen da war und weil die für ihren Podcast, also eben "Der Sechzehner",
0:19:54–0:19:59
lauter so Videos produziert haben und Ewald dann immer so auf Knopfdruck anfängt
0:19:59–0:20:04
rumzuknöttern vor der Kamera und ich bin hinter ihm auf der Rolltreppe gefahren.
0:20:05–0:20:10
Als er sich da so spaßeshalber aufgeregt hat und dann in die Kamera gewunken
0:20:10–0:20:12
und habe ihm dann so über die Schulter gewunken.
0:20:13–0:20:17
Und offensichtlich haben mich da einige Leute erkannt und waren sich nicht sicher,
0:20:17–0:20:21
ob ich da jetzt zufällig stand oder ob das was mit was zu tun hatte.
0:20:21–0:20:22
Und genau, also hier ist die Aufklärung.
0:20:22–0:20:26
Ich stand da nicht zufällig, sondern ich war tatsächlich auch im Video Assist Center.
0:20:27–0:20:34
Und Alex Feuerherd, der ja von Collinas Erben sehr bekannt war immer schon,
0:20:35–0:20:39
ist ja auch bekanntermaßen vor einer Weile eben zum DFB gewechselt und da jetzt
0:20:39–0:20:41
für die Kommunikation zuständig.
0:20:41–0:20:46
Und der hat sich das unter anderem ausgedacht, dass man eben verschiedene Personen
0:20:46–0:20:48
da mal nach Köln einlädt.
0:20:48–0:20:55
Es gab schon die eine oder andere Runde vorher, also unter anderem mit Entscheidern
0:20:55–0:21:02
aus den Bundesliga-Vereinen extra nicht entgendert und dann eine Runde mit Print-
0:21:02–0:21:03
und Online-Journalisten,
0:21:04–0:21:06
auch tatsächlich ausschließlich Männer.
0:21:06–0:21:13
Dann gab es auch eine Runde mit Kommentator*innen und jetzt die Runde war an
0:21:13–0:21:20
Podcaster*innen gerichtet und da war eben ein bunter Haufen von Menschen,
0:21:20–0:21:27
die unter anderem Journalismus eben in einem Podcast betreiben, rund um Fußball.
0:21:27–0:21:29
Und genau, Petra und ich waren dabei.
0:21:30–0:21:37
Wir waren die beiden einzigen Frauen, sind dann konsequenterweise auch zusammen
0:21:37–0:21:41
angereist und wir haben also erst eine Runde gehabt,
0:21:41–0:21:50
die sitzen in Köln bei RTL, wo wir verschiedene Spielszenen angucken und bewerten sollten.
0:21:50–0:21:55
Und zwar eigentlich so vom Ansatz her ganz spannend, weil sie halt gesagt haben,
0:21:55–0:21:57
bewertet es nicht nach den Regeln.
0:21:57–0:22:01
Also es geht nicht um Regelkunde. Wir sind uns alle sicher, dass ihr die Regeln
0:22:01–0:22:05
kennt, sondern bewertet es danach, was aus eurer Sicht sinnhaft ist.
0:22:06–0:22:11
Und wir sind dann leider in dieser sehr diskussionsfreudigen Runde,
0:22:11–0:22:15
nachdem wir, ich weiß nicht, so um die 30 Situationen bewertet haben,
0:22:16–0:22:17
so mit Klick, Ja, Klick, Nein,
0:22:17–0:22:21
ist die Entscheidung des Schiris richtig oder falsch aus unserer Sicht?
0:22:22–0:22:25
Würde man sich einen Eingriff des VAR wünschen, Ja oder Nein?
0:22:26–0:22:30
Sind wir alle so durchgegangen und wollten sie dann anschließend diskutieren
0:22:30–0:22:35
und sind aber nur dazu gekommen, eine Szene zu diskutieren.
0:22:35–0:22:38
Weil alles direkt dermaßen eskaliert ist.
0:22:39–0:22:42
Also ich fand es schon lustig, weil man halt merkt natürlich bei dem Thema.
0:22:43–0:22:46
ass es ein sehr, sehr emotionales ist.
0:22:47–0:22:55
Und dann waren eben auch Personen dabei, teilweise, die nochmal eine hohe eigene
0:22:55–0:22:57
Emotionalität mitbringen.
0:22:57–0:23:01
Ich grüße an dieser Stelle nochmal den Ewald, aber er war nicht alleine.
0:23:02–0:23:06
Und dann ist es natürlich so, wenn man in so eine Diskussion irgendwie reingeht,
0:23:06–0:23:11
direkt auf so einem relativ hohen, ich sag mal, liebevolle Erregungslevel.
0:23:12–0:23:15
Ja, dann also verselbstständigt sich das ja auch ein bisschen.
0:23:15–0:23:22
Und was ganz cool war, war, dass so mitten in diese Aufgeregtheit hinein dann
0:23:22–0:23:27
die Petra sich so gemeldet hat und so sehr entspannt und ruhig gesagt hat,
0:23:27–0:23:28
also sie wollte ja nur mal sagen,
0:23:28–0:23:33
sie forscht ja und ist ja hier die Historikerin und sie beschäftigt sich ja
0:23:33–0:23:35
mit der Entstehung der Fußballregeln.
0:23:35–0:23:39
Und dann hast du echt schon so gemerkt, das fällt fast schon schwer,
0:23:39–0:23:43
so einer Ausführung konzentriert zu lauschen, wenn man doch eigentlich gerade
0:23:43–0:23:47
mitten dabei ist, sich aufzuregen und sich gerne weiter aufregen würde.
0:23:47–0:23:51
Und dann hat die Petra halt so ganz entspannt gesagt, und jetzt ratet doch mal
0:23:51–0:23:57
alle, welche beiden Regeln vor 100 Jahren die meiste Aufregung verursacht haben.
0:23:57–0:24:00
Es waren die Abseits- und die Handspielregel.
0:24:00–0:24:04
Also das waren schon immer die beiden Regeln, um die es irgendwie die größte
0:24:04–0:24:07
Aufregung gab. Und dann war so, ah, okay, ach, was spannend.
0:24:07–0:24:09
Was machst du nochmal? Ach so, du arbeitest beim IFAB. Nein,
0:24:09–0:24:14
nein, nein, ich arbeite nicht beim IFAB. Ich arbeite mit dem IFAB zusammen, Petra. So, naja.
0:24:15–0:24:23
Und das fand ich irgendwie ganz amüsant und gleichzeitig fand ich es halt aber auch spannend.
0:24:24–0:24:28
Dass gerade auch Jochen Drees schon so sehr deutlich gesagt hat,
0:24:28–0:24:31
sie müssen die Regeln ja anwenden.
0:24:31–0:24:36
Das bedeutet nicht, dass sie immer mit jeder Regel glücklich sind oder mit jeder
0:24:36–0:24:39
Regel Veränderung, jedem Regel Update.
0:24:39–0:24:42
Sie haben durchaus auch ihre eigene Meinung zu bestimmten Dingen,
0:24:42–0:24:45
aber sie können jetzt auch nicht einfach irgendwie machen, was sie wollen.
0:24:45–0:24:49
Also es gab durchaus einiges so aus diesem ganzen Themenbereich,
0:24:49–0:24:53
was ist sinnvoll in Sachen Handspielregel und was vielleicht eher nicht,
0:24:53–0:24:55
wo es einen total großen Konsens gab.
0:24:56–0:25:02
Genau, also das war auf jeden Fall interessant und dann ging es eben runter
0:25:02–0:25:04
in den berühmten Keller.
0:25:05–0:25:09
Und da gab es dann die Möglichkeit,
0:25:10–0:25:17
also das sind, muss man sich so vorstellen, das sind immer mehrere Einsatzplätze
0:25:17–0:25:23
quasi, also wo mehrere Video Assistant Referees sitzen.
