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Nein, wir verpassen jetzt nicht jedem Episodentitel ein Ausrufezeichen, aber wer uns schon länger zuhört, rechnet sicher damit, dass diese Folge sich nicht nur mit Fußball befasst. Die Zeiten sind turbulent, und wenn ihr könnt: Geht auf die Straße und leistet Widerstand. Redet darüber, dass ihr wählt, vielleicht auch darüber, wen, teilt politische Inhalte in den sozialen Netzwerken. Schweigt nicht und seid nicht mutlos. Gemeinsam können wir handeln.

Wir sprechen heute intensiv über Veranstaltungen zu Fußball und Politik, die wir zuletzt besucht haben und in die wir involviert waren. Im Thema der Woche reden wir über den DFB-Saisonreport und was sich eigentlich so tut in der Bundesliga der Frauen. Außerdem ist Petra mit gleich zwei Beiträgen für euch zurück: Welcome back!

Statt Lese- und Hörempfehlungen haben wir diesmal eine Elf der Woche aufgestellt. Lauter tolle Menschen, denen ihr unbedingt folgen solltet, falls ihr sie noch nicht kennt.

Wenn es euch möglich ist, freuen wir uns, wenn ihr den Podcast und die Bolztribüne einmalig oder regelmäßig unterstützt. So können wir hoffentlich immer mehr Zeit in unsere Herzensprojekte stecken. Die Unterstützung ist jetzt einfacher als bisher, denn wir sind nun eine Marke und eine GbR und haben ein Geschäftskonto:
Kontodaten
Bolztribüne: Annika Becker und Mara Pfeiffer GbR
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Außerdem macht ihr uns immer eine Freude mit eurem Feedback. Und wenn euch die Sendung gefällt, hinterlasst uns doch eine Rezension und Sterne auf der Plattform eures Vertrauens. Wir hören uns.

Becker & Pfeiffer

Bluesky

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Shownotes/Links/Quellen

Transkription der Episode anzeigen

Annika Becker
0:00:21–0:00:26
Hallo und herzlich willkommen zu Becker und Pfeiffer, der Fußball-Podcast.
0:00:26–0:00:32
Wir sind bei Folge Nummer 74 angekommen und wir, das sind die liebe Mara. Hallo.
Mara Pfeiffer
0:00:32–0:00:37
Hallo, liebe Annika und hallo, liebe Zuhörer*innen. Da sind wir wieder.
Annika Becker
0:00:38–0:00:44
Genau, genau. Und wir haben heute einiges vor und es ist ja gerade auch,
0:00:44–0:00:48
ich sag mal, allgemein sehr viel Aufwühlendes los.
0:00:48–0:00:53
Und wir werden auch später noch auf einige ernstere Themen zu sprechen kommen.
0:00:53–0:00:59
Aber wir haben uns gedacht, dass wir vielleicht mal einsteigen mit zwei Sachen,
0:00:59–0:01:02
die ein bisschen heiterer und lockerer sind.
0:01:02–0:01:08
Zum einen haben sich mehrere Leute bei uns gemeldet zu der Folge von vor zwei
0:01:08–0:01:11
Wochen unserer Comeback-Folge,
0:01:11–0:01:16
weil das Katzenschnurren so laut war und ich habe dann im Laufe der Woche eher
0:01:16–0:01:21
durch Zufall einen Artikel gefunden, der schon etwas älter ist.
0:01:21–0:01:25
Der wurde mir in meine BlueSky-Timeline gespült und ich fand das aber ganz schön,
0:01:25–0:01:29
weil da geht es nämlich um Katzenschnurren aus wissenschaftlicher Sicht und
0:01:29–0:01:36
dass die in einer Tonfrequenz irgendwo zwischen 25 und 150 Hertz schnurren und
0:01:36–0:01:41
dass das die Heilungen fördern soll und irgendwie gut für die Knochendichte
0:01:41–0:01:43
ist und lauter solche Sachen,
0:01:43–0:01:46
das fand ich sehr, sehr großartig.
0:01:46–0:01:49
Und deswegen habe ich den Artikel Mara dann auch direkt geschickt,
0:01:49–0:01:50
als ich den gesehen habe.
Mara Pfeiffer
0:01:51–0:01:57
Ja, das spricht eigentlich dafür, dass man in Zukunft Katzen mitnehmen darf ins Krankenhaus.
Annika Becker
0:01:58–0:02:03
Ja, ich finde, es ist auch ein sehr guter Service, den wir euch da mit unserer
0:02:03–0:02:06
Podcast-Folge geliefert haben, mit so viel Katzenschnurren da drin.
0:02:06–0:02:11
Und ja, dann das Zweite, was wir hatten, war, dass wir über verschiedene Kanäle
0:02:11–0:02:16
auf sehr unwissenschaftliche Art und Weise, nämlich auf sehr unterschiedliche
0:02:16–0:02:20
Arten und Weisen, Umfragen gestartet haben mit der Frage,
0:02:20–0:02:23
welche ist für dich die beste Rückennummer im Fußball?
0:02:23–0:02:29
Weil wir da ja letztes Mal auf einem kleinen Abschwenker auch drüber gesprochen hatten.
0:02:30–0:02:35
Und wenn man das Ganze auswertet, dann ist die Wahlbeteiligung noch ein bisschen
0:02:35–0:02:36
ausbaufähig, würde ich sagen.
0:02:36–0:02:42
43 Leute haben mitgemacht und gewonnen hat ganz knapp die Rückennummer 6.
0:02:43–0:02:47
Also was sind deine Gefühle dazu? Erstmal so, ich würde sagen,
0:02:47–0:02:50
eine 6 ist irgendwie auch ein bisschen wie eine umgedrehte 9.
Mara Pfeiffer
0:02:53–0:02:59
Also ich hätte tatsächlich im Leben niemals gedacht, dass die 6 irgendwo landen würde.
0:02:59–0:03:03
Ich weiß auch überhaupt nicht, Rücken Nummer 6 würde mir einfallen,
0:03:04–0:03:09
ehemals ein Spieler, der tatsächlich unsere Männervereine verbindet, nämlich Danny Latzer.
0:03:10–0:03:14
Der hatte in Mainz auf jeden Fall immer die 6, ich glaube bei euch auch, oder?
Annika Becker
0:03:16–0:03:19
Könnte allerdings auch die 8 gewesen sein.
Mara Pfeiffer
0:03:19–0:03:23
Genau, das habe ich tatsächlich auch gerade überlegt. Genau,
0:03:23–0:03:31
aber ansonsten assoziiere ich mit der Rücknummer 6 tatsächlich eher wenig und
0:03:31–0:03:33
sie hat mich auch etwas überrascht.
Annika Becker
0:03:33–0:03:37
Ich weiß nicht, ich meine, ich habe ja so ein Faible für defensive MittelfeldspielerInnen,
0:03:37–0:03:40
ich konnte das irgendwie schon ganz gut nachempfinden.
0:03:40–0:03:45
Kurz dahinter auf dem zweiten Platz ist die Nummer sieben gelandet und die 10,
0:03:45–0:03:49
um die es ja bei uns in der Folge ging, hatten nur vier Stimmen bekommen und
0:03:49–0:03:52
deine 9, liebe Mara, sogar nur drei.
Mara Pfeiffer
0:03:53–0:03:58
Das macht aber nichts, weil drei zum Quadrat ist ja wieder neun und deswegen
0:03:58–0:04:02
macht mich das auf jeden Fall trotzdem glücklicher auf jeden Fall als die sechs
0:04:02–0:04:06
auf der eins und das mit der umgedrehten neun, das funktioniert auch tatsächlich nicht.
0:04:06–0:04:09
Ich finde die sechs immer ziemlich nervig, auch im Adventskalender Da mache
0:04:09–0:04:13
ich nämlich regelmäßig versehentlich die Neun bei der Sechs auf.
0:04:14–0:04:17
Und das spricht aber dafür, also die Neun kann da natürlich nichts für,
0:04:17–0:04:21
sondern spricht dafür, dass die Sechs einfach eine komische Zahl ist.
Annika Becker
0:04:22–0:04:28
Wir haben auf manchen Seiten zum Beispiel bei Instagram oder auch bei Blue Sky
0:04:28–0:04:31
auch ein paar nette Zuschriften von euch bekommen.
0:04:31–0:04:35
Ich habe ein paar davon rausgesucht, die mich angesprochen haben.
0:04:35–0:04:38
Zum Beispiel hat uns Alexander Salzweger einfach geschrieben,
0:04:38–0:04:43
die 15, weil ich mit der am liebsten gespielt habe, was ja eine sehr schöne
0:04:43–0:04:45
persönliche Assoziation ist.
0:04:45–0:04:50
Die liebe Nina konnte, war sich erst nicht so sicher, 6 oder 9 und natürlich
0:04:50–0:04:54
auch die 10, aber irgendwie ist die so überladen und dann war es doch die
0:04:54–0:04:58
6, weil die irgendwie eine tieferliegende Kraft hat. Interessant.
0:04:59–0:05:04
Mira hat uns geschrieben, 11, weil Miro Klose finde ich auch sehr, sehr nachvollziehbar.
0:05:05–0:05:10
Und dann habe ich mich mit Theda in den Chat-Nachrichten unterhalten,
0:05:10–0:05:12
weil wir uns gefragt haben, was du dazu denkst.
0:05:12–0:05:18
Theda hat geschrieben, Foudy hatte ja immer die 11 wegen Double Number One.
0:05:19–0:05:22
Was sagt deine Zahlenlogik dazu?
Mara Pfeiffer
0:05:23–0:05:28
Das kann ich schon nachvollziehen. Außerdem ist die Elf eine Primzahl.
0:05:31–0:05:37
Soll ich tatsächlich eine lustige, komplett fußballferne Geschichte zur Elf erzählen?
Annika Becker
0:05:38–0:05:38
Gerne.
Mara Pfeiffer
0:05:39–0:05:46
Meine Eltern haben sich mal an einem Elften kennengelernt, haben das dann durchgezogen
0:05:46–0:05:51
und auch an einem Elften sich verlobt und an einem Elften geheiratet und haben
0:05:51–0:05:53
dann festgelegt, was sehr cheesy ist.
0:05:53–0:05:59
Und ich habe mich natürlich, wie ich schon von Kindesbeinen an war,
0:05:59–0:06:01
auch strikt daran gehalten.
0:06:01–0:06:05
Dann haben sie beschlossen, dass sie ein Kind bekommen wollen,
0:06:05–0:06:10
das ihr Glück verdoppelt und haben das Kind so angesetzt, dass sie darauf gegangen
0:06:10–0:06:12
sind, dass es an einem 22.
0:06:12–0:06:18
Geboren wird. Und krass, ich habe es tatsächlich durchgezogen.
0:06:18–0:06:21
Und meine kleine Schwester sollte dann, ich weiß allerdings nicht,
0:06:21–0:06:23
also ich meine, man konnte dann halt schlecht eine 33 machen.
0:06:23–0:06:26
Also haben sie dann beschlossen, dass meine Schwester wiederum am 11.
0:06:26–0:06:27
Geboren werden sollte. Und meine
0:06:27–0:06:31
Schwester kam so mit ausgestrecktem Mittelfinger am 8. rausgeschossen.
Annika Becker
0:06:32–0:06:36
Das finde ich aber ehrlich gesagt gut. Also das wäre so auch meine Haltung dazu
0:06:36–0:06:38
gewesen als Embryo und Baby, glaube ich.
Mara Pfeiffer
0:06:38–0:06:41
Ich finde das auch gut. Ich habe auch mich dann immer versucht,
0:06:42–0:06:45
quasi da rauszudingseln, dass ich das ja nicht wissen konnte.
0:06:45–0:06:50
Und ich mag die 22 tatsächlich auch, was überhaupt keinen Sinn ergibt,
0:06:50–0:06:55
weil sie gerade ist und durch alles Mögliche teilbar und ihre Quersumme auch gerade ist.
0:06:56–0:07:02
Aber ja, doch, 22 ist irgendwie okay. Vielleicht, weil tatsächlich die 2 halt
0:07:02–0:07:06
einfach eine schöne Zahl und auch eine Primzahl ist. Und dann wäre ja in der
0:07:06–0:07:09
Logik von Theda die 22 quasi Double Two.
Annika Becker
0:07:11–0:07:14
Wobei Theda sich für die 4 entschieden hat.
0:07:15–0:07:20
Klassiker. Ja, aber also mein Lieblingskommentar, muss ich sagen,
0:07:20–0:07:25
ich finde der toppt alles, der ist ganz fantastisch, weil das ist so typische
0:07:25–0:07:28
Kreisliga-Bolzplatz-Logik.
0:07:28–0:07:33
Mein Lieblingskommentar war bei Blue Sky von Gelix und lautet die 12,
0:07:33–0:07:37
weil dann kann man sagen, man ist Ersatz-Torhüter, wenn der Trainer einen nicht
0:07:37–0:07:39
einwechselt. Das ist doch fantastisch, oder?
Mara Pfeiffer
0:07:40–0:07:42
Ja, das ist auf jeden Fall fantastisch.
0:07:44–0:07:48
Übrigens, Annika, muss ich hier mal leise Kritik äußern, weil du bist nämlich
0:07:48–0:07:51
aus dem Katzenthema so schnell wieder rausgeslidet, dass ich überhaupt nicht
0:07:51–0:07:55
meine fantastische Alien-Bemerkung machen konnte, die ich unbedingt noch anbringen
0:07:55–0:07:59
wollte, nachdem du das schon in die Sendung gehoben hast.
0:07:59–0:08:01
Ich möchte das an dieser Stelle gerne nachholen.
0:08:01–0:08:06
Ich finde nämlich, dass diese ganze Geschichte mit dem Knurren,
0:08:06–0:08:08
wollte ich schon sagen, mit dem Schnurren und vor allen Dingen,
0:08:08–0:08:15
was du erzählt hast oder aufgeschrieben hast zumindest über den Muskelschwund bei Astronauten,
0:08:15–0:08:22
dass das tatsächlich erklärt, warum damals Officer Alan Ripley und die Katze,
0:08:22–0:08:25
die beiden einzigen waren, die überlegt haben, die haben das einfach gut miteinander hinbekommen.
0:08:25–0:08:30
Und außerdem gibt es da eines der schönsten Memes überhaupt, so sinngemäß.
0:08:30–0:08:33
Die Frau wird irgendwie den kompletten Film lang ignoriert von den Männern,
0:08:33–0:08:35
die immer glauben, alles besser zu wissen.
0:08:35–0:08:38
Und am Ende sind sie und die Katze die beiden einzigen, die überleben.
0:08:39–0:08:43
Und ich konnte diesen Film nie komplett gucken. Das ist überhaupt nicht mein Ding.
0:08:44–0:08:51
Aber so szenenweise und die Szenen mit der Katze habe ich mir alle angeguckt.
0:08:51–0:08:55
Und dann zwischendurch sehr viel gespult. Was auch ungefähr Auskunft darüber
0:08:55–0:08:58
gibt, wie lange das her ist, dass ich den Film geguckt habe.
0:08:58–0:09:00
Ich habe den noch auf einer VHS gespult.
Annika Becker
0:09:02–0:09:06
Der Film war dann aber bestimmt auch nicht besonders lang so insgesamt.
Mara Pfeiffer
0:09:06–0:09:08
Nö, das ging gar nicht.
0:09:10–0:09:15
Also bitte, so ein widerlicher Film. Kann ich gar nicht gucken.
Annika Becker
0:09:15–0:09:19
Sowas. Ich würde sagen, wir machen mal weiter.
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Wir haben nämlich noch eine ganze Reihe von Danksagungen für,
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oder besser gesagt an Menschen, die uns gespendet haben.
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Entweder direkt auf unser wunderschönes Bankkonto oder aber via Paypal und ich
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nenne einfach mal der Reihe nach alle Namen.
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Da wären Nils, Stefanie, der Eppinghofener Max, Susanne, Sascha,
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Eike, Annika, Deepak, Theida, Lena, Andreas, Rainer, Lars, Roshan, Ruth,
0:09:50–0:09:56
Uwe, Wolfgang, Joachim, Celia, Luise, Pina, Jan, Angela,
0:09:56–0:10:01
Jolle, Lars, Lukas, Mareike und Oskar. eine ganze Menge.
0:10:01–0:10:04
Also vielen herzlichen Dank. Ihr seid großartig.
