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Am Sonntag wird gewählt und es steht sehr viel auf dem Spiel. Das dachte sich auch eine Gruppe Fans des FSV Frankfurt und kam zur Nachholpartie gegen den SC Freiburg II am Sonntag mit einem Banner. Darauf stand in Anlehnung an die Vereinsfarben die kluge Feststellung: „Schwarz und blau  – nur beim FSV eine gute Wahl“. Mit ins Stadion nehmen durften sie das Banner nicht, weil das „nicht der richtige Ort“ für politische Aussagen sei. Dafür gibt es von uns den Kackspecht der Woche für den FSV.

In den Themen sprechen wir untere anderem über einen Fond in der NWSL, aus dem Spielerinnen, die von verschiedenen Missbrauchsformen betroffen waren, Geld erhalten sollen. Annika spricht über den abgesagten Football Manager 25 in Bezug auf den Fußball der Frauen. Außerdem schauen wir auf die Situation beim und das Crowdfunding des FSV Gütersloh und Übergriffe gegen spanische Spielerinnen von Fans und einer prominenten Gegenspielerin. Und: Ein Spieler des FC Augsburg saß wegen Vorwürfen „mit sexuellem Hintergrund“ in U-Haft und ist vom Spielbetrieb suspendiert. Was muss noch passieren, damit der Fußball sich dem Thema endlich stellt?

Die Blitznews führen uns unter anderem zum Freispruch für Sam Kerr, in die Parallelwelt des Luis Rubiales und in den Fanhsop des DFB. Dort gibt es nämlich das neue Auswärtstrikot der DFB-Frauen. Wir finden: Künftig sollte Josephine Henning da designen!

Wenn es euch möglich ist, freuen wir uns, wenn ihr den Podcast und die Bolztribüne einmalig oder regelmäßig unterstützt. So können wir hoffentlich immer mehr Zeit in unsere Herzensprojekte stecken. Die Unterstützung ist jetzt einfacher als bisher, denn wir sind nun eine Marke und eine GbR und haben ein Geschäftskonto:
Kontodaten
Bolztribüne: Annika Becker und Mara Pfeiffer GbR
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Außerdem macht ihr uns immer eine Freude mit eurem Feedback. Und wenn euch die Sendung gefällt, hinterlasst uns doch eine Rezension und Sterne auf der Plattform eures Vertrauens. Wir hören uns.

Becker & Pfeiffer

Bluesky

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Transkription der Episode anzeigen

Annika Becker
0:00:20–0:00:27
Hallo und herzlich willkommen zu Becker und Pfeiffer, Folge Nummer 75 inzwischen schon.
0:00:28–0:00:33
Keine Ahnung, was das genau für ein Jubiläum in irgendwelchen Edelmetallen ist oder sowas.
0:00:34–0:00:38
Aber ja, ich denke, wir schaffen das auch ganz gut mit Fußball-Edelmetall.
0:00:38–0:00:42
Stellt euch einfach ganz viele Pokale vor jetzt gerade. Hallo, liebe Mara.
Mara Pfeiffer
0:00:42–0:00:47
Hallo, liebe Annika. Ich habe gerade überlegt, was passiert,
0:00:47–0:00:50
wenn Menschen 75 Jahre verheiratet sind.
0:00:50–0:00:53
Aber wer ist denn heutzutage noch verheiratet? Also aktiv.
0:00:54–0:01:00
Und außerdem ist irgendwie so, ist jetzt nicht so eine richtig schöne Zahlensache,
0:01:00–0:01:02
aber so ein bisschen, weil es die 75.
0:01:02–0:01:06
Sendung ist und heute ist ja der 17. Und wir haben 2025.
0:01:06–0:01:09
Das heißt, es fällt einem schon so ein bisschen ins Auge quasi,
0:01:09–0:01:14
dass diese Verkettung mit 7.5 zweimal vorkommt.
0:01:15–0:01:20
Aber wir kommen bestimmt auch wieder auf noch coolere Zahlenspiele.
0:01:21–0:01:26
275 war zuletzt auch häufiger mein Spind im Schwimmbad, falls sich jemand dafür interessiert.
Annika Becker
0:01:27–0:01:29
Wo ist denn deine 7,5 zweimal?
Mara Pfeiffer
0:01:31–0:01:36
Naja, die 7 von der 17 und die 5 von 2025. Boah, Annika.
0:01:39–0:01:40
Mut zur Lücke, ey.
0:01:44–0:01:50
Ach ja. Und apropos Mut zur Lücke. Wir haben uns ja getraut,
0:01:50–0:01:53
diese Paypal-Geschichte...
0:01:54–0:01:58
Weiter zu verfolgen. Annika ist da hartnäckig dran geblieben,
0:01:58–0:02:06
nachdem man uns quasi Paypal-seitig so Fraud unterstellt hat und wir nicht wussten, warum. Aber,
0:02:08–0:02:12
Trommelwirbel, wir sind jetzt auch wieder per Paypal, ich würde schon sagen
0:02:12–0:02:15
erreichbar, aber natürlich finanzierbar und unterstützbar.
0:02:16–0:02:22
Das heißt, ihr könnt uns Geld nicht nur weiterhin auf unser wunderschönes GbR-Konto
0:02:22–0:02:27
überweisen und dort habt ihr den schönen Vorteil, auch Daueraufträge anlegen
0:02:27–0:02:29
zu können, also auf das Konto,
0:02:29–0:02:32
sondern ihr könnt uns auch wieder via Paypal unterstützen.
0:02:32–0:02:37
Aber bitte ganz, ganz wichtig, nicht als Family and Friends.
0:02:37–0:02:41
Das mag nett gemeint sein, uns damit die Gebühren zu ersparen,
0:02:41–0:02:49
nur es ist halt, widerspricht den Richtlinien, da wir ja ein offizielles Firmenkonto da haben. Genau.
Annika Becker
0:02:50–0:02:55
Und normalerweise ist das Richtige auch schon ausgewählt, wenn ihr das macht.
0:02:56–0:03:01
Also automatisch, dass es eine Bezahlung ist und kein Family and Friends.
0:03:02–0:03:07
Aber ein paar von euch hatten das halt eben am Anfang aktiv geändert.
0:03:07–0:03:11
Und das, wie Mara sagt, ist zwar nett gemeint, aber das hatte dann halt dazu
0:03:11–0:03:17
geführt, dass unser Konto irgendwie direkt geflaggt wurde, als die machen da irgendwas komisches.
0:03:17–0:03:20
Und dann konnten wir das jetzt halt die ganze Zeit nicht richtig benutzen.
0:03:20–0:03:24
Aber es hat sich jetzt wieder geklärt. Nur bitte drauf achten.
Mara Pfeiffer
0:03:24–0:03:28
Und falls ihr euch mit uns so familiär verbunden fühlt, dass ihr das nicht schafft,
0:03:28–0:03:32
das auf Geschäftskonto zu lassen oder auf Geschäftstransaktion,
0:03:32–0:03:36
dann müsst ihr uns halt einfach aufs Konto Geld überweisen.
0:03:36–0:03:43
Und für Geld bedanken wir uns diesmal unter anderem bei Sonja, Ruth, Kathi und Silke.
0:03:43–0:03:47
Ganz, ganz herzlichen. Liebe Annika, du in deiner Gruppe,
0:03:48–0:03:53
Großfeld-Turnhalle, vom Klang her, den du nachher noch wirst rausfiltern müssen.
0:03:53–0:04:00
Erzähl doch mal von der Großfeld-Turnhalle ans Fußballfeld, wie war denn deine Fußballwoche?
0:04:02–0:04:02
Hallallalllallall....
Annika Becker
0:04:04–0:04:05
So schlimm?
Mara Pfeiffer
0:04:06–0:04:10
Das ist ein bisschen albern, aber du klingst wirklich, als wärst du in so einem Busbahnhof.
0:04:11–0:04:14
Ich bin sehr gespannt, wie du das nachher noch rausbekommst,
0:04:14–0:04:16
dass unsere HörerInnen das dann nicht so hören wie ich.
Annika Becker
0:04:17–0:04:19
Naja, beim letzten Mal hat es ja auch funktioniert.
Mara Pfeiffer
0:04:19–0:04:22
Keine Ahnung, ich höre den Podcast hinterher nicht nochmal.
Annika Becker
0:04:22–0:04:22
Was?!?!
Mara Pfeiffer
0:04:24–0:04:27
Es sei denn, du bastelst irgendwelche Schnurrer vom Hemms rein.
0:04:28–0:04:33
Aber kommen wir doch mal tatsächlich zum Fußball. Wie war denn deine Fußballwoche?
Annika Becker
0:04:33–0:04:35
Ich muss mir diese Arbeitsbeziehung wirklich nochmal überlegen.
0:04:35–0:04:37
Ja, meine Fußballwoche.
0:04:38–0:04:45
Ja, also es gab ja dieses Nachholspiel der SGS Essen gegen den FC Köln.
0:04:45–0:04:48
Da war ich im Stadion, das war mitten in der Woche abends.
0:04:48–0:04:53
Es war ziemlich kalt, es war, fand ich, verhältnismäßig, dafür,
0:04:53–0:04:57
dass an dem Abend auch irgendwann Champions League der Männer lief,
0:04:57–0:04:58
eigentlich relativ gut besucht.
0:05:00–0:05:06
Und ja, es war jetzt kein besonders schönes Spiel oder sowas.
0:05:06–0:05:08
Also ich meine, da hat vorher, glaube ich, auch niemand mit gerechnet.
0:05:09–0:05:15
Bei Köln, finde ich, hat man jetzt schon gemerkt, dass sie so sehr auf Stabilität
0:05:15–0:05:18
aus sind, erst mal unter Britta Carlson.
0:05:18–0:05:21
Und das hat in dem Spiel zumindest auch sehr, sehr gut funktioniert.
0:05:22–0:05:25
Jetzt das andere Spiel der Essenerinnen gegen Jena am Wochenende,
0:05:25–0:05:28
da konnte ich aus verschiedenen Gründen nicht ins Stadion.
0:05:28–0:05:32
Das habe ich dann so von zu Hause aus verfolgt und habe mich natürlich sehr
0:05:32–0:05:36
gefreut erst mal, dass mal wieder ein Spiel gewonnen werden konnte,
0:05:36–0:05:42
aber dann auch über diejenigen, die da an den Toren beteiligt waren, weil wir alle wissen,
0:05:42–0:05:47
dass Ramona Maier die ganze Zeit noch nicht getroffen hatte und ich meine,
0:05:47–0:05:52
was die in dieser Saison schon für fette Torchancen hatte und vergeben hat,
0:05:52–0:05:53
weil man dann auch gemerkt hat,
0:05:54–0:05:57
dass da sich natürlich so eine gewisse Unsicherheit eingeschlichen hat.
0:05:57–0:06:02
Und dann macht sie gegen Jena, also nicht nur ein Tor, sondern zwei,
0:06:02–0:06:07
aber das erste dieser beiden Tore war auch einfach sowas von unfassbar schwierig zu machen.
0:06:08–0:06:13
Also so, wie sie angespielt wurde, dass der Ball eigentlich so von hinten
0:06:13–0:06:17
so halb über sie drüber kam und dann runterfiel und sie so im Fallen den dann
0:06:17–0:06:20
irgendwie über die Torhüterin drüber geschnibbelt hat.
0:06:20–0:06:26
Also den muss man erstmal machen und sie hat dann, ja beim Jubel hat man
0:06:26–0:06:31
das so gesehen, dass ihr da wirklich auch einfach alles gerade so vom Herzen
0:06:31–0:06:33
gefallen ist und sie erstmal alle.
0:06:34–0:06:35
durchgeboxen und durchschütteln musste.
0:06:36–0:06:40
So ganz nach Ramona-Maier-Art. Ich habe mich aber auch sehr gefreut, dass Maike Berentzen.
0:06:41–0:06:44
Ein Tor gemacht hat. Die war ja sehr lange verletzt zwischendurch,
0:06:44–0:06:48
hatte einen Kreuzbandriss, hatte inzwischen schon ihr Comeback und mal so ein
0:06:48–0:06:50
paar Kurzeinsätze hier und da.
0:06:51–0:06:54
Aber das war jetzt eben der erste Treffer, den sie dann als Jokerin mal wieder
0:06:54–0:06:57
machen konnte, was sehr, sehr cool ist.
0:06:57–0:07:00
Sehr schöne Vorlage von Annalena Rieke auch.
0:07:01–0:07:04
Natascha Kowalski hat auch eine Torvorlage gegeben, was ihr,
0:07:04–0:07:09
glaube ich, auch gut tut, weil die zuletzt wirklich gar nicht gut drauf war.
0:07:09–0:07:13
Aber ja, also sowas, wo man sich, glaube ich, ein bisschen dran aufrichten kann als Team.
0:07:14–0:07:17
Auch wenn man dann irgendwie vielleicht sagt, naja, gegen Jena muss man irgendwie gewinnen.
0:07:18–0:07:22
Aber so wie die Saison bisher verlaufen ist, war das schon bitter nötig jetzt.
0:07:22–0:07:27
Ja, und dann, also wir nehmen am Montagnachmittag auf, kam heute eine Nachricht
0:07:27–0:07:34
rein, mit der, ja, glaube ich, alle SGS-Fans in irgendeiner Form gerechnet haben
0:07:34–0:07:36
in den letzten Wochen schon, Wenn man sich angeguckt hat,
0:07:37–0:07:41
was da so bei den Torhüterinnen von Eintracht Frankfurt und dem VfL Wolfsburg
0:07:41–0:07:47
los ist, dass nämlich Sophia Winkler nach dieser Saison zu Eintracht Frankfurt wechseln wird.
0:07:47–0:07:54
Sie hat da einen Vertrag bis 2029 unterschrieben, der in Essen wäre noch ein
0:07:54–0:07:56
Jahr gelaufen, also eigentlich bis Sommer 26.
0:07:56–0:08:04
Das heißt, sie wechselt vor Abschluss des Vertrages und wurde im Rahmen dieses
0:08:04–0:08:07
Wechsels nochmal von allen Seiten mit Lob überschüttet.
