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Ja, kann ich total gut nachvollziehen. Also ich fand bei der WM-Vergabe,
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also war ja die für 30 und 34 und 30 haben sie ja extra so schön häppchenweise
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aufgeteilt, gleich auf Kontinente,
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damit eben 34 schon wieder nach Saudi-Arabien gehen kann, obwohl Katar erst 22 war.
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Und was mich da echt extrem geärgert hat, war dieses,
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also die Tendenz, Fans zu problematisieren auf eine Art und Weise,
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die schwierig nachvollziehbar ist,
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ohne zu behaupten, es seien komplett unkomplizierte Gruppen,
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das setzt sich ja schon irgendwie fort.
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Und bei Katar gab es ja damals so dieses groß, ja immer wieder hochgeholte,
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man habe zu spät mit diesen Protesten angefangen.
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Und eigentlich haben die Proteste ja seit Katar nicht aufgehört und auch diese...
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Ja, so eine Kontinuität, dass also die Gruppe, die sich gegen die WM in Katar
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2022 eingesetzt hat, dann sich ja umbenannt hat in Fairness United,
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um jetzt generell bei diesen Themen aktiv zu sein und eben auch sehr aktiv gegen
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die WM in Saudi-Arabien gesprochen hat und auch andere Fangruppen.
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Und das wird aber halt einfach ignoriert.
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Also so diese, was mal eine Übereinkunft irgendwie war, dass der Fußball halt
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sehr stark auch den Fans gehört.
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Das scheint immer weniger Bedeutung zu haben.
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Es geht halt wirklich irgendwie nur noch um die große Kohle und es ist so alles
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egal. Also die Fans, die sagen, das kann überhaupt nicht mehr jemand gucken,
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was da die ganze Zeit irgendwie abgespult wird.
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Club, WM, dies, das auch noch obendrauf.
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Die SpielerInnen, die also davon sprechen, dass sie an Belastungsgrenzen kommen.
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Gleichzeitig, dass es ja auch so ein Ungleichgewicht gibt, dass es einerseits
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SpielerInnen gibt, je nachdem in welchen Wettbewerben die Vereine sind und ob
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sie noch NationalspielerInnen sind, die komplett überlastet sind.
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Und andererseits durch diese Vielzahl an Wettbewerben, wo immer nur einige wenige
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teilnehmen, sind andere SpielerInnen
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einfach auch nicht ausgelastet und nicht gut genug im Training.
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Und das sind alles so Sachen, darüber wird seit Jahren diskutiert und man weiß es eigentlich.
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Und die Handlungen gerade der Verbände gehen aber halt schön immer weiter dagegen.
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Und man sitzt so in der BeobachterInnen-Position eigentlich da und fragt sich,
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wo das noch hinführen soll. Und dann stellt man fest, dass man sich auch das
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schon eine ganze Weile fragt und dann kommt eben so ein Ermüdungseffekt.
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Das geht mir tatsächlich leider auch so.
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Ich finde, man versucht dann halt so im Kleinen die Geschichten,
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ja, sich auch so vor Augen zu halten, die vielleicht erfreulich sind.
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Wir haben, ihr merkt das ja heute in der Sendung, also wir haben im Vorfeld
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so ein bisschen gesprochen und haben natürlich festgestellt,
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es gibt sehr, sehr viele Sachen, die in den letzten Wochen passiert sind.
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Es macht jetzt aber auch nicht so einen richtigen Sinn und das ergibt nicht
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so einen richtigen Sinn für euch, das jetzt alles quasi so nachzuerzählen,
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weil das ja Themen sind, die ihr in den letzten Wochen auch mitbekommen habt.
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Das heißt, wir sind so ein bisschen raus heute aus unserer klassischen.
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Das sind die ein bis drei großen Themen und dann kommen die Blitznews und schauen
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einfach so ein bisschen auf die Sachen, die bei uns vielleicht auch persönlich hängen geblieben sind.
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Und bei mir sind noch zwei wirklich total unterschiedliche Themen, die ich echt toll fand.
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Es gibt ja beim FC St.
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Pauli seit '96 den Fanclub Die Weißbraunen Kaffeetrinker*innen.
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Viele von euch wissen, dass ich zu denen auch einen gewissen Bezug dadurch habe,
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dass ich bei der Deutschen Akademie für Fußballkultur in der Jury war,
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als sie damals den Fanpreis bekommen haben und auch die Laudatio halten durfte,
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auf die tolle Arbeit, die sie eben machen.
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Als Alkohol- und Drogenfreier Fußball-Fan-Club. Und als solcher waren sie damals eben der Erste.
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Mittlerweile gibt es noch ein paar weitere, was natürlich schön ist.
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Bei Union Berlin gibt es Nüchtern Betrachtet, Mehr vom Spiel.
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Und beim HSV gibt es Klar Schiff.
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Und es hat sich jetzt Anfang des Jahres ein weiterer gegründet,
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nämlich bei Schalke 04, der den wunderschönen Namen Schalke Null Bier trägt.
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Sowas spricht mich ja natürlich auch total an.