Mara Pfeiffer
0:10:04–0:10:08
Ja, vielen, vielen, vielen, vielen Dank. Das ist mega toll.
0:10:08–0:10:14
Und wenn alles gut geht, kriegen wir auch die Reparaturen am Paypal-Konto vielleicht
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doch noch hin und können das dann auch wieder öffnen quasi.
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Wir haben ja aktuell die Infos dazu bei uns überall rausgenommen,
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weil das da etwas hakelt zurzeit.
0:10:26–0:10:29
Aber nachdem wir es schon fast aufgegeben hatten, hat die Annika jetzt unter
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Einsatz aller geistigen und körperlichen und sonstigen Kräfte.
Annika Becker
0:10:36–0:10:38
Emotional vor allem.
Mara Pfeiffer
0:10:38–0:10:43
Genau. Diese App doch noch irgendwie in den Griff zu bekommen. Mal gucken.
0:10:43–0:10:47
Wir halten euch auf dem Laufenden. Aber es ist jedenfalls sehr, sehr, sehr, sehr cool.
0:10:48–0:10:51
Dass ihr da mit uns quasi in das GbR-Thema einsteigt.
0:10:52–0:10:56
Und da müssen wir auch noch einen sehr, sehr, sehr, sehr, sehr,
0:10:56–0:10:58
sehr großen Dank aussprechen,
0:10:59–0:11:07
nämlich an den Stefan Schmidt, der uns die Eintragung der Marke gemacht hat.
0:11:07–0:11:11
Und das, wir wollen jetzt nicht alle Details verraten, noch mit einer unfassbaren
0:11:11–0:11:13
Großzügigkeit verbunden.
0:11:14–0:11:18
Und auch dir, lieber Stefan, ein großes, großes Dankeschön von uns.
0:11:18–0:11:19
Wir wissen das sehr zu schätzen.
Annika Becker
0:11:19–0:11:24
Yes, auf jeden Fall. Dann würde ich sagen, kommen wir damit mal zu unserer,
0:11:24–0:11:27
ja es heißt immer noch unsere Fußballwoche, aber es sind jetzt ja eher dann
0:11:27–0:11:29
immer zwei Wochen im Moment.
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Aber was magst du denn vielleicht über so die letzten Tage erzählen,
0:11:36–0:11:39
was dich beschäftigt hat?
Mara Pfeiffer
0:11:39–0:11:43
Also um der Wahrheit Genüge zu tun, bin ich, obwohl es ja sehr gut läuft bei
0:11:43–0:11:47
Mainz 05, Also abgesehen davon, dass sie jetzt am Freitag verloren haben in
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Bremen, was den Fußball auf dem Platz angeht, momentan nicht so richtig anzuzünden.
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Wir haben es ja auch schon so ein bisschen davon gehabt, ich kann es mir nicht
0:11:57–0:12:02
so hundertprozentig erklären, weil eigentlich ist Fußball ja auch eine schöne Abwechslung.
0:12:02–0:12:05
Vielleicht funktioniert das aber nicht so gut, weil es halt ja dann doch irgendwie
0:12:05–0:12:10
Job ist und mit allem, was gerade so passiert in der Welt, tue ich mich so mit
0:12:10–0:12:15
den reinen Ergebnisthemen aktuell irgendwie schwer.
0:12:15–0:12:19
Ich finde es schön, wenn Leute das für sich irgendwie nutzen können,
0:12:20–0:12:22
um so ein bisschen dem Alltag zu entfliehen.
0:12:22–0:12:24
Ich glaube, dass wir diese Fluchten gerade auch alle brauchen,
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neben dem uns stellen und aktiv werden.
0:12:27–0:12:30
Aber bei mir funktioniert das gerade nicht so wirklich mit Fußball.
0:12:30–0:12:32
Ich empfehle Schitt's Creek.
0:12:33–0:12:37
Und was aber umgekehrt dann sehr, sehr gut funktioniert,
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Das ist alles, was gerade passiert rund um den Erinnerungstag im deutschen Fußball,
0:12:43–0:12:48
den ich sowieso immer sehr intensiv begleite und wahnsinnig wichtig finde und
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sehr wichtig finde und aktuell noch mehr als in den vergangenen Jahren aus offensichtlichen Gründen.
0:12:55–0:12:58
Wir haben ja in der letzten Sendung schon ein bisschen über die Eröffnung in
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Mainz gesprochen und ich hatte jetzt tatsächlich die sehr, sehr große Freude,
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am vergangenen Freitag eine Veranstaltung zu moderieren in der Versöhnungskirche
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der KZ-Gedenkstätte Dachau.
0:13:11–0:13:18
Ich war noch nie in Dachau. Wir haben da eine kleine Führung vorher auch bekommen,
0:13:18–0:13:20
wir Podiumsteilnehmende.
0:13:22–0:13:28
Und das war schon so gegen Ende der Öffnungszeiten, also die haben immer bis
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17 Uhr geschlossen und wir haben die Führung angefangen, so um 20 vor 5 und durften das dann,
0:13:34–0:13:36
weil ja die Versöhnungskirche auf dem Gelände ist, mussten wir dann eben auch
0:13:36–0:13:39
nicht runter, sondern waren da noch so bis halb 6 unterwegs.
0:13:39–0:13:46
Und dass das so sehr leer war und eben da nicht so viele Leute rumgesprungen
0:13:46–0:13:50
sind, hat, glaube ich, noch so ein bisschen mitgewirkt.
0:13:50–0:13:54
Da sind ja tatsächlich die Baracken nicht mehr da.
0:13:54–0:13:58
Es gibt zwei, drei, die sind aber nicht mehr original, die sind nachträglich
0:13:58–0:13:59
wieder aufgebaut worden.
0:14:02–0:14:06
Ja und diese, also das war es total krass,
0:14:06–0:14:11
ich finde wenn man erstmal da so drauf schaut und man wüsste irgendwie nicht
0:14:11–0:14:16
wo man ist, dann würde man fast vermuten, da wird irgendwie was angebaut oder so,
0:14:16–0:14:22
weil man halt immer nur so diese Umrandung sieht von dem, wo die Baracken mal waren und.
0:14:23–0:14:29
Dann haben die ja da diese Alleen mit den Pappeln, also das war tatsächlich auch ein KZ,
0:14:29–0:14:33
was offen war für natürlich angemeldete Besuchsgruppen,
0:14:33–0:14:40
wo man dann die Häftlinge, die nicht ganz so übel behandelt wurden,
0:14:40–0:14:44
auch so ein bisschen vorgeführt hat und so gezeigt hat, Hier,
0:14:44–0:14:47
guck mal, wie cool wir hier irgendwie die Leute zum Arbeiten bringen und so.
0:14:48–0:14:54
Und viel von dem, was dann später in den anderen KZs gemacht wurde,
0:14:54–0:14:56
wurde dort wie so vorbereitet oder erdacht.
0:14:56–0:15:01
Und es gab auch wie so eine Wegbelobigung von Leuten, die da gearbeitet haben,
0:15:01–0:15:05
die dann quasi wie so in Anführungszeichen befördert wurden in andere KZs.
0:15:05–0:15:14
Und diese ganze Geschichte, ich finde es halt so krass, dass viel von dem,
0:15:14–0:15:16
was damals passiert ist,
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kann ich für mich nur sagen, im Heranwachsen und in dem, wie man das in der
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Schule gelernt hat, halt wirkte wie eine wahnsinnig weit entfernte Vergangenheit,
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die zwar wichtig ist zu bewahren und sich ihrer bewusst zu werden,
0:15:32–0:15:38
aber die halt so total abgekoppelt ist von der eigenen Realität und dieses Gefühl
0:15:38–0:15:42
ist halt einfach nicht mehr da mit den Entwicklungen zur Zeit.
0:15:44–0:15:53
Und diese Nähe auch von dem KZ zu der Stadt und bei der Führung wurde dann auch so erzählt,
0:15:54–0:16:00
dass diese Schornsteine von dem Krematorium, dass das natürlich zu sehen war
0:16:00–0:16:04
und dass die Leute natürlich auch wussten, was da passiert ist und auch versucht haben,
0:16:04–0:16:12
das alles abzureißen, dann als es vorbei war, Also damit, um halt quasi Spuren zu verwischen und so.
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Ja, also eigentlich hätte das schon immer und würde das auch jetzt,
0:16:19–0:16:25
finde ich, auf jeden Lehrplan gehören, dass SchülerInnen mal so eine Gedenkstätte besichtigen.
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Ich weiß nicht, wie das bei dir war, wir haben das nicht gemacht als Jugendliche.
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Seid ihr mit der Schule mal irgendwo hingefahren?
Annika Becker
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Nicht im, ich sag mal, nicht im Standardunterricht, also nicht im normalen Lehrplan, sag ich mal.
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Aber ich hatte im Abitur einen Geschichteleistungskurs und es gab dann nachher
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die Überlegung, was macht man zur Abifahrt.
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Und dass halt die verschiedenen Bereiche, also weil wir waren so eine große
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Stufe, wir konnten gar nicht mit allen zusammen dasselbe machen,
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sondern wir waren dann so aufgeteilt nach Fächern, also nach dem,
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was die Leute auch interessiert tatsächlich.
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Und wir sind dann mit den Geschichts- und Deutschleistungskursen nach Krakau
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gereist und waren unter anderem eben in Auschwitz und haben dann da,
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also von Krakau aus so die Fahrt rüber gemacht nach Auschwitz,
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haben uns das auch wirklich den ganzen Tag über überlegt.
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Wir haben angeguckt, das Museum, haben da auch so eine Führung bekommen und
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das war auf jeden Fall eines der,
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das klingt immer so seltsam, wenn man das so ausdrückt, aber es ist tatsächlich
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so, dass es halt eine der eindrücklichsten Sachen ist, die ich in meinem Leben
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so gesehen und gemacht habe.
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Und ich würde dich da auf jeden Fall sehr bestätigen, dass ich auch denke,
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dass das einfach was sein sollte, dass tatsächlich alle,
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die in Deutschland leben, mal machen sollten, sich das anzuschauen und eine Führung mitzumachen.
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Und natürlich ist es besonders gut oder wertvoll, wenn man das schon in jungem
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Alter in der Schule macht.
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Aber ich denke, dass es auch viele, die jetzt vielleicht erwachsen sind und
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die vielleicht das irgendwie über den Weg zum Beispiel nicht mitbekommen haben,
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dass es halt gut ist, sowas nachträglich jetzt vielleicht noch nachzuholen, das zu tun.
Mara Pfeiffer
0:18:23–0:18:31
Ja, auf jeden Fall. Ja und also vielleicht noch ganz kurz zu der Veranstaltung.
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Es gab ein Podium, auf dem saßen Uwe Dziuballa,
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der in Chemnitz ein koscheres Restaurant führt und da auch einen Verein zur
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Begegnung von jüdischen und nicht jüdischen Menschen gegründet hat.
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Herbert Hainer, Präsident des FC Bayern, Regina Rockinger,
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deren Großvater unter anderem in Dachau, aber nicht nur war und dort Opfer von
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diesen Unterdruckversuchen,
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also mit denen man geschaut hat oder versucht hat herauszufinden,
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war aber alles also komplett sinnlos, abgesehen davon, dass es komplett grausam
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war, herauszufinden, wie Höhenluft auf Menschen wirkt.
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Und Eberhard Schulz, der die Initiative "!Nie wieder - Erinnerungstag im deutschen
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Fußball" gegründet hat und die Versöhnungskirche Dachau ist eben besonders für diese Initiative,
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weil genau da die Idee dafür entstanden ist.
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Und ich finde diese Veranstaltung, die gibt es ja in sehr, sehr vielen Städten
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rund um den Erinnerungstag extrem wertvoll.
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Ich fand da die unterschiedlichen Perspektiven total spannend,
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also dass du klar einmal einen Funktionär hast, der halt erzählt,
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was da bei einem Verein so gemacht wird in Sachen Erinnerungsarbeit,
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der auch, was ich sehr, sehr gut fand,
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extrem positiv und wiederholt eben die Fans und speziell die Schickeria herausgestellt
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hat, als diejenigen, die das alles überhaupt mal angeschoben haben und ohne die das.
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So überhaupt nicht gekommen wäre, die ja jetzt auch am Wochenende wieder eine
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Riesenchoreo hatten vor ihrem Spiel,
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also vor dem Spiel der Bayern und auf der anderen Seite eben mit dem Uwe Jubala,
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jemanden, der den Fußball vor allen Dingen begreift, eben als etwas,
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womit er so vermittelnd irgendwie tätig sein kann, weil er niedrigschwellig
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ist, weil man da eben Leute erreicht und der eben selber jüdisch ist,
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der auch extrem krass erzählt hat, was speziell seit dem 7.
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Oktober er wirklich erfährt, wo er auch sagt, also er hätte nicht gedacht,
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dass die Lage nochmal so kippen würde, der auch erzählt hat,
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Familienmitglieder von ihm,
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gerade die Jüngeren, die jetzt zum Beispiel eine Nicht oder so nicht mehr dazu
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sagt, wenn sie sich beim Studium anschreibt, was sie für eine Konfession hat,
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dass sie eben jüdisch ist, weil sie Angst hat,
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was das für sie bedeuten wird, dass er meistens, wenn er unterwegs ist,
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den Hut über die Kippa zieht und so.
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Und eben die Regina Rockinger, die erzählt hat von ihrem Großvater und die sehr,
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sehr viel darüber gesprochen hat, was, glaube ich, extrem wichtig ist und auch
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extrem wichtig ist für die aktuelle Zeit,
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dass man dieser Entmenschlichung halt immer, also die da passiert ist,
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am besten begegnen kann, indem man die Geschichten von einzelnen Personen erzählt,
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weil sowas wie sechs Millionen Jüdinnen und Juden sind damals umgebracht worden.
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Natürlich begreifen wir mit dem Kopf, dass das schlimm ist, weil es eine riesige Zahl ist,
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aber es geht halt eben nicht nur ums Verstehen, sondern es geht auch um so ein
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emotionales Begreifen und da sind Menschen nun mal so gestrickt,
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dass das besser funktioniert, wenn man quasi das Gefühl hat,
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man kann da irgendwie so eine Nähe herstellen.
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Und das, wie sie darüber gesprochen hat, war echt toll. Und der Eberhard Schulz
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hat halt viel erzählt, auch über die Entstehung.
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Der Nie-Wieder-Initiative. Und das war ein sehr eindrücklicher Abend, fand ich.
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Und alle waren sich auch dessen sehr bewusst, was da gerade passiert.
0:22:13–0:22:19
Und natürlich ist das auch sehr unter dem Eindruck der Abstimmung passiert,
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die am Donnerstag im Bundestag eben, Quatsch, am Mittwoch im Bundestag war.
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Also da der Antrag der CDU gemeinsam mit der AfD und dieser Dammbruch.
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Und ich finde immer das Coole an so einem Abend ist, dass man merkt,
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man ist eben unter Leuten, die das alles total klar haben.
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Gleichzeitig ist das natürlich auch so, dass man sehr wenig an so einem Abend
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die Chance hat, Leute zu erreichen, die das Thema anders sehen und das wäre ja eigentlich wichtig.
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Also auch darüber haben wir dann am Ende gesprochen, auch so ein bisschen mit
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dem Appell, geht alle raus und redet mit den Leuten, versucht anderen irgendwie
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klarzumachen, worum es gerade geht und was auf dem Spiel steht.
0:23:09–0:23:14
Und aber auch in so einem Konsens darüber, dass der Fußball halt ein guter Ort
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ist, um diese Themen weiter auch zu verhandeln.
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Und das ist tatsächlich was, was mich momentan viel mehr interessiert als Spielergebnisse.
0:23:24–0:23:29
Kleine Side-Note noch, da bin ich auch fertig. Ich hatte das die Tage schon
0:23:29–0:23:30
auf Blue Sky thematisiert.
0:23:30–0:23:36
Ich fand es richtig krass, dass es drei Männer auf der Bühne waren,
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eine Podiumsteilnehmerin und dann mit mir Moderatorin zwei.
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Und das wurde noch von Zvi Cohen, der Theresienstadt überlebt hat als Junge und
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darüber auch geschrieben hat, "Der Junge mit der Mundharmonika".
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Und Eva Seppeschi hatten jeweils noch eine Videobotschaft speziell für diesen
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Abend eingespielt, also quasi vier Männer und drei Frauen.
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Und es gab einen Zeitungsbericht über diesen Abend, in dem ausschließlich die
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vier Männer zu Wort gekommen sind.