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Sie ist ja nach wie vor erst 21 und hat einfach so eine krasse Entwicklung gemacht,
0:08:13–0:08:16
wurde jetzt ja auch wiederholt ins Nationalteam eingeladen.
0:08:16–0:08:21
Ich finde auch verdient, weil sie da schon, auch wenn sie nicht viel zu tun
0:08:21–0:08:25
hatte in ihrem DFB-Einsatz, aber schon einfach so einen sicheren Eindruck gemacht hat.
0:08:25–0:08:29
Ich meine, ich sehe sie ja jetzt seit Jahren sehr regelmäßig immer im Stadion
0:08:29–0:08:33
und man hat da schon sehr klar so eine Entwicklung bei ihr gesehen.
0:08:33–0:08:40
Und was ich vor allem sehr krass fand, war, dass sie ja diese letzte Saison
0:08:40–0:08:44
beendet hat mit dieser roten Karte, wo dann klar war, sie ist am Anfang dieser
0:08:44–0:08:46
Saison erst mal gesperrt.
0:08:46–0:08:49
Das war ja so eine Situation beim Rauslaufen und das war sowas,
0:08:49–0:08:55
da musste sie in ihren ersten Jahren schon sehr viel dazulernen und hatte das
0:08:55–0:08:58
häufiger mal, dass sie dann elf Meter verursacht, wenn sie halt so alleine aus
0:08:58–0:09:03
dem Tor rausgekommen ist und das Timing nicht so ganz gestimmt hat.
0:09:03–0:09:04
Da ist sie sehr viel besser geworden.
0:09:04–0:09:08
In der Situation hat das halt so gar nicht funktioniert. Das war eine sehr berechtigte rote Karte.
0:09:09–0:09:13
Aber ich habe dann halt so gedacht, man weiß halt nie, was das bei so Leuten
0:09:13–0:09:16
auslöst. nicht, dass sie das jetzt irgendwie verunsichert oder so,
0:09:16–0:09:20
dass es jetzt nochmal so krass schiefgegangen ist, obwohl sie sich da so verbessert
0:09:20–0:09:22
hatte, aber überhaupt nicht.
0:09:22–0:09:26
Also die ist ja wiedergekommen und war auf den Punkt total sicher,
0:09:26–0:09:28
total sicherer Rückhalt wieder.
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Ich glaube, diese DFB-Nominierung hat ihr dann auch nochmal ordentlich Auftrieb gegeben.
0:09:33–0:09:37
Und die Saison ist jetzt natürlich noch nicht vorbei, aber ja,
0:09:37–0:09:41
also schon mal an der Stelle alles Gute für die Zukunft, kann man da nur sagen.
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Ich lehne mich mit sowas sehr selten aus dem Fenster, aber ich bin mir eigentlich
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ziemlich sicher, dass Frankfurt da die zukünftige Nationaltorhüterin Nummer 1 verpflichtet hat.
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Vielleicht jetzt nicht direkt zur EM, aber so mittelfristig,
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wenn Verletzungspech ausbleibt, hoffentlich. Ja, und aus Essener Perspektive muss man mal gucken.
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Kim Sindermann und Aline Allmann sind da.
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Kim Sindermann war bis jetzt eigentlich dann immer die sichere Vertretung.
0:10:11–0:10:15
Allerdings läuft bei ihr der Vertrag Stand jetzt im Sommer aus, bei Aline Allmann auch.
0:10:16–0:10:20
Es gäbe allerdings auch einige gute junge Torhüterinnen. Also Pia Lucassen hatte
0:10:20–0:10:25
letzte Saison ja schon ihr Bundesliga-Debüt einmal kurz gegeben und es gibt
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auch noch weitere in den Nachwuchsteams.
0:10:27–0:10:31
Da muss man mal sehen, wie sich der Verein da aufstellt, ob es vielleicht auch
0:10:31–0:10:34
doch noch einen Zugang geben wird im Sommer oder so.
0:10:34–0:10:38
Aber ja, das war so die Nachricht des Montags so ein bisschen.
0:10:39–0:10:41
Aber wie war denn deine Fußballwoche?
Mara Pfeiffer
0:10:41–0:10:46
Also mir ist tatsächlich an einem Sonntag, wie auch sonst, wenn man sich die
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Anstoßzeiten von Mainz 05 bei Auswärtsspielen anschaut, die sind nämlich in
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der Regel nicht samstags,
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so als gäbe es den Samstag nicht, sondern Freitag oder Sonntag.
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Aber an einem Sonntagabend ist mir dann gestern doch das Herzchen ein bisschen
0:11:02–0:11:09
aufgegangen, weil wir haben da ja auch schon hin und wieder mal drüber gesprochen,
0:11:09–0:11:15
wie sich so Emotionalität so zum Verein entwickelt, auch durch das Berufliche und so weiter.
0:11:15–0:11:19
Und eine Sache, die bei mir aber immer noch total funktioniert,
0:11:19–0:11:29
ist zu sehen, was so mit der eigenen Jugend quasi im positiven Sinne passiert. Und...
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Im Auswärtsspiel gegen Heidenheim, dass Mainz 05 dann auch mit 2 zu 0 gewinnen
0:11:36–0:11:43
konnte, standen eben Jonny Burkardt, Nelson Weiper und Paul Nebel in der Startelf.
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Und da kriege ich dann schon auch ein bisschen Sternchen in die Augen,
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weil ich das einfach sehr cool finde, wenn man so das Gefühl hat oder nicht
0:11:52–0:11:53
nur das Gefühl hat, sondern das eben auch einfach so ist.
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Das sind die Jungs, die da eben auch groß geworden sind. Wird sehr spannend
0:11:59–0:12:01
mit Jonathan Burkhardt.
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Ob der über die Saison hinaus tatsächlich in Mainz bleibt, ist auch natürlich
0:12:07–0:12:11
so ein bisschen die Frage, wie Mainz 05 selbst am Ende abschließen wird in der
0:12:11–0:12:16
Tabelle, ob da sich eventuell dann doch etwas europäisch tun wird diese Saison.
0:12:16–0:12:23
Aber ja, ich freue mich tatsächlich für alle drei sehr und auch so ein bisschen unterschiedlich.
0:12:23–0:12:27
Ich meine Burkhardt mit den vielen Verletzungen, Weiper eben auch mit dieser
0:12:27–0:12:31
krassen langen Verletzung, Nebel, der den Weg über die Leihe gegangen ist,
0:12:31–0:12:35
was sich ja in Mainz gerade für Jugendspieler auch schon häufiger bewährt hat.
0:12:35–0:12:39
Robin Zentner ist ja auch so einer, der zwei Jahre in Kiel war,
0:12:39–0:12:44
bevor er dann sich in Mainz dann zum Bundesliga-Stammtorhüter durchgesetzt hat.
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Also von daher gesehen, das ist tatsächlich eine sehr coole Sache.
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Die Regionalligen spielen ja nach wie vor nicht. Die Frauen haben jetzt Testspiele
0:12:53–0:12:56
und können sich schon mal ein bisschen warm schießen.
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Und ich muss sagen, was mich echt getroffen hat, unerwarteterweise.
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War das Aus der Wolfsburgerinnen im DFB-Pokal.
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Ich realisiere natürlich, dass das für den Wettbewerb auf jeden Fall gut ist,
0:13:11–0:13:15
wenn es auch mal wieder eine andere Titelträgerinnen geben wird.
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Aber da merke ich dann halt schon irgendwie so ein bisschen meine Connection
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zu Alex Popp über die Zeit, die wir eben miteinander verbracht haben bei der
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Arbeit an ihrer Biografie.
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Und dazu kommt ja auch noch, dass die 05erinnen eben kurz vor der Sensation
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selbst standen gegen Wolfsburg.
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Und ja, dann habe ich mich halt auch so ein bisschen damit getröstet,
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dass ich dachte, naja, dafür kann dann am Ende eben Alex Popp wieder den Pokal in die Höhe recken.
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Und dass das jetzt nicht passieren wird, ist schon ein ungewohnter Gedanke.
0:13:50–0:13:55
Aber ja, das hat mich doch erstaunlich beschäftigt. Und ansonsten freue ich
0:13:55–0:13:57
mich tatsächlich aufs Fastnachtsheimspiel.
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Ich habe ins Dokument geschrieben, lass mich, weil ich weiß,
0:14:00–0:14:04
ich habe schon gesehen, ich bin unter der Woche bei St.
0:14:04–0:14:09
Pauli, also im Millerton-Podcast, im Vorbericht oder im Vorgespräch.
0:14:09–0:14:13
Und der Casche, der den aufnimmt, hat schon gefragt auf Blue Sky,
0:14:13–0:14:14
ob es irgendwelche Fragen gibt.
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Und irgendjemand hat gemeint, wie man sich dann auf so ein Karnevals,
0:14:19–0:14:21
also es muss natürlich Fastnachtsspiel heißen, vorbereitet.
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Weil die Verwirrung ist ja die.
0:14:24–0:14:28
Mainz ist ja keine Karnevalsstadt wie Köln, sondern eine Fastnachtsstadt.
0:14:29–0:14:34
In Wiesbaden wiederum ist es eher, also es ist strittig. Fastnacht oder Fasching
0:14:34–0:14:36
im Odenwald, wo ich ursprünglich mal herkomme, ist es eindeutig Fasching.
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Aber die Verwirrung ist immer dieses, dass Mainz 05 ja der Karnevalsverein ist,
0:14:41–0:14:45
aber in einer Fasnachts-Hochburg lebt, also entsprechend natürlich auch ein Fasnachts-Spiel hat.
0:14:46–0:14:51
Das hat aber natürlich damit zu tun, dass Karnevalsverein ja eine verhohne Piepelung
0:14:51–0:14:54
der anderen Fans war, die man dann quasi als Selbstbezeichnung übernommen hat.
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Und da dies nicht besser wussten, haben sie uns halt nicht als Fasnachtsverein
0:14:58–0:15:00
veralbert, sondern als Karnevalsverein.
Annika Becker
0:15:00–0:15:03
Außerdem kann man ihr seit neun Karnevalsverein viel besser singen als das andere.
Mara Pfeiffer
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Nee, weil es würde ja Fassenacht heißen. Es würde tatsächlich super funktionieren.
0:15:08–0:15:10
Ihr seid nur ein Fassenachtsverein.
0:15:10–0:15:14
Also es hätte auf jeden Fall auch was. Na gut, aber weder möchte ich jetzt singen
0:15:14–0:15:20
noch weiter mit irgendwelchen 05-Anekdoten beschäftigen. Aber es ist tatsächlich
0:15:20–0:15:24
so, dass ich das früher überhaupt nicht angenommen habe.
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Ich kann mich erinnern, dass bei einem wirklich ganz frühen Heimspiel,
0:15:29–0:15:32
bei dem ich war, vor einem Vierteljahrhundert mal hinter mir jemand,
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als so die Fastnachtslieder angestimmt wurden, meinte, kann man hier nicht Fan
0:15:36–0:15:39
sein ohne die Fastnachtsscheiße, das interessiert mich überhaupt nicht.
0:15:39–0:15:41
Und ich so dachte, ja, so geht es mir auch.
0:15:41–0:15:45
Aber da ich ja jetzt schon seit vielen, vielen Jahren mit wechselnden Kindern
0:15:45–0:15:49
ins Stadion gehe und das natürlich auch beim Fastnachtsspiel wieder machen werde,
0:15:49–0:15:58
werde ich da meinen Standardpanda auspacken und werde also verkleidet ins Stadion
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gehen. Und da freue ich mich auch schon drauf.
Annika Becker
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Ich finde den Standard-Panda im Kontext eines Fußballspiels sehr schön also ich weiß genau,
0:16:10–0:16:13
was du meinst weil ich schon Fotos von diesem Panda-Kostüm gesehen habe,
0:16:13–0:16:18
aber ich stelle mir gerade so einen Panda vor, der dann immer wie beim Football,
0:16:19–0:16:23
nur so kurz eingewechselt wird, um eine Ecke zu schießen und dann aber,
0:16:23–0:16:27
weil er ein Panda ist und Pandas sehr viele Dinge nicht so hinbekommen,
0:16:27–0:16:29
so koordiniert wie sie sollten,
0:16:29–0:16:34
dann einfach nur so einen Kusselkopf macht, neben der Eckfahne.
Mara Pfeiffer
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Ja, großartig. Ja, also das schönste Erlebnis, was ich mit diesem Panda-Kostüm
0:16:40–0:16:47
hatte, war, dass ich mal mit dem Zauberneffen zum Auswärtsspiel bei Hertha BSC geflogen bin und ähm.
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Und irgendwas war nicht okay mit meinen Augen. Wahrscheinlich war ich gegen irgendwas allergisch.
0:16:53–0:16:58
Und dann sind mir die Augen so zugeschwollen, dass ich halt auch wirklich sehr
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original pandaig aussah.
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Und an dem Tag war dann auch noch irgendeine Sperrung am Flughafen wegen irgendeinem
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alleine gelassenen Koffer und wir wären fast nicht in den Flieger gekommen rechtzeitig.
0:17:10–0:17:14
Und es war Jakobs erster Flug und der war fix und fertig und meinte dann so,
0:17:14–0:17:18
ich weiß jetzt, warum die Mama nie fliegt, Mara, das ist so anstrengend alles.
0:17:18–0:17:22
Weil ich versucht habe, uns irgendwie noch in diesen Flieger zu kriegen und
0:17:22–0:17:27
den Jakob immer so vorgeschubst habe in dieser Reihe so zu der Flugbegleiterin
0:17:27–0:17:30
oder zu dem Bodenpersonal, die so geguckt haben,
0:17:30–0:17:33
weil sie haben dann nur ganz kleine Kinder eigentlich mitgenommen in dem Flieger
0:17:33–0:17:37
und der Jakob die ganze Zeit geweint, weil er so gestresst war und es war ganz schlimm.
0:17:37–0:17:39
Dann habe ich immer so auf ihn gedeutet und dann kam irgendwann tatsächlich
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die vom Bodenpersonal und meinte, na, kann man euch helfen?