0:25:23–0:25:30
Und da sind an jedem Platz quasi vier Personen,
0:25:30–0:25:36
also vier Stühle und dann sitzt da immer ein Operator und der Assistent des
0:25:36–0:25:39
Operators, das sind die, die also die Szenen raussuchen.
0:25:40–0:25:45
Die müssen nicht mal besonders fußballaffin sein und dann sitzt da eben der
0:25:45–0:25:51
Video Assistant und der Assistant des Video Assistants. Und
0:25:52–0:25:56
dann funktioniert das quasi so, also oben auf dem Bildschirm läuft die ganze
0:25:56–0:26:00
Zeit das Spiel durch, wenn es eine Szene gibt, wo man sagt,
0:26:00–0:26:01
die würde ich gerne checken,
0:26:01–0:26:08
sagt man dem Operator, "bitte hol mir die Szene", die gibt es dann aus zig verschiedenen Einstellungen.
0:26:08–0:26:15
Der Assistant des Operators hilft dabei mit und die Annika winkt mir jetzt gerade.
0:26:15–0:26:18
Was möchtest du sagen? Ich habe noch gar nicht alle vier Plätze durchdekliniert.
Annika Becker
0:26:18–0:26:23
Ich weiß, ich habe eine Zwischenfrage, die vielleicht auch Leute haben, die uns zuhören.
0:26:23–0:26:26
Die beiden Operators, die nicht unbedingt so fußballaffin sein müssen,
0:26:27–0:26:32
deren Kompetenz ist dann wahrscheinlich, dass die sich mit Kameras und Kameraperspektiven
0:26:32–0:26:33
und der ganzen Medientechnik auskennen?
Mara Pfeiffer
0:26:33–0:26:38
Genau, die müssen diesen ganzen Technik-Booms halt irgendwie aus dem FF können
0:26:38–0:26:46
und die haben dann je nach Stadion unterschiedlich viele Kameras.
0:26:46–0:26:50
Also es gibt quasi so ein Standard-Set, was immer da ist und dann je nachdem,
0:26:50–0:26:54
wo das Spiel stattfindet, gibt es aber vielleicht auch noch zusätzliche Kameras
0:26:54–0:26:58
und die schlagen dann immer erstmal vier vor, vier Einstellungen.
0:26:58–0:27:05
Und dann kann beispielsweise während der eine halt die vier raussucht,
0:27:05–0:27:10
kann der andere noch nach weiteren checken und während die Person,
0:27:10–0:27:14
die also Video Assistant Referee ist an dem Tag,
0:27:14–0:27:17
sich die Szene nochmal anguckt,
0:27:17–0:27:24
schaut quasi deren oder dessen Assistentin sich das Spiel weiter an.
0:27:24–0:27:31
Und allein dieses Setting ist dermaßen verwirrend.
0:27:32–0:27:37
Also wir durften uns dann tatsächlich auch selber da hinsetzen und mal eine
0:27:37–0:27:42
Szene prüfen und also ich bin,
0:27:43–0:27:49
das ist aber auch kein Geheimnis und das hat sich auch nicht geändert durch den Besuch.
0:27:49–0:27:52
Ich bin keine Verfechterin dieses Systems.
0:27:55–0:27:59
Ich mag auch diese ganzen Begrifflichkeiten nicht mit Fußballromantikerin oder
0:27:59–0:28:02
Fußballnostalgikerin, weil sich das alles auch irgendwie immer ein bisschen
0:28:02–0:28:05
anhört, als hätte man mit dem Gummihammer gegen den Kopf geschlagen bekommen
0:28:05–0:28:08
und würde jetzt die ganze Zeit früher war alles besser sagen.
0:28:08–0:28:16
Aber diese Übertechnisierung von dem Spiel, alles, was man nicht automatisiert
0:28:16–0:28:21
machen kann, sowas wie checken, war der Ball hinter der Linie oder von mir aus
0:28:21–0:28:23
auch klare Abseitsentscheidungen oder so,
0:28:24–0:28:27
alles, wofür ich frame-genau schreibe.
0:28:28–0:28:35
Ich rumfummeln muss minutenlang, um zu gucken, war der Fußball in dem Frame
0:28:35–0:28:37
noch am Schuh, ja oder nein?
0:28:38–0:28:42
Und dann muss ich mir aus zwei oder drei Perspektiven das angucken,
0:28:42–0:28:46
um das genaue Frame zu eruieren.
0:28:46–0:28:52
Und dann schaue ich, war bei diesem Frame die Person im Abseits und was ist
0:28:52–0:28:56
dann, dann ist die Perspektive, die verzerrt das teilweise total,
0:28:57–0:28:59
dann fängt man an, dieses Lot zu legen.
0:28:59–0:29:07
Also ich habe einen sehr hohen Respekt davor, was da geleistet wird,
0:29:07–0:29:10
inhaltlich, auch in der Geschwindigkeit dann letztlich.
0:29:10–0:29:13
Also wenn man sich dieses Setup anguckt, dann kapiert man erstmal,
0:29:14–0:29:17
wie schnell das eigentlich ist, wenn die irgendwie in 50 Sekunden oder einer
0:29:17–0:29:20
Minute 20 oder so zu irgendeiner Lösung kommen.
0:29:21–0:29:24
Was ich ganz spannend fand, war, dass die dazu angehalten sind,
0:29:24–0:29:30
das nicht dauernd so krass verlangsamt sich anzugucken, sondern näher an der Realgeschwindigkeit.
0:29:30–0:29:35
Also, weil je häufiger du es dir langsam anguckst, umso mehr interpretierst
0:29:35–0:29:38
du quasi auch rein an Dingen, die quasi vorgefallen sind.
0:29:39–0:29:46
Also es ist eine krasse Leistung, die da abgeliefert wird an jedem Spieltag.
0:29:46–0:29:50
Und trotzdem stehe ich so daneben und denke mir, warum?
0:29:51–0:29:54
Also das bleibt bei mir einfach.
0:29:55–0:30:01
Das fand ich aber auch total angenehm, dass denen durchaus bewusst ist,
0:30:01–0:30:06
dass jetzt auch gerade in dieser Gruppe jetzt zuletzt durchaus einige SkeptikerInnen dabei waren.
0:30:06–0:30:10
Und dass es aber ja einfach eine Einladung war, das mal kennenzulernen und es
0:30:10–0:30:14
überhaupt nicht, wie das ja sonst dann oft auch so bei so Institutionen so ist,
0:30:14–0:30:17
dass man dann absprechen muss, was oder wie man hinterher drüber spricht oder so.
0:30:17–0:30:23
Und das war da überhaupt nicht die Idee, sondern da gibt es halt irgendwie eine sehr große Offenheit.
0:30:24–0:30:28
Genau, ich hatte, ich habe überlegt, dir habe ich es ja schon erzählt,
0:30:28–0:30:32
ob ich das hier erzähle oder nicht, aber ich habe mich jetzt entschlossen, dass ich es tue.
0:30:32–0:30:39
Ich hatte noch eine etwas peinliche Begebenheit selbst verschuldet und zwar
0:30:39–0:30:44
waren da halt unterschiedliche Personen aus dem, ich sage mal,
0:30:44–0:30:48
Regelbetrieb und hauptsächlich waren das Operator,
0:30:49–0:30:52
weil die eben natürlich die Szenen für uns zur Verfügung gestellt haben.
0:30:53–0:31:00
Genau, aber dann sprang da die ganze Zeit auch noch eine Frau mit rum und ich
0:31:00–0:31:03
hatte das schon so, dass ich irgendwie dachte, die kommt mir vage bekannt vor,
0:31:04–0:31:06
aber ich konnte sie überhaupt nicht zuordnen.
0:31:06–0:31:11
Und als wir dann später da so zusammen standen und die Szenen so abgelaufen
0:31:11–0:31:15
sind und einer von den anderen aus meiner Gruppe halt da gerade an diesem Pult
0:31:15–0:31:21
saß, habe ich sie dann so gefragt, wie sie denn dazu gekommen ist, da zu arbeiten.