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Und ich fand das so frustrierend, weil es war ja auch mit dem Politischen trotz
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allem eine Fußballveranstaltung und immer dieses Gerede davon,
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dass die Frauen ja irgendwie hier und da in die Räume nicht rein wollen und
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dass man ja niemanden findet für ein Podium und bla bla bla,
0:24:23–0:24:25
wir kennen die Geschichten alle.
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Und dann hast du da wirklich drei Frauen sitzen und sie finden am Ende überhaupt
0:24:32–0:24:37
keinen Eingang in die Berichterstattung für den Abend, sondern zitiert werden halt wieder.
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Ja, letztlich also zum Star des Abends hat der Artikel,
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der von einer Autorin geschrieben wurde, den Uwe Chubala rausgegriffen und hat
0:24:49–0:24:54
sehr viel von dem wiedergegeben, wie er so sehr scherzhaft diese Themen da öffentlich
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verarbeitet hat, wo ich mir dann so dachte, klar.
0:24:58–0:25:02
Der hat das super gemacht, aber zum drüber schreiben ist das natürlich auch am einfachsten,
0:25:02–0:25:07
den Mann sich zu nehmen, der die Witze erzählt hat und sich eben nicht tiefer
0:25:07–0:25:13
auf diese Geschichte einzulassen und das ist dann auch schon wieder ein mehrschichtiges Teil des Problems.
0:25:13–0:25:18
Ja, aber ein, wie ich fand, gelungener Abend.
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Und du hast auch eine Fußballveranstaltung besucht unter der Woche,
0:25:26–0:25:32
die sich nicht mit Ergebnissen, sondern mit dem Großen und Gewichtigen drumherum
0:25:32–0:25:34
beschäftigt hat. Wie war es denn, liebe Annika?
Annika Becker
0:25:35–0:25:42
Also zum Teil deckt sich das so ein bisschen mit dem, was du gerade erzählt hast in puncto.
0:25:42–0:25:48
Es sind die Leute da, die sowieso aktiv sind, involviert sind,
0:25:48–0:25:50
sich engagieren wollen und wie erreicht man die anderen?
0:25:51–0:25:54
Das hat man ja häufig bei diesen Veranstaltungen. Aber ich sage erst mal so
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ganz allgemein, worum es überhaupt ging.
0:25:57–0:26:02
Also das war ein Fach- und Begegnungstag zu Antisemitismus im Fußball und das
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hat stattgefunden in Dortmund im Deutschen Fußballmuseum und wurde von mehreren
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Organisationen zusammen auf die Beine gestellt,
0:26:11–0:26:14
unter anderem eben auch von der LHG Fanprojekte NRW.
0:26:15–0:26:20
Dementsprechend waren unter den ZuhörerInnen auch viele Leute aus verschiedensten
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Fanprojekten mit dabei, aber auch von anderen Organisationen.
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Und für mich, also wie sich das für mich jetzt erstmal so, wenn ich mir das
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erlaube, irgendwie so persönlich privat angefühlt hat, war,
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es war halt am 28.01., also halt eben nach dem Holocaust-Gedenktag und einen
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Tag bevor klar war, es gibt halt diese Geschichte im Bundestag,
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wo man natürlich noch nicht,
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also in den deutschen Medien, das noch an vielen Stellen so vorher verhandelt
0:26:55–0:26:59
wurde, als naja, wird schon alles nicht so schlimm sein, aber ich hatte ehrlich
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gesagt ein ziemliches Scheißgefühl.
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Ich war sehr pessimistisch und habe mir schon irgendwie so gedacht,
0:27:03–0:27:05
dass das genau so kommen wird leider.
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Und dementsprechend hatte ich irgendwie ein sehr merkwürdiges Gefühl,
0:27:10–0:27:12
bei dieser Veranstaltung zu sein.
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Die Stärke von der war aus meiner Sicht, dass es neben den Kurzvorträgen von
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Menschen aus verschiedenen Organisationen, auch von WissenschaftlerInnen, auch von Journalisten,
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eben auch Workshops für Kinder gab aus der Stadt Dortmund. Das fand parallel statt.
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Die haben zwischendurch dann immer, wenn sie mit ihrem Workshop so einen gewissen
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Punkt erreicht hatten und gleichzeitig so ein gewisser Punkt im,
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ich sag mal, Erwachsenenprogramm erreicht war, dann sind sie manchmal rausgekommen
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und haben noch so ein paar Fragen an die Erwachsenen gestellt.
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Das fand ich so an sich von der Idee her erstmal ganz gut.
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Ich fand es allerdings dann auch sehr krass, weil man da natürlich stark gemerkt hat, dass es zwei...
0:27:58–0:28:04
Die komplett andere Welten sind und auch Arten sind,
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sich mit Antisemitismus oder allgemeiner Diskriminierung und Rechtsradikalen zu beschäftigen,
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weil du auf der einen Seite auf den Bühnen natürlich die Menschen hattest,
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die so sehr erwachsen, sehr wissenschaftlich,
0:28:22–0:28:24
sehr nüchtern versucht haben,
0:28:25–0:28:31
darüber zu sprechen oder auch größtenteils versucht haben, eher so rauszustellen,
0:28:31–0:28:34
wie was ist der Ist-Zustand, was kann man vielleicht machen.
0:28:34–0:28:39
Und dann hast du auf der anderen Seite Kinder, denen man deutlich anmerkt,
0:28:40–0:28:44
dass sie Angst haben vor der Situation, wie sie gerade ist und dass sie das
0:28:44–0:28:50
auch in ihrem Leben beschäftigt und dass sie sehr viele Fragen dazu haben,
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und dass sie auch sehr viele Fragen an diesem Tag hatten.
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Also zum Beispiel, wie es überhaupt sein kann, dass sowas wie der Holocaust
0:28:58–0:29:03
passiert ist, dass der entstanden ist oder wie es sein kann,
0:29:03–0:29:08
dass die Situation heute so ist, wie sie jetzt eben ist, warum Menschen die AfD wählen,
0:29:09–0:29:15
hat da ein Junge jemanden auf der Bühne gefragt und da musst du dann natürlich
0:29:15–0:29:19
so spontan auch erstmal irgendwie Anlauf nehmen, was sage ich jetzt dazu,
0:29:20–0:29:21
wie kann ich jetzt darauf reagieren?
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Und das fand ich gut. Gleichzeitig hätte ich mir irgendwie gewünscht, dass es ein Rahmen ist,
0:29:32–0:29:37
wo sich vor allem die Kinder, glaube ich, ein bisschen geschützter fühlen und
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nicht so nervös sind, weil es dann ja schon so war,
0:29:40–0:29:43
dass sie das Mikrofon in die Hand bekommen haben und wir anderen saßen halt
0:29:43–0:29:46
alle da als Publikum und haben zugehört und so.
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Und ich glaube, es hätte sehr viel Wert darin gelegen, wenn man eher einfach
0:29:53–0:29:57
einen Raum geschaffen hätte, wo es einen tatsächlichen Austausch auf Augenhöhe gegeben hätte.
0:29:57–0:30:01
Also ich will das jetzt auch gar nicht zu kritisch machen oder sowas.
0:30:01–0:30:06
Ich fand total klasse, dass es das gab, aber das war so ein Gedanke,
0:30:06–0:30:07
den ich dazu auf jeden Fall hatte.
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Und bei den Vorträgen an sich so inhaltlich kann ich jetzt hier gar nicht alles
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zusammenfassen, das wäre viel zu viel.
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Es war ja sehr viel Bestandsaufnahme von dem,
0:30:20–0:30:25
was gerade so passiert und was nicht gut ist und es ist definitiv auch wichtig,
0:30:25–0:30:30
dass eben Zahlen erhoben werden, zum Beispiel also Meldestatistiken,
0:30:30–0:30:34
dass man sieht, was sind so die Diskriminierungsformen, die am dominantesten
0:30:34–0:30:37
sind in den Fußballstadien gerade.
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Da sind Sexismus und Queerfeindlichkeit ganz weit oben.
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Antisemitismus kommt nach Rassismus, aber quasi direkt danach.
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Und ja, das ist auch gut, wenn man dann versucht, Begrifflichkeiten zu finden,
0:30:53–0:30:59
um verschiedene Arten von Antisemitismus auch nochmal zu unterteilen.
0:31:01–0:31:08
Aber was mich am meisten bewegt hat und wo ich für mich auch das meiste mitgenommen
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habe, war das, was Felix Tamsud erzählt hat, der eben auch einen Vortrag gehalten hat.
0:31:17–0:31:22
Und das ja so aus seiner sehr persönlichen Perspektive auch gemacht hat,
0:31:22–0:31:25
als Jude, als Fußballfan,
0:31:25–0:31:31
als Journalist, der eben nicht nur bei denselben Vereinen immer in der Kurve
0:31:31–0:31:35
ist, sondern in alle geht und ja eben sehr deutlich gemacht hat,
0:31:36–0:31:42
dass es einen Unterschied macht, wenn Vereine und Fans sich einsetzen und wie
0:31:42–0:31:45
wichtig das ist, das dann aber auch sichtbar zu machen.
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Also er selber macht das mit seiner Arbeit ja schon seit Jahren und teilt Fotos
0:31:53–0:31:55
von politischen Bannern,
0:31:55–0:31:58
die es in Fankurven gibt, immer über seine Social-Media-Kanäle,
0:31:58–0:32:04
versucht ihm dadurch Aufmerksamkeit zu geben oder weist auch schon mal darauf
0:32:04–0:32:08
hin, wenn Vereine selber irgendwas machen, dass man wissen sollte,
0:32:09–0:32:12
Antidiskriminierungsaktionen zum Beispiel.
0:32:13–0:32:20
Und ich glaube, das ist etwas, was man nicht unterschätzen sollte und was gerade
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jetzt, auch wenn man dann so über den Fußball hinausschaut,
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sich vergewissern sollte, wie wichtig das einfach ist, dass man nicht,
0:32:27–0:32:32
also was heißt nur, man muss natürlich darauf hinweisen, wenn Dinge schlecht
0:32:32–0:32:34
sind, wenn irgendwas nicht gut ist.
0:32:34–0:32:38
Aber es ist ja auch schon sehr lange bekannt und tatsächlich auch erforscht,
0:32:38–0:32:43
dass es sowas wie eine Aufregungsökonomie gibt in den sozialen Medien,
0:32:43–0:32:46
aber auch in den traditionellen Medien und dass dann Sachen,
0:32:47–0:32:51
die positiv sind und an denen man sich aufrichten könnte, untergehen und eigentlich
0:32:51–0:32:53
nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die sie sollten.
0:32:54–0:32:58
Im Fußball kann man das bezogen auf solche Aktionen, finde ich,
0:32:58–0:33:00
sehr klar festmachen an den übertragenden Sendern.
0:33:00–0:33:04
Also wenn irgendwie Pyro ist oder was weiß ich, ein Rauchtopf oder sowas,
0:33:04–0:33:08
dann wird das stundenlang diskutiert, als wenn wer weiß, was passiert wäre.
0:33:08–0:33:14
Aber die ganzen Banner von Werder Bremen zum Thema Antisemitismus beziehungsweise
0:33:14–0:33:19
Solidarität, die sieht man dann halt nicht so lange und die werden halt nicht
0:33:19–0:33:22
so lange besprochen, obwohl sie das wert wären zum Beispiel.
0:33:23–0:33:26
Und das war so das, was ich für mich mitgenommen habe, da einfach so eine.
0:33:28–0:33:32
Andere Sensibilität nochmal zu haben, selber auch irgendwie genauer drauf zu
0:33:32–0:33:36
achten, dass man halt nicht immer bei diesem zynischen Gedanken hängen bleibt
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von ach, Verein XY macht das jetzt bestimmt nur, weil sie gut aussehen wollen oder so,
0:33:42–0:33:45
selbst wenn das so ist, man kann Sachen ja auch immer noch kritisieren,
0:33:45–0:33:46
aber es ist halt wichtig,
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positive Aktionen herauszustellen.
Mara Pfeiffer
0:33:50–0:33:55
Ich finde, das hat man, also erst mal ja, gestimme ich dir total zu und woran
0:33:55–0:33:58
man das auch gesehen hat, ich habe es jetzt nicht bei allen Vereinen im Detail
0:33:58–0:34:00
verfolgt, aber beispielsweise,
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wenn man gesehen hat bei Mainz 05, als die nach dem Erinnerungstag,
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die hatten ja den ersten der beiden Spieltage als Heimspiel gegen Stuttgart.
0:34:12–0:34:17
Und da gab es unter anderem dann eben das Banner mit dem, ich weiß es jetzt
0:34:17–0:34:21
wörtlich gar nicht, für Erinnerung und Vielfalt heißt es, glaube ich.
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Und die Kommentare, die unter diesem Beitrag des Vereins waren,
0:34:27–0:34:28
die waren teilweise so übel.
0:34:29–0:34:32
Und da siehst du ja, das ist nämlich
0:34:32–0:34:34
genau das Thema, was wir vorhin auch angesprochen haben mit den Blasen.
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Wir müssen eben auch aus der eigenen Blase raus mit diesen Botschaften.
0:34:39–0:34:47
Und wie viel auch negative Kommentare auf sowas kommen, macht ja gerade deutlich,
0:34:47–0:34:50
wie wichtig ist, dass die Vereine sich da eben stabil zeigen.
0:34:50–0:34:53
Klammer auf, noch schöner wäre es, wenn man dann solche Kommentare auch noch
0:34:53–0:34:56
moderieren würde, weil also das war wirklich dermaßen unterirdisch.
0:34:56–0:35:03
Aber es ist total wichtig und ich glaube, da dürfen wir uns auch alle selber
0:35:03–0:35:05
als Sendende nicht unterschätzen.
0:35:07–0:35:11
Die Leute, die uns womöglich in den sozialen Netzwerken folgen und bei den Vereinen
0:35:11–0:35:13
ist das eben ein Vielfaches.
0:35:13–0:35:18
Die sind nicht alle in der Blase logischerweise und auch fein,
0:35:18–0:35:20
in der wir uns so jeden Tag bewegen.
0:35:20–0:35:25
Und da kann man auch wir, wenn wir uns zu diesen Themen noch viel häufiger auch
0:35:25–0:35:31
in den sozialen Medien eben stabil machen, wir haben die innere Überzeugung.
0:35:31–0:35:33
Und wenn wir miteinander sprechen oder auch in den Gruppen, in denen wir uns
0:35:33–0:35:35
bewegen, ist das in der Regel total klar.
0:35:35–0:35:39
Aber man erreicht halt online eben immer nochmal ganz andere Leute.
0:35:39–0:35:43
Und ich verstehe diesen Punkt total, dass man dann denkt, jetzt haben sie letzte Woche dies, das.
0:35:43–0:35:46
Oder dann klar auch immer die Leute, die sagen, kümmert euch um den Sport.
0:35:46–0:35:48
Aber das interessiert uns ja sowieso nicht die Leute.
0:35:48–0:35:51
Aber es ist ganz wichtig, dass die Vereine diese Sichtbarkeit halt nutzen.
Annika Becker
0:35:52–0:35:55
Ja, genau. Und ja,
0:35:56–0:35:59
Auch ein Punkt, der da noch gemacht wurde,
0:35:59–0:36:03
war, dass es ja auch nicht immer nur was sein muss, was die Vereine selber machen
0:36:03–0:36:06
oder was die eigenen Fans gemacht haben, sondern dass es auch,
0:36:06–0:36:10
wenn es jetzt um kleinere Vereine geht, also nicht Bundesliga-Vereine,
0:36:10–0:36:14
sondern vielleicht welche, die einfach nicht eine Social-Media-Abteilung oder
0:36:14–0:36:15
halt ein riesen Budget für sowas haben,
0:36:16–0:36:19
dass es auch immer gut ist, sich Organisationen rauszusuchen,
0:36:19–0:36:23
die zu sowas tolle Aufklärungsarbeit machen und dann einfach deren Beiträge
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mal über die eigenen Kanäle zu teilen.
Mara Pfeiffer
0:36:26–0:36:30
Das ist sowieso total wichtig, weil es ja auch viele Themen gibt,
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wo es jetzt gar nicht angebracht wäre, dass jetzt wir aus unserer Perspektive
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die Themen irgendwie teilen oder kommentieren, sondern wo es einfach viel besser ist.