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Und der Jakob hat so geweint, hat gesagt, wir verpassten den Flieger und ich bin noch nie geflogen.
0:17:47–0:17:49
Dann haben sie uns echt noch mitgenommen. und ganz am Schluss vorne,
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wo die Koffer so durchleuchtet werden, war dann so ein Typ,
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der hatte irgendwie eine Riesenfamilie und hunderte von Koffern und es war so
0:17:56–0:17:59
klar, es geht jetzt echt um Minuten und dann haben wir den gefragt,
0:17:59–0:18:01
ob er uns vorlässt und seine Frau erst so ne, ne, ne, ne, ne,
0:18:02–0:18:03
dann guckt er mich so an und sagt,
0:18:03–0:18:06
boah, sie sehen aus, als hätten sie es heute echt schon irgendwie gehabt und
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deutet halt so auf meine Augen und sagt so, ja, okay, wir lassen sie durch.
0:18:10–0:18:12
Es war echt komplett absurd alles.
0:18:14–0:18:19
Mann, Mann, Mann, also ja. Und natürlich haben wir dann auch das Spiel in Berlin
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verloren, weil es war ja Fasnacht und es war Berlin.
0:18:24–0:18:30
Aber ja, so viel also zu meiner Panda-Anekdote. Das ist ja quasi schon der Ausblick
0:18:30–0:18:31
auf die nächste Fußballwoche.
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Aber was ich eigentlich nur sagen wollte, bevor ich angefangen habe,
0:18:35–0:18:37
los zu ramblen, ist, ich mag die Fasnachtsheimspiele.
0:18:38–0:18:42
Ich finde das sehr schön. Ich hätte auch gerne, dass noch Bonbons geworfen werden.
0:18:42–0:18:48
Und ja, ich weiß, die Mainz 05erinnen hingen mal in Frankfurt wütend über dem
0:18:48–0:18:53
Zaun nach einem verlorenen Spiel in Mario Brother und ähnlichen Kostümen.
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Und alle haben sich drüber mokiert und lustig gemacht. Aber es ist scheißegal. Es gehört dazu.
0:19:01–0:19:05
So, aber dann kommen wir doch mal zu den ernsten Themen.
0:19:06–0:19:12
Nämlich unseren Themen dieser Woche. Möchtest du vielleicht mal anfangen, liebe Annika?
Annika Becker
0:19:12–0:19:15
Diese Nachricht ist jetzt schon ein paar Tage her, aber ich glaube,
0:19:15–0:19:20
in Deutschland haben das nicht so viele Leute so richtig mitbekommen, denke ich.
0:19:20–0:19:27
Und zwar gibt es in der NWSL einen 5 Millionen US-Dollar hohen Kompensationsfund
0:19:27–0:19:34
für Spielerinnen, die von Abuse betroffen waren, in welcher Form auch immer.
0:19:35–0:19:41
Es handelt sich um einen Vergleich, der vor Gericht erkämpft wurde, muss man sagen.
0:19:42–0:19:47
Und zwar gab es eine gemeinsame Untersuchung der Generalstaatsanwaltschaften
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von Columbia, Illinois und New York.
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Das lief eine ganze Weile und da ging es um systematischen Missbrauch in der
0:19:56–0:20:02
Liga und mögliche Verstöße gegen staatliche und lokale Menschenrechtsgesetze.
0:20:02–0:20:08
Also zum Beispiel um sexualisierte Gewalt durch TrainerInnen,
0:20:08–0:20:15
aber auch Belästigung innerhalb der Vereine oder fehlende Antidiskriminierungsschutzmaßnahmen
0:20:15–0:20:17
am Arbeitsplatz zum Beispiel.
0:20:17–0:20:22
Und die drei Staatsanwaltschaften haben dabei festgestellt, was die ganzen anderen
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NWSL-Untersuchungen vorher auch schon festgestellt haben,
0:20:26–0:20:33
dass es in der Liga eine Kultur des unangemessenen und missbräuchlichen Verhaltens gab.
0:20:34–0:20:39
Einschließlich sexueller Belästigung, Schikane und Diskriminierung aufgrund
0:20:39–0:20:42
von Geschlecht, Ethnie und sexueller Orientierung.
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Das ist ein Zitat aus dem Bericht übersetzt.
0:20:45–0:20:51
Und es sind aber keine neuen Enthüllungen dazugekommen, sondern es gingen vor
0:20:51–0:20:55
allem um Fälle, die schon bekannt sind oder schon in der Vergangenheit gemeldet wurden.
0:20:56–0:21:04
Und dieser Entschädigungsfonds für Spielerinnen, der wurde jetzt eben durchgesetzt,
0:21:04–0:21:08
vor allem von der Spielerinnengewerkschaft und es geht darum,
0:21:09–0:21:15
dass die Liga, die NWSL jetzt in den nächsten Jahren auch überwacht wird von
0:21:15–0:21:19
diesen Staatsanwaltschaften, dass halt entsprechende Sachen durchgesetzt werden.
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Also die müssen zum Beispiel alle sechs Monate einen Bericht über die Einhaltung
0:21:25–0:21:31
gewisser Vorschriften ablegen und wenn Fehlverhalten neu dokumentiert wird,
0:21:31–0:21:37
dann muss das halt gemeldet werden und dieser Entschädigungsfonds in Höhe von 5 Millionen US-Dollar,
0:21:38–0:21:44
der muss eingerichtet werden und auch an eine neutrale Stelle gegeben werden,
0:21:44–0:21:46
die das Ganze verwaltet und beaufsichtigt.
0:21:46–0:21:49
Genau, das geht halt nach so einem strengen Protokoll.
0:21:49–0:21:54
Das heißt, es gibt eine externe Verwaltungsstelle für diesen Fonds, für dieses Konto.
0:21:54–0:21:58
Da wurde auch schon eine Person für ausgewählt.
0:21:58–0:22:02
Und zwar ist das die ehemalige US-Bezirksrichterin Barbara Jones,
0:22:03–0:22:09
die im Aufsichtsausschuss für die gemeinsame Untersuchung der Liga- und der
0:22:09–0:22:12
Spielerinnengewerkschaft tätig war.
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Und diese 5 Millionen, die gehen auf ein Treuhandkonto.
0:22:17–0:22:22
Und es gibt bereits zwei Spielerinnen, die ihre Ansprüche gegen die Liga geltend
0:22:22–0:22:29
gemacht haben und bis zu einer Million US-Dollar aus dem Fonds erhalten werden, zusammengerechnet.
0:22:30–0:22:34
Diese beiden Spielerinnen sind namentlich nicht bekannt, aber da sind halt schon
0:22:34–0:22:39
so die Prozesse, sag ich mal, angestoßen worden, dass die eben Geld aus diesem Fonds erhalten.
0:22:39–0:22:44
Das heißt, diese restlichen 4 Millionen US-Dollar werden dann an andere Spielerinnen
0:22:44–0:22:51
verteilt, die für sich geltend machen können, dass sie Kompensationszahlungen zu erhalten haben.
0:22:51–0:22:58
Und Barbara Jones, die ich vorhin erwähnt habe, hat eben seit Bekanntmachung
0:22:58–0:23:01
dieser ganzen Angelegenheit 45 Tage Zeit,
0:23:01–0:23:10
um einen schriftlichen Plan und ein Verfahren für die Einreichung von Ansprüchen vorzulegen.
0:23:10–0:23:14
Also dass für Spielerinnen eben klar ist, das muss ich machen,
0:23:14–0:23:19
wenn ich Ansprüche geltend machen will, an denen die oder Stelle oder Person
0:23:19–0:23:22
kann ich mich wenden und das und das muss ich vorlegen, um das zu machen.
0:23:22–0:23:27
Es herrscht halt so ein bisschen, wie das oft bei solchen Sachen ist.
0:23:28–0:23:34
So ein Kampf um die Deutungshoheit, wer jetzt eigentlich da den größten Anteil
0:23:34–0:23:36
daran hat, dass das durchgesetzt ist.
0:23:36–0:23:40
Die Liga beansprucht es natürlich irgendwie für sich, aber Tori Huster,
0:23:41–0:23:46
das ist die Präsidentin der Spielerinnengewerkschaft, der NWSLPA,
0:23:46–0:23:52
sagt halt eben ganz klar, dass es nicht die Leitung der Liga war,
0:23:52–0:23:56
die das durchgesetzt hat, sondern dass das eigentlich nur zustande gekommen
0:23:56–0:23:57
ist, weil es eben Spielerinnen gab,
0:23:58–0:24:02
die ja laut geworden sind und keine,
0:24:02–0:24:09
also Nein und Schweigen nicht anerkannt haben als ausreichende Antwort und dass
0:24:09–0:24:13
man das jetzt auch nicht sehen kann als Gerechtigkeit,
0:24:13–0:24:17
als ausgleichende Gerechtigkeit oder so, dass es diesen Fonds gibt und diese
0:24:17–0:24:20
Zahlungen geben kann, sondern dass es eigentlich eher ein,
0:24:21–0:24:26
Acknowledgement, also ein Eingestehen der Liga ist, dass eben Fehler gemacht
0:24:26–0:24:28
wurden und dass es diese fehlerhaften,
0:24:29–0:24:30
gefährlichen Strukturen gibt,
0:24:30–0:24:37
die ja auch nach wie vor immer noch in neuen vorkommenden Themen sind.
0:24:37–0:24:41
Also wir erinnern uns hier an Jill Ellis, da hatten wir drüber gesprochen,
0:24:41–0:24:43
San Diego Wave vor einigen Monaten.
0:24:43–0:24:46
Das war ja so ein neuer, aktueller Fall zum Beispiel.
Mara Pfeiffer
0:24:46–0:24:52
Und in einem leider sehr ähnlichen Themenbereich bewegen wir uns weiter.
0:24:53–0:24:58
Und zwar geht es um Vorkommnisse, die zum einen Khadija Shaw und zum anderen
0:24:58–0:25:01
Daniela Caracas erlebt haben.
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Rassismus, Transfeindlichkeit und all diese Dinge, die wir im Fußball genauso
0:25:06–0:25:09
wenig wie irgendwo sonst sehen wollen.
0:25:10–0:25:15
Der Vorfall, der Daniela Caracas betrifft, ist unter anderem,
0:25:15–0:25:18
und das verlinken wir euch, auch aufgegriffen worden von Weiß.
0:25:19–0:25:25
Es geht darum, dass Marpe Leon vorgeworfen wird, dass sie ihr zwischen die Beine
0:25:25–0:25:30
und da eben auch in den Geschlechtsbereich gegriffen haben soll.
0:25:30–0:25:37
Sie hat schon angekündigt, dass sie womöglich mit einer Gegenanklage reagieren wird.
0:25:37–0:25:42
Der Verband hat sich sehr allgemein geäußert, der Spanische so von wegen wir
0:25:42–0:25:45
verurteilen bla bla bla immer, wenn irgendwas passiert, aber Klammer auf,
0:25:45–0:25:47
wir machen dann auch nicht wirklich was dagegen.
0:25:47–0:25:51
Und eine Sache, die ich tatsächlich nochmal ganz wichtig fand,
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die Weiß aufgegriffen hat, also es ging eben auch um die Frage.
0:25:55–0:26:02
Ob rassistische Beleidigungen zusätzlich zu den sexistischen Gesten gefallen
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sind, was Leon also wie gesagt abstreitet.
0:26:05–0:26:13
Aber der Punkt, dass es zu wenig öffentlich geäußerte Solidarität gibt in solchen
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Fällen, gerade wenn sie schwarze Spielerinnen betreffen.
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Und das ist, glaube ich, schon was, was man generell beobachten kann und was
0:26:22–0:26:25
man auch durchaus thematisieren und auch problematisieren sollte.
0:26:25–0:26:30
Dieser Reflex dann natürlich, den man ja kennt aus dem Fußball der Männer,
0:26:30–0:26:31
aus dem Fußball der Frauen,
0:26:31–0:26:37
dass die Angeklagte oder die Spielerinnen, der die Vorwürfe gemacht werden,
0:26:37–0:26:43
das dann abstreitet und eben ihrerseits damit droht, irgendwie juristische Schritte zu ergreifen.
0:26:44–0:26:50
Ist halt was, was a. niemanden weiterbringt inhaltlich und was b.
0:26:51–0:26:56
Vielleicht dadurch auch mal eine Veränderung im Verhalten erfahren könnte.
0:26:56–0:27:02
Wenn die Spielerinnen wüssten, dass diese Aktionen eben Folgen haben,
0:27:02–0:27:05
also dass sie sich sowas nicht einfach rausnehmen können.
0:27:05–0:27:10
Und es ist so ein und dieselbe Haltung, hinterher zu sagen, ja,
0:27:10–0:27:14
nee, war ja gar nichts oder hinterher zu sagen, naja, es war so eine Heat-of-the-Moment-Geschichte.
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Und der Faktor mit der Solidarität könnte da halt tatsächlich einen großen Unterschied
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machen. Und zu Khadija Shaw noch.
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Sie hat nach einem Spiel dicke rassistische und misogyne Nachrichten bekommen,
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hatte erst überlegt, sich dazu gar nicht zu äußern.
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Und später hat aber tatsächlich der Verein, also Man City, auch ganz klar sich
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dazu bekannt, dass das eben nicht geht, was der Spielerin danach dem Spiel gegen Arsenal passiert ist.
0:27:47–0:27:51
Und generell ist es was, worüber wir hier ja zuletzt auch schon das ein oder
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andere Mal gesprochen haben,
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ist es natürlich problematisch, dass das im Fußball der Frauen mittlerweile
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auch häufiger als Problem aufzutreten scheint, als das noch vor einer Weile der Fall gewesen ist.
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Und das läuft leider alles unter diesem Punkt, dass die negativen Sachen aus
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dem Fußball der Männer offensichtlich leichter rüberschwappen als die positiven Veränderungen.
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Aber es ist auf jeden Fall ein Thema, bei dem alle, die sich im Fußball der
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Frauen bewegen, achtsam sein sollten, weil es da natürlich keinen Platz hat
0:28:27–0:28:29
und der Raum, den es sich mittlerweile nimmt,
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wieder verkleinert oder zugemacht werden muss.