0:31:22–0:31:25
Eigentlich eher erstmal so Smalltalk-mäßig, weil ich so dachte,
0:31:26–0:31:31
und dann hat sie so gesagt, ja, sie hat auch gewunken.
0:31:33–0:31:36
Und dann war ich schon so, das hat mich dann noch weiter rausgebracht,
0:31:36–0:31:42
weil ich so dachte, gewunken heißt jetzt was genau? Wer hat wie, wo gewunken?
0:31:44–0:31:50
Ja, und dann hat sie halt irgendwie gesagt so, ja, also bis in die zweite Liga
0:31:50–0:31:53
und ich war, also ich stand,
0:31:53–0:31:58
man, früher hat man bei uns zu Hause gesagt, man hat nicht auf dem Schlauch
0:31:58–0:32:01
gestanden, sondern man hatte ihn sich zweimal irgendwie um den Bauch gewickelt,
0:32:01–0:32:06
also so, dass die, dass das Funksignal halt komplett gestört ist.
0:32:06–0:32:09
Und dann habe ich, ich habe dann so, ich habe die, ich hing die ganze Zeit an
0:32:09–0:32:13
diesem Gewunken und dann dachte ich, okay, sie hat in der zweiten Liga gewunken.
0:32:13–0:32:16
Ist das jetzt irgendein Fachbegriff, den ich nicht checke?
0:32:17–0:32:21
Und dann habe ich irgendwann so gedacht und dann habe ich gesagt,
0:32:21–0:32:23
in der zweiten Liga der Frauen gewunken.
0:32:24–0:32:28
Und sie so, nee, nee, der Männer. Und dann dachte ich, hä, aber wir reden doch
0:32:28–0:32:31
hier von Schiedsrichterei und in der zweiten Liga, der Schiedsrichter sind doch
0:32:31–0:32:33
überhaupt nur Murmel, Murmel, Murmel.
0:32:33–0:32:39
Und dann habe ich sie so angeguckt und habe so total peinlich berührt gesagt, wie heißt du?
0:32:39–0:32:42
Und dann sagt sie halt, Katrin Rafalski.
0:32:43–0:32:49
Und ich bin fast gestorben. Das war mir so unangenehm. Und ich schwöre,
0:32:50–0:32:52
der Alex ist mir dann etwas zur Seite gesprungen und meinte,
0:32:52–0:32:55
man erkennt die Katrin ohne ihr Stirnband, aber auch nicht.
0:32:55–0:32:58
Und ich so, ja, also bitte, irgendjemand muss mir jetzt helfen.
0:32:58–0:33:02
Ich habe sie nicht erkannt, das ist mir so peinlich, mich ungefähr 500 Mal bei ihr entschuldigt.
0:33:03–0:33:06
Und sie hat es dann freundlicherweise auch angenommen und wir konnten alle drüber
0:33:06–0:33:09
lachen. Aber also das war mir vielleicht peinlich.
0:33:09–0:33:14
Und gleichzeitig habe ich dann aber gedacht, das spricht ja noch mehr dafür,
0:33:15–0:33:19
dass man auch die Personen, die da zugange sind, also weil das geht ja jetzt
0:33:19–0:33:22
nicht nur darum, hat man sie vorher schon gekannt, sollte man sie natürlich
0:33:22–0:33:24
schon kennen bei allem, was sie gemacht hat.
0:33:24–0:33:29
Aber gleichzeitig ist es auch so, dass die Personen, die in diesem Keller,
0:33:29–0:33:33
in Anführungszeichen, aber es ist ja ein Keller, sitzen, halt natürlich einen
0:33:33–0:33:36
ganz anderen Bekanntheitsgrad haben als die, die auf dem Platz stehen.
0:33:36–0:33:41
Und ich glaube schon, dass das ein Teil des Problems ist, weil einer der Gründe,
0:33:41–0:33:47
warum es vielen auch Fans so leicht fällt, so dermaßen darauf zu schimpfen und
0:33:47–0:33:51
ihren ganzen Frust über Fußball letztlich irgendwie auf diesem Keller abzuladen,
0:33:51–0:33:53
ist, glaube ich, auch, dass das so...
0:33:54–0:33:58
Das ist wie so, als gäbe es da so ein unterirdisches Tunnelsystem,
0:33:59–0:34:03
wo keiner rein und keiner rauskommt und man weiß eigentlich irgendwie gar nicht, wer da arbeitet.
0:34:03–0:34:05
Und das ist eigentlich ein bisschen schade.
Annika Becker
0:34:05–0:34:09
Ja, das weiß ich gar nicht, ob das so ist, weil ich meine, die Namen werden
0:34:09–0:34:11
ja irgendwie bei den Übertragungen auch oft gesagt,
0:34:11–0:34:16
so ne, also Video Assistant Referee ist heute düdl düdl düdl dü und dann sind
0:34:16–0:34:19
das ja irgendwie Namen, die man kennt, weil die ja sonst auch schon mal irgendwo
0:34:19–0:34:22
pfeifen tatsächlich oder früher mal gepfiffen haben.
0:34:23–0:34:27
Aber kann schon sein, dass es vielleicht auch was mit das zu tun hat.
0:34:28–0:34:31
Ich wollte nur sagen, ich habe jetzt natürlich die ganze Zeit gelacht,
0:34:31–0:34:35
aber es ist so, also es wäre mir zu 100 Prozent wahrscheinlich auch passiert,
0:34:35–0:34:39
einfach aus dem Grund, weil ich wirklich leider sehr, sehr schlecht darin bin, Menschen zu erkennen.
0:34:39–0:34:45
Deswegen kann ich mich so in diese Situation reinversetzen und wie sich das dann angefühlt hat.
Mara Pfeiffer
0:34:46–0:34:50
Es ist out of context quasi. Also natürlich ist der Kontext eigentlich gegeben
0:34:50–0:34:52
durch die SchiedsrichterInnen Geschichte,
0:34:53–0:34:56
aber auf der anderen Seite ist es halt so, wie wenn du durch den Park läufst
0:34:56–0:35:03
und dir kommt irgendwie jemand entgegen, der normalerweise in der Bank am Schalter
0:35:03–0:35:06
steht und du kriegst diese beiden Sachen nicht zusammen.
0:35:06–0:35:10
Du weißt, du kennst diese Person, aber du weißt nicht irgendwie, wer sie ist.
0:35:10–0:35:14
Und ich hatte, als sie so geredet hat, irgendwie die ganze Zeit das Gefühl, ich weiß, wer das ist.
0:35:14–0:35:16
Und dann dachte ich aber, nee, dann weiß ich wahrscheinlich nicht,
0:35:16–0:35:20
wer es ist, weil warum sollte ich wissen, wer hier unten rumspringt und habe
0:35:20–0:35:21
das einfach überhaupt nicht zusammengesetzt.
0:35:22–0:35:29
Naja, aber es war sehr interessant und alle waren total nett und wirklich darum
0:35:29–0:35:34
bemüht, uns das Thema inhaltlich näher zu bringen und ich finde,
0:35:34–0:35:37
dass das ein guter Umgang ist, zu sagen,
0:35:37–0:35:40
wir wissen, es gibt jede Menge Kritikpunkte,
0:35:40–0:35:42
einiges davon können wir nachvollziehen, anderes auch nicht,
0:35:43–0:35:50
aber wir öffnen hier einfach Räume für Wissensaustausch und Interessensaustausch und Diskussion.
0:35:51–0:35:53
Diskussion, also das finde ich, war eine gute Geschichte.