0:36:40–0:36:44
Wenn man die andere Perspektive, der einfach den Raum gibt oder eben genau,
0:36:44–0:36:46
es gibt gerade auch zu der aktuellen
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gesellschaftlichen Situation so viele Leute, die gut recherchierte,
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aufwendige Arbeit machen und das zu teilen, ist im Übrigen oft viel,
0:36:55–0:36:59
viel besser, als wenn Leute jetzt das Gefühl haben, zu jedem Thema selber irgendwie
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mit so einem Ansteckvideo irgendwie ein Reel machen zu müssen.
0:37:03–0:37:07
Lieber die Leute teilen, die es wirklich richtig gut gemacht haben.
Annika Becker
0:37:07–0:37:12
Ich glaube, dann würde ich das tatsächlich einfach mal so stehen lassen und
0:37:12–0:37:19
auch wenn das immer etwas seltsam kommt, dann nochmal kurz umschwenken auf Fußball.
0:37:19–0:37:23
Ich wollte nämlich sehr, sehr gerne ins Stadion.
0:37:23–0:37:27
Wir waren noch auf dem Weg ins Stadion und dann hieß es vor dem Parkplatz aber,
0:37:28–0:37:33
nö, ist aber nicht. Es wurde gerade eben in diesem Moment abgesagt,
0:37:33–0:37:36
das Spiel der SGS Essen gegen die Kölnerin.
0:37:37–0:37:42
Das Stadion an der Hafenstraße hat natürlich eine Rasenheizung,
0:37:42–0:37:46
aber anscheinend hat da irgendjemand den Knopf nicht gefunden oder was auch
0:37:46–0:37:51
immer, weil an war die jedenfalls nicht. Der Rasen war gefroren und nicht bespielbar.
0:37:53–0:37:57
Und ja, die Absage, wie das halt oft bei solchen Sachen ist,
0:37:57–0:38:01
wenn dann die SchiedsrichterInnen das sich angucken und diejenigen sind,
0:38:01–0:38:04
die es entscheiden, die müssen ja auch erst mal irgendwie da hinkommen.
0:38:04–0:38:06
Und so war relativ kurzfristig.
0:38:06–0:38:10
Und klar, Köln ist jetzt auch nicht so weit.
0:38:10–0:38:14
Dementsprechend gab es da auch einige Gästefans, die natürlich gerne zu dem Spiel gekommen wären.
0:38:15–0:38:19
Ich muss sagen, ich habe kein Verständnis dafür, warum man so eine Rasenheizung
0:38:19–0:38:22
nicht benutzt, wenn man sie besitzt.
Mara Pfeiffer
0:38:22–0:38:26
Wäre aber mal interessant, wer diese Entscheidung trifft. Also wer ist wirklich
0:38:26–0:38:31
der Hanna Bumble, der sagt, ach nö, ich glaube, so kalt wird es heute Nacht nicht. Also das ist...
Annika Becker
0:38:33–0:38:37
Also, ja, man fragt sich da so einiges.
0:38:38–0:38:41
Auf jeden Fall fragt ihr euch vielleicht, was mache ich denn jetzt,
0:38:41–0:38:45
weil der Nachholtermin von diesem Spiel ja noch nicht feststeht und wenn ich
0:38:45–0:38:47
den vielleicht gar nicht wahrnehmen kann.
0:38:47–0:38:51
Und ich habe ein Ticket und eins für den Parkplatz, der ja auch sehr teuer ist,
0:38:51–0:38:53
wenn man da zur SGS fährt.
0:38:54–0:38:59
Ich habe euch hier vom Verein einen Instagram-Beitrag rausgesucht,
0:38:59–0:39:01
weil auf der richtigen Homepage habe ich es leider nicht gefunden,
0:39:02–0:39:06
was auch eine etwas komische Kommunikationspolitik ist an der Stelle,
0:39:06–0:39:07
das da nicht zuerst zu veröffentlichen.
0:39:07–0:39:13
Aber da findet ihr jedenfalls alle Informationen, wenn ihr eure Tickets umtauschen müsst oder möchtet.
Mara Pfeiffer
0:39:14–0:39:18
Hey, wenn du in Zukunft Mitteilungen aus der Pressestelle des Weißen Hauses
0:39:18–0:39:20
haben möchtest, musst du dich bei Twitter anmelden.
0:39:21–0:39:24
Also dann beschwer dich doch nicht, wenn die SGS erst in Instagram holt.
0:39:25–0:39:28
Wir leben in postfaktischen Zeiten.
0:39:30–0:39:33
Ja, okay, hätten wir das auch erledigt.
0:39:33–0:39:38
Ich überlege währenddessen die ganze Zeit, ob die Farbe, in der du unseren Namen
0:39:38–0:39:40
hier eingestellt hast, ist das lila oder blau?
0:39:40–0:39:43
Ich bin doch so farbschwach, ist das schon lila, oder? Also ich wollte jetzt
0:39:43–0:39:44
eigentlich irgendwelche...
Annika Becker
0:39:44–0:39:47
Das ist lila, das wird nur niemand von den Leuten, die uns hören, sehen.
Mara Pfeiffer
0:39:48–0:39:52
Nee, aber ich habe die ganze Zeit überlegt, während du über die SGS Essen geredet
0:39:52–0:39:53
hast, ob ich irgendwelche Farben...
Annika Becker
0:39:53–0:39:55
Das war vorher schwarz, aber weil du ein schwarzes Oberteil hast.
Mara Pfeiffer
0:39:55–0:39:57
Ich weiß, aber da hat man es auf meinem Pulli nicht gesehen.
0:39:57–0:40:00
Das ist mir absolut aufgefallen, Annika, dass du...
Annika Becker
0:40:00–0:40:04
Das hat mich dann gestört, obwohl ich wusste, dass es niemand außer uns sehen wird.
Mara Pfeiffer
0:40:04–0:40:09
Nee, ihr müsst nämlich wissen, wir nehmen heute zum ersten Mal mit Riverside
0:40:09–0:40:18
auf und nicht mit Studio Link, weil seitdem ich mein Betriebssystem auf dem Mac geupdatet habe,
0:40:18–0:40:21
funktioniert der Ton bei Studio Link leider nicht mehr.
0:40:21–0:40:26
Und die Annika ist ja unsere Technikrakete und hat sich freundlicherweise bei
0:40:26–0:40:28
Riverside eingearbeitet.
0:40:28–0:40:33
Jetzt haben wir hier so hübsche Namens-Dingsbumsel, die ihr natürlich nicht sehen könnt.
0:40:33–0:40:38
Da steht jeweils Co-Host drunter und die Namen waren vorhin schwarz,
0:40:38–0:40:42
weil ich wie immer natürlich schwarz gekleidet bin hat man den dann nicht gesehen
0:40:42–0:40:47
und die Annika hat es in lila umgefärbt das wäre natürlich lustiger wenn ihr das.
Annika Becker
0:40:47–0:40:52
Jetzt auch sehen könntet aber ich kann Maras auch zu Galaxy Brain ändern wenn ich möchte.
Mara Pfeiffer
0:40:53–0:40:59
Meinen Namen aber wir können euch ja mal vielleicht guckt doch mal nett Annika
0:40:59–0:41:00
wir machen mal ein Screenshot,
0:41:04–0:41:07
Oh, hat das jetzt funktioniert? Ach nee, scheiße, ich muss den,
0:41:07–0:41:10
ich habe das Ding falsch gemacht. So,
0:41:14–0:41:18
jetzt habe ich einen. Den können wir dann nachher mal für euch posten,
0:41:18–0:41:20
damit ihr seht, wie das hier ausgesehen hat.
0:41:20–0:41:23
Nee, genau, das sind nämlich unendliche Möglichkeiten, die wir hier jetzt theoretisch
0:41:23–0:41:26
auch haben für Videogedönse und so.
0:41:26–0:41:29
Aber heute machen wir erstmal einen ganz normalen Podcast. Und eigentlich wollte
0:41:29–0:41:34
ich ja auch nur euch mit reinholen, dass die Annika hier natürlich ihre Vereinsfarben genutzt hat.
Annika Becker
0:41:34–0:41:36
Es gibt nur schwarz und lila.
Mara Pfeiffer
0:41:36–0:41:44
Ach, Schatz. Ja gut, das erklärt dann natürlich einiges. Kommen wir doch mal zum Thema der Woche.
0:41:45–0:41:51
Das Thema der Woche ist, ich habe nochmal geguckt, letztes Jahr um diese Zeit
0:41:51–0:41:56
haben wir auch schon so einen leicht ironischen Alles ist total geil und noch
0:41:56–0:41:59
viel geiler irgendwie Sendungstitel gehabt.
0:41:59–0:42:04
Und so ähnlich wird es dieses Jahr wahrscheinlich wieder, weil der DFB hat den
0:42:04–0:42:08
Saisonreport der Bundesliga der Frauen veröffentlicht.
0:42:08–0:42:13
Und alles ist total geil. Erzähl doch mal, Annika.
0:42:13–0:42:16
Tiere, Tore, Sensationen.
Annika Becker
0:42:17–0:42:23
Ja, das größte Tier ist eine Giraffe, aber die Giraffe war nicht anwesend.
0:42:24–0:42:29
Nee, also wir haben Rekorderträge von 31 Millionen Euro.
Mara Pfeiffer
0:42:29–0:42:34
Also wir nicht, die Frauen-Bundesliga. Wir würden uns sehr freuen über einen Rekordertrag.
0:42:34–0:42:37
Wir nehmen auch 3,1 Millionen Euro. Wir sind da gar nicht so,
0:42:37–0:42:40
aber die Frauen-Bundesliga hat 31 Millionen Euro.
Annika Becker
0:42:40–0:42:47
Genau, in der Saison 2023-2024. Und man kann dann aber direkt hinterher schieben,
0:42:47–0:42:50
auch wenn es in dem Bericht nicht so genau so aufgebaut ist,
0:42:50–0:42:55
dass es auch Rekordausgaben gibt von 50 Millionen Euro.
0:42:56–0:43:04
Das heißt, durchschnittlich macht jeder Verein 1,9 Millionen Euro Verlust.
0:43:05–0:43:09
Man muss dazu immer sagen, wenn ihr das in den letzten Jahren schon verfolgt
0:43:09–0:43:13
habt, dann kennt ihr das schon, dass es in diesen Berichten immer nur Durchschnittswerte gibt.
0:43:13–0:43:18
Das liegt daran, dass es bei manchen Dezenzvereinen nicht so genau auseinandergefuddelt
0:43:18–0:43:25
werden kann oder gewollt ist und dann die eigenständigen Vereine nicht die alleinigen sein sollen,
0:43:25–0:43:29
die es preisgeben, zumal das in der Saison ja sowieso nur Essen war und niemand sonst.
0:43:30–0:43:37
Genau, aber das ist dann halt schon auch der nächste wichtige Punkt an der Sache,
0:43:37–0:43:41
wenn wir jetzt auf diese 1,9 Millionen Euro durchschnittlichen Verlust gucken.
0:43:42–0:43:44
Ja, wenn ihr euch damit beschäftigt, kennt ihr das auch schon,
0:43:44–0:43:50
dass natürlich Vereine wie Essen oder jetzt in dieser Saison Potsdam quasi dazu
0:43:50–0:43:54
gezwungen sind, keine Schulden zu machen, weil dann müssten sie ja irgendjemanden
0:43:54–0:43:56
finden, der ihnen einen Kredit gibt oder so.
0:43:56–0:43:59
Das heißt, die müssten halt immer gucken, dass sie nur so viel ausgeben,
0:43:59–0:44:02
wie sie auch einnehmen. Und das ist bei denen...
0:44:03–0:44:09
Abteilungen von Lizenzvereinen anders, da kann eben auch Geld zwischen den Abteilungen
0:44:09–0:44:13
hin und her geschoben werden oder querfinanziert werden.
0:44:13–0:44:17
Und ja, man kann eigentlich stark davon ausgehen, dass in den nächsten Jahren
0:44:17–0:44:20
die Ausgaben weiter steigen werden.
0:44:20–0:44:24
Das ist jetzt eine Feststellung von mir, nicht von dem Bericht,
0:44:24–0:44:27
aber es liegt sehr nahe, weil in dem Bericht eben auch festgehalten ist,
0:44:27–0:44:32
was wir ja auch schon wissen, dass ab der nächsten Saison zum Beispiel im Staff
0:44:32–0:44:37
von jedem Verein weitere Vollzeitstellen, Lizenzbedingungen sind und dass so
0:44:37–0:44:41
Sachen wie die Nachwuchsleistungszentren jetzt auch dazukommen und so weiter.
Mara Pfeiffer
0:44:41–0:44:46
Und auch die Anforderungen an die Staff-Mitglieder nochmal steigen.
0:44:47–0:44:52
Also was für Scheine, die selber haben müssen und die gibt es ja auch nicht geschenkt.
Annika Becker
0:44:52–0:44:57
Genau, das ist sehr richtig. Man kann positiv, finde ich, schon festhalten,
0:44:57–0:45:02
erstmal so, dass das durchschnittliche monatliche Grundgehalt von den Spielerinnen steigt.
0:45:03–0:45:06
Das liegt jetzt aktuell bei 4000 Euro.
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Auch da muss man aber natürlich sagen, dass es eine Schere gibt zwischen den
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Höherverdienenden, also den Nationalspielerinnen zum Beispiel und ich sag mal
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so der Otto-Normal-Verbraucherin.
0:45:21–0:45:25
Es gibt halt schon, kann man von ausgehen, noch einige Verträge,
0:45:25–0:45:28
die halt eher im Hunderter als im Tausenderbereich sind, wo die Spielerinnen
0:45:28–0:45:32
eben nicht ihren Lebensunterhalt damit verdienen können. Das wissen wir auch alle.
0:45:33–0:45:37
Man kann jetzt anhand dem, was es da gibt, halt nicht nachvollziehen,
0:45:37–0:45:41
ob die Schere zwischen oben und unten in dem Fall auch größer wird oder nicht.
0:45:41–0:45:46
Man kann halt feststellen, dass das, also das sagen sie, das steht da so drin,
0:45:47–0:45:50
dass eben das Niveau bei allen Vereinen steigt.
Mara Pfeiffer
0:45:51–0:45:52
Was ich ganz spannend fand...
0:45:53–0:45:59
Das ist ja auch ein relativ umfängliches Papier, was man sich dann hinterher
0:45:59–0:46:00
nochmal in Ruhe anschauen kann,
0:46:02–0:46:06
ist, dass sie nochmal auch über diesen Wachstums- und Professionalisierungsplan
0:46:06–0:46:09
sprechen und auch nochmal darüber,
0:46:09–0:46:15
dass sie hoffen, da bald nächste Schritte zu tun und dass die Vereine natürlich
0:46:15–0:46:18
Zeit haben sollen, sich das in Ruhe anzuschauen und zu überlegen,
0:46:19–0:46:21
weil man da natürlich einen möglichst breiten Konsens für haben möchte.
0:46:22–0:46:27
Und also ziemlich genau dasselbe wurde vor einem Jahr so gesagt,
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weil so lange liegt er nämlich schon einfach rum und das finde ich schon krass
0:46:32–0:46:34
und natürlich kann man jetzt sagen, nee, er liegt nicht einfach rum,
0:46:35–0:46:37
die gucken ihn sich ja alle an und la di la di la, aber diese Geschichte,
0:46:38–0:46:44
dass es halt dieses Zusammenschalten der Vereine gab und so weiter und so weiter,
0:46:44–0:46:48
das war halt kurz vor Weihnachten schon ein Jahr her Und jetzt ist Anfang Februar
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und zu dem Zeitpunkt Ende 23,
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als das alles, als es quasi den ersten Aufschlag gab bei den Vereinen dafür,
0:47:00–0:47:02
saßen da ja auch Leute schon eine ganze Weile dran.
0:47:03–0:47:07
Und also ich frage mich halt, das ist ja schlimmer als eine Behörde.
0:47:08–0:47:13
Also wie lange wollen die denn noch sagen, ja, wir müssen da jetzt mal weitermachen?
Annika Becker
0:47:13–0:47:20
Ja, also im Spätsommer war das ja, als dann bekannt wurde, dass da diese Agentur
0:47:20–0:47:22
Portas beauftragt wurde,
0:47:23–0:47:28
ja eben quasi nochmal die gleiche Untersuchung zu machen, wie der DFB sie vorher
0:47:28–0:47:33
schon gemacht hatte, weil die Vereine das von ihrer Seite nochmal geklärt haben
0:47:33–0:47:37
wollten und das war dann jetzt eben das, was innerhalb der letzten Monate passiert ist.