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Und ja, das finde ich eine coole Entwicklung, weil die problematische Verknüpfung
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von Fußball und Alkohol einfach besteht und das sind unterschiedliche Themen.
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Also sicherlich sprechen wir da auch über Alkohol- und Suchtprävention,
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die notwendig ist in Bezug auf gerade junge Menschen, die neu zum Fußball kommen,
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damit die nicht das Gefühl haben, Fußball ist eigentlich nur ein Raum,
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wo man sich irgendwie wegballert.
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Aber gleichzeitig ist es eben auch so, dass es für Menschen mit Suchterfahrung
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schwierig ist, in diesen Raumstadion zurückzukehren.
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Und genau dafür sind diese Fanclubs ein ganz, ganz wichtiger Anlaufpunkt.
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Und deswegen jeder, der da entsteht, ist wirklich sehr zu begrüßen.
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Und Die Weißbraunen Kaffeetrinker*innen planen für Mitte Juni auch ein bundesweites
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Vernetzungstreffen von Initiativen und Einzelpersonen,
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die sich eben genau mit dem Thema Suchtprävention im Umfeld von Fußballvereinen
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und Fanszene beschäftigen und auch das ist total zu begrüßen und wenn es da
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noch weitere Infos zu gibt,
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dann werden wir das hier auch wieder ansprechen.
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Und eine weitere Geschichte, über die ich mich tatsächlich total gefreut habe,
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war die Verkündigung, dass Britta Carlson als Trainerin nach Köln geht.
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Zum einen...
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Und finde ich tatsächlich schön, dass es eine weitere Frau dauerhaft an der Seitenlinie gibt.
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Interimstrainerin war ja auch eine Frau. Und zum anderen finde ich einfach.
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Dass Britta Karlsson sowohl fachlich als auch menschlich eine totale Bereicherung für die Liga ist.
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Ich hatte ja das große Vergnügen, ich habe so ein Kurzinterview mit ihr gemacht
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für das Olympia Magazin von dem Olli Wurm,
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wo Annika und ich ja beide Artikel geschrieben haben und ich auch so ein größeres
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Porträt von Alex Popp geschrieben habe, was wir dann wiederum online exklusiv
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auf der Bolztribüne veröffentlicht haben.
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Und über den Kontakt bin ich dann eben so im Gespräch geblieben und habe dann mit ihr,
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also mit der Britta eine Folge Flutlicht an aufgenommen und fand alles das,
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was man schon so glaubt von ihr mitzukriegen aus so einer Entfernung,
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hat sich da so total bestätigt.
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Vor allen Dingen so dieses, dass sie halt kein Blatt vor den Mund nimmt,
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obwohl sie schon so lange in diesem Business drin ist, wo man immer das Gefühl
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hat, Leute werden eigentlich darin geschult, mehrere Blätter vor den Mund zu nehmen.
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Und sie redet aber halt so total frei von der Leber weg und auch so, dass sie sagt, ja Gott,
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also wenn mir daraus jetzt jemand einen Strick drehen will, ist es halt so,
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deswegen verstelle ich mich halt irgendwie trotzdem nicht und ich fand das echt
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sehr angenehm und sie hat halt absolut was zu sagen und sie hat auch was zu
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erzählen und ich glaube,
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sie kann total viel einbringen in diese Liga und ich freue mich mega drauf, dass jetzt.
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Wenn es wieder losgeht, auch bei den Frauen, Und zu erleben, was sie da in Köln macht.
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Und es gab, glaube ich, bei einigen so dieses, dass das Fragezeichen waren,
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so von wegen, ja, hat sie nicht gesagt, sie will keine Cheftrainerin werden.
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Und das ist, glaube ich, so ein bisschen hängen geblieben oder ziemlich sicher
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so ein bisschen hängen geblieben eben aus diesen...
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Pressekonferenzen, die sie gegeben hat, als sie interimsweise eben Bundestrainerin
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war und sie hat aber damals schon
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gesagt, also sie möchte jetzt nicht Bundestrainerin in Deutschland werden,
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auch aus so einem sehr starken Gefühl
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heraus, dass alles, was eben an Schwierigkeiten sich aufgebaut hatte,
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letztlich, also man kann positive und weniger positive Teamleistungen haben
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und diese Schwierigkeiten waren halt auch quasi eine Team in Anführungszeichen Leistung.
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Und deswegen so der persönliche Eindruck zu sagen, wenn es einen Neuanfang gibt,
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dann sollte es auch tatsächlich ein Neuanfang sein.
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Aber das bedeutete eben nicht, dass sie nicht mal als Cheftrainerin in der Liga
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arbeiten möchte. Und um das auch gesagt zu haben, auch nicht,
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dass sie nicht als Bundestrainerin mal irgendwo anders arbeiten möchte.
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Also es gibt ja nicht nur die deutsche Nationalmannschaft.
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Und von daher gesehen, ja, ich finde es auch super, tatsächlich,
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dass so ein Klub, weil sie hatte ja beim DFB noch einen Vertrag,
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wie Köln dann da einfach auf sie und den DFB zugeht und sagt, wie sieht es denn aus?
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Und dass sie da dann zusammengekommen sind, ist eine richtig schöne Entwicklung, finde ich.