Annika Becker
0:35:54–0:35:57
Ja, also das klingt auch total danach und es ist ja auch wirklich so,
0:35:58–0:36:03
wenn man Berichterstattung macht und das professionell machen möchte,
0:36:03–0:36:07
dann muss man ja auch tatsächlich einfach irgendwie die Möglichkeit haben zu wissen,
0:36:08–0:36:12
wie sowas genau funktioniert und sich das vielleicht auch mal anzugucken,
0:36:12–0:36:14
um Sachen vielleicht ein bisschen besser einschätzen zu können,
0:36:14–0:36:17
selbst wenn man dann immer noch eine kritische Grundhaltung hat zu dem.
0:36:17–0:36:22
Aber dann kann man vielleicht, weiß ich nicht, bei der nächsten heiß diskutierten
0:36:22–0:36:25
Geschichte, die es dann gibt, so ein bisschen besser verstehen,
0:36:25–0:36:29
okay, wie ist das jetzt vielleicht auf der anderen Seite abgelaufen von dem,
0:36:29–0:36:30
was man da so mitbekommen hat.
0:36:30–0:36:34
Und ja, ich kann mir in der Situation, die du beschrieben hast,
0:36:34–0:36:37
auf jeden Fall Petra auch sehr, sehr gut vorstellen, weil mir geht es ja oft,
0:36:37–0:36:40
wenn ich unseren Podcast schneide, auch so ein bisschen so ähnlich,
0:36:40–0:36:43
dass wir, je nachdem, welche Themen wir dann gerade in der Woche haben,
0:36:44–0:36:51
sind wir beide dann hier so auf Puls kurz vor 180 oder so, obwohl wir eigentlich...
0:36:51–0:36:55
Sehr sachlich sind, aber trotzdem gehen dann bei manchen Themen die Emotionen
0:36:55–0:36:59
ein bisschen hoch und dann kommt Petras Segment und das ist einfach immer nur
0:36:59–0:37:05
so ganz nett und holt dann alle wieder mal ein bisschen runter auf den Teppich.
0:37:05–0:37:07
Deswegen liebe Grüße an dieser Stelle.
Mara Pfeiffer
0:37:07–0:37:14
Und ich würde mir sehr wünschen, wenn von den anwesenden Kollegen jemand in
0:37:14–0:37:19
naher Zukunft in einem eigenen Format sagt, ich habe da neulich übrigens auch
0:37:19–0:37:20
was Interessantes gelernt,
0:37:20–0:37:24
nämlich, dass auch vor 100 Jahren schon die Handspiel- und die Abseitsregel
0:37:24–0:37:27
die waren, über die sich die Leute am meisten aufgeregt haben,
0:37:27–0:37:28
dass sie dann dazu sagen,
0:37:29–0:37:33
das hat eine tolle Kollegin erzählt, die heißt Petra Tabarelli.
0:37:33–0:37:39
Und ich sage das deswegen an dieser Stelle nochmal, weil sowas leider viel zu
0:37:39–0:37:41
selten passiert und weil es aber wichtig ist.
0:37:41–0:37:47
Wir hatten das in der letzten Folge, als es auch im Kontext Schiedsrichter*innen um die
0:37:47–0:37:51
Vorfälle ging bei dem Spiel Verl gegen Essen,
0:37:51–0:37:57
wo sich die Essen-Fans so unmöglich benommen haben gegenüber Fabienne Michel als Schiedsrichterin,
0:37:57–0:38:04
dass bei vielen der Texte, die wir nochmal zur Vorbereitung gelesen haben,
0:38:04–0:38:05
dann irgendwie drin stand,
0:38:05–0:38:09
zuerst berichtete die Sportschau und das ist einfach nicht korrekt.
0:38:09–0:38:13
Also zuerst berichtete Nora Hespers, das ist eine Kollegin mit einem Namen,
0:38:13–0:38:19
auf deren Initiative es zurückzuführen ist, dass dieses Thema so intensiv beackert wurde.
0:38:19–0:38:22
Und genauso ist das in dem Fall mit der Petra.
0:38:22–0:38:27
Die Petra hat sich eine Expertise aufgebaut durch jahrelange intensive Arbeit
0:38:27–0:38:30
und ich finde, das ist einfach wichtig.
0:38:31–0:38:35
Übrigens genderunabhängig, aber bei Kolleginnen ist mein Eindruck,
0:38:35–0:38:38
fällt es besonders häufig unter den Tisch, darauf hinzuweisen,
0:38:38–0:38:44
das ist die Person, deren Arbeit ich es verdanke, hier über dieses Thema sprechen zu können.
Annika Becker
0:38:44–0:38:51
Ja, dann würde ich sagen, gehen wir an dieser Stelle mal über in unsere Blitz-News für diese Woche,
0:38:51–0:38:57
beziehungsweise diese Folge und fangen mal an mit einem Update zur letzten Folge
0:38:57–0:39:03
zum Thema Proteste gegen das Spielverbot von trans Frauen in England.
0:39:03–0:39:10
Das hatten wir ja schon erwähnt, dass sich Vereine und auch Spielerinnen dagegen wehren.
0:39:10–0:39:14
Da ist dann direkt in den Tagen danach auch sehr, sehr viel passiert,
0:39:14–0:39:17
was deswegen dann in unserer Folge gar nicht mehr so vorkam.
0:39:17–0:39:23
Also es gab einen Protestmarsch auf das Wembley-Stadion, der inzwischen schon passiert ist.
0:39:23–0:39:27
Da wurde ein offener Brief auch an die FA übergeben worden.
0:39:27–0:39:31
Wir beide haben auch Texte zu dem Thema nochmal geschrieben.
0:39:32–0:39:36
Du, Mara, für Web.de, ich für die Taz, die können wir hier an der Stelle auch verlinken.
0:39:36–0:39:39
Aber vor allem wollten wir an dieser Stelle darauf hinweisen,
0:39:39–0:39:41
es gibt ein Crowdfunding.
0:39:42–0:39:49
Das wurde aufgestellt von Goal Diggers FC, was, finde ich, ein ganz fantastischer Vereinsname ist.
0:39:49–0:39:53
Das ist einer der Vereine, die gerade sehr viele Aktionen organisieren.
0:39:53–0:39:57
Die haben eben unter anderem auch diesen Protestmarch auf Wembley.
0:39:58–0:40:02
Und jetzt auch dieses Crowdfunding, das ist dafür da, um Spielerinnen zu ermöglichen,
0:40:02–0:40:07
dass sie weiterhin finanziell am Fußball teilnehmen können,
0:40:07–0:40:12
weil wenn man aus den FA-Strukturen rausgeht, da natürlich auch was wegfällt
0:40:12–0:40:17
und man ja dadurch durch das Crowdfunding das Versuchen möchte aufzufangen.
0:40:17–0:40:19
Das ist so das eine, was wir hier für euch haben.
0:40:19–0:40:23
Dann haben wir von Goal Diggers FC auch bei Instagram noch ein Video,
0:40:23–0:40:28
was so ein bisschen die Aktionen zeigt, die sie gemacht haben und eben auch die Community.
0:40:29–0:40:34
Und dann haben wir noch ein Posting von Emily, die eine sehr junge Spielerin
0:40:34–0:40:38
ist, die ebenfalls ein Instagram-Posting verfasst hat, was, finde ich,
0:40:38–0:40:43
auch nicht untergehen sollte, weil sie nochmal aus ihrer eigenen Perspektive
0:40:43–0:40:48
über das alles geschrieben hat, weil dieser Brief der FA, den wir ja auch sehr
0:40:48–0:40:52
kritisiert haben hier in der letzten Folge, der ist bei ihr noch nicht mal angekommen.
0:40:52–0:40:57
Also sie hat diese Mail gar nicht erst bekommen und hat unter anderem bei Instagram
0:40:57–0:40:59
dazu geschrieben: “It’s hard to be heard when you are just a kid, almost impossible when you are a trans kid. But a trans kid in football being heard? Not a chance, right now I am clearly invisible. I am the youngest trans woman registered to play open age football in a women’s team in England and the FA still haven’t even had the decency to email to tell me I can’t play anymore.”
0:41:24–0:41:28
Den ganzen Text, wie gesagt, könnt ihr in dem Posting lesen.