Annika Becker
0:28:34–0:28:36
Ja, ich glaube, es sind so zwei...
0:28:37–0:28:42
Sachen von der unterschiedlichen Seite, die aber so auf das Gleiche hinausspielen,
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also dass es halt mehr Aufmerksamkeit gibt.
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Also mehr Aufmerksamkeit bedeutet dann einerseits, dass mehr Leute in die Stadien
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kommen und da dann vielleicht auch mehr Leute dazwischen sind,
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die halt eben sich sexistisch, rassistisch oder auf andere Art diskriminierend verhalten,
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die vielleicht vorher nicht zu den Spielen gekommen wären.
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Das andere ist aber auch, dass, glaube ich, einfach durch diese Aufmerksamkeit
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Sachen, die vorfallen, die vorher auch schon vorgefallen sind,
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jetzt dann eben in der Öffentlichkeit auch wahrgenommen und diskutiert werden.
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Weil also gerade Mapi Léon ist halt auch kein Kind von Traurigkeit.
0:29:18–0:29:21
Also da gab es in der Vergangenheit bei ihr auch schon immer mal Sachen,
0:29:21–0:29:22
die ihr vorgeworfen wurden.
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Und das ist dann aber immer ganz schnell wieder versackt, weil einfach,
0:29:26–0:29:30
ja, das noch nicht so ein großes Ding war, das dann daraus gemacht wurde.
0:29:30–0:29:33
Also da haben sich dann manchmal die Gegenspielerinnen vielleicht auch nicht
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getraut, das so deutlich zu machen, wie jetzt Daniela Caracas im Nachhinein.
0:29:38–0:29:44
Aber es war halt auch von Fans und Medien oder in den sozialen Medien auch längst
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nicht so diese Aufmerksamkeit da, dass sich das dann so ein bisschen verselbstständigt
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und diese Nachricht dann auch international weiterträgt.
Mara Pfeiffer
0:29:51–0:29:55
Was in dem Fall natürlich noch dazu kommt, ist, dass es ja eine Videoaufnahme
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davon gibt, was das natürlich nochmal befeuert hat, weil die eben auch ziemlich
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in den sozialen Medien rumgegangen ist.
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Das stimmt auf jeden Fall. Ich glaube auch, also bei dem, was du jetzt gerade
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gesagt hast mit der Rolle von Mapi León, dass das natürlich auch eine Spielerin
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ist, wo andere Spielerinnen sich vielleicht irgendwie zweimal überlegen,
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ob sie eben überhaupt was sagen oder nicht.
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Was dann genau den Punkt mit der Solidarität aber eben nochmal anspielt.
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Also umso wichtiger ist es, wenn sie eben was dazu sagen.
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Ist halt dann das Thema Solidarität umso wichtiger, also um eben zu zeigen,
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das sind Sachen, die wir hier überhaupt nicht haben wollen.
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Von Spanien nach verraten wir nichts, sondern stellen eine Frage,
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nämlich was haben Lina Magull, Sjoeke Nüsken, Sophia Kleinherne und Kerstin Stegemann gemeinsam?
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Und ihr könnt da jetzt kurz drüber nachdenken.
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Und jetzt verrät es euch die Annika.
Annika Becker
0:30:55–0:31:00
Ja, alle von diesen Spielerinnen haben mal beim FSV Gütersloh gespielt oder
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wurden dort ausgebildet.
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Gleich vier Nationalspielerinnen also, aktive wie ehemalige.
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Und ja, ich glaube, wer sich so in der Bubble bewegt vom Fußball der Frauen in Deutschland,
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hat das wahrscheinlich mitbekommen, dass der FSV Gütersloh ein Crowdfunding gestartet hat.
0:31:24–0:31:28
Und es ist sehr, sehr ernst. Es geht nämlich um die Existenz des Vereins.
0:31:29–0:31:34
Ich wollte es hier nochmal so ein bisschen aufdröseln, was jetzt genau der Ablauf
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der Dinge war, weil sich das, glaube ich, so aus den Lokalmedien vielleicht
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nicht unbedingt so weitergetragen hat.
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Wir hatten letztes Jahr hier im Podcast irgendwann, als es aktuell war,
0:31:44–0:31:50
schon mal drüber gesprochen, dass der FSV Gütersloh, das ist ja ein reiner, wie man immer so sagt.
0:31:51–0:31:57
Frauenverein, eine Fusion eingehen möchte mit dem FC Gütersloh,
0:31:57–0:32:04
wo aktuell nur Männerfußball gespielt wird und dass eigentlich sich beide Vereine darüber einig waren,
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dass das nur noch auf einer Mitgliederversammlung quasi einmal per Abstimmung
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durchgewunken werden muss.
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Jetzt ist es dann aber so gewesen, dass Ende Januar bekannt gegeben wurde,
0:32:18–0:32:21
dass diese Fusion erst mal nicht zustande kommen wird.
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Es gibt einen Bericht vom WDR dazu, den wir euch auch verlinken.
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Wo eben erklärt ist, dass es darum geht, dass der FSV Gütersloh,
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die Spielen in der zweiten Bundesliga der Frauen, Negativkapital hat.
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Und der FC Gütersloh hat es dann juristisch prüfen lassen und ist laut dieser
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Prüfung dann zu dem Schluss gekommen, dass es irgendwie schwierig wäre,
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dieses Negativkapital mit zu übernehmen.
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Und es hieß dann irgendwie, ja, wir haben Bedenken, dass vielleicht die Mitglieder
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dann wegen diesem Negativkapital der ganzen Sache dann auch doch nicht mehr
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so positiv gegenüber eingestellt sind.
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Deswegen gehen wir den Schritt jetzt nicht, damit das beglichen wird und dann
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kann man es hoffentlich nochmal versuchen zu einem anderen Zeitpunkt.
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Also Zitat aus dem WDR-Artikel, zum Zeitpunkt der Bekanntgabe des Verschmelzungsvorhabens
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im Frühjahr 2024 lag das bilanzielle Negativkapital des FSV im,
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Noch bei 110.000 Euro. Inzwischen konnte die Summe auf 40.000 Euro reduziert werden.
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Und die Reduzierung reichte den FC-Verantwortlichen aber nicht.
0:33:28–0:33:33
Und da hat dann Chris Punnakkattu, das ist der Pressesprecher vom FSV Gütersloh, gesagt,
0:33:33–0:33:38
man habe dafür Verständnis, weil es eben auch als Bedingung so festgelegt worden
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war, dass das Negativkapital bei Null liegen müsse, bevor es zu dieser Fusion kommen kann.
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Und in der Pressemitteilung vom FSV heißt es dazu noch,
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dass das aktuelle bilanzielle Negativkapital durch Rechnungsabgrenzung entstanden
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ist und nicht auf Verbindlichkeiten zurückzuführen ist.
Mara Pfeiffer
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Wenn ich sowas lese, bin ich so froh, dass ich nichts mit Zahlen mache,
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sondern was mit Wörtern, weil mir die Ohren gleich auf beiden Seiten klingeln.
Annika Becker
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Aber du bist doch immer die, die mit den Zahlenspielen.
Mara Pfeiffer
0:34:10–0:34:15
Ja, aber das ist ja was ganz anderes und das sind ja auch viel kleinere Zahlen,
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weil Gütersloh muss ja jetzt eine Lücke von 40.000 Euro stopfen und braucht
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weitere 40.000, um die Finanzierung der kommenden Saison zu garantieren.
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Sonst müsste der Verein im Sommer den Spielbetrieb einstellen.
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Und diese 80.000 Euro müssen bis Ende April zusammenkommen.
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Dafür gibt es das von Annika schon erwähnte Crowdfunding. Das ist am heutigen Montag, den 17.
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Februar um 16 Uhr bei rund 33.700 Euro angekommen.
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Und es gibt eben eine breit angelegte Kampagne in den sozialen Medien,
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aber auch in den lokalen Medien.
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Und eine Sache, die im Zuge dessen,
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Auch noch betont wurde von Punnakkattu, ist, dass Gütersloh den kleinsten Etat
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aller Vereine in der ersten und zweiten Bundesliga der Frauen aufweist.
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Genau, also bis Ende April ist ein überschaubarer Zeitraum.
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Andererseits, wenn man sieht, bei was für einer doch jetzt beachtlichen Summe
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das Crowdfunding aktuell schon steht, wer weiß.
Annika Becker
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Ja, also ich würde es ihnen sehr wünschen, dass sie es schaffen,
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weil es einfach so ein wichtiger Ausbildungsverein ist und halt eben einer dieser Vereine,
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die selbst wenn Spielerinnen vielleicht dann nicht am Ende Nationalspielerinnen
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werden, aber Bundesligaspielerinnen werden in den höheren Ligen,
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in der ersten oder zweiten,
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das ist einfach total wichtig.
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Und das sind halt genau diese Vereine, die halt gerade so ein bisschen drohen,
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durchs Raster zu fallen,
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wenn man halt eben auf der einen Seite die Lizenzbedingungen immer höher schraubt, weil man sagt,
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man braucht unbedingt diese Professionalisierung, aber andererseits dann Vereine,
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die seit Jahren eben eigentlich den deutschen Fußball der Frauen so hochhalten
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und mitfördern, dann irgendwie durchs Raster fallen, weil sie die nicht mehr
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erfüllen können finanziell.
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Bei Guitarsloh ist es so, dass man, finde ich, auch immer erwähnen muss,
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sie haben als Hauptpartner, Hauptsponsoring-Partner Tönnies.
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Sie spielen ja auch in der Tönnies-Arena.
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Und da habe ich natürlich als Schalke-Fan so meine ganz eigenen Gedanken dazu, wie ich das finde.
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Aber jetzt mal so unabhängig davon ist das halt einfach eine riesige Firma,
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die riesige Umsätze erwirtschaftet, für die 80.000 Euro ein absoluter Vorteil sind,
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wo ich mich dann halt auch so ein bisschen frage, also...
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Wenn einem das so wirklich wichtig ist, was man da macht, weiß ich nicht.
Mara Pfeiffer
0:36:50–0:36:55
Ja, ich meine gut, also das ist ja sehr offensichtlich. Zumal,
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wenn jetzt die Hälfte irgendwie schon da ist,
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also klingt jetzt irgendwie nicht nach einer total verrückten Vorstellung,
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dass es dann möglich sein sollte, die andere Hälfte da zuzuschießen.
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Aber ja, wir werden das auf jeden Fall bis in den April oder bis Ende April
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weiter für euch beobachten.
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Kommen aber jetzt mal zu einem anderen Thema und zwar zu einem Thema,
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auf das sich die liebe Annika schon seit Tagen freut und von dem die liebe Mara
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überhaupt keinen Plan hat.
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Und deswegen bin ich jetzt genauso gespannt wie ihr, was gleich kommt.
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Annika, erzähl doch mal.
Annika Becker
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Ja, also Freude ist relativ, weil die Nachricht ist irgendwie so,
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naja, aber ich fand es wichtig, über das Thema hier mal zu reden.
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Und zwar geht es darum, dass es keinen Football Manager 2025 gibt.
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Wenn ihr Gaming-begeistert selbst seid oder vielleicht Leute in eurem Umkreis
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habt, die das sind, dann habt ihr das eventuell auch mitbekommen,
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weil das innerhalb dieser Blase doch sehr stark diskutiert wurde.
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Wenn ihr davon nicht so viel Ahnung habt, dann erkläre ich euch und Mara jetzt
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mal, was es damit auf sich hat.
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Also der Football Manager, das ist eine Spielereihe, das ist ein Fußballmanagement-Spiel
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für PC, aber auch Konsolen und normalerweise kommt da jedes Jahr immer ein Spiel von raus.
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Die Reihe gibt es schon sehr, sehr lange, seit 1992, das hatte damals noch einen
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anderen Namen, kommt aus England, das ursprüngliche Entwicklerstudio auch und auch das aktuelle.
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Und ja, das hat eine sehr loyale und sehr nerdige Community,
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die in den letzten Jahren aber wirklich sehr rasant gewachsen ist.
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Also wir sprechen da von Millionen SpielerInnen weltweit.
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Ich glaube, bei dem 24er-Titel waren es irgendwie am Ende sieben Millionen Ausgaben
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von diesem Spiel, die verkauft wurden auf verschiedensten Plattformen.
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Das ist eine ganze Menge.
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Und die Entwicklerinnen von diesem Spiel heißen Sports Interactive.
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Und das Besondere an dieser Reihe
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ist eben, dass die mit tatsächlichen Scouting-Teams zusammenarbeiten.
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Also bis jetzt war es immer so, dass es da rein den Fußball der Männer drin
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gab und die hatten dann halt wirklich auf der ganzen Welt ihre Scouts und
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Netzwerkpartner sitzen, wo sie gesagt haben, okay,
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hier aus der Liga so und so, wie schätzt du diese Spieler ein und dann
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gibt es im SpielWerte für Stärken und Schwächen dieser ganzen Fußballer.
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Und das ist so genau über die Jahre geworden, diese ganze Recherche und Netzwerkarbeit,
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dass es Vereine gibt, die sich keine eigene Scouting-Abteilung leisten können
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und dann dieses Spiel als Teil ihres Scoutings benutzen.
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Also in den unteren englischen Ligen zum Beispiel, da gab es Zeitungsartikel
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schon vor Jahren darüber, dass das passiert ist und man kann davon ausgehen,
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dass es international wahrscheinlich davon inspiriert auch Nachahmer gab.
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Wie das Spiel funktioniert, ist halt so, dass man selber als Spieler in sich einen Verein aussucht.
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Man kann sich dann da sein Team zusammenstellen mit Transfers,
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man entscheidet über die Taktik, man muss auf das Geld achten,
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man kann MitarbeiterInnen einstellen und all solche Sachen.
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Und das Ganze wird eben so realistisch wie möglich simuliert.
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Das heißt, wenn ich eine taktische Veränderung mache, dann hat das große Auswirkungen
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darauf, wie erfolgreich ich vielleicht bin, weil das Spiel dann genau ausrechnet,
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passen meine Spieler, die ich habe, überhaupt zu dem, was ich machen will.