0:47:37–0:47:41
Und jetzt, da ging es dann in der PK tatsächlich nämlich auch drum,
0:47:42–0:47:46
scheint es wohl so zu sein, auch wenn das da nicht ausdrücklich gesagt wurde,
0:47:46–0:47:50
dass das den Verein nun mal eben vorliegt und dass jetzt halt sozusagen beide
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Seiten die Informationen haben, die sie haben wollen und auch schon vor einer
0:47:55–0:47:56
Weile hätten haben können.
0:47:56–0:48:00
Und dass es jetzt eben diesen Austausch darüber geben soll, in Anführungsstrichen
0:48:00–0:48:03
zeitnah, wie es konkret weitergehen soll.
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Dazu muss man auch wissen, dass sie dafür nicht viel Zeit haben,
0:48:08–0:48:12
das zu klären, dadurch, dass das jetzt alles so lange gedauert hat,
0:48:12–0:48:15
weil der ganze Kram muss satzungskonform sein.
0:48:15–0:48:21
Und man muss dazu auch wissen, dass diese Ausschreibungen von den TV-Rechte-Paketen
0:48:21–0:48:23
immer ziemlich viel Vorlauf brauchen.
0:48:23–0:48:28
Das Aktuelle endet mit dem Ende der Saison 26-27.
0:48:29–0:48:32
Das heißt, man ist jetzt eigentlich schon in der Phase, wo man halt so eine
0:48:32–0:48:37
Ausschreibung irgendwie mal vorbereiten will. Aber du musst natürlich wissen...
0:48:37–0:48:41
Also was steht denn in dem Kram überhaupt drin, den du Leuten anbieten willst,
0:48:41–0:48:42
damit sie das übertragen?
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Also was kann man denen halt sagen, was es ansonsten für Maßnahmen gibt?
0:48:49–0:48:53
Ja, dementsprechend muss das jetzt eigentlich alles ziemlich zügig gehen.
0:48:53–0:48:56
Und irgendwie so innerhalb der nächsten Monate ist so mein Verständnis davon.
0:48:56–0:48:58
Und da bin ich halt echt mal gespannt.
Mara Pfeiffer
0:48:59–0:49:01
Ich habe die Zahlen jetzt gar nicht mehr ganz genau im Kopf,
0:49:01–0:49:06
aber war nicht nach diesen durchgestochenen Infos mal sogar für 27,
0:49:06–0:49:09
28 dann sogar auch die zweite Aufstockung schon geplant.
0:49:09–0:49:12
Also weil das ist ja in Sachen TV-Rechte natürlich auch eine spannende Frage,
0:49:13–0:49:16
von wie vielen Vereinen man da eigentlich gerade spricht.
0:49:16–0:49:23
Weil die hatten ja mal die Überlegung in zwei Schritten, um insgesamt vier Plätze aufzustocken.
0:49:23–0:49:27
Und das ist halt auch was, was ich so krass finde, dass da natürlich immer ausschließlich
0:49:27–0:49:31
von der ersten Liga gesprochen wird und man die zweite Liga natürlich für viele
0:49:31–0:49:38
von diesen Überlegungen viel intensiver mitdenken müsste, damit das überhaupt durchführbar ist.
Annika Becker
0:49:38–0:49:42
Ja, ich muss sagen, mit der Aufstockung bin ich mir jetzt gerade selber auch gar nicht sicher.
Mara Pfeiffer
0:49:43–0:49:46
Was ich jedenfalls auch noch ganz spannend fand war,
0:49:47–0:49:52
als es dann in dem Report um die Themen Nachwuchs und so weiter ging,
0:49:52–0:49:54
das als positives Beispiel dafür,
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wie Nachwuchsarbeit funktioniert und auch das Thema, wie die selbsttragend sein kann,
0:49:59–0:50:03
ausgerechnet der erste FFC Frankfurt genannt wurde und zwar auch tatsächlich
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unter diesem Namen, also in die Vergangenheit irgendwie geschaut,
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weil also wie viele Jahre die jetzt halt schon zu Eintracht Frankfurt gehören,
0:50:10–0:50:12
ist ja auch ein Teil der Realität,
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beziehungsweise Eintracht Frankfurt geworden sind,
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was ja dafür spricht, dass sie nicht der Meinung waren, dass das auf diese Art
0:50:19–0:50:22
und Weise halt weiter funktionieren würde.
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Und tatsächlich ist es auch so, dass wenn man sich die Ausgaben anschaut,
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gerade im Bereich Entwicklung Frauen 2 und Mädchen, der Anstieg extrem gering
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ist, was ja zeigt, dass da Investitionen halt definitiv sind.
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Noch fehlen, was aber vermutlich auch bedeutet,
0:50:44–0:50:50
wenn jetzt eben diese Zentren kommen oder generell eben die verstärkte Investition
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in den Nachwuchs, dass die Löcher durchaus noch größer werden könnten,
0:50:54–0:50:56
die da entstehen in den Finanztöpfen.
Annika Becker
0:50:56–0:51:02
Und wir haben hier für euch auch noch Zahlen zu den ZuschauerInnen im Stadion rausgeschrieben.
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Wir sind jetzt durchschnittlich bei 2876 pro Spiel.
0:51:10–0:51:15
Vor der EM 2022 lag es bei 1000.
0:51:15–0:51:19
Also es hat sich einiges bewegt, aber trotzdem ist es im Schnitt halt einfach
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nicht so besonders viel.
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Vor allem, wenn man es dann mit den internationalen Ligen vergleicht.
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Also England zum Beispiel als allererstes, da ist der Schnitt so roundabout bei 7000.
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Man kann aber sagen, dass die Anzahl der Spiele mit unter 1000 ZuschauerInnen
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sinkt und die mit 1000 bis 5000 steigt.
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Das heißt, das Durchschnittsniveau steigt eben auch da.
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Das Interesse ist insgesamt etwas breiter.
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Ich fand ganz spannend, bei dieser Pressekonferenz war vom 1.
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FC Köln Nicole Bender-Rummler mit dabei und die hat dann zu ein paar Sachen
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tatsächlich auch einfach mal so konkrete Beispiele aus ihrem Verein geteilt,
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was ja dann oft auch gut ist tatsächlich so für einen selbst,
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um sich so Sachen zu veranschaulichen oder Sachen zu verstehen,
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die man vielleicht jetzt so rein von diesen Durchschnittswerten und so nicht,
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also sich nicht unbedingt so denken würde.
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Und zum Thema Publikum ging es eben darum,
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dass Köln ja in der Saison 2022-2023 das Rekordspiel hatte mit den 38.000 im
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Rhein-Energie-Stadion und dann in der Saison, die hier im Report behandelt ist,
0:52:37–0:52:39
waren es dann 30.000 gegen Bremen.
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Und sie hat eben erzählt, dass beide diese Spiele jeweils eine sechsstellige
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positive Einnahme generiert haben,
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also im Hunderttausender-Bereich und dass es im ersten Fall auf jeden Fall die
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größte Einnahme der Saison war, also bei dem Rekordspiel.
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Und in der Saison 23-24 bei diesem Bremen-Spiel war es wohl auch so,
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dass diese Einnahme ein sehr entscheidender Faktor dafür war,
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dass sie eine fast kostendeckende Saison zum ersten Mal hatten.
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Was so das Ziel ist, dass sie anpeilen, dass sie eben auch dahin kommen,
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dass sie nur so viel ausgeben, wie sie einnehmen.
0:53:18–0:53:22
Das haben sie jetzt noch nicht ganz erreicht, aber durch diese sogenannten Highlight-Spiele
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sind sie da eben sehr nah dran gekommen.
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Und das ist halt so das, ja, wo ich dann mich in dem Moment gefragt habe,
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so okay, das ist ja total cool, aber wenn man das dann so hört,
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dann verstehe ich noch weniger, warum man das halt nicht regelmäßiger macht.
0:53:38–0:53:41
Und mir ist schon klar, dass dann, wenn es halt nicht mehr Highlight-Highlight
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ist, sondern Normalität, das ist dann halt nicht jedes Mal passiert.
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Die 30.000 vielleicht sind, aber es gibt ja Vereine, die halt eben viele Leute mobilisieren können,
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in die Stadien bringen können und da würden halt schon genug Leute dazukommen,
0:53:55–0:53:59
dass so der Gesamtschnitt von den Einnahmen bestimmt sehr viel besser wäre und
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das verstehe ich dann tatsächlich einfach nicht jetzt so rein aus finanzieller
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Sicht, wenn man immer sagt, wir wollen,
0:54:07–0:54:10
dass sich das Ganze besser trägt und wir wollen nicht, dass unser Verein immer
0:54:10–0:54:12
querfinanzieren muss, warum man das dann nicht macht.
0:54:12–0:54:15
Also ich meine, mit irgendwas muss man ja schließlich dann anfangen.
Mara Pfeiffer
0:54:15–0:54:20
Ich sage bei dem Thema tatsächlich einfach immer nur noch Union Berlin.
Annika Becker
0:54:20–0:54:20
Ja.
Mara Pfeiffer
0:54:22–0:54:30
Also das tut mir dann auch leid, dass es dann ausgerechnet ein Lizenzverein
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ist, aber es ist halt natürlich auch nicht überraschend.
0:54:33–0:54:38
Aber wenn man es halt, also die Lizenzvereine haben natürlich dann in der Regel
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auch die eigenen großen Männerstadien.
0:54:40–0:54:44
Aber ich finde, dass Union Berlin halt in der zweiten Liga sehr deutlich zeigt,
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wenn man die Aufmerksamkeit, und
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das machen die ja wirklich über alle Vereinsbereiche hinweg mittlerweile,
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wenn man die Aufmerksamkeit halbiert zwischen den Männern und den Frauen,
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dann genau passiert halt was.
0:54:58–0:55:00
Und wer es halt nicht macht, der möchte es nicht.
0:55:01–0:55:07
Und Union Berlin ist auch ein schönes Beispiel dafür, dass es was bringt.
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Also dieses Ganze mit dem, wenn wir jetzt hier was, 1,9 Millionen ist im Schnitt
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die Unterdeckung. Das ist ja für einen Erstligisten-Lizenzverein oder auch für einen Zweitligisten.
0:55:20–0:55:22
Also wofür geben die das Geld sonst aus?
0:55:23–0:55:29
Und wenn man halt in die Frauen investiert und wenn man sie gleich stellt im
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Verein, dann setzen sich auch Dinge in Bewegung.
0:55:33–0:55:38
Das zeigt sehr schön, dass es geht, wenn man es möchte. Und das Geld ist da,
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wofür man es ausgibt, entscheidet jeder Verein selbst.
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So einfach ist es am Ende des Tages. Ich kann manchmal wirklich,
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habe ich das Gefühl, also wir drehen uns irgendwie wie so Kreisel halt immer
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wieder um dieselben drei Sachen und eigentlich ist es halt wirklich einfach,
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die Annika grinst mich jetzt gerade an, aber es ist doch wahr.
Annika Becker
0:55:57–0:56:01
Ja, es ist total wahr. Ich habe nur gerade gedacht, naja, bei unserem nächsten
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Themenpunkt kommt dann der nächste Kreisel, weil da geht nämlich dann schon
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wieder alles von vorne los.
Mara Pfeiffer
0:56:08–0:56:08
Erzähl.
Annika Becker
0:56:09–0:56:15
Es gab nämlich in der letzten Woche auch eine Studie von McKinsey,
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die zunächst exklusiv via dpa veröffentlicht wurde, bis sie dann veröffentlicht
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wurde, auch auf der Website.
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Ich habe das tatsächlich, muss ich zugeben, eher so zufällig mitbekommen,
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als ich nach was ganz anderem gesucht habe.
0:56:30–0:56:34
Und ich habe mir das dann aber am Wochenende mal ganz genau angeschaut.
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Das ist ein PDF, das hat zwölf Seiten.
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Vielleicht mal kurz zur Beschreibung, was das überhaupt ist,
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damit ihr so eine ungefähre Erwartung habt. Weil Studie McKinsey,
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da denken, glaube ich, ganz viele Leute, boah, das ist jetzt hier voll was Krasses.
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Aber was es tatsächlich ist, ist eine Beschreibung des Ist-Zustandes der Bundesliga
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der Frauen und eine Beschreibung des Ist-Zustandes verschiedener internationaler
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Ligen so zusammengefasst.
0:57:00–0:57:08
Und zwar beruhen auf öffentlich verfügbaren Quellen aus verschiedenen Bereichen,
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also zum Beispiel Social Media, Marketing.
0:57:11–0:57:14
Die Quellen sind am Ende von der Studie alle aufgelistet.
0:57:14–0:57:19
Das sind Sachen, die hier wir teilweise uns auch schon mal angeguckt hatten
0:57:19–0:57:24
für den Podcast im Laufe der letzten Jahre. Also es ist nicht irgendwas selbst
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in Auftrag gegebenes zum Beispiel, was man ja bei dem Wort Studie auch denken könnte.
0:57:29–0:57:34
Wir machen jetzt hier irgendwie unsere eigene wissenschaftliche Untersuchung,
0:57:34–0:57:39
sondern es wurden Sachen ausgewertet, die es schon gibt und dann kurz zusammengefasst.
0:57:39–0:57:46
Was dann natürlich schon einem sagt, dass man da nicht so viel Neues wird erfahren
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können, wenn man sich mit den Sachen sowieso schon beschäftigt und diese Quellen kennt.
0:57:51–0:57:55
Und das ist dann tatsächlich auch das übergreifende Gefühl, das ich dazu hatte.
0:57:55–0:57:57
Ich habe bei Blue Sky etwas salopp dazu geschrieben.
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Ich bin jetzt mal so arrogant und zitiere mich selber, dass es ungefähr so erkenntnisreich
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ist wie eine Scheibe Toastbrot.
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Und es ist dann vielleicht auch wieder ein bisschen hart. Aber naja, also so.
Mara Pfeiffer
0:58:09–0:58:12
Toastbrot ist nicht hart. Toastbrot ist sehr weit.
Annika Becker
0:58:12–0:58:16
Wenn es getoastet wurde und ein bisschen rumliegt, wenn man es vergessen hat, na dann schon.
0:58:17–0:58:20
Und ich glaube, dass der...
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Dass man nicht so viel Neues daraus erfährt, ist noch nicht mal so was,
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dass ich jetzt dieser Veröffentlichung unbedingt angreifen würde,
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vor dem Hintergrund, dass es nun mal eben seit Jahren so ist,
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dass wir uns im Kreis drehen und diese Sachen immer gleich bleiben und man sie
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deswegen alle wissen kann.
0:58:39–0:58:42
Also für mich ist das einfach eine Versinnbildlichung davon,
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dass halt einfach nicht so besonders viel passiert, auch wenn es immer heißt,
0:58:47–0:58:51
es ist ein dynamischer Markt und so weiter und man dann sagt,
0:58:51–0:58:54
naja, wir haben Rekordeinnahmen und Rekordausgaben,
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aber es gibt ja trotzdem Dinge, die sich einfach in den letzten Jahren nicht
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so besonders verändert haben.
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Und ja, du hast es dir auch angeschaut und wir haben dann beide nochmal zusammen festgestellt.
0:59:07–0:59:10
Also weil mich dann auch jemand gefragt hat, so naja, aber steht denn da nicht
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irgendwas Überraschendes drin?
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Und nein, es steht nichts Überraschendes drin. Also aus meiner Sicht hätte man
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einfach kritische Fans in einer Gruppe zusammen auf den Sofa setzen können und
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die hätten ganz viele von den Sachen, die da drin stehen, auch gesagt.
Mara Pfeiffer
0:59:24–0:59:28
Ich glaube halt, der Punkt ist, es gibt viele Leute, die sich mit dem Thema
0:59:28–0:59:32
gar nicht oder extrem oberflächlich ab und zu mal beschäftigen.
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Und McKinsey ist natürlich ein Name. Und wenn es dann heißt,
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es gibt jetzt eine McKinsey-Studie zu dem Thema, dann schauen da vielleicht
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auch Leute rein, die sich sonst nicht groß mit dem Thema auseinandersetzen und
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dir dann denken, jetzt habe ich aber was gelernt.
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Und das ist der Effekt, den du mit sowas erzielst.