0:41:28–0:41:30
Fanden wir wichtig, hier nochmal aufzugreifen
Mara Pfeiffer
0:41:31–0:41:37
Ja, auf jeden Fall. Und dann machen wir mal weiter.
0:41:37–0:41:45
Wir haben ja über die Aufsteigerinnen aus der zweiten Liga Union Berlin und
0:41:45–0:41:46
Nürnberg letzte Woche schon gesprochen.
0:41:46–0:41:51
Ihr habt es bestimmt am Wochenende alle mitbekommen, dass die HSV-Frauen,
0:41:51–0:41:58
die das dritte Team sind, das also aufsteigt in die erste Liga.
0:41:59–0:42:03
Potsdam, das haben wir im Anfangssegment schon kurz gestreift,
0:42:04–0:42:11
verabschiedet sich fast schon tragisch, aber die Fans stehen stabil an der Seite ihrer Turbine.
0:42:12–0:42:17
Dann, wo es Absteigerinnen gibt, gibt es natürlich auch Aufsteigerinnen.
0:42:17–0:42:21
Und es steht jetzt das eine oder andere schon fest.
0:42:21–0:42:26
In die zweite Bundesliga steigt aus der Regionalliga Nordost Viktoria Berlin auf.
0:42:26–0:42:30
Aus der Regionalliga West, wir haben in der letzten Folge ausführlich drüber
0:42:30–0:42:32
gesprochen, eben der VfR Warbeyen.
0:42:33–0:42:38
Die haben am letzten Spieltag 4 zu 4 gegen die Tabellenletzten gespielt.
0:42:38–0:42:42
Und bei der Meisterinnenfeier waren dann auch die Spielerinnen dabei,
0:42:43–0:42:45
die zuletzt nicht mehr mit angetreten sind.
0:42:45–0:42:49
Spannenderweise haben sie jetzt mit No Cosmetics auch schon ihren Hauptsponsor vorgestellt.
0:42:50–0:42:56
Das fand ich jetzt ja doch auch schon einen Schritt auf jeden Fall.
0:42:56–0:43:02
Aus der Regionalliga Süd ist es noch nicht ganz raus, aber sehr wahrscheinlich
0:43:02–0:43:04
werden die Stuttgarterinnen aufsteigen.
0:43:05–0:43:12
Die TSG 2 ist nach Punkten zwar noch im Chancenbereich, aber also aufgrund der
0:43:12–0:43:17
Tordifferenz ist es eigentlich schon klar.
0:43:17–0:43:21
Genau, auch die haben die 100-Tore-Marke jetzt geknackt.
0:43:22–0:43:28
Aus der Regionalliga Südwest wird sehr wahrscheinlich Mainz 05 aussteigen,
0:43:28–0:43:30
auch nicht aussteigen, ja doch aussteigen werden sie auch.
0:43:30–0:43:33
Sie werden aus der Regionalliga aussteigen, indem sie aufsteigen.
0:43:35–0:43:41
Das Spiel gegen Siegelbach am Wochenende ist ausgefallen. Siegelbach hat eine
0:43:41–0:43:43
Spielabsage beantragt.
0:43:44–0:43:48
Das war so ein bisschen, ja, also es ist schon unschön.
0:43:49–0:43:55
Wenn man dann am Ende Meisterin werden sollte und da halt so eine Absage mit drunter ist.
0:43:56–0:43:58
05 kann da natürlich überhaupt nichts dafür.
0:43:59–0:44:05
Siegelbach spielt jetzt unter der Woche noch im Verbandspokalfinale gegen Kaiserslautern.
0:44:06–0:44:10
Gut, die haben es dann also am Wochenende nicht geschafft.
0:44:10–0:44:18
Für Mainz 05 steht dann als letztes Heimspiel der Saison am Sonntag das gegen
0:44:18–0:44:21
Saarbrücken an, die eben Zweite sind.
0:44:22–0:44:26
Selbst jetzt ohne, dass dieses ausgefallene Spiel gewertet ist,
0:44:27–0:44:32
hat Mainz 05 eben drei Punkte Vorsprung und 57 Tore vor Saarbrücken.
0:44:32–0:44:36
Also das heißt, wenn man von etwas Positivem sprechen möchte,
0:44:37–0:44:41
was diese Spielabsage nach sich bringt, dann, dass sie im Heimspiel tatsächlich
0:44:41–0:44:44
im Bruchwegstadion eben Meisterinnen werden können.
0:44:45–0:44:54
Und ich muss sagen, auch so beim Blick auf die Konstellation in den Tabellen,
0:44:54–0:44:59
was das für eine Wohltat ist, dass diese Saison einfach alle Meisterinnen aufsteigen,
0:44:59–0:45:01
das müsste wirklich immer so sein.
0:45:01–0:45:06
Denn andererseits, wenn man die Theorie mal weiterlaufen lassen möchte,
0:45:07–0:45:10
würde Mainz 05 sonst gegen Warbyen spielen.
0:45:10–0:45:12
Das wäre vielleicht auch spannend,
0:45:12–0:45:16
wie sich die Spielerinnen dann in Relegationsspielen verhalten hätten.
0:45:17–0:45:20
Aber also das möchte ja dann auch niemand auf die Art und Weise das sportlich irgendwie haben.
0:45:21–0:45:26
In der Regionalliga Nord ist die zweite des HSV Meisterin geworden.
0:45:26–0:45:29
Allerdings verzichten die aufs Ausstiegsrecht.
0:45:30–0:45:34
Auf Platz 2 ist aktuell die zweite von Wolfsburg und auf Platz 3 Kiel.
0:45:35–0:45:41
Mit 42 und 41 Punkten. Das heißt, da steht die Entscheidung noch aus.
0:45:42–0:45:50
Dann gibt es Neuigkeiten von der FIFA, die erweitert das Teilnehmerinnenfeld bei der WM auf 48.
0:45:50–0:45:54
Und man muss wirklich sagen, dass das absurd ist.
0:45:54–0:45:58
Also persönlich fand ich das bei den Männern schon einen krassen Sprung.
0:45:58–0:46:01
Aber wenn man es bei den Frauen jetzt mal zurück sich anschaut,
0:46:01–0:46:11
2015 kam die Erweiterung auf 24 Teams, davor waren es 16, 2023 waren es dann schon 32.
0:46:11–0:46:15
Das heißt, in 20 Jahren hat man einfach mal das Startfeld verdoppelt.
0:46:15–0:46:18
Und ich meine, es ist ja jetzt nicht so, als gäbe es jedes Jahr eine WM,
0:46:18–0:46:20
sondern die gibt es halt bekanntlich nur alle vier Jahre.
0:46:22–0:46:25
Also aus meiner Sicht nutzt es niemandem und das hat dann auch nichts mehr mit
0:46:25–0:46:29
Förderung des Frauenfußballs zu tun. Ich meine, da kann sich Infantino jetzt
0:46:29–0:46:32
immer hinsetzen und sagen, was er sich da Tolles irgendwie ausgedacht hat,
0:46:32–0:46:34
um den Frauen den Weg zu bereiten.
0:46:34–0:46:38
Aber man hat dann ein dermaßenes Gefälle und in der Breite kommt ja die Förderung
0:46:38–0:46:43
irgendwie überhaupt nicht hinterher. Und parallel hatte man das ja bei der letzten WM wieder mit.
0:46:43–0:46:45
Kriegen die Spielerinnen ihre Gelder?
0:46:45–0:46:48
Wie stellen sich die Verbände auf?
0:46:48–0:46:54
Und ich finde, da gäbe es wirklich wichtigere Themen, die durchaus in die Verantwortung
0:46:54–0:46:59
der FIFA fallen, wo die sich mal kümmern sollte, anstatt jetzt dieses Turnier weiter aufzublasen.