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Also wenn ich irgendwie lauter Kreisliga-Holzfüße bei mir rumlaufen habe und
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will mit den Tiki-Taka-Bar-Sedona-Fußball spielen, dann funktioniert das zum
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Beispiel nicht. Und das andere, was genau simuliert wird, sind die Geldflüsse im Fußball.
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Also zum Beispiel, als die Brexit-Entscheidung war, war den Leuten vom Entwicklerstudio
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klar, dass sie das berücksichtigen müssen, weil das ja Einfluss darauf hatte,
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was für Transfers getätigt werden dürfen.
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Was es da für Bestimmungen gibt und auch so Sachen, die auf andere Art und Weise
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die Weltwirtschaft berücksichtigen.
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Also das ist halt alles irgendwie angelegt, dass es da drin vorkommt.
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Also zum Beispiel, dass halt saudiarabische Vereine immer mehr Geld in den Fußball
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schießen und so. Solche Entwicklungen werden dann damit aufgenommen.
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Und für den FM25, der sollte eigentlich planmäßig im November 2024 erscheinen,
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waren zwei Sachen neu angekündigt.
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Das eine ist eine neue Engine, das ist das technische Grundgerüst,
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also das worauf alles beruht, die ganzen Berechnungen, aber auch wie das Spiel
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dargestellt wird und dass es eben zum ersten Mal auch den Fußball der Frauen
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im Football Manager geben sollte.
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Und wenn ich euch jetzt vorhin erzählt habe, wie komplex dieses Spiel ist,
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könnt ihr euch vorstellen, dass beides eine ziemlich große Sache ist.
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Also einmal das technische Grundgerüst komplett auszutauschen,
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ist eine riesige Sache, aber den Fußball der Frauen so genau zu recherchieren
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mit all diesen Scouting-Daten.
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Mit komplett anderen wirtschaftlichen Daten und einer komplett eigenen Wirtschaftssimulation
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im Grunde genommen, weil der Fußball der Frauen anders funktioniert als der Fußball der Männer,
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nicht nur was die Größe der Summen angeht, sondern auch welche Ligen wichtig
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sind und so weiter und so weiter,
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könnt ihr euch vorstellen, dass das sehr schwierig ist, sehr viel Arbeit erfordert
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und eine sehr komplexe Sache ist.
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Eine Sache davon zu machen und beide gleichzeitig zu machen,
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ist halt ziemlich krass.
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Dementsprechend haben sie damit sehr viel Vorlauf dran gearbeitet,
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schon seit Jahren. Also es war auch schon vor Jahren angekündigt,
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dass es eben passieren soll.
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Und trotzdem war es dann jetzt am Ende so, dass ihnendie Zeit davon gerannt ist.
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Und das ist das, was jetzt dann so in den letzten Monaten oder im letzten
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halben Jahr zu so einer großen Unzufriedenheit bei Fans geführt hat,
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weil eserst hieß, ja,
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wenn wir das schaffen wollen, dann müssen wir Sachen, die Teil des Spiels vorher
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immer waren, streichen,
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weil wir das nicht auch noch einbauen können. Das kommt dann irgendwann wieder.
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Und die Fans haben mehr so gesehen, es werden Features gestrichen.
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Und wir wissen aber noch gar nicht, wie das neue Spiel mit der neuen Engine
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aussieht. Und es wurde nicht besonders gut kommuniziert.
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Dann irgendwann wurde das verschoben, dass es jetzt im Frühjahr erscheinen sollte.
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Und jetzt zuletzt hieß es dann eben, sorry, wir schaffen das nicht,
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das kommt gar nicht, weil wir würden es erst zum Ende der Saison schaffen und
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dann macht es aber keinen Sinn mehr, dann können wir halt auch direkt an der
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26er-Ausgabe arbeiten.
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Das hat natürlich zu sehr viel Unzufriedenheit geführt, auch wenn viele Leute
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schon damit gerechnet hatten.
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Ich könnte jetzt sehr viel darüber erzählen, wie das Ganze mit der Gaming-Branche
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gerade so zusammenhängt, weil für die, die das nicht wissen,
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ich halt auch so ein bisschen aus dem Bereich komme.
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Also nicht, dass ich da mal selber gearbeitet hätte, aber ich habe halt mich
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mit Game Studies viel beschäftigt und das ist mein lebenslanges Hobby.
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Deswegen bin ich da so sehr drin.
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Ja, aber um...
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Was mich daran interessiert ist, es wird halt gerade natürlich viel darüber
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diskutiert, dass die Kommunikation nicht gut war und wie es jetzt insgesamt weitergeht.
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Aber es wirdwenig über diesen Fußball-der-Frauen-Aspekt von
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der ganzen Sache gesprochen.
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Und ich finde gerade das total spannend, weil ich habe mich sehr darüber gefreut,
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als es diese ursprüngliche Ankündigung gab, dass es da drin sein soll.
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Eben wegen all dem, was ich gerade gesagt habe, dass es so genau ist,
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dass es so genau recherchiert ist, dass diese ganzen Daten einfach mal erhoben
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und relativ öffentlich an einer Stelle gesammelt werden,
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man sich das angucken kann und auch wenn es natürlich immer noch ein Spiel ist,
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man sich dann angucken kann, wie diese Wirtschaftssimulation zum Beispiel dann
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da von einem Transfermarkt aussieht. Das finde ich total spannend.
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Und was man auch wissen muss, ist, dass es halt eine ziemlich große Community
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gibt online, die sich austauscht darüber, was ist die beste Taktik,
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zu welcher Taktik passen welche Spieler, bei den Männern.
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Das ist so eine Art von Fußball-Nerd-Fan-Culture.
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Dafür gibt es für den Fußball der Frauen nicht so richtig eine Anlaufstelle bisher.
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Es gibt natürlich die, was früher mal FIFA-Spiele hieß, die heißen ja jetzt
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EA FC, weil die Lizenz ausgelaufen ist.
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Da gibt es das natürlich auch inzwischen, dass es da den Fußball der Frauen
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gibt und man Transfers machen kann und so aber es ist halt schon eher.
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oberflächlicher und sehr arcadey und auch von der Qualität her sind das nicht
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so gute Spiele oder einfach andere, die haben natürlich einen großen Massenappeal,
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aber ich glaube so für diese Nerds, die sich für Taktik interessieren, für Daten,
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für hintergründige Sachen ist das nochmal eine andere Sache,
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es ist was womit man neue Fans gewinnen kann oder die, die es schon gibt, einfach nochmal,
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denen was ganz anderes an die Hand geben kann, um ihr Fansein,
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ausleben zu können. Das war sowas, was für mich,
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in meiner Jugend total wichtig war, diese ganzen Spiele damals zu spielen,
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dadurch die ganzen Kader zu kennen, zu wissen, wer hat mal bei welchem Verein
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gespielt und solche Sachen.
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Und der Football Manager, dadurch, dass diese Spiele so genau recherchiert sind.
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Ja, klingt das vielleicht so ein bisschen albern, aber das ist tatsächlich für
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viele Leute auch so ein Einstieg in den Fußball auf einer beruflichen Ebene
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gewesen, dass Leute gemerkt haben, hey,
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ich finde das so cool, ich möchte tatsächlich im Scouting arbeiten oder ich
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möchte einen kleinen TrainerInnen-Schein machen und irgendwie gucken,
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was ich auf meinem Amateur-Levelmachen kann oder so.
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Das darf man, glaube ich, echt nicht unterschätzen.
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Undeben diese Liebe fürs Detail, für Taktiken, für Daten,
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was für Rollen können Spielerinnen gut ausfüllen und so, diese Fachsimpeleien.
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Das ist einfach was, das ich sehr positiv wahrnehme und worauf ich mich sehr
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freuen würde, wenn sie das hoffentlich mit dem FM26 dann hinbekommen.
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Zumal eine letzte Sache noch, und dann höre ich auch auf, mir auch sehr positiv
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aufgefallen ist, dass sie ja wirklich bereit sind anscheinend bei der Entwicklung
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auf so Besonderheiten zu achten.
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Also zum Beispiel stehen bei den Männern immer, wie groß die sind und dann das
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Gewicht, das Körpergewicht in Kilogramm halt daneben, so wie man das irgendwie
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so standardmäßig von irgendwo kennt.
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Und dann haben die EntwicklerInnen aber während der ganzen Zeit festgestellt,
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im Fußball der Frauen, da sind Essstörungen schon irgendwie ein weit verbreitetes
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Thema und vielleicht ist das nicht so cool, wenn wir da von allen stehen haben,
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wie viele Kilogramm die wiegen oder sowas, weil das einfach innerhalb dieser
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Fußballszene einen ganz anderen Umgang damit gibt,
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als es bei den Männern ist. Also lassen wir das weg.
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Also zeigen wir diesen Wert zum Beispiel in dem Spiel gar nicht an.
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Was halt so, was ist diese ganzen YouTuber, die halt viel dazu machen oder Gaming-Journalisten,
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das sind halt in dem Bereich auch oft Männer, die das halt nicht so verstehen.
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Also wenn die halt auch keinen Bezug zum Fußball der Frauen haben,
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die sich dann halt so wundern, warum muss man das jetzt in so einer Pressemitteilung
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rausstellen, das begreife ich gerade nicht.
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Aber das ist halt sowas, wo ich dann so denke, so ja, also das ist total cool,
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weil das zeigt mir, dass die das ernsthaft und seriös angehen und dass es eine
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richtig tolle Sache werden könnte.
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Wenn sie das mit dieser Engine tatsächlich noch irgendwie hingebogen kriegen,
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dann den 26er rauszubringen.
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Hast du Fragen?
Mara Pfeiffer
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Nee, ich finde es tatsächlich super spannend.
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Ich habe so dieses, wie soll ich sagen, aus einer sich über Jahre aufbauenden
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Grunderschöpfung heraus, denke ich so,
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zur Hölle würde mir niemals einfallen, meine Freizeit mit etwas zu verbringen,
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wo ich dermaßen meinen Kopf anstrengen muss.
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Ich will einfach nur in der Ecke liegen und die Wand anstarren,
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wenn ich nicht arbeiten muss. Aber ich bewundere es total.
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Also ich habe, also es gibt ja da diese ganzen Geschichten auch,
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dass man sich auch sonst wo da mit Manager spielt und ne ne ne.
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Und das hat mich genau aus den Gründen halt nie gereizt, weil ich immer so dachte,
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also die Berührungspunkte mit Fußball sind schon so zahlreich.
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Ich brauche dann auch mal quasi so eine Auszeit.
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Aber ich finde es mega spannend. Und also alles das, was du jetzt darüber sagst,
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auch genau dieses Miteinbeziehen von Themen, die halt speziell sind im Fußball
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der Frauen und so, bin ich sehr gespannt,
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was du dann erzählst, wenn hoffentlich das Neue rauskommt.
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Das müsste ja dann wahrscheinlich Ende des Jahres sein, also wenn das 25er eigentlich
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im November 24 rauskommen sollte, also irgendwie so im Q4.
Annika Becker
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Genau, ich glaube ein offizielles Datum gibt es noch nicht, aber November nimmt
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man so allgemein wieder an.
Mara Pfeiffer
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Musst du mir dann mal zeigen, liebe Annika.
Annika Becker
0:50:31–0:50:36
Es sind sehr viele Tabellen im Grunde genommen, die man da vor sich hat.
0:50:36–0:50:40
Wobei ich selber zugeben muss, also ich bin, was das Spiel angeht,
0:50:40–0:50:43
auch selber gar nicht so die aktive Spielerin.
0:50:43–0:50:47
Also ich gucke mir das dann schon auch an, aber weil das einfach so lange dauert,
0:50:47–0:50:51
eine Saison zu spielen, ich bin dafürzu ungeduldig undhabedann doch
0:50:51–0:50:52
zu wenig Freizeit dafür.
0:50:52–0:50:56
Aber ich beschäftige micheben sehr gerne damit, was so in den Communities
0:50:56–0:51:01
diskutiert wird oder gucke mir dann von anderen Leuten Let's Plays an,
0:51:01–0:51:03
umeinen Eindruck zu gewinnen, was gerade los ist.
0:51:03–0:51:07
Und bei dem, weil esdas Erste ist, ja, das werde ich mir dann definitiv
0:51:07–0:51:09
aber auch mal selber angucken, einfach weil ich wissen will,
0:51:09–0:51:10
wie sie das gemacht haben.
Mara Pfeiffer
0:51:11–0:51:19
Sehr cool. Ich bin gespannt. Und ich würde sagen, wir hüpfen hier mal weiter in unsere Themen.
0:51:22–0:51:29
Und zwar haben wir als letztes noch einen, ja, also eigentlich hatten wir zu
0:51:29–0:51:34
Beginn der Sendung ja auch schon inhaltlich unschöne, aber trotzdem wichtige Themen.
0:51:34–0:51:41
An der Stelle nochmal ein CW für sexuell übergriffiges Verhalten.
0:51:43–0:51:48
Der eine oder die andere von euch wird es vielleicht mitbekommen haben schon aus den Medien.
0:51:49–0:51:54
Die Augsburger Allgemeine hat es zuerst berichtet, dass es gegen einen Spieler
0:51:54–0:51:59
des FC Augsburg Vorwürfe wegen, in Zitat,
0:51:59–0:52:03
"von einer Bekannten des Beschuldigten angezeigten Sachverhalts mit sexuellem
0:52:03–0:52:05
Hintergrund", Zitat Ende,
0:52:05–0:52:08
soweit die Staatsanwaltschaft gibt.
0:52:09–0:52:14
Nach einem Haftbefehl hat der Spieler demnach zwei Nächte in U-Haft verbracht.
0:52:14–0:52:17
Derzeit ist der Haftbefehl ausgesetzt
0:52:17–0:52:22
und die Ermittlungen laufen aber weiter. Der FCA selber hat am 12.
0:52:23–0:52:28
Februar dazu veröffentlicht, dass der Spieler derzeit nicht am Spiel- und Trainingsbetrieb teilnimmt,
0:52:28–0:52:34
was es dann natürlich relativ einfach macht oder vermeintlich relativ einfach
0:52:34–0:52:38
macht, für JournalistInnen, die regelmäßig über den FCA berichten,
0:52:39–0:52:40
zu schauen, wer fehlt denn.