0:59:50–0:59:54
Aber alleine die Tatsache, wie alt teilweise die Quellen sind,
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die genutzt werden, ist halt schon ein Hinweis darauf, dass bei aller Dynamik
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die großen Problemfelder halt dieselben bleiben.
1:00:04–1:00:09
Und ich finde auch, ich habe es auch aufgeschrieben, also bei diesem ganzen
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Thema mit dem Schnitt der ZuschauerInnenzahl.
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Ich würde das tatsächlich gerne mal bereinigt sehen um die Topspiele.
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Also ich würde mal gerne wissen, wie sehr steigt der Schnitt pro Normalspiel
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und parallel dazu, wie entwickeln sich die Topspiele.
1:00:30–1:00:33
Also ich würde das eigentlich viel lieber getrennt beobachten.
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Ich finde die Topspiele total wichtig und ich finde es auch gut,
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dass die die Gesamtzahl erhöhen.
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Trotzdem finde ich, es sind halt zwei unterschiedliche Ansätze und eigentlich
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ist es Quatsch, sie in einen Topf zu schmeißen und dadurch dann halt irgendwie
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so eine Zahl zu generieren, die eigentlich nicht besonders viel aussagt.
1:00:49–1:00:53
Dann könntest du nämlich auch nochmal in den Fokus stellen, dass die Topspiele
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sich tatsächlich lohnen, was du ja gerade schon aus der PK mitgebracht hast,
1:00:57–1:01:00
was man ja beispielsweise auch immer beim DFB-Pokalfinale sieht,
1:01:01–1:01:05
was jetzt dann dazu führt, dass zum ersten Mal das DFB-Pokalfinale der Frauen
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eine eigene TV-Rechte-Ausschreibung hat und also der ganze Projekt.
1:01:09–1:01:15
Prozess, der ganze, na sag schon, Wettbewerb natürlich, nicht nur das Finale.
1:01:15–1:01:19
Und halt eben auch genau die Geschichte mit dem, dass man immer nur auf die
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erste Liga schaut und es dann so eine Erwartungshaltung trotz allem gibt,
1:01:26–1:01:31
aus all diesen quasi Erkenntnissen spricht am Ende immer die Erwartungshaltung,
1:01:31–1:01:34
lass es uns doch noch ein bisschen so machen,
1:01:34–1:01:36
doch noch ein bisschen mehr so machen wie bei den Männern.
1:01:36–1:01:41
Vielleicht funktioniert es ja und dagegen wehre ich mich halt einfach,
1:01:41–1:01:47
weil so viel von dem, was man jetzt schon kopiert, halt einfach nicht klappt, weil es nicht passt.
Annika Becker
1:01:47–1:01:52
Ja, und das, was mir halt bei dem immer fehlt, ist, dass,
1:01:52–1:01:56
also es wird vielleicht manchmal an irgendeiner Stelle gesagt,
1:01:56–1:02:00
die Liga ist sehr heterogen, wo dann eben die,
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es ist gar nicht mal nur die Trennung zwischen eigenständigen Vereinen und Lizenzvereinen,
1:02:06–1:02:09
die ist natürlich sehr, sehr groß und sehr offensichtlich, aber es gibt die
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ja auch zwischen den Lizenzvereinen,
1:02:11–1:02:15
was gewisse, ich sag mal, Details angeht,
1:02:15–1:02:19
wenn man sich anguckt, wie erfolgreich die Leverkusenerinnen in dieser Saison
1:02:19–1:02:25
sind und was für einen unfassbar katastrophal schlechten Publikumsschnitt die
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seit Jahren haben und dass sich das auch in dieser Saison nicht signifikant ändert,
1:02:30–1:02:35
dann ist es halt in dem Punkt, wenn es darum geht, was macht man da,
1:02:35–1:02:40
also wie baut man da eine Fanbase auf, Also weil offensichtlich muss man da
1:02:40–1:02:44
dann ja mit den Leuten, die da zum Männerfußball gehen, musst du ja irgendwie
1:02:44–1:02:47
eine ganz andere Kommunikationsebene finden,
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als es vielleicht bei einem Verein wie Bremen, Union Berlin,
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whatever ist, um halt die Leute dazu zu bekommen.
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Und dann brauchst du ja einen ganz anderen Ansatz, als einfach nur zu sagen,
1:02:58–1:03:02
wir kleben jetzt hier irgendwie mal zehn Plakate an die Bushaltestelle und verschicken
1:03:02–1:03:04
einen Mitgliederbrief und dann kommen schon alle oder so.
1:03:05–1:03:07
Sondern du musst dir irgendwie was anderes einfallen lassen.
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Und solche Sachen werden dann aber im Detail halt einfach auch nicht berücksichtigt.
1:03:12–1:03:17
Oder das zum Beispiel bei Freiburg. Die spielen im alten Dreisam-Stadion.
1:03:17–1:03:20
Das ist halt genau wie in Essen ja sowieso schon ein großes Stadion.
1:03:20–1:03:24
Und jetzt ist natürlich nicht immer das komplette Stadion offen, aber.
1:03:24–1:03:28
Die Tribünen, die offen sind, sind ja trotzdem groß genug und ich meine,
1:03:28–1:03:31
in Freiburg kommen nun schon auch einige Leute und auch Menschen aus der aktiven
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Fanszene, aber trotzdem denke ich mir dann immer so, wenn ich diese Spiele sehe, naja,
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also für das, was möglich ist und dafür, dass ihr schon diese.
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Alltagssituation jetzt mit diesem altehrwürdigen, traditionellen,
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coolen Stadion habt, ist das aber ganz schön wenig und,
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Ich finde dann halt, also klar, so zwölf Seiten können sowas nicht hergeben,
1:03:53–1:03:59
aber das ist ja bei allen Veranstaltungen, Debatten, Pressekonferenzen immer
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so, dass es dann auf dieser oberflächlichen Ebene verbleibt.
1:04:02–1:04:04
Und das ist so mega frustrierend.
1:04:05–1:04:09
Natürlich braucht man irgendwie diesen Plan für die gesamte Liga und Zielsetzung
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und so weiter, aber viel wichtiger wäre eigentlich, dass sich,
1:04:13–1:04:18
glaube ich, jeder Verein selber nochmal irgendwie überlegt, was er machen kann.
1:04:18–1:04:21
Und sich dann aber vor allem halt auch daran hält und Sachen macht und nicht
1:04:21–1:04:24
immer nur sagt, ja, ihr müsst jetzt aber anfangen, was zu machen,
1:04:24–1:04:26
lieber DFB oder liebe Medien.
1:04:26–1:04:30
Oder der DFB sagt dann andersrum, ja, ihr Vereine müsst jetzt aber mit irgendwas anfangen.
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Das wird halt auf Dauer so nicht funktionieren, dass alle immer nur mit dem Finger zeigen.
Mara Pfeiffer
1:04:35–1:04:39
Nee, und wenn dann so ein Report irgendwie resümiert, dass man fanfreundliche
1:04:39–1:04:43
Anstoßzeiten braucht, eine attraktive Liga- und Starspielerin,
1:04:43–1:04:48
dann sitzt du halt am Ende der zwölf Seiten so da und denkst, Och, wow.
Annika Becker
1:04:49–1:04:50
Das ist noch zum Thema Überraschung.
Mara Pfeiffer
1:04:51–1:04:58
Genau. Und am Ende ist es halt eben genau so, die Vereine müssen es in die Hand
1:04:58–1:05:04
nehmen, wo das Geld herkommt und inwieweit da auch der Verband irgendwie rein verantwortlich ist.
1:05:04–1:05:08
Das ist natürlich auch ein Thema, aber es wird nicht funktionieren,
1:05:08–1:05:11
ohne dass die Vereine das ganzheitlich angehen.
1:05:11–1:05:17
Und das gilt halt nun mal für das Geld und für die Aufmerksamkeit und für die
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Stadien, für die Trikots, für die Veranstaltungen, für alles.
Annika Becker
1:05:23–1:05:31
Ja, ich glaube, damit haben wir das Thema für heute dann erstmal sehr gut abgebunden.
1:05:31–1:05:35
Und wir haben heute in dieser Folge, die jetzt schon sehr, sehr lang ist,
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eine Besonderheit für euch.
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Denn wir haben quasi die doppelte Petra, weil Petra ist eine so unfassbar krasse,
1:05:44–1:05:49
also sowieso sehr liebenswürdige, aber auch einfach sehr krasse und sehr fleißige Person.
Mara Pfeiffer
1:05:49–1:05:52
Unsere Elf, die doppelte Petra.
Annika Becker
1:05:53–1:05:58
Ja, und hat an diesem Wochenende nicht nur einen, sondern zwei Texte auf der
1:05:58–1:06:00
Bolztribüne veröffentlicht.
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Und sie ist jetzt auch im Podcast wieder zurück und spricht Sachen für euch ein.
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Und wir dachten, wir teilen das auf. Also ihr bekommt einen der Texte jetzt,
1:06:11–1:06:16
dann hört ihr uns beide nochmal und dann werden wir uns später von euch verabschieden.
1:06:16–1:06:19
Und dann hört ihr aber nochmal Petra und solltet ihr auch unbedingt zuhören.
1:06:19–1:06:25
Und den Aufschlag macht sie jetzt zum Thema die erste Schiedsrichter-Durchsage in Deutschland.
Petra Tabarelli
1:06:32–1:06:37
Ja, vielleicht habt ihr es mitbekommen, bis Saisonende soll die Scheri-Durchsage
1:06:37–1:06:38
in Deutschland getestet werden.
1:06:39–1:06:41
Allerdings mit einigen Einschränkungen.
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Zum einen nur im Fußball der Männer und auch nicht geschlossen innerhalb einer
1:06:46–1:06:50
Liga, sondern in neun Stadien der 1. und 2. Bundesliga.
1:06:51–1:06:55
Zum anderen betrifft es nur einen Teil der VAR-Entscheidungen,
1:06:55–1:07:00
nämlich nach den sogenannten faktischen Entscheidungen, also beispielsweise
1:07:00–1:07:06
im Abseits, oder wenn der Schiri den Monitor am Spielfeldrand genutzt hat und jeweils nur,
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wenn die Entscheidung revidiert wird.
1:07:09–1:07:13
Also kurz, die neuen Stadien der 1. und 2.
1:07:13–1:07:18
Bundesliga der Männer, wenn nach VAR-Kontakt eine faktische Entscheidung oder
1:07:18–1:07:24
nachdem der Monitor an der Seitenlinie genutzt wurde, die Entscheidung revidiert wird.
1:07:24–1:07:32
Und diese neun Stadien sind in Leverkusen, München, Dortmund, Frankfurt, auf St.
1:07:32–1:07:36
Pauli, in Leipzig, Düsseldorf und Fürth.
1:07:36–1:07:43
Am vergangenen Wochenende hätte es in fünf Stadien zu einer Durchsage kommen können.
1:07:43–1:07:47
Es passierte aber nur im letzten Sonntagsspiel in Leverkusen.
1:07:48–1:07:54
Dort war Robin Braun Schiedsrichter, der auch tatsächlich erst seit dieser Saison
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in der ersten Bundesliga pfeift, zuvor auch erst ein offizielles Spiel im November
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2024 in der Liga geleitet hatte.
1:08:01–1:08:05
Wobei man sagen muss, er hatte schon mal 2023 ins Spiel geleitet.
1:08:06–1:08:12
Da ist er als Krankheitsvertretung eingesprungen, weil er als vierter Offizieller halt nominiert war.
1:08:13–1:08:17
Hochoffiziell war es ein zweites Spiel. Zurück zu den Schiri-Durchsagen.
1:08:17–1:08:18
Wie läuft das Ganze nun also ab?
1:08:19–1:08:23
Es gibt eine Entscheidung, es gibt Kontakt mit dem VAR.
1:08:24–1:08:29
Dann gibt es wie gewohnt den Pfiff und dieses Rechteck, das man mit den Fingern
1:08:29–1:08:35
in die Luft zeichnet, als Zeichen, dass jetzt die vorherige Entscheidung revidiert wird.
1:08:35–1:08:41
Und anstatt nun per Gestik die Entscheidung anzusagen, zu symbolisieren,
1:08:41–1:08:44
gibt es nun den Griff zu der Headset-Technik.
1:08:44–1:08:49
Das ist so ein Knopf, das ist irgendwie so in der Hosentaschenhöhe irgendwo,
1:08:49–1:08:52
da ist das Headset und die Technik eingeklemmt halt.
1:08:53–1:09:00
Und diese ist wiederum mit der Stadionanlage und auch als Tonspur mit der TV-Übertragung gekoppelt.
1:09:00–1:09:05
Und es soll dann kurz in zwei, drei Sätzen erläutert werden,
1:09:06–1:09:11
warum der VAR sich gemeldet hat, wie entschieden wurde und wie das Spiel nun weitergeht.
1:09:13–1:09:18
Gestern war es eine Abseitsstellung, aber nicht jetzt einfach eine Abseitsstellung,
1:09:18–1:09:22
sondern eine Abseitsstellung, die einem faulen Strafraum voranging,
1:09:22–1:09:25
in Verbindung mit einem möglichen Deliberate-Play.
1:09:25–1:09:31
Okay, Braun, 15 Elfmeter, woraufhin sich Robert Schröder aus dem Kölner Keller
1:09:31–1:09:34
einschaltete und sagte, ja,
1:09:34–1:09:39
Elfmeter, aber davor war doch die Abseitsstellung, ja, Ball abgelenkt,
1:09:39–1:09:44
war das eine kontrollierte Ablenkung, da war das einfach eher ein Abwehrverhalten
1:09:44–1:09:46
und so weiter und so fort.
1:09:47–1:09:51
Letztendlich nach gut anderthalb Minuten, oder um genau zu sein,
1:09:52–1:09:54
tatsächlich nach 111 Minuten.
1:09:55–1:10:01
Check und Absprachen nahm Robin Braun seine Entscheidung zurück und erklärte
1:10:01–1:10:04
direkt nach dem Spiel, auch im Interview,
1:10:04–1:10:09
der Leverkusener Pass in den Strafraum war zwar von dem Hoffenheimer abgelenkt,
1:10:09–1:10:11
aber es war kein kontrollierter Pass.
1:10:11–1:10:16
Der hat den Fuß ganz, ganz schnell rausgestellt, um halt den Ball abzuwehren letztendlich.
1:10:16–1:10:21
Der wollte definitiv nicht den Pass in seinen eigenen Strafraum verlängern.
1:10:21–1:10:23
Es war also kein kontrollierter Pass.
1:10:23–1:10:29
Daher blieb die Abseitsstellung bestehen. Und der Gefaulte danach, Gefaulte,
1:10:29–1:10:36
war eben vorher schon im Abseits und hätte dadurch gar nicht den Ball spielen
1:10:36–1:10:38
dürfen, brauchen und so weiter und so fort.
1:10:38–1:10:44
Das erklärte dann Robin Braun auch über den Lautsprecher ganz knapp.
1:10:44–1:10:47
Ich zitiere, der Strafstoß wurde überprüft.
1:10:48–1:10:53
Nach Ansicht der Bilder lag eine Abseitsstellung vor. Deswegen lautet die Entscheidung,
1:10:54–1:10:56
kein Strafstoß abseits.
1:10:57–1:11:01
Und für eine Abseitsstellung reicht diese Info natürlich völlig aus.
1:11:02–1:11:08
Lediglich wer im Abseits stand, könnte man, würde noch einen kleinen Mehrwert bieten.
1:11:08–1:11:15
Aber interessant wird es dann bei Entscheidungen, die im Graubereich mit Interpretationsspielraum
1:11:15–1:11:18
dann durchgesagt werden.
1:11:18–1:11:23
Und solch eine gab es eben letztes Wochenende noch nicht. Wird aber hoffentlich noch kommen.
1:11:26–1:11:31
Und so einen Graubereich gab es durchaus gestern, also auch in diesem Spiel
1:11:31–1:11:33
zwischen Hoffenheim und Leverkusen.
1:11:34–1:11:39
Braun entschied sich gegen einen Pfiff und begründete es dann eben in diesem
1:11:39–1:11:41
nachfolgenden Interview.
1:11:41–1:11:47
Der Leverkusener lag schon auf dem Boden. Also die wollten halt beide zum Ball.
1:11:47–1:11:50
Der Leverkusener ist, ich sage das mal ganz salopp, hingefallen halt.
1:11:51–1:11:56
Also ausgerutscht und straucheln geraten und ist aber halt...