Annika Becker
0:46:59–0:47:04
Ja, apropos, ich springe mal nach Australien, wo ja unter anderem die letzte
0:47:04–0:47:07
WM mit stattgefunden hat, in Australien und Neuseeland.
0:47:07–0:47:11
Bei den Matildas war es ja so, dass nach den Olympischen Spielen Tony Gustavsson
0:47:11–0:47:17
als Trainer entlassen wurde und seitdem ist da Tom Sermanni der Interimstrainer.
0:47:17–0:47:19
Das muss man sich auch mal vorstellen.
0:47:20–0:47:26
Also ich kriege das die ganze Zeit immer mit über die verschiedenen Leute,
0:47:26–0:47:30
die ich da so kennengelernt habe oder die ich halt so über die sozialen Medien
0:47:30–0:47:33
auch irgendwie weiter so ein bisschen versuche im Blick zu behalten,
0:47:33–0:47:36
dass das da natürlich auch eine Riesendebatte ist.
0:47:36–0:47:38
Die ganze Zeit in Europa, kriegt man das nicht so richtig mit.
0:47:39–0:47:44
Außer vielleicht Fans von Olympique Lyon, weil es ist nämlich schon auch seit
0:47:44–0:47:47
einer halben Ewigkeit so, dass Joe Montemuro, der ja nun mal eben Australier
0:47:47–0:47:54
ist und Trainer von Lyon, gehandelt wird als der nächste Nationaltrainer der Australierin.
0:47:54–0:47:56
Und jetzt scheint es wohl tatsächlich so zu kommen.
0:47:56–0:48:00
Also zuerst haben australische Medien berichtet. Die L'Equipe konnte inzwischen
0:48:00–0:48:03
aus französischer Perspektive die Gerüchte bestätigen.
0:48:03–0:48:08
Offiziell ist da noch nichts. Aber wir wollten das hier trotzdem mal aufgreifen,
0:48:08–0:48:15
weil ich nämlich zuletzt mir die Champions-Liga-Auftritte von Lyon zu Gemüte
0:48:15–0:48:19
geführt habe und es ist natürlich immer Spekulatius,
0:48:19–0:48:22
aber so ein bisschen erklärt sich dadurch für mich dieser Zusammenbruch,
0:48:22–0:48:26
weil nämlich diese Nachrichten rausgekommen sind.
0:48:26–0:48:30
Und das war so zeitlich, kurz nach dieser ganzen Sache.
0:48:30–0:48:32
Und dann kann das ja sein, dass es intern schon Thema war.
0:48:33–0:48:38
Wie gesagt, ist jetzt alles so ein bisschen dahergeredet, aber wollten wir hier mal thematisieren.
0:48:39–0:48:43
Ja, Tom Sermanni haben wir ja damals auch schon, als es das Freundschaftsspiel
0:48:43–0:48:46
gegen Deutschland gesagt, so ein bisschen der Horst Hrubesch von Australien,
0:48:47–0:48:49
der ja irgendwie früher auch ganz lange mal der Nationaltrainer war.
0:48:49–0:48:55
Der wird sich wahrscheinlich auch freuen, wenn er dann endlich mal wieder entspanntere
0:48:55–0:48:56
Dinge machen kann in seinem Leben.
Mara Pfeiffer
0:48:58–0:49:02
Weihnachtsgebäck im Mai bei Becker und Pfeiffer. Apropos der Horst Hrubesch Australiens,
0:49:03–0:49:06
der echte Horst Hrubesch, also der Horst HrubeschDeutschlands,
0:49:06–0:49:11
war auch auf so ungefähr jedem dritten Foto vom Aufstieg der HSV-Frauen mit
0:49:11–0:49:13
dem dickstmöglichen Grinsen irgendwie zu sehen.
0:49:14–0:49:17
Ich glaube, der hat auch ein ganz gutes Jahr hinter sich. erst nochmal bei der
0:49:17–0:49:26
Nationalelf und jetzt steigt sein HSV quasi doppelt auf und holt sich drei Meisterinnenschaften.
0:49:26–0:49:28
Ich glaube, der hatte ein ganz gutes Wochenende.
Annika Becker
0:49:29–0:49:30
Ja, das denke ich auch.
Mara Pfeiffer
0:49:31–0:49:39
Grüße an dieser Stelle an Horst Rubesch. Die Fan-Vereinigung Unsere Kurve hat
0:49:39–0:49:43
nochmal die Forderung aus den letzten Jahren erneuert,
0:49:43–0:49:48
im Fußball der Männer zurückzukehren, zu einer Anstoßzeit am vorletzten Spieltag.
0:49:49–0:49:53
Der liegt jetzt zwar schon hinter uns, wir wollten es aber an dieser Stelle
0:49:53–0:49:54
trotzdem noch mal erwähnen.
0:49:55–0:50:00
Und was ich ganz spannend fand, sie haben eben tatsächlich vor dem Spieltag,
0:50:00–0:50:02
der jetzt an diesem Wochenende ausgespielt worden ist.
0:50:03–0:50:11
Mal zusammengefasst, was für Partien da unter anderem ja eine Rolle spielen.
0:50:11–0:50:14
Also ein Beispiel, was ich jetzt präsent habe, war,
0:50:14–0:50:21
dass ja in der ersten Liga die TSG, die durchaus auch noch im Abstiegskampf
0:50:21–0:50:22
theoretisch mit drin war,
0:50:23–0:50:28
freitags schon gespielt hat und das abhängig vom Spiel der TSG sich dann die
0:50:28–0:50:30
Chancen verbessert haben,
0:50:30–0:50:35
für Heidenheim mit einem eigenen Sieg eben die Klasse bereits am 33.
0:50:35–0:50:39
Spieltag zu sichern und so weiter. Und sie schreiben halt also unsere Kurve.
0:50:39–0:50:43
Es geht nicht darum, irgendwem zu unterstellen, dass man sich irgendwie hängen
0:50:43–0:50:44
lässt, wenn es für einen selber um nichts mehr geht.
0:50:45–0:50:49
Aber man kann diesen psychologischen Effekt halt eben nicht wegreden.
0:50:49–0:50:53
Und von daher gesehen, ganz früher waren es ja mal die letzten drei Spieltage.
0:50:54–0:50:58
Dann waren es sehr lange die letzten zwei und auch das wurde jetzt eben aufgeweicht.
0:50:58–0:51:05
Und aus Fansicht müsste man eben dahin auf jeden Fall zurückkehren.
0:51:07–0:51:11
Und dann gibt es noch eine Nachricht aus Freiburg, die auch ganz spannend ist.
0:51:11–0:51:16
Der SC baut nämlich für 10 Millionen in den kommenden Jahren das Dreisamstadion um.
0:51:16–0:51:21
Es soll zu einem Standort für den Frauen- und Mädchenfußball werden und aber
0:51:21–0:51:24
auch zu einem Ort für das gesellschaftliche Engagement des Vereins.
0:51:25–0:51:29
Das heißt, da investiert man auf jeden Fall.
0:51:29–0:51:31
Das sollen eben dann künftig nicht nur
0:51:31–0:51:36
die Frauen, sondern auch die ganzen Mädchenteams da ihr Zuhause finden.
0:51:37–0:51:39
Die U23 der Männer spielt ja auch da.
0:51:39–0:51:46
Das ist auf jeden Fall sicher ein guter Schritt, der da gegangen wird.
0:51:46–0:51:51
Und dann wollten wir einfach mal darauf hinweisen,
0:51:52–0:52:02
dass eine Enzyklopädie wie Wikipedia online davon lebt, dass Menschen mitmachen und Zeit investieren.
0:52:02–0:52:06
Unter anderem ist aus einer uns bekannten Feder,
0:52:06–0:52:09
die wir jetzt an dieser Stelle aber nicht namentlich nennen,
0:52:09–0:52:15
in den letzten Tagen ein Beitrag oder ein Artikel über Sabine Mammitzschendlich
0:52:15–0:52:18
mal in die Wikipedia gewandert, wo man sich ja fragen muss, wie das eigentlich
0:52:18–0:52:20
sein kann, dass der bisher gefehlt hat.