0:52:41–0:52:47
Da der Name aber nicht öffentlich ist, werden wir uns da auch nicht an Spekulationen zur Person beteiligen.
0:52:49–0:52:55
Ehrlicherweise finde ich auch, dass der Name weniger ins Gewicht fällt als die
0:52:55–0:52:58
Tatsache, dass es eben schon wieder so einen Fall gibt.
0:53:00–0:53:05
Und der Verein selbst hat auf der Homepage noch geschrieben,
0:53:05–0:53:09
Zitat, da es sich um ein laufendes Verfahren im privaten Umfeld des Spielers
0:53:09–0:53:14
handelt, bitten wir um Verständnis, dass sich der FCA nicht weiter äußern kann und darf.
0:53:14–0:53:22
Und natürlich muss ein Verein in so einer Situation auch darauf achten,
0:53:22–0:53:26
was sind also rechtliche Rahmenbedingungen in der Kommunikation.
0:53:26–0:53:31
Das ist überhaupt keine Frage. Aber wenn ich dieses im privaten Umfeld lese,
0:53:32–0:53:37
dann falle ich wirklich immer ein bisschen um, weil ich schon sehr stark den
0:53:37–0:53:45
Eindruck habe im Umgang mit diesen Fällen und wir hatten zu Beginn der Saison
0:53:45–0:53:48
den Fall Kaishū Sano bei Mainz 05.
0:53:49–0:53:52
Es gibt schon länger Fälle.
0:53:52–0:53:59
Den die Geschichte in Stuttgart mit Atakan Karazor, der mittlerweile sogar Kapitän
0:53:59–0:54:02
ist, also wo das auch nicht abgeschlossen ist.
0:54:03–0:54:09
Lukas Kwasniok, Coach von Paderborn, also es ist nicht so, als wären das Themen,
0:54:09–0:54:14
die irgendwie einmal im Schaltjahr aufploppen und dann immer so zu tun,
0:54:14–0:54:18
als wäre das eine rein private Angelegenheit.
0:54:18–0:54:26
Also wenn ein Spieler irgendwie Mist baut mit seinem Auto, irgendwo reinrauscht,
0:54:26–0:54:31
in eine Polizeikontrolle kommt oder, keine Ahnung, Drogen konsumiert oder irgendwas anderes,
0:54:32–0:54:36
dann wird ja auch nicht immer so getan, als sei das seine Privatsache,
0:54:36–0:54:40
sondern dann ist total klar im Umgang der Vereine damit,
0:54:40–0:54:48
dieses Fehlverhalten hat auch eine Konsequenz für den Spieler innerhalb des Vereins.
0:54:48–0:54:53
Jetzt kann man natürlich aktuell sagen, der FCA hat ja auch eine Konsequenz
0:54:53–0:54:56
gezogen, der Spieler ist aktuell nicht im Spiel- und Trainingsbetrieb,
0:54:56–0:55:01
aber ich möchte trotzdem das mal festhalten, dass ich das für eine sehr ungute
0:55:01–0:55:04
Formulierung halte mit diesem Privat,
0:55:04–0:55:10
weil das suggeriert, was in diesem Bereich vorfällt, ist Privatsache.
0:55:11–0:55:15
Was ja dann wiederum bedeutet, es geht eine Öffentlichkeit nichts an.
0:55:15–0:55:20
Und diese Vorfälle gehen die Öffentlichkeit ganz eindeutig was an und es sind
0:55:20–0:55:26
auch Vorfälle, zu denen gerade die Öffentlichkeit im Fußball endlich mal eine
0:55:26–0:55:30
deutlichere und allgemeinere Haltung entwickeln müsste.
0:55:30–0:55:34
Also allgemeiner im Sinne von, dass es nicht immer nur wieder dieselben irgendwie
0:55:34–0:55:38
25 Personen sind, die darauf hinweisen, dass das so nicht geht,
0:55:38–0:55:43
sondern der Fußball muss seine Haltung dazu insgesamt überdenken.
0:55:43–0:55:51
So, ansonsten gibt es natürlich wie immer die juristische Komponente mit der
0:55:51–0:55:54
Unschuldsvermutung und natürlich ist es in dem Fall jetzt auch so,
0:55:54–0:55:56
dass sehr wenig über den Fall bekannt ist.
0:55:56–0:56:02
Aber nochmal, sexualisierte oder sexuelle Übergriffe von Fußballspielern,
0:56:02–0:56:07
von männlichen Fußballspielern an in der Regel dann weiblichen Personen,
0:56:07–0:56:10
was aber ja auch nicht zwingend so sein muss,
0:56:10–0:56:15
sind keine Seltenheit und sie sind kein fucking Kavaliersdelikt und sie sind
0:56:15–0:56:22
keine scheiß Privatangelegenheit, sondern sie sind ein massives Problem in dieser misogynen Bubble.
0:56:22–0:56:27
Und wir müssen darüber sprechen, weil sie werden nicht von alleine verschwinden
0:56:27–0:56:31
und auch nicht dadurch, dass man sie unter den Teppich kehrt,
0:56:31–0:56:32
wo sie nämlich nicht hingehören.
Annika Becker
0:56:32–0:56:38
Und eigentlich müsste es ja auch gerade darüber, dass es halt so wirklich viele,
0:56:38–0:56:42
viele Fälle gibt, ja mal eine Diskussion geben,
0:56:42–0:56:47
also woher das kommt und was man dann irgendwie so als Gesamtfußball strukturell
0:56:47–0:56:51
mal daran ändern könnte, wie man eigentlich mit jungen,
0:56:52–0:56:55
heranwachsenden Menschen umgeht, was man denen irgendwie für Werte vermittelt
0:56:55–0:56:57
und so weiter und so weiter.
Mara Pfeiffer
0:56:57–0:56:59
Wir haben zu Beginn der Sendung aus
0:56:59–0:57:02
sportlichen Gründen über das Thema Nachwuchsleistungszentren gesprochen.
0:57:03–0:57:07
Ich würde mir wirklich mal wünschen, dass in den Nachwuchsleistungszentren das
0:57:07–0:57:10
zu einer verpflichtenden Thematik wird,
0:57:11–0:57:14
dass man darüber spricht, wie gehen
0:57:14–0:57:20
Personen in dieser Art von Beziehung miteinander um? Was ist Consent?
0:57:20–0:57:25
Wie reagiert man, wenn eine Person einem signalisiert Nein?
0:57:26–0:57:29
Wie lese ich vielleicht auch keine Ahnung, wenn ich das Gefühl habe,
0:57:29–0:57:33
verbal ist da nichts gekommen, irgendwie eine Reaktion oder keine Ahnung?
0:57:34–0:57:39
Was sind sexualisierte Übergriffe? Was bedeutet es, Grenzen zu setzen,
0:57:40–0:57:45
Grenzen zu achten? Und man könnte zu diesen ganzen Themen auch wirklich einmal
0:57:45–0:57:48
in der Saison mit dem Profikader einfach einen Workshop machen.
0:57:49–0:57:53
Man braucht nicht immer so zu tun, als gäbe es dafür keinen Bedarf.
0:57:53–0:57:58
Der Bedarf ist ganz klar vorhanden und viele, viele Fälle im In- und Ausland
0:57:58–0:58:01
in den letzten Jahren haben das sehr, sehr deutlich gezeigt.
Annika Becker
0:58:02–0:58:02
Ja.
Mara Pfeiffer
0:58:03–0:58:06
Und mit diesem Donnerwetter kommen wir zu den Blitz-News.
Annika Becker
0:58:08–0:58:11
Ja, ich mache mal zwei ganz schnell kurz hintereinander.
0:58:11–0:58:17
Die erste ist, dass Thomas Horsch, der langjährige Trainer der Werderanerinnen,
0:58:17–0:58:19
Bremen am Saisonende verlassen wird.
0:58:20–0:58:25
Zum Zeitpunkt der Aufnahme steht ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin noch nicht fest.
0:58:25–0:58:32
Und eine andere Nachricht ist, dass Tony Gustavsson, der ja bis zum Sommer die
0:58:32–0:58:38
Matildas trainiert hatte, nach der EM-Trainer der schwedischen Nationalelf der Frauen werden wird,
0:58:38–0:58:43
was auch eine ziemlich spannende Angelegenheit werden dürfte, denke ich.
Mara Pfeiffer
0:58:44–0:58:50
Ja, und eine Neuigkeit in Sachen TrainerIn gibt es außerdem noch,
0:58:51–0:58:56
über die würden wir hier normalerweise gar nicht sprechen, aber gerade während
0:58:56–0:59:01
wir aufnehmen, ist reingekommen, dass Stefan Leitl, der ja gerade eben erst
0:59:01–0:59:03
von Hannover 96 entlassen wurde,
0:59:03–0:59:08
jetzt der neue Trainer bei Hertha BSC Berlin werden wird.
0:59:08–0:59:16
Und ich muss sagen, ich finde diese in kurzem Abstand quasi innerhalb der Ligawechsel,
0:59:17–0:59:21
die haben also in meiner Wahrnehmung irgendwie in den letzten Jahren zugenommen,
0:59:21–0:59:26
dass so der vermeintliche Hoffnungsträger eines Klubs sehr kurz,
0:59:26–0:59:29
nachdem er da als Hoffnungsträger aussortiert wurde,
0:59:29–0:59:32
dann Hoffnungsträger eines anderen Klubs wird.
0:59:32–0:59:36
Der Grund, warum es mich in dem Fall tatsächlich ein bisschen interessiert,
0:59:37–0:59:42
liegt aber weder an Hertha BSC und ganz bestimmt nicht an Hannover 96, sondern daran.
0:59:43–0:59:50
Dass Stefan Leitl zu den Menschen gehört, die unter Wolfgang Frank gespielt
0:59:50–0:59:54
haben, nämlich damals bei der Spielvereinigung Unterhaching vor vielen, vielen Jahren.
0:59:54–1:00:00
Und dass ich mit dem sehr lange für meine Frank-Biografie gesprochen habe und
1:00:00–1:00:05
finde, dass das ein sehr, sehr feiner Mensch und natürlich auch ein toller Trainer ist.
1:00:05–1:00:09
Und deswegen beobachte ich immer so ein bisschen, wo der gerade landet und wo
1:00:09–1:00:15
er sozusagen den Wolfgang-Frank-Spirit mit hinträgt.
1:00:15–1:00:18
Und jetzt müsste ich gucken, weiß ich natürlich auswendig nicht,
1:00:18–1:00:26
ob die Hertha vielleicht sogar am Freitag spielt. Das ist natürlich jetzt nur
1:00:26–1:00:29
eine Spielerei, weil am Freitag hätte Wolfgang Frank nämlich Geburtstag.
1:00:31–1:00:36
Eigentlich ist aber die nächste Kurzmeldung, die hier offiziell steht und die
1:00:36–1:00:42
ich nicht nachträglich noch einstreue, dass Sam Kerr freigesprochen worden ist.
1:00:42–1:00:47
Und man kann nur sagen, endlich und zum Glück.
1:00:47–1:00:54
Ihr erinnert euch vielleicht, es ist so Date Night Gone Horribly Wrong, könnte man sagen.
1:00:54–1:01:02
Eigentlich war sie nämlich tatsächlich nur auf einem Date mit ihrer Partnerin
1:01:02–1:01:08
und dann gab es eine Taxifahrt, die sich,
1:01:09–1:01:13
um das mal sehr zurückhaltend zu formulieren, sehr unangenehm gestaltet hat.
1:01:13–1:01:18
Es gibt, wie das in diesen Geschichten so ist, widersprüchliche Aussagen von
1:01:18–1:01:20
dem Taxifahrer und eben Sam Kerr.
1:01:21–1:01:27
Aber offensichtlich ist es so, dass, ich sag mal, Übelkeit und ihre Folgen involviert waren.
1:01:27–1:01:33
Und die Frage ist aber, ist diese Übelkeit aus dem, also die erste Frage war,
1:01:33–1:01:37
ist diese Übelkeit aus dem Taxifenster heraus erledigt worden oder ins Taxi hinein?
1:01:38–1:01:44
Jedenfalls ist es so, dass Kurt zu Protokoll gegeben hat, dass sie das Gefühl
1:01:44–1:01:50
hatten, sie werden gefangen gehalten von dem Taxifahrer.
1:01:50–1:01:53
Und also Gefühl ist das eine, aber es ist tatsächlich eben auch so gewesen,
1:01:53–1:01:58
dass sie aus dem Auto nicht rausgekommen sind, weil man kann ja im Auto die Türen verschließen.
1:01:59–1:02:03
Und sie haben dann Panik bekommen, nachvollziehbarerweise. Also wenn ich in
1:02:03–1:02:09
einem Taxi sitzen würde und das Taxi hätte diese Trennscheibe zwischen vorne
1:02:09–1:02:12
Fahrer und hinten mir und ich hätte jetzt auch keine Möglichkeit irgendwie einer
1:02:12–1:02:15
großen Kommunikation und dann würde ich feststellen,
1:02:15–1:02:17
ich kann nicht aussteigen, dann würde ich auch in Panik geraten.
1:02:17–1:02:22
Und die beiden haben dann eben gegen diese Trennscheibe getrommelt.
1:02:23–1:02:27
Und der Fahrer hat sie tatsächlich zur Polizei gefahren,
1:02:27–1:02:33
wo sie dann laut eigenen Aussagen erst mal erleichtert waren,
1:02:33–1:02:38
bis dann also das Verhalten des einen Polizeibeamten auf eine Art und Weise
1:02:38–1:02:43
abgelaufen ist, wo sie eigentlich dann eher den Eindruck gewinnen mussten,
1:02:43–1:02:48
die Bedrohungslage geht weiter und das findet eben so ein Gaslighting statt
1:02:48–1:02:51
und sie werden nicht ernst genommen mit dem, was passiert ist.