1:11:57–1:11:59
Dadurch, dass er ja noch so ein gewisses Tempo vom Rennen hatte,
1:11:59–1:12:05
natürlich ein bisschen gerutscht irgendwo und dann eben in den Hoffenheimer
1:12:05–1:12:07
reingerutscht im Strafraum.
1:12:08–1:12:12
Aber es war ja nicht mal irgendwie absichtlich.
1:12:13–1:12:17
Absicht und im Fußball ist ja immer so ein sehr dehnbarer Begriff.
1:12:19–1:12:23
Und Braun hat auch tatsächlich im gleichen Satz dieses Interviews eingeräumt.
1:12:23–1:12:25
Das ist eine 50-50-Entscheidung.
1:12:25–1:12:30
Er könnte auch alle Gründe verstehen, die hier für einen Elfmeterpfiff sprechen.
1:12:32–1:12:37
Können wir auch sehr gut Elfmeter pfeifen. Er muss sich halt entscheiden. Ist halt so.
1:12:38–1:12:48
Und für ihn war eben das Ausschlaggebende, dass der Leverkusener nicht faulen
1:12:48–1:12:52
wollte, sondern es einfach halt noch durch das Tempo vom Laufen reingerutscht.
1:12:54–1:12:58
Und hier kommt es eben auch in den nächsten Wochen darauf an,
1:12:58–1:13:03
dass sowas, also so ein Graubereich, den ich ja jetzt auch schon in vielen Worten umschrieben habe,
1:13:04–1:13:11
zwar möglichst knapp rüberkommt und gesagt wird, weil ja wie gesagt,
1:13:11–1:13:13
so eine Überprüfung dauert ja eh schon saulange.
1:13:13–1:13:18
Man muss ja nicht noch durch eine zehnminütige Erklärung dann noch verlängern.
1:13:18–1:13:23
Andererseits muss halt hier unbedingt der Mehrwert sein, dass man es nachvollziehen kann.
1:13:23–1:13:27
Man muss nicht unbedingt der gleichen Meinung ja sein, aber wenigstens nachvollziehen
1:13:27–1:13:30
können, wäre halt schon schön.
1:13:31–1:13:35
Und da bin ich mal gespannt. Das werde ich jetzt mal diesen Monat näher unter
1:13:35–1:13:37
die Lupe nehmen und gucken, wie dann
1:13:37–1:13:42
immer entschieden wird und wie auch präsentiert wird, wie erklärt wird.
1:13:42–1:13:44
Und melde mich dann wieder.
Mara Pfeiffer
1:13:45–1:13:51
Ja, vielen, vielen Dank, liebe Petra, an dieser Stelle. Wir freuen uns sehr, dass du zurück bist.
1:13:52–1:13:57
Und ganz weg warst du ja nicht, weil auf der Bolztribüne hast du ja die ganze Zeit mitgezaubert.
1:13:57–1:14:05
Wir haben heute sehr kurze Blitz-News und dafür gebe ich jetzt mal zurück in
1:14:05–1:14:08
die angeschlossenen Funkhäuser und da sitzt die Annika.
Annika Becker
1:14:09–1:14:14
Ja, einmal wollten wir natürlich darauf hinweisen, dass der Gerichtsprozess
1:14:14–1:14:21
in Madrid gegen Luis Rubiales gestartet ist bezüglich des Übergriffs nach dem
1:14:21–1:14:23
WM-Finale gegen Jennifer Hermoso.
1:14:23–1:14:29
Sie selbst hat am Montag ausgesagt, von der Staatsanwaltschaft gefordert werden
1:14:29–1:14:34
2,5 Jahre Haft für Rubiales aufgrund sexualisierter Gewalt.
1:14:34–1:14:39
In Spanien ist es allerdings so, dass bei allen Haftstrafen unter zwei Jahren
1:14:39–1:14:43
durch eine Geldzahlung die Gefängnisstrafe umgangen werden kann.
1:14:45–1:14:48
Was etwas ist für den Kontext, weil man ja davon ausgehen kann,
1:14:48–1:14:49
dass seine Verteidigung versuchen
1:14:49–1:14:54
wird, diese 2,5 Jahre irgendwie zu verringern während des Prozesses.
1:14:54–1:15:00
Dann das Nächste, dass Vereine, die im nordostdeutschen Fußballverband organisiert sind,
1:15:01–1:15:04
ein Positionspapier veröffentlicht und unterschrieben haben,
1:15:04–1:15:11
wo sie fordern, dass die verbandsrechtlichen Bestrafungen beim Einsatz von nicht
1:15:11–1:15:15
missbräuchlich verwendeter Pyrotechnik beendet werden sollen.
1:15:15–1:15:19
Zu den unterzeichnenden Vereinen gehören zum Beispiel Babelsberg 03,
1:15:20–1:15:26
aber auch Hertha BSC, die auch ihre Plattform absichtlich ein bisschen nutzen wollten dafür.
1:15:26–1:15:30
Und Argumente, warum diese Strafen abgeschafft werden sollen,
1:15:31–1:15:34
sind zum Beispiel, dass sie erstmal komplett unwirksam sind,
1:15:34–1:15:39
weil nur weil der Verein Strafe zahlen muss, hören die Fans nicht mit der Pyrotechnik auf.
1:15:39–1:15:44
Vor allem aber gibt es keine wahrgenommene Gefahr, sondern eigentlich ein immer
1:15:44–1:15:47
weiter steigendes Sicherheitsgefühl und die Vereine sind sich eigentlich einig
1:15:47–1:15:52
darin, dass man progressiv eben diese Diskussionen führen müsste,
1:15:52–1:15:54
was kann man da noch weiter tun.
1:15:55–1:16:00
Es geht aber auch darum, dass diese Strafen eine konkrete wirtschaftliche Gefährdung
1:16:00–1:16:05
für viele Vereine in den unteren Ligen, also dritte oder vierte Liga sind.
1:16:05–1:16:11
Da sprechen wir dann über Wettbewerbsverzerrung und auch über potenzielle Doppel-
1:16:11–1:16:15
bis Dreifachbestrafung, wenn Vereine dann, weil sie es sich eben nicht leisten
1:16:15–1:16:17
können, die Strafen selbst zu zahlen,
1:16:17–1:16:21
umlegen wollen auf diejenigen, die sie verursacht haben, die dann aber ja schon
1:16:21–1:16:29
durch andere Teile der Juristerei bestraft wurden oder zumindest in Gefahr stehen, dass es so kommt.
1:16:30–1:16:34
Und dann haben wir noch eine Nachricht von den Spielerinnen von Barcelona,
1:16:35–1:16:39
die sich öffentlich dagegen geäußert haben, dass der spanische Supercup der
1:16:39–1:16:43
Frauen wie der der Männer zukünftig in Saudi-Arabien ausgetragen werden soll.
1:16:44–1:16:49
Patrick Gijaro und Aitana Bonmartie haben da hauptsächlich über die Menschenrechtslage
1:16:49–1:16:51
für Frauen argumentiert.
1:16:53–1:16:58
Alexia Putejas hat noch auf einem etwas anderen Weg argumentiert und hat eben
1:16:58–1:17:02
gesagt, also übersetzt, wenn wir dorthin gehen, dann natürlich aus wirtschaftlichen
1:17:02–1:17:06
Gründen, aber wenn man nicht hingeht, leidet man darunter, dass man diese Einnahmen nicht hat.
1:17:06–1:17:11
Es ist also schwieriger zu wachsen und man muss sich dann vor allem aber auch
1:17:11–1:17:16
damit abfinden, dass Leute einem andauernd sagen, ihr erwirtschaftet ja nichts,
1:17:16–1:17:21
also dass da eben einfach auch diese Drucksituation ist, die dann natürlich ausgenutzt wird.
1:17:21–1:17:27
Und last but definitely not least gab es noch ein Interview mit Almut Schult
1:17:27–1:17:29
in der Taz, geführt von Alina Schwärmer.
1:17:30–1:17:35
Da geht es um Mutterschutz und warum die Maßnahmen der FIFA nicht ausreichend
1:17:35–1:17:40
sind und warum es in Deutschland wirklich dringend eine Gewerkschaft für Spielerinnen
1:17:40–1:17:44
braucht und die endlich mal umgesetzt werden sollte,
1:17:45–1:17:47
wo das ja schon jahrelang diskutiert wird.
1:17:48–1:17:50
Und dann hast du noch zwei Hinweise.
Mara Pfeiffer
1:17:51–1:17:54
Lustigerweise, während du gerade von Saudi-Arabien gesprochen hast,
1:17:54–1:17:57
habe ich so krasse Flashbacks davon gehabt,
1:17:57–1:18:02
wie wir in Katar an dem einen Morgen draußen waren bei den Kamelen,
1:18:02–1:18:07
so übers Früh und dann bei diesem Typ irgendwie drin saßen und Tee getrunken.
1:18:08–1:18:13
Und du hast die ganze Zeit mit dem Aufnahmegerät bei den Kamelen gestanden und
1:18:13–1:18:17
ich war so fasziniert von allem, dass ich mich ständig zu dir rumgedreht und gequatscht habe.
1:18:17–1:18:20
Du hast aber versucht, Atmo aufzunehmen.
Annika Becker
1:18:20–1:18:25
Ja, ich finde, das beschreibt unsere Freundschaft eigentlich ziemlich gut.
Mara Pfeiffer
1:18:26–1:18:30
Was soll das denn heißen? Ja,
1:18:30–1:18:36
wir oder vielmehr ich in dem Fall möchte gerne euch noch auf zwei Sachen hinweisen
1:18:36–1:18:43
und zwar zum einen gibt es, wenn ihr uns heute spät noch hört, heute ansonsten,
1:18:43–1:18:46
morgen ansonsten wahrscheinlich eher dann heute.
1:18:46–1:18:49
Also um es kurz zu machen, am Dienstag, den 4.
1:18:49–1:18:59
Februar um 19 Uhr in Mainz im Erbacher Hof vom Bistum und Ente Bagdad und so weiter ausgerichtet.
1:18:59–1:19:05
Eine weitere Veranstaltung im Rahmen der Mainzer Erinnerungswochen sind es hier
1:19:05–1:19:08
ja sogar immer, rund um den 27.01.
1:19:09–1:19:20
Und da geht es um Vereine und wie sie vor, während und nach der NS-Zeit sich verhalten haben.
1:19:21–1:19:25
Franziska Kaiser wird da einen Vortrag halten. Die hat ein großartiges Buch
1:19:25–1:19:27
zu dem Thema geschrieben, was zwar noch nicht veröffentlicht ist,
1:19:27–1:19:31
aber ich habe es schon lesen dürfen. Deswegen kann ich es euch sehr empfehlen.
1:19:31–1:19:38
Und nach dem Vortrag gibt es eine Podiumsdiskussion mit Henrik Drechler vom Haus
1:19:38–1:19:43
des Erinnerns und Matthias Thoma aus dem Eintracht-Museum und Petra Tabarelli
1:19:43–1:19:46
aus dem Becker und Pfeiffer-Podcast.
1:19:46–1:19:54
Nein, Scherz, unsere Lieblingshistorikerin, Archivarin und natürlich Simon Rosenberger Biografin.
1:19:54–1:20:00
Ich darf das Ganze moderieren und das wird, glaube ich, ein sehr runder Abend.
1:20:00–1:20:06
Und jetzt hätte ich vor lauter Gebappel mit der Petra fast unseren vierten Podiumsteilnehmer
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vergessen, nämlich den lieben Nils Friedrich.
1:20:09–1:20:14
Nils Friedrich, er ist auch sehr friedlich. Der Nils Friedrich ist sehr.
1:20:15–1:20:20
Ach, lieber Gott, lieber Nils, bitte sieh es mir nach.
1:20:20–1:20:23
Ich habe das jetzt aber auch alles aus dem Kopf runter erzählt.
1:20:23–1:20:29
Der Nils ist jedenfalls 05-Historiker, hat das wundervolle Fanzine, es war einmal,
1:20:30–1:20:34
ins Leben gerufen und ist unter diesem Namen auch in allen sozialen Netzwerken
1:20:34–1:20:39
unterwegs und hat sich extrem verdient gemacht, darum die Geschichte von Mainz
1:20:39–1:20:42
05 intensiver aufzuarbeiten.
1:20:42–1:20:47
In den letzten Jahren und lässt sich dabei auch immer wieder sehr coole Gimmicks einfallen,
1:20:47–1:20:53
wie neulich zum Geburtstag des verstorbenen Torjägers Gerhard Bopp eine Mütze
1:20:53–1:21:00
mit ihm als Spieler drauf oder dann haben sie mal ein Retro-Trikot,
1:21:00–1:21:03
was mehr so ein Retro-Shirt war, aufgelegt und so.
1:21:04–1:21:09
Ein sehr umtriebiger Mensch und das ist eine, habe ich schon gesagt,
1:21:09–1:21:12
sage ich jetzt, wo ich alle Teilnehmenden genannt habe, aber nochmal wird,
1:21:12–1:21:13
glaube ich, eine sehr gute Runde.
1:21:14–1:21:19
Und dann gibt es noch etwas, worauf ihr euch alle jetzt schon sehr,
1:21:19–1:21:21
sehr, sehr, sehr freuen könnt.
1:21:21–1:21:28
Die famose Kathrin Längert, von uns extrem geschätzt, von der wir die wundervolle
1:21:28–1:21:32
Begrifflichkeit Thekengünther übernommen haben, hat ein Buch geschrieben.
1:21:32–1:21:37
Es heißt "Wir verdienen mehr. Ein Manifest".
1:21:37–1:21:45
Es erscheint im Verlag Die Werkstatt und ich darf es gerade entlektorierend
1:21:45–1:21:49
lesen und bin erstens mega happy,
1:21:49–1:21:56
dass ich einen kleinen Teil am Ende dazu beitragen kann, dass dieses Buch entsteht.
1:21:56–1:22:02
Und lustigerweise auch bei einer gemeinsamen Veranstaltung vom Verlag Die Werkstatt,
1:22:03–1:22:07
für die ich die Kathrin als Podiumsteilnehmerin vorgeschlagen habe,
1:22:07–1:22:14
haben sich die Verlagsverantwortlichen so platonisch und joblich in sie verknallt.
1:22:14–1:22:16
Es geht auch gar nicht anders, weil man mit der Kathrin zu tun hat,
1:22:17–1:22:19
dass sie gesagt haben, boah, mit der müssen wir unbedingt ein Buch machen.
1:22:19–1:22:24
Das ist eine fantastische Idee und das Buch ist absolut großartig und ihr solltet
1:22:24–1:22:26
es alle unbedingt jetzt vorbestellen.
1:22:27–1:22:35
Grüße, liebe Katrin. Wir freuen uns mega, dass du bald auch im Regal stehst, verdientermaßen.
Annika Becker
1:22:35–1:22:37
Ja, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr.
Mara Pfeiffer
1:22:39–1:22:44
Genau. Und dann haben wir uns heute noch was ganz anderes überlegt.
1:22:44–1:22:53
Und zwar statt der Lese-, Hör- und sonstigen Tipps in diesen wilden und komplizierten
1:22:53–1:22:58
Zeiten möchten wir euch unsere Elf der Woche vorstellen.
1:22:59–1:23:04
Die eine oder andere Person werdet ihr vielleicht schon oder sicher schon kennen
1:23:04–1:23:05
und ihr auch schon folgen.
1:23:05–1:23:09
Aber wir wollen das jetzt trotzdem hin und wieder mal machen.
1:23:09–1:23:18
Und heute geht es los mit Menschen im Fußball, außerhalb des Fußball und an
1:23:18–1:23:21
der Grenze zwischen Fußball und dem Rest der Welt.
1:23:21–1:23:27
Die Nummer 1 sozusagen im Tor, Nora Hespers, die nicht nur zu gesellschaftlichen
1:23:27–1:23:31
Themen im Fußball stabil ist, sondern auch wichtige Erinnerungsarbeit rund um
1:23:31–1:23:35
die Geschichte ihres Großvaters leistet, der Widerstandskämpfer Theo Hespers.
1:23:36–1:23:43
Nummer zwei, Felix Tamsut, der rund um Fans der absolute Spezialist ist und zudem seit dem 7.
1:23:43–1:23:48
Oktober auch in Sachen Politik Israel Einordnung, kritischer Blick, eine absolute Bank.