0:52:20–0:52:24
Das heißt, wenn ihr euch interessiert für den Fußball der Frauen und Kapazitäten
0:52:24–0:52:26
und Lust habt, dann überlegt doch vielleicht auch mal.
0:52:27–0:52:32
Ob ihr das ein oder andere Wochenende oder den ein oder anderen Feiertag dafür
0:52:32–0:52:38
nutzen wollt, die Wikipedia da in Sachen Fußball der Frauen etwas treffsicherer zu machen.
0:52:38–0:52:43
Das ist sie nämlich aktuell noch überhaupt nicht. Und zwei kurze Meldungen noch zum Schluss.
0:52:43–0:52:46
Zum einen einfach mal benannt an dieser Stelle.
0:52:46–0:52:53
In England ist Chelsea ja Meisterin und ist tatsächlich ohne Niederlage durch die Saison marschiert.
0:52:54–0:52:58
Das sei an dieser Stelle auch mal erwähnt, ist ja alles andere als alltäglich.
0:52:59–0:53:04
Und dann gibt es noch eine gute Nachricht nach einer Schreckensnachricht und zwar Savy King.
0:53:05–0:53:10
Also die Verteidigerin von Angel City, ist ja im Spiel gegen die Utah Royals
0:53:10–0:53:15
zusammengebrochen und es musste dann Herz-Lungen-Wiederbelebung durchgeführt werden.
0:53:16–0:53:20
Laut einer Meldung des Vereins ist sie mittlerweile wieder ansprechbar.
0:53:20–0:53:24
Das heißt, das ist auf jeden Fall eine sehr, sehr gute Nachricht.
0:53:24–0:53:27
So, und dann kommen wir doch jetzt zu den Lese- und Hörempfehlungen.
0:53:28–0:53:32
Möchtest du mal anfangen, Annika, mit dem Teil, den du zusammengetragen hast?
Annika Becker
0:53:33–0:53:38
Ja, erst mal möchte ich euch empfehlen, einen Text von Tom Garry im Guardian
0:53:38–0:53:42
über die schwierige Saison der Frauen von Manchester City.
0:53:43–0:53:48
Wo einfach nochmal sehr genau die ganze Saison und Situation analysiert wird.
0:53:48–0:53:50
Das fand ich sehr aufschlussreich.
0:53:50–0:53:57
Dann gibt es ein, finde ich, sehr schönes Interview mit Unionstrainerin Ailien
0:53:57–0:54:02
Poese bei T-Online zum Aufstieg von Union, wo sie einfach auch nochmal...
0:54:03–0:54:06
Ja, so ein bisschen erzählt, wie da so in den letzten Jahren die Entwicklung
0:54:06–0:54:10
gelaufen ist und dass es auch nicht selbstverständlich ist, dass dann so Versprechungen,
0:54:11–0:54:15
die von Vereinsseite gemacht werden, so eingehalten werden, wie das da der Fall ist.
0:54:15–0:54:20
Und last but not least in meinem Teil der Liste ein Porträt über Hasret Kayıkçı
0:54:21–0:54:26
beim SWR, ein geschriebenes zum Ende ihrer aktiven Karriere,
0:54:26–0:54:32
was ja einfach auch so eine der bewegenden Geschichten jetzt beim letzten Spieltag war.
0:54:32–0:54:36
Sie hatte ja den Kreuzbandriss, sie hat sich monatelang in der Reha gequält,
0:54:36–0:54:40
einfach nur weil ihre Mitspielerinnen sie dazu ermuntert haben,
0:54:40–0:54:45
das zu machen für die paar Minuten, damit sie nochmal ihren Abschied auf dem Feld feiern kann.
0:54:45–0:54:51
Das war wirklich riesig, riesig, auch wie sie von den Fans gefeiert wurde und alles.
0:54:51–0:54:55
Ist ja auch eine super Fußballerin sowieso gewesen, aber halt eben auch eine,
0:54:55–0:54:59
die sich immer mal kritisch auch geäußert hat, auch keine Scheu davor hatte,
0:54:59–0:55:03
das zu ihrem eigenen Verein zu sein, wenn es so um Bedingungen und Strukturen geht.
0:55:03–0:55:06
Und da gibt es eben jetzt dieses wunderbare Porträt über sie,
0:55:06–0:55:10
wo sie auch sehr viel zu Wort kommt dazu, wie sie sich jetzt eigentlich mit
0:55:10–0:55:13
der Entscheidung fühlt und wie es eventuell weitergehen könnte.
Mara Pfeiffer
0:55:13–0:55:17
Ronny Blaschke hat in der FR was geschrieben zu Kontinuitäten im deutschen
0:55:17–0:55:22
Fußball hinsichtlich Personen, die vor und nach dem Weltkrieg in Verantwortung
0:55:22–0:55:28
waren und wie gut oder wie teilweise auch ungut Vereine mit dieser Geschichte umgehen.
0:55:29–0:55:35
Das ist sehr, sehr, sehr empfehlenswert und inhaltlich ganz ähnlich und nicht
0:55:35–0:55:39
ganz verwunderlich dann auch mit Ronny Blaschke als Gast bei Nora Hespers.
0:55:39–0:55:43
Hat Sport Insight auf Heinz Krügel geschaut,
0:55:44–0:55:48
also einerseits Trainerlegende in der DDR,
0:55:48–0:55:56
auf der anderen Seite eben mit unbestrittener SS-Vergangenheit und auch Widerstand
0:55:56–0:56:03
und Unlust in weiten Teilen sich damit auseinanderzusetzen.
0:56:03–0:56:10
Es ist ganz wichtig natürlich, dass dieses Thema auch der TäterInnen im Fußball
0:56:10–0:56:12
endlich ausführlicher beleuchtet wird.
0:56:13–0:56:18
Hemingway stimmt dem zu im Hintergrund, der möchte heute unbedingt Teil dieses Podcasts sein.
0:56:18–0:56:25
Und an dieser Stelle möchte ich einfach mal verweisen auf das wirklich herausragende
0:56:25–0:56:30
Engagement von Nils Friedrich aus der 05-Fanszene,
0:56:31–0:56:35
der in seinem Fanzene mit dem wunderschönen Namen Es war einmal,
0:56:35–0:56:38
der verrät schon, dass es also um Historisches geht.
0:56:38–0:56:45
In der neuesten Ausgabe ist es die insgesamt dritte, die Lebensläufe von zwölf
0:56:45–0:56:48
jüdischen Mitgliedern von Mainz 05 nachvollzieht.
0:56:48–0:56:55
Darunter Eugen Salomon und sein Bruder geboren Emil,
0:56:55–0:57:04
später Emile Salomon und aber auch die Geschichten von etlichen jüdischen Mitgliedern,
0:57:04–0:57:07
also die bisher namentlich überhaupt nicht bekannt waren.
0:57:08–0:57:14
Und das ist wirklich sehr, sehr, sehr empfehlenswert, die Lektüre und vor allen
0:57:14–0:57:20
Dingen auch eine wirklich herausragende Beschäftigung mit der Geschichte des Vereins,
0:57:20–0:57:23
wo ich es eigentlich ganz spannend fand, dass der Nils selber an dem Tag,
0:57:23–0:57:25
an dem er es vorgestellt hat, immer wieder betont hat,
0:57:25–0:57:29
er weiß gar nicht, wie es sein kann, dass das vor ihm niemand gemacht hat.
0:57:30–0:57:35
Und manchmal ist das ja so, ich meine, ich hatte diesen Gedanken häufig,
0:57:35–0:57:38
als ich die Biografie von Wolfgang Frank geschrieben habe.