1:02:52–1:02:58
Sam Kerr hat dann irgendwann, ich zitiere das mal aus dem Artikel von The Athletic
1:02:58–1:03:00
gesagt, You guys are fucking stupid and white.
1:03:01–1:03:05
Und dann in der Wiederholung, honestly, you guys are fucking stupid and white.
1:03:05–1:03:06
I'm looking you in the eyes.
1:03:06–1:03:09
You guys are fucking stupid. I'm fucking over this shit.
1:03:09–1:03:12
Wo man jetzt natürlich sagen kann, also man kann sich höflicher ausdrücken.
1:03:12–1:03:15
Das ist auch das, was sie von Anfang an dann gesagt hat.
1:03:15–1:03:20
Ohne das jetzt in Abrede zu stellen, ist es natürlich so, dass man es da auch
1:03:20–1:03:24
mit einbeziehen muss, finde ich schon, dass die beiden halt das Gefühl hatten,
1:03:24–1:03:26
sie waren in einer Bedrohungssituation.
1:03:26–1:03:30
Aber der eigentliche und ich nenne das jetzt wirklich mal so Witz ist.
1:03:31–1:03:38
Dass sie daraufhin eben angeklagt wurde wegen Rassismus, weil sie einen privilegierten
1:03:38–1:03:42
weißen Polizeibeamten Weiß genannt hat.
1:03:42–1:03:50
Und also, dass das eine Geschichte ist, die zwei Jahre ihres Lebens sie beschäftigen
1:03:50–1:03:55
musste, ist also, sorry, ich finde es einfach nur absurd, die Vorstellung,
1:03:56–1:04:02
dass wenn man also in einer Situation, in der man auf die Art und Weise behandelt
1:04:02–1:04:04
wird, wie es den beiden da passiert ist,
1:04:04–1:04:08
das herausstellt, was sie ja auch im Nachhinein immer betont hat,
1:04:08–1:04:12
Also, dass die Behandlung eben was damit zu tun hat,
1:04:13–1:04:19
dass es sich um eine weiße Person und um eine nicht weiß gelesene Person handelt
1:04:19–1:04:21
und dass daraus dann auch...
1:04:21–1:04:24
Ihr Rassismus konstruiert wird.
1:04:25–1:04:32
Also dass das sich überhaupt zwei Jahre lang ziehen konnte, ist absolut astonishing, finde ich.
1:04:32–1:04:35
Und man kann wirklich nur sagen, ein Glück ist diese Geschichte vorbei,
1:04:35–1:04:39
weil ich erinnere mich noch dran, als das alles hochgepoppt ist.
1:04:39–1:04:43
Da war auch überhaupt nicht bekannt, was sie tatsächlich gesagt hatte,
1:04:43–1:04:48
sondern da hieß es immer, es sei um einen racial slur gegangen und also stupid
1:04:48–1:04:52
and white ist sowas von nicht ein racial slur.
1:04:52–1:04:55
Also ein Glück ist die Geschichte vorbei.
Annika Becker
1:04:55–1:05:00
Ja, sie ist juristisch vorbei. Es ist leider so, muss man irgendwie auch dazu sagen,
1:05:01–1:05:03
dass in Australien und zum Teil aber
1:05:03–1:05:09
auch in UK jetzt natürlich so gewisse Kreise das halt nicht an der Stelle stehen
1:05:09–1:05:13
lassen wollen und jetzt halt irgendwie seit Tagen und Wochen schon irgendwie
1:05:13–1:05:18
was schreiten über Rassismus gegen Weiße und sie muss trotzdem vom australischen
1:05:18–1:05:22
Verband bestraft werden und irgendwie lauter solcher Bullshit.
1:05:22–1:05:26
Ich finde das alleine ja schon, neben allem, was du gesagt hast,
1:05:26–1:05:31
total krass, dass sie halt eben, um ihre Unschuld zu beweisen vor Gericht,
1:05:31–1:05:36
dann ja halt den selbsterlebten Rassismus auch einfach nochmal wieder erneut durchleben musste,
1:05:37–1:05:40
um halt einen Beweis vorzubringen, wie sie halt ihr ganzes Leben lang an verschiedenen
1:05:40–1:05:42
Stellen diskriminiert wurde.
1:05:42–1:05:46
Also halt eben unter anderem in der Schule und da irgendwie lauter Geschichten vorbringen musste.
1:05:46–1:05:50
Das ist einfach eine große, große Ungerechtigkeit.
Mara Pfeiffer
1:05:50–1:05:59
Es gab eine fünfstündige Befragung von ihr, also dieses Cross-Examination-Kreuz-Verhör quasi.
1:05:59–1:06:02
Verhör ist nicht das richtige Wort, aber ihr wisst, was ich meine.
1:06:02–1:06:08
Und das ist halt alleine schon total heftig, also diese ganze Geschichte.
1:06:08–1:06:13
Und klar, also ich meine, wir leben in absurden Zeiten, dass Leute jetzt rumrennen
1:06:13–1:06:18
und sagen, was interessiert mich ein Gerichtsurteil, wir müssen das aber trotzdem
1:06:18–1:06:20
noch irgendwie anders lösen,
1:06:21–1:06:24
ist leider alles andere als erstaunlich.
1:06:24–1:06:29
Ich will jetzt bei der Geschichte eigentlich hier nicht wieder die Überleitungsqueen
1:06:29–1:06:32
geben, aber schon erstaunlich, finde ich, ist,
1:06:33–1:06:39
welche Städte der DFB rausgeschmissen hat in Sachen EM-Bewerberstadien,
1:06:39–1:06:41
oder Annika? Wie ging es dir, als du die Liste gesehen hast?
Annika Becker
1:06:42–1:06:47
Ja, ich habe mich an zwei Stellen schon auch gewundert. Also wir können sie erst mal nennen.
1:06:47–1:06:53
Es wurden für die EM-Bewerbung 2029 vorerst elf Stadien in die Bewerbung mit
1:06:53–1:06:57
aufgenommen, wobei das im Juni noch auf acht ausgedünnt werden muss.
1:06:58–1:07:03
Und die, die jetzt gerade noch mit dabei sind, sind Berlin, Dortmund,
1:07:03–1:07:08
Düsseldorf, Frankfurt, Gelsenkirchen, Hannover, Köln, Leipzig,
1:07:08–1:07:10
München, Rostock und Wolfsburg.
1:07:10–1:07:15
Nicht mehr auf der sogenannten Shortlist sind Bremen, Essen und Hamburg.
1:07:15–1:07:20
Und ja, ich meine, Essen, Bundesliga der Frauen stand dort schön und gut.
1:07:20–1:07:23
Aber was einen halt eher wundert, sind dann natürlich Bremen und Hamburg.
1:07:23–1:07:29
Und da haben wir euch verlinkt auch einen Artikel vom NDR, wo es tatsächlich
1:07:29–1:07:33
auch um das Thema so ein bisschen geht, also dass halt eben die Leute an den
1:07:33–1:07:37
jeweiligen beiden Standorten das auch nicht so richtig nachvollziehen können.
Mara Pfeiffer
1:07:38–1:07:43
Ich finde vor allen Dingen erstaunlich, dass halt Bremen und Hamburg rausgestrichen wurden.
1:07:43–1:07:47
Also wenn man jetzt mal so nach Regionen geht, klar, ich meine,
1:07:47–1:07:52
Rostock und Wolfsburg sind irgendwo auch da oben und Hannover streng genommen auch.
1:07:52–1:07:58
Aber also wenn es jetzt irgendwie so auch um Attraktivität von Stadien und Standorten
1:07:58–1:08:01
geht, finde ich schon strange.
Annika Becker
1:08:01–1:08:07
Und Städten und so. Also Rostock finde ich auch irgendwie tatsächlich so ein
1:08:07–1:08:11
bisschen, naja gut, also andererseits war jetzt die Nationalelf halt auch ein paar Mal da.
1:08:12–1:08:15
Und ja, es ist halt irgendwie sehr viel NRW gerade noch drin,
1:08:15–1:08:19
wo ich davon ausgehe, dass davon auch noch viel weiter aussortiert werden wird wahrscheinlich.
1:08:20–1:08:23
Also weil ich kann mir nicht vorstellen, dass man am Ende Dortmund und Gelsenkirchen
1:08:23–1:08:25
hat und Köln und Düsseldorf.
Mara Pfeiffer
1:08:26–1:08:29
Nee, und weiter südlich ist tatsächlich...
Annika Becker
1:08:30–1:08:34
Nicht so super viel, weil da halt teilweise Städte ja sich auch gar nicht erst
1:08:34–1:08:37
beworben haben oder Bewerbung zurückgezogen.
Mara Pfeiffer
1:08:37–1:08:42
Ja, na gut, sind wir mal gespannt, was da im Juni rauskommt.
1:08:42–1:08:49
Beendet ist unterdessen auch der Prozess gegen Luis Rubiales. Der ist am 14.
1:08:50–1:08:57
Februar zu Ende gegangen. Ein Urteil wird in den kommenden Wochen erwartet und
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man muss sagen, diese Auftritte,
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die Rubiales da noch hingelegt hat vor Gericht, Also die lassen wirklich einfach
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in Sachen Dreistigkeit eigentlich gar nichts vermissen.
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Also nachdem ja anfänglich immer so getan wurde, als sei das so ein Moment gewesen,
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in dem man so total von Gefühlen übermannt gehandelt hat.
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Also Rubiales, gibt es also jetzt tatsächlich von ihm die Aussage,
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es hätte von Jenni Hermoso vor diesem Kuss eine Einverständniserklärung gegeben.
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Also er hätte sie um Erlaubnis gefragt und ich frage mich halt.
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Wo in dieser Sekundenaufnahme, in der er sich da übergriffig verhalten hat,
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das angeblich der Fall gewesen sein soll.
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Aber gut, man muss also selber wissen, wie respektlos man sich verhält,
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weil ich finde, das ist wirklich eine riesen Respektlosigkeit, wenn eine Frau sagt,
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mir wurde dagegen mein Willen irgendwie etwas körperlich aufgezwungen,
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sich dann hinzusetzen, auch noch mit einem Lippenleser und zu sagen,
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ich weiß besser als die Frau, was die Frau wollte.
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Und nochmal, wir leben in wilden Zeiten und diese Themen werden leider Gottes
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ziemlich sicher eher zu als abnehmen.
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Aber es ist wirklich an Absurdität eigentlich kaum noch zu übertreffen.
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Und ich hoffe wirklich, der wird im Fußball nie wieder irgendein Amt ausführen dürfen.
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Die Anwältin von Jenny Hamoso hat außerdem nochmal darauf hingewiesen,
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um was für eine Machtkonzentration es da im Verband gegangen ist und hat das
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unter anderem mit den, ich zitiere das mal auf Englisch aus dem Artikel von
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The Athletic, mit den Worten,
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Also es ging da ganz deutlich auch darum, ihn deswegen zu schützen in dieser
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Angelegenheit, weil man wusste, im Verband, man fällt sonst eben mit ihm.
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Und ja, hoffentlich fallen sie einfach alle.
Annika Becker
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Mhm. Ich mache mal weiter damit, dass der DOSB-Präsident Thomas Weikert dazu
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aufgerufen hat, wählen zu gehen.
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Zitat, gerade angesichts der internationalen politischen Trends ist eine klare
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Stärkung der demokratischen Parteien in Deutschland bei dieser Bundestagswahl
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aus unserer Sicht das Gebot der Stunde.
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Er ist damit auch nicht der Einzige. Ich habe auch schon Wahlaufrufe gesehen,
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heute zum Beispiel von Darmstadt 98.
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Die wollen auch auf ihrem Trikot entsprechend was drauf haben beim nächsten Spiel vorne.
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Das ist, finde ich, eine ziemlich coole Aktion und hatten dazu heute Social-Media-Postings.
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Es gab aber auch andere Vereine, die halt über Social Media auch schon auf die
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Wahl aufmerksam gemacht haben und dass man eben hingehen soll und von seinem
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demokratischen Recht Gebrauch machen.
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Das ist sehr, sehr wichtig und jede einzelne dieser Aktionen ist sehr, sehr viel wert.
Mara Pfeiffer
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Ja, und wir können uns da inhaltlich auch nur anschließen. Das dürfte euch nicht verwundern.
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Geht wählen, wählt logischerweise demokratische Parteien.
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Wir werden da gleich am Ende der Sendung auch nochmal eine inhaltliche Schleife zu fliegen.
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Und was man, glaube ich, auch nicht vergessen darf. Ich habe es heute wieder
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gesehen in einigen sozialen Netzwerken.
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Redet mit den Leuten ab.
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Wenn ihr das für euch vorstellbar findet, auch darüber, wen ihr wählt und warum.
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Es macht einen Unterschied, ob man immer nur sagt,
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ich wähle nicht die AfD oder wählt nicht die AfD,
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also sprich diesen Negativspin hat oder ob man tatsächlich auch so einen lösungsorientierten
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Spin hat und einfach sagen kann,
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das ist das, was ich mache und das sind die Gründe, weil ich soziale Gerechtigkeit
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möchte, weil ich möchte,
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dass es eine gute Klimapolitik gibt und so weiter und so weiter.
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Man muss das, wenn man sich damit nicht wohlfühlt, nicht in so einer totalen
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Öffentlichkeit machen, aber sprecht in dieser Woche noch mit Menschen darüber,
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das und warum und wie ihr wählt und versucht auch Leute, die sich vielleicht
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unsicher sind oder die sagen, ach,
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muss ich mich da jetzt am Sonntag auch noch irgendwie ins Wahllokal schleppen,
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versucht ihnen klarzumachen, wie wichtig diese Wahl für uns alle ist.
Annika Becker
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Ja, und ich kann dazu sagen, weil man ja immer so denkt, ah,
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das bringt nichts und das ist alles nur unangenehm und schwierig.
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Und unangenehm kann das auch tatsächlich sein. Aber ich hatte,
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was das angeht, zuletzt persönlich auch ein Erfolgserlebnis.
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Also wo das dann tatsächlich so ist, dass ich jemanden zu einer demokratischen
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Stimme überzeugen konnte, die sonst, keine Ahnung, wohin gegangen wäre.
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Aber jedenfalls nicht an die Partei, um die es geht. Und ja,
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das ist nicht immer einfach dann, aber das hat mir dann irgendwie auch nochmal
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so ein positives Gefühl gegeben,
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um zu sehen, so naja, diese ganzen Diskussionen, die mich dann manchmal im Nachhinein
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aufregen, bringen dann aber im Endeffekt doch was,
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gerade so im persönlichen Umfeld.
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Und wenn man dann so ein bisschen weiß, auch welche Person vielleicht für welche
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Art von Argument offener ist als für andere.
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Bei manchen ist es dann ja eher was Emotionales. Bei manchen kann man irgendwie
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mit logischen Argumenten kommen und sich vielleicht nochmal was aus dem Programm
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rauspicken oder so, was irgendjemanden besonders stark macht.
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Da gibt es ja ganz verschiedene Möglichkeiten.
Mara Pfeiffer
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Genau. Und zum Abschluss der Blitz-News wollten wir noch darauf hinweisen,
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dass es ein neues DFB-Auswärtstrikot für die Frauen gibt.
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Ich fände es ja mal total spannend, wie es euch gefällt.
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Ich finde es nämlich farblich sehr cool, aber das Muster sieht irgendwie...
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Also das Muster spricht mich nicht an. Ich muss da jetzt gar keine Vergleiche ziehen.
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Es wurde ja auch schon geleakt. Auf der Berlinale sind ja It-Persons schon damit rumspaziert.
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Also von daher gesehen war es jetzt nicht mehr die ganz große Überraschung.
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Ja, du findest es gar nicht so schlecht, Annika, ne?
Annika Becker
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Ja, ich finde es eigentlich sogar sehr, sehr hübsch.
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Also was es für mich dann irgendwie runtergerissen hat, ist,
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als ich dann die Erklärung gelesen habe, was dieses Muster sein soll.
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Das ist nämlich Graffiti-Art sein soll, was dann in meinem Kopf ausgelöst hat.
1:15:35–1:15:37
Welche Art von Graffiti soll das denn eigentlich repräsentieren?
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Also das hat es dann bei mir so ein bisschen runtergerissen.
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Aber so an sich finde ich es eigentlich tatsächlich ansonsten ganz cool.
Mara Pfeiffer
1:15:46–1:15:51
Ich kann dir sagen, apropos Rostock, wo wir ja gerade thematisch noch waren,
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als ich 2023 bei dem Literaturfestival in Rostock im Ostseestadion war,
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war unter anderem die fantastische Josephine Henning da und hat einen Workshop
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gegeben zum Thema hier so Gestaltung von Bannern und so. und da durften wir sprühen mit Dosen.
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Wenn du überhaupt keine Ahnung hast von dem Sprühen und nur so versuchst,
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so irgendwas zu machen, eigentlich willst du zwei Linien machen,
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aber du machst nicht genug Abstand und dann wird da so ein komischer Bubbel draus.
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Dann sieht es so aus wie auf diesem Trikot.
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Also vielleicht ist es ein Trikot, das für Anfänger im Sprayen besonders appealing sein soll.
Annika Becker
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Aber hey, das ist gerade hier voll die coole Marketing-Idee für den DFB.
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Das nächste Jubiläum eines großen Titelgewinns der Frauen, lass doch einfach
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Josi Henning ein schönes Jubiläumstrikot dafür designen.
Mara Pfeiffer
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Ja, das wäre auf jeden Fall, da wäre ich auch dabei.
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Ja, genau, also das ist unser Hot Take von dieser Geschichte.
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Josi Henning vor Trikotgestaltung.
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Und dann haben wir noch eine Leseempfehlung, die du mitgebracht hast zu einem
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sehr wichtigen Thema, liebe Annika.
Annika Becker
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Beim FC St. Pauli, das haben sicherlich sehr viele von euch mitbekommen,
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wird nämlich ja die ganze Zeit diskutiert, weil das FC St.
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Pauli Museum den Ursprüngen des Liedes, das Herz von St.
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Pauli nachgegangen ist und ja, dabei eben festgestellt, dass es einen NS-Bezug
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gibt in Form des Textes des Liedes, Josef Ohlig, der kritisch zu betrachten ist.
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Also das Lied wird seit rund 20 Jahren bis vor kurzem, vor fast jedem Heimspiel im Stadion gesungen.
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Und das ist so eine Art Ritual, dass es dann eben alle laut miteinander gesungen haben.
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Und jetzt gab es eben durch diese Recherche des St.
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Pauli-Museums eine Debatte darüber, wie damit umzugehen sei.
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Und der Verein hat dann gesagt, dass man das vorerst eben nicht mehr vor Anpfiff spielen werde.
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Und dass man sich eben weiter damit auseinandersetzen muss, wie man jetzt damit umzugehen hat.
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Und das hat innerhalb der Fanszenen von St.
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Pauli eine riesige Diskussion ausgelöst.
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Also es gab irgendwie Leute, die das natürlich erstmal gut und begrüßenswert
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finden und halt eben auch wirklich in so einen Austausch gehen wollen.
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Aber es gab jetzt eben ja auch sehr negative Reaktionen schon darauf.
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Also ich habe jetzt heute auch
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gelesen, dass die Leute, die halt eben in diesem Museum engagiert sind,
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teilweise auch einfach richtig krasse Hassnachrichten geschickt bekommen und
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ja, dass irgendwie Leute auch so komplett überreagieren und sagen,
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sie treten jetzt aus dem Verein aus.
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Und reagiert auf sowas, was einem vermeintlich weggenommen wird,
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weil sich was verändert.
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Und da hat der Miller einen Ton, da gibt es ganz viel zu lesen.
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Wir haben jetzt mal einen Artikel rausgegriffen vom 14., der das Ganze auch
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nochmal so ein bisschen mehr zusammenfasst, als ich das jetzt getan habe.
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Aber da könnt ihr auch darüber hinaus noch ganz viel euch angucken zu dem Thema.
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Ich finde das sehr wichtig, weil
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das ist ja jetzt, also das ist jetzt eine Diskussion, die jetzt an St.
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Pauli gerade aufploppt, aber so problematisches Liedgut,
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egal ob es jetzt NS-Bezug hat oder aus einem anderen Grund problematisch ist,
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das gibt es ja bei fast allen Fußballvereinen und das ist halt irgendwie so
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eine Diskussion, die halt immer so weggedrückt wird, dass halt Leute sagen, ach naja, komm,
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so schlimm ist es aber doch eigentlich nicht und wir machen das schon immer
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so und wir haben uns irgendwie was zurückerobert und so weiter.
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Und deswegen finde ich es halt einfach sehr wichtig, diese Diskussion zu führen
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und sich das auch anzugucken, wie das woanders läuft.
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Also wenn ich jetzt mal nur von Schalke spreche, immer dieses hier "asoziale Schalker".
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"Asozial" ist halt auch ein Begriff aus dem Nationalsozialismus,
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wo ich mir dann halt, wenn man das so problematisiert, dann auch immer anhören
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muss, ja, aber wir rückerobern das doch und besetzen das positiv und so.
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Es gibt aber halt einfach Überlebende [Anm.: oder deren Nachkommen], die sagen, nein, das ist halt auf gar
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keinen Fall so und das kann man halt so nicht benutzen.
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Aber es gibt halt einfach keine konstruktive Debatte darüber,
1:20:29–1:20:30
sondern immer nur diese Abwehrhaltung.
Mara Pfeiffer
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Und um den Kontext vielleicht einmal ganz kurz klar zu machen,
1:20:35–1:20:39
also Josef Ollig, der das Lied getextet hat,
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war Kriegsberichterstatter und hat während der NS-Zeit Menschenverachtetexte
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verfasst und war auch bereits vor der Machtübernahme der Nazis für ein kritisch
1:20:48–1:20:51
zu betrachtendes Medium aktiv, schreibt der Melanchthon.
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Und auch Hans Albers, der als Sänger in den 50er Jahren das Lied populär gemacht
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hat und der Komponist Michael Jari haben während der NS-Zeit Karriere machen können,
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weil sie auf der in Anführungszeichen gottbegnadeten Liste von Goebbels standen.
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Also da kommt schon ein bisschen was zusammen. Da kann man dann halt nicht einfach
1:21:11–1:21:18
sagen, wir machen so weiter, sondern wie der Millerton das auch so schön hervorhebt,
1:21:18–1:21:20
da muss man eben zumindest mal eine Diskussion führen.
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Gibt es eine Möglichkeit, wie wir weitermachen können? Und wenn ja, wie kann die aussehen?
1:21:25–1:21:29
Oder müssen wir sagen, nee, wir müssen uns halt einfach davon verabschieden?
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Damit kommen wir endlich wieder nach langer Zeit zu unserer Lieblingskategorie.
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Und hier für euch der Kackspecht der Woche.
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Der Kackspecht der Woche geht an den FSV Frankfurt.
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Herzlichen Glückwunsch. Und zwar habt ihr es vielleicht in den sozialen Medien
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heute schon mitbekommen, unter anderem bei Felix Tamsud.
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Es gab mittlerweile von der Fangruppierung beim FSV auch eine Pressemitteilung.
1:22:03–1:22:07
Am Wochenende wollten Fans einen Banner mit ins Stadion nehmen,
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auf dem zu lesen stand Schwarz und Blau.
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Nur beim FSV eine gute Wahl, was natürlich den Hintergrund hat,
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dass Schwarz und Blau die Vereinsfarben des FSV sind und im politischen Spektrum
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aber leider für Parteien stehen,
1:22:22–1:22:28
die eben am Sonntag nicht gewählt werden sollten, aus offensichtlichen Gründen.
1:22:28–1:22:31
Weil man weder Faschisten noch Paktierende wählen sollte.
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Und die Fans des FSV schreiben, ich zitiere mal aus der Pressemeldung,
1:22:37–1:22:40
das ist ein einzigartiger Vorgang in der Geschichte des FSV Frankfurt.
1:22:41–1:22:44
Letztes Jahr hatten wir noch Statements gegen Rassismus auf unseren Werbebanden
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und man rief zu Demonstrationen gegen rechts auf und heute verbietet man einen Banner gegen rechts.
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Wenn es die Vereins- und Geschäftsführung im Gegensatz zum Beispiel zu Mainz
1:22:52–1:22:56
05, der Eintracht oder Darmstadt 98 nicht fertig bringt, dann ist es ein fatales
1:22:56–1:23:00
Signal, nicht wenigstens den Fans einzuräumen, sich klar zu positionieren.
1:23:00–1:23:04
So Jürgen Eimer, ehemaliger Fanbeauftragter und Stadionsprecher,
1:23:04–1:23:10
Teil des O-Blogs und die euch und uns ja auch bekannte Franziska Blendin,
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Vorsitzende der Fan- und Förderabteilung des FSV Frankfurt und ebenfalls aus
1:23:13–1:23:15
dem O-Blog, wird zitiert mit den Worten.
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Das Banner verstößt nicht gegen die Stadionordnung und lässt durchaus Interpretationsspielraum.
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Wir fragen uns, warum möchte der Verein die Courage und das Engagement der eigenen Fans so torpedieren?
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Wenn der FSV Frankfurt jetzt inoffiziell politische Neutralität da als Argument
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gegen das Aufhängen des Banners im Stadion gelten machen lassen möchte,
1:23:36–1:23:40
dann darf man durchaus auch mal an die Vergangenheit des Vereins erinnern.
1:23:40–1:23:42
Und unter anderem an Alfred J.
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Meyers, den ehemaligen jüdischen Präsidenten, der erst im letzten Jahr anlässlich des 125.
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Vereinsjubiläums zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde. Wichtigerweise,
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also politische Neutralität wisst ihr, sehen wir hier sowieso als etwas,
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was nicht existiert. Jede Handlung ist politisch, entweder eben in die eine
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oder in die andere Richtung.
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Und das ist schon eine ziemlich große Peinlichkeit, die sich der Verein da leistet.
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Und gerade in dieser nochmal wichtigeren Woche von all den wichtigen Wochen,
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die wir zuletzt in dieser Thematik erleben,
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wirklich ein absolutes Trauerspiel und Respekt und Dankeschön an die Fans,
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dass sie das also nicht unter den Tisch fallen lassen,
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sondern öffentlich machen.
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Ihr könnt euch das quasi also so vorstellen, dass unsere Vögel beide gleichzeitig
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nach Frankfurt fliegen.
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Der Kronenkranich fliegt zu den Fans als Positivauszeichnung und der Kackspecht
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fliegt zum Verein als absolute Negativauszeichnung.
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Absolute Negativauszeichnung.
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Peinlicher Scheißdreck, den ihr da abliefert.
Annika Becker
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So ist es. So sieht es nämlich aus. Da kackt der Specht hin.
Mara Pfeiffer
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Ja, genau. Also zum Ende dann noch mal,
1:25:01–1:25:08
Der Hinweis wählt am Sonntag und animiert Menschen dazu, zu wählen.
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Ich bin schon sehr gespannt und angespannt. Ich bin nämlich Wahlhelferin und
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darf da Stimmen auszählen.
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Man wird sich, wenn man in diesen Schulungen drin ist, auch mal dessen nochmal
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gewahr, was das eigentlich für eine krasse, den ehrenamtlichen Personen übertragene
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Aufgabe ist, diese Wahlhilfe.
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Das ist also Demokratie ist schon eine beeindruckende Nummer und sie funktioniert
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halt nur, wenn wir uns alle daran beteiligen.
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Ja, und wir hören uns nicht wie sonst in zwei Wochen wieder.
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Das müssen wir euch an der Stelle auch direkt ankündigen, sondern in drei Wochen,
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was terminliche Gründe hat verschiedenster Natur.
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Aber vor allen Dingen, dass in zwei Wochen Rosenmontag ist und wir kennen euch
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Feierbiester und Biesterinnen doch.
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Nein, also wir haben uns gedacht, an Fasnacht bringt es wahrscheinlich nur so
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mittelfiel, eine Sendung zu machen.
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Deswegen schieben wir direkt eine Woche noch mit rein und hören uns an dieser
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Stelle in drei Wochen wieder. Habt's gut, bis dahin.

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