1:23:49–1:23:55
Nummer drei, Ann-Kathrin Büüsker, die unaufgeregt und klug Politik einordnet,
1:23:55–1:23:59
nicht nur für den DLF, sondern auch in ihrem Newsletter sehr zu empfehlen,
1:23:59–1:24:01
auf Blue Sky und Instagram.
1:24:01–1:24:05
Und nein, das hat jetzt beispielsweise nichts mit Fußball zu tun,
1:24:05–1:24:09
aber eine wirklich Folgeempfehlung mit Ausrufezeichen.
1:24:11–1:24:14
Nummer vier, die Innenverteidigerin sozusagen,
1:24:14–1:24:19
Annika nickt schon, ist Sophie Lawson für Fußball, aber auch für alles darüber
1:24:19–1:24:23
hinaus, was uns am Herzen liegt, ist beruflich nicht mehr im Fußball der Frauen
1:24:23–1:24:27
unterwegs, postet aber nach wie vor sehr, sehr viel dazu.
1:24:27–1:24:32
Und Annika hat noch ein Interview rausgekramt, in dem sie ihre Eindrücke aus
1:24:32–1:24:34
all den Jahren und ihren Abschied erklärt.
1:24:35–1:24:43
Nummer fünf, den Birdbot, denn wir sind hier schließlich der Ornithologie-Podcast,
1:24:43–1:24:47
der Geheime und man muss sich ja zwischendurch auch mal ablenken und das sind
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die schönsten Vogelfotos, die ihr in dieser Dichte im Internet finden werdet.
1:24:53–1:24:58
Und Nummer sechs, Daniel Drepper vom Netzwerk Recherche, weil wir uns im Zeitalter
1:24:58–1:25:02
des Informationskrieges befinden und Recherche sehr, sehr wichtig ist und eine
1:25:02–1:25:03
Wirkungskraft entfaltet.
Annika Becker
1:25:03–1:25:08
Ja, dann mache ich mal weiter mit der Nummer 7, Frankie de la Cretaz.
1:25:09–1:25:15
Journalismus an der Themenschnittstelle von Gender und Sport aus einer Transperspektive
1:25:15–1:25:18
und mit Blick auf die USA sowie verschiedene Sportarten.
1:25:19–1:25:23
Vieles davon lässt sich auf andere Bereiche übertragen. Und wenn sich von euch
1:25:23–1:25:28
jemand für American Football interessiert, Frankie hat auch ein Buch geschrieben
1:25:28–1:25:33
mit dem Titel "Hail Mary, The Rise and Fall of the National Women's Football League".
1:25:33–1:25:39
Die Nummer 8 ist Musa Okwonga, Journalist, Schriftsteller, Podcaster,
1:25:39–1:25:42
aber eigentlich wird ihm das alles nicht gerecht.
1:25:42–1:25:47
Lebt als Schwarzer Brite in Berlin und legt deutschen und britischen Rassismus
1:25:47–1:25:48
aus seiner Perspektive offen.
1:25:48–1:25:52
Sehr analytisch, sehr viel Feingefühl und wenn es im Stadio,
1:25:52–1:25:56
Podcast, im Fußball geht, gleichzeitig aber auch mit sehr viel Leichtigkeit.
Mara Pfeiffer
1:25:57–1:26:00
Und er schreibt ganz, ganz tolle Bücher, wirklich sehr, sehr,
1:26:00–1:26:05
sehr empfehlenswerte, fantastische Bücher, nicht also über alles Mögliche ein.
1:26:05–1:26:09
Mir fällt jetzt der Titel tatsächlich ad hoc nicht ein, er hat auch ein wunderbares
1:26:09–1:26:12
Buch über die Liebe geschrieben mit einem wunderbaren Regenbogen-Covers,
1:26:12–1:26:13
das ist sehr, sehr großartig.
Annika Becker
1:26:13–1:26:16
Die Nummer neun, wenn wir bei Ablenkung sind,
1:26:17–1:26:23
der 50 plus Döner Bundesliga-Podcast von mehreren BIPOC-Menschen aus den USA
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ist nicht nur einer meiner Lieblings-Podcastnamen ever,
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sondern es gibt da auch einfach einen Humor, den man in Deutschland im Fußball
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nicht findet. Da lege ich mich auch definitiv drauf fest.
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Mein Favorit zuletzt war eine absolut stichhaltige, wissenschaftlich und juristisch
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wasserdichte Beweisführung, warum Taylor Swift nur Schalke-Fan sein kann.
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So gelacht habe ich lange nicht mehr wie bei diesem Video.
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Unsere Nummer 10, ganz anderes Thema, Annika Brockschmidt, ebenfalls USA,
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aber auf politischer Ebene eine absolute Expertin, hat leider immer recht,
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war erst gerade wieder Thema, dass sie ständig diskreditiert wird dafür,
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dass sie einfach nur knallhart das analysiert, was Sache ist und sich mit dem
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politischen System und auch dem Rechtssystem in den USA besser auskennt als
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wahrscheinlich sonst wer in Deutschland.
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Oder auf jeden Fall die allermeisten, die ansonsten sich in dem Bereich äußern öffentlich.
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Es ist oft nicht erheiternd, ihre Threads zu lesen oder ihren Newsletter,
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aber man ist danach weniger überrascht und geht generell etwas informierter
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durchs Leben, als wenn man sich nur auf traditionelle Medien verlässt.
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Und last but definitely not least unsere Nummer 11, Nadia Zaboura,
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Kommunikationswissenschaftlerin und Medienkritikerin, aber aus meiner Sicht
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bei weitem nicht nur für Leute aus der Journalismus- und Medienbubble interessant,
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wenn man verstehen möchte, was falsch läuft und wie man selbst als Medienkonsument
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in vielleicht manch ungute Schleife auch mal mitbefeuert.
Mara Pfeiffer
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Genau. Und damit sind wir fast am Ende.
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Wir haben viel hin und her überlegt in Sachen Kackspecht.
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Ihr habt das ja der Folge heute angemerkt, dass wir ein bisschen weiter weg
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sind vom Fußball als Spiel als in anderen Folgen.
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Und in diesem Bereich ist es auf der einen Seite so, dass einem die Kackspechte
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natürlich also nur so vor die Füße fallen.
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Auf der anderen Seite ist es dann aber auch fast eine Form von Verniedlichung,
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einen Kackspecht jetzt beispielsweise an den Friedrich Merz zu vergeben,
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also weil da bräuchte man schon ein ganz anderes Kaliber.
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Wenn man sich aber mal anschaut, wen wir euch jetzt so empfohlen haben in unserer
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Elf, dann sind das sehr, sehr viele Personen, die Arbeit machen,
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die große Medienhäuser aktuell nicht so leisten, wie sie notwendig wäre.
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Die nämlich eine Form von Information und von Aufklären und von Erklären leisten.
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Die an anderer Stelle oft fehlt.
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Und der Kackspech der Woche geht deswegen an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk,
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der nach einer Viertelmillion Menschen, die gegen rechts auf die Straße gehen,
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sich nicht anders zu präsentieren weiß, als Faschos in seine Sendungen einzuladen,
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anstatt mit den Leuten, deren Sorgen man tatsächlich mal hören sollte,
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darüber zu sprechen, was eigentlich gerade in diesem Land passiert.
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Man gibt langsam die Hoffnung auf, dass sie noch dazu lernen.
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Aber Hoffnung ist wichtig, genauso wichtig wie Widerstand, weil Angst hilft
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nur denen, die versuchen, sie uns zu machen.
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Und darauf lassen wir uns nicht ein.
Annika Becker
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Das hast du sehr schön gesagt.
Mara Pfeiffer
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Dann kommen wir jetzt noch zu einem total profanen Thema. Annika,
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bitte die Leute doch mal dazu, darum uns Geld zu überweisen.
Annika Becker
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Naja, es ist eigentlich so einfach wie noch nie.
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Wenn ihr zu dieser Liste, sehr langen Liste, sehr wunderbarer Menschen gehören
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wollt, die wir ganz am Anfang vorgelesen haben,
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dann gibt es ein wunderbares Geschäftskonto.
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Und ich bin mir sehr sicher, in den nächsten Tagen dann auch wieder ein Paypal-Konto,
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das sich zu diesem Zweck nutzen lässt.
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Ihr unterstützt damit unsere Arbeit, die wir hier unabhängig machen,
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die Recherchearbeit, die wir leisten, das, was an technischer Hintergrundarbeit
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auch oft in Folgen, aber auch in die Website fließt, die man nicht so sieht.
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Und ja, wir würden uns einfach sehr, sehr freuen, wenn ihr uns mit einem kleinen Beitrag helfen würdet.
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Am besten wäre für uns natürlich, wenn es ein Dauerauftrag wäre,
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weil das für uns dann eine Planbarkeit schafft, dass wir eben sagen können, okay.
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Das ist ungefähr sowas, womit wir im Monat rechnen können, was dann auch sowas
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wie laufende Kosten angeht. Ich glaube, das erklärt sich von selbst.
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Aber damit würde ich sagen, verabschieden wir beide uns dann mal nach dieser
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jetzt schon sehr, sehr langen Folge für die nächsten zwei Wochen.
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Aber ihr bleibt noch ein bisschen dran, weil ihr hört jetzt nämlich nochmal
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die gute Petra Tabarelli.
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Und zwar zum ersten Teil der Reihe 100 Jahre Abseits.
Petra Tabarelli
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Man kann gut und gerne sagen, die Abseitsregel gibt es, seit es Fußball gibt.
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Betrachtet man die Form des Fußballspiels vor dem 19.
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Jahrhundert, so ist dies freilich nur die halbe Wahrheit.
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Aber in den stark reglementierten Regelwerken der britischen Privatschulen gab
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es schon immer eine Abseitsregel.
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Sie sollte das reine Kick'n'Rush und das Herumlungern in Tornähe verhindern.
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In Teil 1 zur Jubiläumsserie zur Absatzregel geht es zurück zu ihrem Ursprung
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und den Ursprüngen der Fußballspielarten.
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Der stärker reglementierte Fußball wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von der
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britischen Oberschicht entwickelt.
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Mit Fußball und anderen Spielen sollten die Schüler der Privatschulen,
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der Public Schools, spielerisch zu Gentlemen erzogen werden und sich darüber
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hinaus körperlich fit halten.
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Mens sanan kopores sano, ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper.
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Und ja, in Verbindung mit einem christlichen Sendungsbewusstsein dieser Zeit
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bedeutete dies, Sport ist ein Dienst an Gott,
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Sport sorgt dafür, dass die Hülle, also der Körper, in der Gott wohnt,
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gesund und wohlbehalten bleibt und solange das Wort Gottes verkündet und gute
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Taten vollbracht werden können.
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Aus diesen Gedanken heraus entstanden dann ein paar Jahrzehnte später die YMCA-Bewegung.
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Der Wettbewerb war damals weder Fußball noch andere Sports.
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Es war einfach eine schulinterne Erziehung mit Gamification.
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Deshalb war es auch kein Problem, dass jede Schule ihre eigenen Regeln hatte.
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Man beabsichtigte gar nicht, gegeneinander zu spielen, sondern immer nur innerhalb der Schule.
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Und diese Regeln, die erinnern uns heute eher an Rugby als dann unser heutiger Fußball,
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weil man bei dieser Spielart, also der eher Rugby-bezogenen Spielart,
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in idealer Weise zu einem Gentleman werden konnte.
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Und der Begriff Football war zunächst nicht standardisiert und fasste erstmal
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alle Spielarten zusammen, bei denen ein Ball auch mit dem Fuß gespielt wurde.
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Es war auch ein sehr elitäres Spiel.
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Bis in die 1860er Jahre sahen fast alle Regelwerke vor, dass sich,
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und jetzt kommen wir zum Abseits, alle Spieler zwischen dem Ball und dem gegnerischen
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Tor im Abseits des Feldes befanden.
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Und ich verwende hier die männliche Form, weil Frauen in diesen elitären Instituten
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eh nicht zugelassen waren.
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Alle Spieler zwischen Ball und gegnerischem Tor. Durch diese sehr strenge Abseitsregel
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war Kombinationsfußball schlicht nicht möglich.
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Vielmehr gab es einen Spieler, der den Ball hatte und alle anderen formierten
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sich wie im Dreieck hinter dem Ballführenden an der Spitze, um den Ball zu sichern,
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falls der Ballführende ihn verlieren sollte.
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Oder anders formuliert, einer führt und entscheidet, alle anderen assistierten ihm.
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Und auch das sollten die Jungs in den Privatschulen lernen.
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Kenne deinen Platz in der Gesellschaft. Aber es gab natürlich auch Ausnahmen.
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Das war in den 1840er Jahren und vielleicht auch schon früher das Eton College in der Nähe von London.
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Es hatte einen Dreierabseits. Ein Zitat aus den damaligen Regeln.
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Sneaking is when the attacking player is between the ball and the opposing goal.
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Das ist immer strikte Abseits.
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And there are three or fewer opponents in front of him.
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Sneaking, also schleichend, meint heimlich zum Tor schleichen und dort auf den langen Ball warten.
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Sneaking war einfach das Eton-Wort für Abseits. Und warum gab es nun in Eton
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diese etwas aufgelockerte Abseits-Variante, die durchaus schon einen gewissen
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Kombinationsfußball ermöglichte?
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War Eton jetzt eine besonders fortgeschrittliche Privatschule oder so? Eher weniger.
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Also es war im Grunde eine Privatschule
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wie alle anderen, aber sie lag mit der Rugby School im Clinch.
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Und da in den Football-Regeln der Rugby School ein striktes Abseits vorgeschrieben
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war, machte man es in Eton bewusst anders.
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Um die Jahrhundertmitte entwickelte sich der Football-Regel.
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Und Football auch weiter in seinen verschiedenen Formen, die in dieser Zeit existierten.
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Im Grunde Mischformen aus American Football, Rugby und unserem heutigen Fußball.
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Die Studenten oder besser gesagt die ehemaligen Schüler waren jetzt Studenten
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an den Universitäten und wollten ihre geliebten Sports weiter ausüben.
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Das Problem war nur, sie kamen eben von verschiedenen Schulen und jetzt war
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es eben nicht mehr egal, dass jede Schule einfach ihre eigenen Regeln hatte.
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Sie mussten sich irgendwie verständigen auf ein Regelwerk.
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Und die Cambridge University Rules waren vermutlich das erste Regelwerk,
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das aus einer Mischung verschiedener Regelwerke entstand.
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Und einige Jahre später wiederum waren aus den Studenten gestandene Gentlemen
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geworden, die ihre Sports in Clubs ausübten.
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Cricket und Football waren eng miteinander verbunden. Cricket war nämlich das
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Sommerspiel, Football das Winterspiel.
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Vermutlich war es auch schon so an den Privatschulen, dass man sich in den Wintermonaten
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durch Football fit hielt, weil
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Cricket ist schon immer tatsächlich das englische, moderne Spiel gewesen.
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Aber auch hier, also wir sind jetzt in den 1860er Jahren, das Problem der unterschiedlichen
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Regelwerke, je nach Schule, je nach Universität, je nach Verein,
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man hatte seine eigenen Regeln und das blieb halt auch bestehen.
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Und so gründeten einige Londoner Gentlemen einen Fußballverband,
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zu Englisch Football Association, kurz FA.
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Natürlich wieder mit eigenen Regeln, die nun für alle Mitgliedsvereine galten.
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Und diese Mitgliedsvereine waren natürlich von Gentleman geführte Vereine.
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Man wollte ja schließlich unter seinesgleichen bleiben.
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Die Abseitsregel lautete also, wie in fast allen Privatschulen üblich, striktes Abseits.
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Alle zwischen Ball und gegnerischem Tor. Kombinationsspiel nicht möglich.
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Aber es war eben auch so, wie in der Gesellschaft es gelebt wurde.
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Ein Mann führt, alle anderen Männer auf seiner Seite laufen hinterher und assistieren.
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Aber das war auch nicht überall in England so, auch nicht mal in Großbritannien.
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Andere Vereine, wie der zum Beispiel 1858 gegründete Sheffield FC im Nordosten
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Englands, gehörte nicht der Football Association an, also der Football Association von London.
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Dennoch, oder vielleicht auch gerade deshalb, lief dieser Verein und die um
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ihn herum gegründete Sheffield FA in den 1860er und 1870er Jahren den Londoner
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Gentleman völlig den Rang ab.
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Auch dank einer anderen Upseizregel.
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Ähnlich wie Rugby und Eton damals. Aber dazu mehr im nächsten Teil unserer Serie.

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