0:57:38–0:57:42
Andererseits muss man sagen, bei der Geschichte der jüdischen Mitglieder gibt
0:57:42–0:57:45
es vielleicht ein bisschen eine andere Dringlichkeit. Also sehr,
0:57:45–0:57:51
sehr gut, dass das jetzt in dem Umfang passiert ist als Auftakt zu hoffentlich mehr.
0:57:51–0:57:53
Da könnte der Verein sich dann jetzt mal einklinken.
0:57:53–0:57:59
Und außerdem empfehlen wir euch natürlich auf der Bolztribüne vorbeizuschauen
0:57:59–0:58:06
in dem ständig aktualisierten Artikel von Nina über die Transfers aus der und
0:58:06–0:58:09
in die und innerhalb der ersten Bundesliga.
Annika Becker
0:58:10–0:58:11
Genau.
Mara Pfeiffer
0:58:11–0:58:19
Und damit kommen wir zu unserer Lieblingskategorie und diese Woche ist sie endlich mal wieder positiv.
Annika Becker
0:58:37–0:58:43
Ja, wir haben mal wieder einen Kronenkranich der Woche und der geht dieses Mal
0:58:43–0:58:48
nach Italien und zwar an eine Spielerin, die jetzt ebenfalls wie einige andere,
0:58:48–0:58:52
die wir heute erwähnt haben, ihre Karriere beendet haben, Alia Guagni.
0:58:52–0:58:55
Vielleicht ist sie einigen von euch ein Begriff, weil sie auch sehr,
0:58:55–0:58:59
sehr viele Länderspiele für Italien gemacht hat, über 100.
0:59:00–0:59:05
Zuletzt hat sie jetzt für den FC Como gespielt und da jetzt eben das letzte
0:59:05–0:59:10
Spiel ihrer Karriere gemacht und hat sich dafür was Besonderes einfallen lassen,
0:59:10–0:59:11
was wir sehr cool fanden.
0:59:11–0:59:17
Sie hat sich nämlich auf die Vorderseite ihres Trikots ihren beruflichen Lebenslauf gedruckt.
0:59:18–0:59:22
Und zwar hat sie das gemacht, um darauf hinzuweisen, wie schwierig das ist,
0:59:22–0:59:29
als Sportlerin, Fußballerin nach der aktiven Karriere beruflich Fuß fassen zu
0:59:29–0:59:32
können, wie schwierig das eben auch ist, beides miteinander zu vereinen.
0:59:32–0:59:37
Also einerseits den Sport professionell zu betreiben, aber andererseits sich
0:59:37–0:59:40
darauf vorzubereiten, dass man dann, wenn man nicht mehr spielen kann,
0:59:40–0:59:42
dann auch direkt in einen Beruf übergehen kann.
0:59:43–0:59:46
Also diese Parallelbelastung, da sprechen wir hier ja auch ständig drüber.
0:59:47–0:59:51
Und sie hat das gemacht, gar nicht so sehr für sich selber, damit sich jetzt
0:59:51–0:59:54
Unternehmen bei ihr melden, wo sie arbeiten kann oder so.
0:59:54–0:59:59
Also sie selber, sie ist jetzt 37, hört auf, weil sie Mutter werden möchte und
0:59:59–1:00:04
hat deswegen auch die Aktion am Muttertag gemacht. Das war auch noch so mit ein Grund.
1:00:05–1:00:09
Aber sie hat es eben vor allem gemacht für andere, also um allgemein auf dieses
1:00:09–1:00:12
Thema hinzuweisen, was da die Schwierigkeit ist.
1:00:12–1:00:17
Und sagt dazu, ich lese es mal gerade eben vor auf Englisch,
1:00:17–1:00:20
weil wir das hier gefunden haben, auch beim Guardian.
1:00:21–1:00:26
"I was fortunate to have a plan, but balancing preparation for the future with
1:00:26–1:00:28
the demands of professional sport is never simple.
1:00:29–1:00:33
A career on the pitch has a natural end, ensuring there's a beginning after
1:00:33–1:00:35
that end should be part of the journey.
1:00:36–1:00:40
Why not help the champions of tomorrow start building their futures today?"
1:00:41–1:00:46
Wir verlinken euch auch ihren Insta-Post zu dem Ganzen, wo man auch nochmal
1:00:46–1:00:51
Fotos von dieser ganzen Verabschiedung und eben von diesem Trikot mit dem Lebenslauf sieht.
1:00:51–1:00:57
Und wer von euch Italienisch lesen kann, kann da dann nämlich auch die einzelnen Stationen verstehen.
1:00:57–1:01:02
Das konnte ich jetzt nicht. Aber ja, also wichtig dazu vielleicht noch zu sagen
1:01:02–1:01:06
ist auch, das hatten wir ja in der Vergangenheit auch mehrfach thematisiert,
1:01:06–1:01:13
dass FC Como ja dieser Verein ist, der zu dieser Mercury 13 Gruppe gehört,
1:01:13–1:01:18
die eben auch so ein Multi-Club-Ownership-Modell aufstellen wollen.
1:01:18–1:01:22
Die haben jetzt eben auch dazu gesagt, dass sie Wert darauf legen,
1:01:22–1:01:29
Sponsoren zu finden, die ihren Spielerinnen eine Anstellung für die Zeit nach
1:01:29–1:01:31
der aktiven Karriere bieten können.
1:01:31–1:01:35
Was ja auch ein interessantes und gutes Modell ist.
1:01:35–1:01:38
Wahrscheinlich auch, wenn man von Multi-Club-Ownership eher nicht so viel hält.
1:01:38–1:01:40
Also Mann ist in dem Fall ich.
1:01:40–1:01:46
Aber ja, also sehr schöne Aktion von Alia Guagni. Der Kater in Maras Hintergrund
1:01:46–1:01:48
macht da gerade irgendwie ihre Zimmertür zu.
1:01:48–1:01:53
Und ich glaube, wir sind dann auch so weit, dass wir diese Sendung hier für heute mal zumachen.
1:01:53–1:01:57
Oder hast du noch irgendwas, was du unbedingt mitteilen möchtest?
Mara Pfeiffer
1:01:58–1:02:03
Nein, der Hemingway möchte darauf hinweisen, dass er kurz vor der Aufnahme schon
1:02:03–1:02:07
Futter gefordert hat und ich mich aber nicht nochmal erhoben habe und dass es
1:02:07–1:02:09
jetzt aber überfällig ist.
Annika Becker
1:02:09–1:02:14
Das geht ja auch wirklich gar nicht. Also das ist so ein Katzenprotest,
1:02:15–1:02:17
der dann da ausbricht, den muss man schon auch ernst nehmen.
Mara Pfeiffer
1:02:17–1:02:22
Ja, den muss man auf jeden Fall ernst nehmen. Ignoriert wird er von der Lumi,
1:02:22–1:02:26
die nebendran liegt und pufft und sich denkt, was hat er denn nun schon wieder.
1:02:27–1:02:33
Ja, in diesem Sinne werden wir jetzt die Sendung, wie du schon so schön gesagt
1:02:33–1:02:37
hast, mal zumachen und hier eine allgemeine Fütterung vornehmen.
1:02:37–1:02:42
Du kannst jetzt mal was snacken, ich kann mal was snacken, der Kater kriegt
1:02:42–1:02:46
mal was zu fressen. Man weiß ja, Katzen verhungern im Durchschnitt fünfmal am Tag.
1:02:46–1:02:51
Und wir bedanken uns bei euch für die Aufmerksamkeit und freuen uns,
1:02:51–1:02:59
dass wir in zwei Wochen hier wieder zusammenkommen mit dem, was sich akustisch rundherum noch so tut.
1:03:00–1:03:04
Vögelchen vorm Fenster, Katzenauflauf im Wohnzimmer.
1:03:05–1:03:11
Ihr seid da quasi live dabei, wo auch immer wir gerade aufnehmen. Leben.
1:03:12–1:03:14
Es sind zwei Wochen, ihr Lieben.
Annika Becker
1:03:14–1:03:14
Tschüss.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert