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Wir sind zurück aus unserer kurzen Sommer-Podcast-Pause und nehmen zwischen Veranstaltungen und beruflichen Reisen Folge 52 in einem Kölner Hotelzimmer auf. Zu besprechen gibt es allerlei, da wären einerseits die Spiele der Mainzerinnen gegen die Bochumerinnen um den Aufstieg in die 2. Bundesliga, der letztendlich den Frauen des VfL gelang. Sowie andererseits das problematische Verhalten einiger Fans rund um diese Spiele gegenüber Spielerinnen und Schiedsrichterin. Und auch über rassistische Vorfälle im Rahmen der EM 2024 der Männer muss gesprochen werden.

Darüber hinaus gibt es mehrere Ankündigungen in eigener Sache: Denn in den nächsten Wochen gibt es den Podcast alle zwei Wochen, dafür dürft ihr euch zum olympischen Fußballturnier der Frauen auf eine schnellere Taktung als sonst freuen! Und: die nächste Folge ist wieder eine Live-Podcast-Folge vom Hamburg Sports Summit. Das findet als Einladungs-Event am 4. Juli in der Elbphilharmonie statt – wir verlosen mehrere Karten. Schreibt uns bis zum 26. Juni eine Mail an post@derfussballpodcast.de für eine Chance auf ein Ticket.

Becker & Pfeiffer is a labor of love, aber wenn es euch möglich ist, freuen wir uns, wenn ihr den Podcast und unsere Bolztribüne mit einem kleinen Beitrag unterstützt. Außerdem macht ihr uns immer eine Freude mit eurem Feedback. Und wenn euch die Sendung gefällt, hinterlasst uns doch eine Rezension und Sterne auf der Plattform eures Vertrauens. Wir hören uns.

Becker & Pfeiffer

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Transkription der Episode anzeigen

Annika Becker
0:00:23–0:00:29
Ja, herzlich willkommen zu Folge Nummer 52 von Becker und Pfeiffer, der Fußball-Podcast.
0:00:29–0:00:31
Hallo, liebe Mara, we are back.
Mara Pfeiffer
0:00:32–0:00:38
Hallo, liebe Annika. Weißt du, was mir gerade auffällt? Man legt sich ja dann
0:00:38–0:00:42
quasi seinen ersten Satz so zurecht. Ich wollte sagen, es ist das erste Mal,
0:00:42–0:00:44
dass wir zusammen aufnehmen.
0:00:44–0:00:50
Das ist aber natürlich inkorrekt, weil wir haben schon mal zusammen aufgenommen im Stadion der Träume.
Annika Becker
0:00:50–0:00:54
Und um 51 Mal davor, aber du meinst zusammen in einem Raum.
Mara Pfeiffer
0:00:54–0:00:54
Genau.
0:00:58–0:01:02
Und lustigerweise ist beides in Köln, weil wir sind nämlich gerade wieder in Köln.
0:01:02–0:01:08
Also bei unserem ersten Live-Podcast waren wir in Köln und heute sind wir das auch.
0:01:08–0:01:14
Also am Montag den 17., weil heute Abend das Match von The League ist,
0:01:14–0:01:18
bei dem ich dabei sein werde, beziehungsweise dann dabei gewesen sein werde,
0:01:18–0:01:21
wenn die Menschen da draußen das hören. Und du bist tollerweise auch da.
0:01:21–0:01:24
Und das kann ich jetzt gleich auch nochmal live und on air sagen,
0:01:24–0:01:27
nachdem ich es Annika gerade schon gesagt habe. Das sollt ihr nämlich ruhig auch alle wissen.
0:01:27–0:01:33
Annika hat hier ein Podcast-Setup gezaubert, ohne dass es heute keine Sendung gegeben hätte.
0:01:33–0:01:37
Und das ist ziemlich cool. Also ihr könnt jetzt zu Hause mal klatschen.
Annika Becker
0:01:39–0:01:41
Ja, dankeschön, dankeschön, vielen lieben Dank.
Mara Pfeiffer
0:01:41–0:01:42
Ja, ja, gerne.
Annika Becker
0:01:44–0:01:49
Wir haben zwei Ankündigungen in eigener Sache.
0:01:49–0:01:54
Das erste ist, dass wir ja jetzt unsere Sommerpause beendet haben,
0:01:54–0:01:56
trotzdem aber in den nächsten Wochen.
Mara Pfeiffer
0:01:57–0:02:01
Sommerpause, wer hatte? Entschuldigung. Du meinst die Podcastpause.
0:02:01–0:02:03
Sommerpause hört sich an, als hätten wir Urlaub gemacht, Annika.
0:02:03–0:02:06
Damit wäre ich ganz vorsichtig. Das ist auch eben korrekt.
Annika Becker
0:02:06–0:02:10
Ja, sehr inkorrekt, weil wir tatsächlich, wie ihr gleich noch hören werdet,
0:02:10–0:02:14
sehr, sehr viel unterwegs waren und auch ansonsten sehr viel zu tun hatten.
0:02:14–0:02:19
Nee, aber um jetzt nochmal das abzuschließen, wir werden in den nächsten Wochen
0:02:19–0:02:24
im zweiwöchentlichen Rhythmus erscheinen. Also ihr kennt es ja normalerweise
0:02:24–0:02:26
von uns, dass wir jede Woche eine Folge raushauen.
0:02:26–0:02:31
In nächster Zeit ist es aber nur alle zwei Wochen und wir sagen euch dann auch,
0:02:31–0:02:36
sobald das wieder anders der Fall sein wird und dafür gibt es dann nämlich auch
0:02:36–0:02:40
einen ganz großartigen Anlass, weil danach hört ihr uns dann dafür nämlich sehr,
0:02:40–0:02:44
sehr viel häufiger und regelmäßiger in viel kürzeren Abständen,
0:02:44–0:02:48
weil wir ein bisschen was Besonderes zu Olympia machen wollen,
0:02:48–0:02:51
zum Olympischen Fußballturnier der Frauen.
0:02:51–0:02:56
Wie genau das aussieht, hängt ein bisschen in den Händen des IOC und daran,
0:02:56–0:03:00
ob sie mir endlich mal meine fucking Akkreditierung bestätigen.
0:03:00–0:03:02
Wenn sie das tun, bin ich vor Ort.
0:03:03–0:03:08
Und kann euch dann von vor Ort mit Infos und vielleicht auch dem einen oder
0:03:08–0:03:10
anderen kleinen O-Ton versorgen.
0:03:10–0:03:14
Aber auch wenn ich aus irgendwelchen Gründen nicht vor Ort sein kann,
0:03:14–0:03:15
haben wir uns vorgenommen,
0:03:15–0:03:23
das schön zeitnah zu begleiten und dann immer so kurzformatige News-Segmente
0:03:23–0:03:26
zu machen, die ihr euch dann so zum Frühstück auf dem Weg zur Arbeit,
0:03:26–0:03:29
wie auch immer, wegsnacken könnt, um immer auf dem Laufenden zu sein.
Mara Pfeiffer
0:03:29–0:03:33
Ich finde es eine sehr schöne Vorstellung, dass unsere HörerInnen uns während
0:03:33–0:03:36
der olympischen Spiele wegsnacken können jeden Morgen.
0:03:36–0:03:39
Nein, natürlich nicht jeden Morgen, aber genau wie Annika schon gesagt hat,
0:03:39–0:03:46
da kommen wir dann häufiger und kürzer. und das mit dem 14-tägigen Aufnahmemodus
0:03:46–0:03:51
kennt ihr ja sogar auch schon ein bisschen von uns aus dem letzten Sommer.
0:03:52–0:03:59
Genau, das hat auch so ein bisschen den Hintergrund, dass tatsächlich wir rund
0:03:59–0:04:05
um diese ganzen Turniere zwischen den Saisons zwar gut weiter zu tun haben,
0:04:05–0:04:09
aber versuchen mal ein bisschen die Schlagzahl runterzufahren,
0:04:09–0:04:13
Weil Menschen hier in diesem Raum schlafen zusammengenommen,
0:04:13–0:04:19
glaube ich, so viel, wie man eigentlich gesunderweise schlafen sollte als Einzelperson.
0:04:21–0:04:26
Und wir haben, und ich weiß jetzt gar nicht, ich schiele auf dein Sendungsdokument,
0:04:26–0:04:30
ob du das als zweite Ankündigung geplant hattest. Das war schon was mit Olympia.
0:04:59–0:05:02
Live-Podcasts zu machen. Das heißt, da werden wir vor Ort sein.
0:05:02–0:05:07
Man kann keine Tickets kaufen für den Hamburg Sports Summit,
0:05:07–0:05:14
aber wir dürfen, weil das eine Veranstaltung rein auf Einladung ist, drei Tickets verlosen.
0:05:15–0:05:22
Und dafür könnt ihr euch sehr, sehr gerne per E-Mail an uns wenden und könnt
0:05:22–0:05:26
uns schreiben, wenn ihr gerne dabei sein möchtet in Hamburg.
0:05:26–0:05:34
Das ist Das ist post.derfußballpodcast.de und wir werden dann eine kleine Verlosung machen.
0:05:34–0:05:40
Und damit man das Ganze noch ordentlich planen kann, würde ich mal vorschlagen,
0:05:40–0:05:46
wir nehmen E-Mails an bis nächsten Mittwoch.
0:05:47–0:05:51
Das müsste dann der 26. Juni sein.
0:05:52–0:05:56
Und das weiß ich zufällig aus dem Kopf, weil jetzt haben wir etwas, der 19.
0:05:56–0:06:00
Juni und da wird der Zauberner für 18, das ist total krass. Wir werden auch
0:06:00–0:06:02
alle nicht jünger, liebe Hörerinnen und Hörer.
0:06:03–0:06:08
Liebe Zuhörende, genau, bis zum 26. Juni könnt ihr uns gerne schreiben,
0:06:08–0:06:09
wenn ihr dabei sein möchtet.
0:06:09–0:06:13
Wir werden das dann am 27.
0:06:14–0:06:19
Juni spätestens auslosen und euch persönlich jeweils bekannt geben,
0:06:19–0:06:22
ob ihr dabei sein könnt oder nicht.
0:06:22–0:06:25
Und dann sehen wir uns vielleicht in Hamburg, genau, und alle anderen können
0:06:25–0:06:32
die Folge, für die wir auch Interviewgästinnen haben, dann nachhören als unsere nächste Folge hier.
Annika Becker
0:06:33–0:06:40
Richtig, richtig, richtig. Ja und dann haben wir in den letzten Wochen so als
0:06:40–0:06:45
Saisonabschluss Dankeschön von einigen von euch noch Spenden bekommen,
0:06:45–0:06:49
deswegen bedanken wir uns, bevor wir dann mal so richtig loslegen mit der Folge
0:06:49–0:06:52
noch bei Ruth, bei Oskar, bei Martin,
0:06:52–0:06:58
bei Lilian und bei Sarah sehr, sehr herzlich für ihre Spenden und die schönen
0:06:58–0:07:02
Nachrichten, die da wie immer mit einhergegangen sind.
0:07:02–0:07:04
Das freut uns nach wie vor immer sehr.
Mara Pfeiffer
0:07:04–0:07:08
Und außerdem bedanken wir uns noch ganz herzlich bei Charlotte Bruch.
0:07:09–0:07:14
Es gab nämlich im Tagesspiegel zum Beginn der Fußball-Europameisterschaft der
0:07:14–0:07:23
Männer eine Übersicht besonders hörenswerter Podcasts aus Sicht der JournalistInnen da in der Redaktion.
0:07:24–0:07:29
Und die hat wirklich sehr, sehr schöne Worte für unseren Podcast gefunden und
0:07:29–0:07:34
uns da empfohlen. haben wir uns total gefreut und auch empfohlen hat sie die
0:07:34–0:07:37
liebe nina von die 45 das heißt hier,
0:07:38–0:07:39
Sehr geschmackssicher.
0:07:41–0:07:46
Nein, ohne Scheiß. Also es gibt so, so, so, so viele Podcasts zum Fußball.
0:07:47–0:07:52
Und wenn so eine Redaktion zehn davon empfiehlt und wir sind da dabei mit unserem
0:07:52–0:07:58
Baby, dann ist das wirklich was, was wir total positiv wahrnehmen und worüber wir uns sehr freuen.
Annika Becker
0:07:58–0:08:04
Ja, auf jeden Fall. Dann würde ich sagen, steigen wir mal ein mit unserem,
0:08:04–0:08:06
wie war unsere Fußballwoche, so Segment.
0:08:08–0:08:11
Vielleicht fange ich damit irgendwie mal an, weil es bei mir glaube ich kürzer
0:08:11–0:08:14
ist, weil es halt irgendwie eher so kleinere, episodischere Sachen sind und
0:08:14–0:08:18
ich weiß, dass du dann sehr viel zu den Spielen der Mainzerinnen zu sagen hast.
0:08:18–0:08:20
Eines davon haben wir ja auch zusammen gesehen.
Mara Pfeiffer
0:08:20–0:08:23
Annika will ja nur wieder darauf hinweisen, dass ich mehr rede als sie.
Annika Becker
0:08:24–0:08:26
Nein. Ich rede mehr als alle.
Mara Pfeiffer
0:08:26–0:08:27
Was soll ich machen?
Annika Becker
0:08:27–0:08:31
Aber ich weiß, ich weiß, dass du sehr kondensiert verschiedene Themen hast,
0:08:31–0:08:34
die du ansprechen möchtest und bei mir ist es eigentlich echt gar nicht so.
0:08:34–0:08:40
Also wir waren zusammen in Hamburg beim FN-Treffen, haben da einen Workshop
0:08:40–0:08:43
gegeben zum Fußball der Frauen.
0:08:43–0:08:47
Das war sehr, sehr cool. Ich war leider ein bisschen unpässlich,
0:08:47–0:08:50
deswegen habe ich vom restlichen Programm nicht so viel mitbekommen,
0:08:50–0:08:51
wie ich ursprünglich mal wollte.
0:08:52–0:08:57
Ich fand es aber sehr schön, alle mal so zu sehen, zu treffen, kennenzulernen.
0:08:57–0:09:03
Das war ganz, ganz toll. Und dann, ja, haben wir so untereinander schon den
0:09:03–0:09:08
Witz gemacht, dass es gerade eigentlich so ein bisschen BPP- und Tourwochen sind,
0:09:08–0:09:15
weil ich dann auch noch unterwegs war in München zusammen mit der lieben Nina Potzel von D45. 40.
0:09:16–0:09:21
Genau, was wir ja auch in der letzten Crossover- Folge angeteasert hatten,
0:09:21–0:09:25
dass wir da zusammen im Stadion der Träume in München ein, ja,
0:09:25–0:09:30
wie nennt man das, einen Talk hatten oder, also hat man zu zweit eine Podiumsdiskussion.
0:09:30–0:09:32
Wir haben uns auf jeden Fall unterhalten.
0:09:33–0:09:39
Und es war sehr, sehr schön. Ich glaube, alle waren danach sehr zufrieden und
0:09:39–0:09:43
konnten hoffentlich vielleicht auch ein bisschen was so für sich davon mitnehmen.
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Wir beide hatten auf jeden Fall mega viel Spaß damit, das zu machen.
0:09:46–0:09:51
Ich fand es sehr, sehr toll und ja, an der Stelle hier auch nochmal ein Dankeschön
0:09:51–0:09:55
an Sabine Kittel und Team für die ganze Orga.
0:09:56–0:10:04
Ja und ansonsten ja, läuft gerade so ein komisches Fußballturnier. Ich habe davon gehört.
Mara Pfeiffer
0:10:04–0:10:05
Aber ich habe es leider bisher nicht.
Annika Becker
0:10:05–0:10:07
Man bekommt so wenig davon mit.
Mara Pfeiffer
0:10:07–0:10:10
Ich habe auch noch gar kein Spiel gesehen, Annika, ich muss sagen.
0:10:10–0:10:15
Also da gab es jetzt halt Spiele zuletzt, die die einfach wichtiger waren und Priorität hatten.
0:10:15–0:10:18
Und man kann sich halt auch einfach nicht jedes Fußballspiel angucken.
Annika Becker
0:10:18–0:10:23
Nee, kann man wirklich nicht. Also ich habe das Eröffnungsspiel mit Deutschland
0:10:23–0:10:24
gesehen natürlich, aber ...
0:10:25–0:10:29
Ansonsten auch sehr, sehr wenig bis jetzt.
0:10:29–0:10:32
Ich war gestern, ich bin gestern schon in Köln angekommen, weil ich bin gerade
0:10:32–0:10:36
arbeitsmäßig auch noch aus anderen Gründen irgendwie viel unterwegs und dann
0:10:36–0:10:42
war es praktisch schon ein Tag vorher hier zu sein und bin dann einfach mal so,
0:10:42–0:10:47
als dann mein offizieller Tag beendet war, noch so für ein paar Minuten in die
0:10:47–0:10:50
offizielle Fanzone hier in Köln reingestolpert.
0:10:50–0:10:54
Das war während des Spiels Serbien gegen England und habe mir das irgendwie
0:10:54–0:10:58
mal so ein bisschen gegeben und fand dann das Spiel an sich irgendwie relativ
0:10:58–0:11:03
langweilig und mir war es irgendwie auch einfach ein bisschen zu voll, ein bisschen too much.
0:11:04–0:11:11
Fand es aber so ganz, ganz schön zu sehen, tatsächlich so mit den ganzen Leuten, die da waren.
0:11:12–0:11:16
Und ich habe mich dann ein bisschen gefreut, dass ich auf einem der Plätze hier
0:11:16–0:11:19
in Köln, ich kenne mich hier leider nicht so gut aus, weiß nicht,
0:11:19–0:11:22
wie der heißt, noch sehr viele schottische Fans gesehen habe,
0:11:22–0:11:26
die einfach den ganzen Abend lang gesungen haben. Ja.
0:11:27–0:11:30
Das Hotel, in dem ich gewohnt habe, war nur so ein paar Straßen weiter.
0:11:30–0:11:36
Das heißt, ich habe die dann von meinem Hotel aus auch noch stundenlang weiter singen hören.
0:11:36–0:11:40
Die haben mich sozusagen in den Schlaf gesungen mit ihren schottischen Fußballliedern.
0:11:40–0:11:45
Das war eigentlich ein bisschen geil, tatsächlich, auf eine ganz merkwürdige Art und Weise.
Mara Pfeiffer
0:11:45–0:11:52
Ich hatte ja tatsächlich ein sehr, sehr lustiges Erlebnis, weil ich am Freitagmorgen,
0:11:52–0:11:56
nee Quatsch, stimmt gar nicht, am Montagmorgen, also nachdem wir aus Hamburg zurückkamen,
0:11:56–0:12:04
war ich bei BBC Scotland im Morgenradio, um ein bisschen auf die EM vorauszuschauen.
0:12:04–0:12:07
Und die hatten,
0:12:09–0:12:15
JournalistInnen aus den Ländern der Gruppengegner und das witzige war,
0:12:16–0:12:20
sie hatten einen Journalisten, der in der Schweiz lebt und auch über die Schweiz
0:12:20–0:12:25
berichtet, der aber als Kind mit seinen Eltern aus Schottland ausgewandert ist,
0:12:25–0:12:28
das heißt, er hat so ein bisschen beides irgendwie abgedeckt und dann halt auch
0:12:28–0:12:30
die ganze Zeit irgendwie so gesagt,
0:12:30–0:12:36
sein Herz schlägt halt eigentlich für Schottland und so und Und dann war eben
0:12:36–0:12:40
noch ein Kollege aus Ungarn dabei und die Moderatorin und ich.
0:12:40–0:12:44
Und erst mal waren sie, es gab so ein Vorgespräch freitags schon,
0:12:44–0:12:47
als ich in Hamburg war, wo sie halt so ein paar Sachen wissen wollten.
0:12:47–0:12:52
Erst mal waren alle total entgeistert, dass ich nicht schon komplett für diese EM brenne.
0:12:52–0:12:56
Und ich habe dann so gesagt, ich beschäftige mich natürlich sportlich damit.
0:12:56–0:12:59
Und das hatte jetzt auch tatsächlich, das war jetzt vorhin natürlich ein bisschen
0:12:59–0:13:05
gefopst. gefopst, aber ich bin tatsächlich bisher noch nicht dazu gekommen, Spiele zu schauen.
0:13:05–0:13:09
Ich werde natürlich einsteigen. Es kann sein, dass es tatsächlich erst nach der Vorrunde passiert.
0:13:09–0:13:12
Aber im Vorfeld hatte ich mich natürlich schon damit beschäftigt und dann gab
0:13:12–0:13:15
es halt eben so dieses Gespräch und dann haben sie halt so gesagt,
0:13:15–0:13:18
ja, bei mir wäre es ja sicherlich total eindeutig.
0:13:18–0:13:21
Mein Herz würde ja sicherlich voll für Deutschland schlagen und ich wäre ja
0:13:21–0:13:25
sicherlich so total on fire und dann halt so das...
0:13:25–0:13:29
Zu versuchen zu vermitteln, dass man selber gar nicht so on fire ist,
0:13:29–0:13:31
sondern dass man da auch Sachen durchaus,
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ja, kritisch sieht, da kommen wir ja später noch ein bisschen auch dazu,
0:13:35–0:13:39
das ist immer gar nicht so einfach, aber das Lustigste war dann tatsächlich,
0:13:39–0:13:43
als sie mich gefragt haben, worauf ich mich denn so abseits vom Sportlichen freue,
0:13:43–0:13:47
habe ich halt gesagt, ich freue mich ehrlich gesagt immer auf die Fans von der
0:13:47–0:13:49
Insel, also jetzt die schottischen Fans zum Beispiel,
0:13:49–0:13:53
das finde ich total cool und diese Journalistin in dem Vorgespräch,
0:13:53–0:13:57
Die hat sich wirklich fast aus dem Fenster gehängt, vorlachend,
0:13:57–0:14:00
die hat sich überhaupt nicht mehr eingekriegt und meinte, in ihrem ganzen Leben
0:14:00–0:14:03
hat sie noch nicht gehört, dass sich jemand auf Fans von der Insel freut.
0:14:03–0:14:07
Das wird sie all ihren Freundinnen und Freunden erzählen, dass sie eine Person
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gefunden hat, die sich irgendwie auf die Fans freut.
0:14:09–0:14:12
Und dann habe ich gesagt, ich glaube, das ist eine totale Misconception,
0:14:12–0:14:15
weil also hier so die schottischen und auch die irischen Fans und so,
0:14:15–0:14:18
also mein Eindruck ist, die sind doch überall total beliebt.
0:14:18–0:14:21
Alle freuen sich, wenn sie kommen, die machen gute Stimmung und singen.
0:14:21–0:14:25
Sie meinte so, nein, nein, nein, also in ihrer Wahrnehmung in UK,
0:14:26–0:14:30
alle hassen die Fans, die irgendwie sich aufmachen aufs Festland und das hat
0:14:30–0:14:33
sie ja noch nie gehört und zwar irgendwie sehr amüsant.
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Noch lustiger wurde es, als sie dann irgendwelche.
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Kulinarischen Tipps von mir haben wollte, was typisch deutsch ist.
0:14:40–0:14:42
Ich glaube, da ist sie dann komplett ausgestiegen, was aber auch ein bisschen
0:14:42–0:14:46
daran lag, dass sie wiederum halb Französin ist und ich ihr dann versucht habe,
0:14:46–0:14:49
Handkäs irgendwie anzudrehen und sie so meinte, nope.
0:14:49–0:14:53
Als ich gesagt habe, a special kind of cheese ist sie ausgestiegen,
0:14:53–0:14:56
gibt es ihrer Ansicht nach in Deutschland nicht.
Annika Becker
0:14:57–0:15:01
Ich musste aber auch sagen, dass unsere Freundschaft schon mehrfach so ein bisschen
0:15:01–0:15:04
dadurch in Mitleidenschaft gezogen wurde,
0:15:04–0:15:08
dass Mara mir gegenüber über diese Handkäsbekehrungsversuche auch versucht hat
0:15:08–0:15:12
zu starten und ich einfach so denke, nein,
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also wenn es irgendwie was Vergleichbares zu dem gibt, was man mit Vampiren
0:15:19–0:15:23
macht, um irgendwie so ein Kreuzzeichen oder Knoblauch, damit sie sich von einem
0:15:23–0:15:27
fernhalten, dann möchte ich diesen Schutzbecher des Bispitit gegen Handkäs haben.
Mara Pfeiffer
0:15:27–0:15:31
Ich verstehe es nicht, Handkäs ist total lecker. Spundekäs übrigens auch,
0:15:31–0:15:34
aber nur mit Originalbrezeln und nicht mit so kleinen Brezelchen.
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In Spundekäs muss man mit echten Brezeln essen.
0:15:36–0:15:40
Aber ich verschone euch jetzt, die Annika war ja noch bei ihrer Fußballwoche.
Annika Becker
0:15:41–0:15:45
Ja, ich war eigentlich fast fertig. Es gab noch eine Sache, die mich so,
0:15:45–0:15:51
ja ein bisschen mit so einer Art von ist das schon Schadenfreude oder ist das
0:15:51–0:15:53
irgendwie ironische Freude? Ich weiß auch nicht.
0:15:54–0:15:59
Aber jedenfalls hat es mich gefreut, dass ich vermehrt aus der ja ich nenne
0:15:59–0:16:02
es immer so die Women's Soccer Bubble,
0:16:03–0:16:08
die internationale so mehrere Posts gesehen habe, die in die Richtung gingen
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von dem, was man sonst wohlmeinend von Männern über den Fußball der Frauen liest,
0:16:12–0:16:17
aber es war umgedreht und halt eben auf die EM gemünzt, also so das ist so schön,
0:16:17–0:16:20
dass diese Männer endlich diese Sichtbarkeit bekommen,
0:16:20–0:16:24
das ist total wichtig und inspirierend für all die kleinen Jungs und so,
0:16:25–0:16:29
das fand ich einfach ein bisschen lustig, von denen gab es ein paar in den letzten Tagen,
0:16:30–0:16:34
und ja, Ja, das holt mich dann humormäßig schon ab.
Mara Pfeiffer
0:16:35–0:16:37
Das kann ich voll nachvollziehen.
0:16:39–0:16:44
Ich muss sagen, das hat total was, hier so zusammen zu sitzen und zu podcasten.
Annika Becker
0:16:44–0:16:46
Klar, es ist viel angenehmer.
Mara Pfeiffer
0:16:46–0:16:52
Wir haben wirklich diese unüberbrückbare geografische Geschichte,
0:16:52–0:16:57
dass wir halt schon so an die drei Stunden auseinander wohnen und dass auch
0:16:57–0:17:00
keine von uns beiden gewillt ist,
0:17:00–0:17:03
irgendwie so ihre Umgebung hinter sich zu lassen.
0:17:04–0:17:07
Sehr schwierig. Wer weiß, was die Zukunft noch bringt.
0:17:07–0:17:13
Auf jeden Fall, meine Fußballwoche war sehr, sehr, sehr, sehr voll und auch
0:17:13–0:17:15
extrem emotional. Funktional.
0:17:17–0:17:21
Annika hat ja schon gesagt, dass wir beide in Hamburg waren.
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Diesen Workshop zu halten über den Fußball der Frauen und auch seine Geschichte
0:17:28–0:17:31
und die Widerstände, die da immer wieder zu bekämpfen waren,
0:17:32–0:17:36
fand ich total gut, weil dessen sind sich auch eigentlich alle bewusst.
0:17:36–0:17:40
Bei Fynn sind halt hauptsächlich Menschen, die schon sehr stark im Fußball der
0:17:40–0:17:46
Männer sozialisiert sind und es gab aber, also dieses Fynn-Treffen gibt es jedes Jahr,
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dieses Jahr war es ein besonderes, weil es eben 20-jähriges Bestehen ist und
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wer das so organisiert, das wechselt immer, also es befindet sich halt immer
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eine Gruppe, die sagt, wir würden es bei uns in der Stadt gerne machen.
0:18:00–0:18:04
Ähm, diesmal waren es eben, äh, die Hamburgerinnen, die dann natürlich auch,
0:18:04–0:18:06
äh, sehr drauf geachtet haben,
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ähm, weil es ja zwei große, ähm, äh, Erst- beziehungsweise Zweitligisten,
0:18:13–0:18:16
äh, bei den Männern gibt in der Stadt, dass man da nicht, äh,
0:18:16–0:18:19
sich ja jetzt so in einem der beiden Gebiete so quasi aufhält,
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also die haben das alles sehr toll gemacht und auch inhaltlich und es gab halt
0:18:22–0:18:23
eben ein großes Interesse daran, äh.
0:18:24–0:18:28
Und seitens derer, die die Orga diesmal in ihren Händen hatten,
0:18:28–0:18:31
zu sagen, lasst uns das auf jeden Fall machen.
0:18:31–0:18:33
Das ist total wichtig, dass wir das hier auch noch stärker reintragen.
0:18:33–0:18:38
Und das fand ich einfach schön, weil es halt eine gute, also aus unserer Sicht
0:18:38–0:18:40
logischerweise eine wichtige und eine richtige Entwicklung ist.
0:18:40–0:18:42
Genau, deswegen hat es auf jeden Fall Spaß gemacht.
0:18:43–0:18:51
Ich habe es geschafft, mir den Knöchel, ich denke mal, zu verstauen in Hamburg.
0:18:51–0:18:54
Das hat mich dann ein bisschen in Mitleidenschaft gezogen.
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Deswegen habe ich auch nicht alles so mitmachen können, wie ich es eigentlich vorhatte.
0:18:58–0:19:04
Aber was ich auf jeden Fall noch mitgemacht habe, war den Pyro-Workshop und
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das fand ich auch alles total großartig.
0:19:06–0:19:09
Ich muss mir jetzt zwar, weil ich auch was dazu gepostet habe,
0:19:09–0:19:12
seitdem die ganze Zeit so Besprüche von irgendwelchen Leuten anhören,
0:19:12–0:19:13
aber das war es einfach total wert.
Annika Becker
0:19:14–0:19:16
Es sind aber einfach so gute Fotos geworden.
Mara Pfeiffer
0:19:16–0:19:22
Ja genau, es hat einen riesen, riesen Spaß gemacht und ja auch nochmal danke da an die Orga.
0:19:22–0:19:28
Das hat mich irgendwie mit sehr viel Freude erfüllt und überhaupt die ganzen
0:19:28–0:19:34
Menschen zu erleben, die eben auch so dem Fußball verbunden sind,
0:19:34–0:19:41
die durchaus eben auch immer wieder sich Räume und Platz irgendwie erkämpfen müssen,
0:19:41–0:19:45
die dabei aber auch eine hohe Solidarität verbindet.
0:19:45–0:19:50
Ich finde, dass das ganz, ganz toll ist und also auch wenn ich jetzt echt viel
0:19:50–0:19:55
Zeit da in Hamburg in meinem Hotelbett zugebracht habe, habe ich es überhaupt
0:19:55–0:19:56
nicht bereut, da hingefahren zu sein.
0:19:56–0:20:01
Ganz im Gegenteil, sondern das ist einfach eine sehr, sehr coole Geschichte.
0:20:01–0:20:07
Also schaut euch finn-in gerne auch mal online an, wenn ihr Lust drauf habt.
0:20:07–0:20:09
Endet die Homepage auf Org.
0:20:09–0:20:14
Genau, ist eine sehr, sehr wichtige Gruppe, finde ich.
0:20:15–0:20:21
Und ja, von Hamburg aus sind wir dann zusammen letzten Sonntag nach Mainz gefahren.
0:20:23–0:20:26
Hatten sehr viel Zeit eingeplant, aber dank der Deutschen Bahn,
0:20:26–0:20:30
wie es halt so ist, waren wir dann trotzdem nicht zum Anpfiff im Stadion,
0:20:30–0:20:36
weil, also warum auch sollte bei der Bahn mal irgendwas auch halb so klappen?
0:20:36–0:20:40
Das war übrigens das Zweite, was die Journalistin aus Schottland so etwas ängstlich
0:20:40–0:20:43
am Telefon fragte bei dem Vorgespräch, ob das stimmen würde,
0:20:43–0:20:47
dass mit der Deutschen Bahn nichts funktioniert, sie würde lauter Horrorgeschichten hören.
0:20:47–0:20:51
Ich habe schon zu Annika gesagt, wäre ich jetzt als Journalistin aus dem Ausland
0:20:51–0:20:54
gerade vier Wochen in Deutschland zur EM, ich würde eigentlich jeden Tag meinen
0:20:54–0:20:58
Spielbericht irgendwie mit so kolumnenartigen Elementen über das Reisen mit
0:20:58–0:21:00
der Deutschen Bahn verbinden.
0:21:00–0:21:04
Aber wahrscheinlich wird es mit der Zeit dann irgendwann auch mal langweilig.
0:21:04–0:21:09
Aber es ist wirklich ein Problem, also ohne dass wir jetzt ein Podcast für öffentlichen
0:21:09–0:21:12
Nahverkehr sind, aber dass man halt ständig am Ende doch wieder aufs Auto umsteigt,
0:21:12–0:21:14
weil es halt mit der Bahn einfach ...
0:21:15–0:21:20
Nicht irgendwie in einer okayen Zeit zu einem reasonable price zu machen ist,
0:21:20–0:21:22
ist ein ganz großes Problem.
Annika Becker
0:21:22–0:21:26
Ja und ich meine alleine jetzt mit den ganzen EM-Fanmassen, was ich gestern
0:21:26–0:21:28
zum Beispiel auch gehört habe aus Gelsenkirchen,
0:21:29–0:21:33
dass einfach bis mitten in der Nacht englische und serbische Fans,
0:21:33–0:21:36
also erstmal sind die nicht von der Arena weggekommen, dann sind sie irgendwann
0:21:36–0:21:40
endlich von der Arena weggekommen und dann standen die stundenlang am Hauptbahnhof,
0:21:40–0:21:44
Weil einfach bis irgendwie, also fast schon im Morgengrauen,
0:21:44–0:21:49
keine Züge oder nicht genug Züge da ankamen, um alle wieder da weg zu transportieren,
0:21:49–0:21:51
weil die wenigsten von denen sich gedacht haben,
0:21:51–0:21:55
dass es besser wäre, vielleicht in Gelsenkirchen zu übernachten.
0:21:55–0:21:59
Und ich meine, man kann es ja auch verstehen, also einige von den Spielorten,
0:21:59–0:22:03
gerade so in NRW, liegen ja so relativ nah beieinander, dass man sagen kann, ah ja,
0:22:03–0:22:08
man bleibt dann irgendwie für eine gewisse Zeit an einem Ort und fährt dann
0:22:08–0:22:10
nach den Spielen immer wieder dahin zurück.
0:22:10–0:22:13
Aber wenn das einfach nicht funktioniert, also da kann man dann ja eigentlich
0:22:13–0:22:18
schon froh sein, dass da nicht noch irgendwelche Paniken ausgebrochen sind oder was auch immer.
0:22:18–0:22:22
Und dann hast du da halt irgendwie nur so grumpy Leute rumstehen,
0:22:22–0:22:26
die halt auch nicht wirklich hilfsbereit sind teilweise, was man so gehört und gelesen hat.
0:22:26–0:22:29
Also das ist schon nicht so cool. Cool.
Mara Pfeiffer
0:22:29–0:22:33
Und ehrlich gesagt, also kann man auch froh sein, nicht nur,
0:22:33–0:22:36
dass keine Panik ausbricht, sondern auch, dass da die Aggressivität nicht irgendwann
0:22:36–0:22:40
mal hochschwappt, wenn Leute so lange und halt dann oft auch nach so einem Spiel
0:22:40–0:22:44
übermüdet und unter Alkoholeinfluss und so zusammenstehen.
0:22:44–0:22:47
Und da sieht man halt auch mal wieder diese zweierlei Maßgeschichte,
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weil wenn wir uns mal zurückerinnern, was war eins der Riesenthemen bei Katar,
0:22:50–0:22:53
dass es immer irgendwie hieß, ja, dann kriegen die das noch nicht mal irgendwie
0:22:53–0:22:56
mit ihrem öffentlichen Nahverkehr geregelt bis zu den Spielen,
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das gibt alles das totale Drama.
0:23:00–0:23:04
Aber, ja, wenn halt Sachen in Europa passieren, dann wird es schon immer gute
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Gründe dafür geben, warum Sachen nicht funktionieren oder warum Menschen,
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die man nicht in Städten sehen möchte, plötzlich irgendwie…,
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unhöflich ausquartiert werden und so weiter und so weiter. Das ist nämlich auch noch ein Thema.
0:23:16–0:23:20
Aber ja, genau, also wir sind dann leider nicht zum Anpfiff im Stadion gewesen,
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aber also Stadion, haha, ich meine natürlich am Kunstrasenplatz.
0:23:26–0:23:32
Und das muss man sagen, wenn man jetzt auf die Relegationsspiele zum Aufstieg
0:23:32–0:23:33
in die zweite Bundesliga schaut,
0:23:33–0:23:37
bei den Frauen, das hat natürlich Union Berlin am schönsten gemacht,
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die wirklich in der alten Försterei das Hinspiel vor am Ende über 18.000 Menschen hinbekommen haben,
0:23:45–0:23:49
die auch wirklich jetzt zum Ende der Saison noch mal so eine ordentliche Schippe
0:23:49–0:23:55
draufgelegt haben, was so die Bewerbung der Frauenspiele angeht und so.
0:23:55–0:24:00
Klar, bei Mainz gab es die Geschichte, dass sie halt an den Bruchweg leider
0:24:00–0:24:04
nicht konnten, weil das das EM-Quartier der Slowakei ist.
0:24:05–0:24:08
Und natürlich, als man sich darum beworben hat, war noch nicht klar,
0:24:08–0:24:09
dass es diese Spiele geben würde.
0:24:09–0:24:13
Aber es ist schon ein bisschen traurig, dass es da dann keine Möglichkeit gibt
0:24:13–0:24:16
für, keine Ahnung, eine Sondergenehmigung oder so.
0:24:16–0:24:20
Genauso wie es halt traurig ist, dass die Bochumerinnen nicht in ihrem Stadion
0:24:20–0:24:24
spielen konnten, also im Stadion des VfL, weil halt Herbert Krönemeyer am Tag
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davor und am Tag danach da ein Konzert gibt.
0:24:27–0:24:31
Ich weiß nicht, ich denke mir bei sowas dann manchmal, haben wir da im Podcast
0:24:31–0:24:33
drüber gesprochen oder nur so untereinander?
0:24:33–0:24:37
Wenn man Herbert, also wenn ich jetzt Journalist dann nicht für rund um Mainz
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05, sondern rund um den VfL gewesen wäre, hätte ich Herbert Grönemeyer mal angeschrieben
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und gefragt, ob er sich dessen eigentlich bewusst ist.
0:24:43–0:24:47
Genauso wie dann irgendwie Leon Goretzka bei Herbert Grönemeyer auf dem Konzert
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war und dann irgendwelche Selfies mit ihm postet, statt vielleicht mal,
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weiß ich nicht, zu dem Spiel der Frauen zu gehen und darüber was zu posten.
0:24:55–0:24:57
Aber naja, alle so so wie sie es für richtig halten.
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Wir waren jedenfalls bei dem Hinspiel und man muss sagen ...
0:25:02–0:25:07
Es ist so ein bisschen das passiert, was man befürchten konnte, finde ich.
0:25:07–0:25:13
Man hat gesehen, dass die Bochumerinnen einfach das reifere Team waren.
0:25:13–0:25:21
Also es ist natürlich so, dass auch die Mainzerinnen ihre Liga dominiert haben.
0:25:21–0:25:26
Aber Bochum hat die eigene Liga schon nochmal anders dominiert.
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Und wir hatten ja im Vorfeld hier schon mal drüber gesprochen.
0:25:29–0:25:33
Ich habe auch zuletzt in meinen Kolumnen immer mal wieder drüber geschrieben,
0:25:33–0:25:37
auch so wenn man auf die Zusammensetzung des Spiels schaut, dann natürlich auch
0:25:37–0:25:42
auf die Tatsache, ich glaube, dass Takashi Yamashita ein richtig guter Trainer
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ist, einer, der sich total einarbeitet in die Themen,
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aber er muss sich halt eben einarbeiten in den Fußball der Frauen.
0:25:48–0:25:51
Das macht er, finde ich, auf eine total gute Art und Weise und auch mit der
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sportlichen Leiterin, mit der Nadine Kress zusammen, sodass man merkt, dass das passt.
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Ich würde mir auch wünschen, dass diese Konstellation so noch weiter bestehen bleibt.
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Aber Nikira Malinowski hat halt natürlich ganz andere Erfahrungen in diesem
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Bereich. Und das ist ja so eine häufige Diskussion, braucht man Erfahrungen
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im Fußball der Frauen und im Fußball der Frauen erfolgreich sein zu können?
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Und ich glaube schon, dass das ein Punkt ist, den man nicht unterschätzen darf.
0:26:21–0:26:28
Und das Team der Mainzerinnen, das ist ein Team in der Entwicklung.
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Gleichzeitig ist es ein Team, wo man ja auch nicht so genau weiß,
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werden die in dieser Konstellation sich weiterentwickeln können.
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Da sind natürlich noch einige Spielerinnen dabei, die schon zu Shotzeiten in dem Team waren.
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Da sind jetzt viele neue dabei. Dabei, der Kader in der Saison davor war in
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der Breite noch weniger, also er war noch weniger breit so.
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Deswegen hat man dann nach den vielen Verletzungen in der Rückrunde eben diesen
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Knick gehabt und ist am Ende nur Dritte geworden.
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Diesmal war der Kader insgesamt breiter, dann haben sie sich im Winter nochmal sehr gut verstärkt.
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Aber dann muss man sagen, dann gab es dieses Pokal-Endspiel auf diesem totalen Acker.
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Und da hat sich nun mal Sarah Khalifas Kreuzband gerissen. Die hat zuletzt unglaublich
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viele Tore geschossen und die hat einfach gefehlt. Das wäre genau eine Spielerin
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gewesen, wie du sie in so zwei Crunch-Time-Spielen gebraucht hättest.
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Cecilia Way, die eine ganz, ganz tolle Saison hingelegt hat,
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die hat einfach auf mich, also gerade in dem Rückspiel, total überspielt gewirkt.
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Das Hinspiel.
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Da haben sie mir wirklich leidgetan, weil man gemerkt hat, sie finden die Mittel nicht.
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Sie haben auch noch nie ein Team gehabt in der Saison, das so wegverteidigt hat gegen sie.
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Also sie sind einfach nicht durchgekommen. Sie standen von Anfang an viel tiefer.
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Ich habe mich so ein bisschen gefragt, wie wäre es gelaufen,
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wenn sie das Hinspiel auswärts gehabt hätten und das Rückspiel zu Hause.
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Ähm, weil man hat in dem Spiel, also in dem Rückspiel jetzt gemerkt,
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sie waren viel besser auf sie eingestellt, sie haben viel besser dagegen gehalten,
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sie haben es defensiv wirklich richtig, richtig gut gemacht.
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Sie haben sich selber viel mehr Chancen erspielt, aber sie hatten einfach eben
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die Last aus dem Hinspiel ja schon.
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Sie hätten in dem Spiel jetzt am Sonntag in der ersten Halbzeit haben sie wirklich
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richtig gute Torchancen gehabt, wo sie dann teilweise auch einfach Alu-Pech hatten.
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Wenn sie in der ersten Halbzeit das 1-0 geschossen hätten, dann wäre es glaube
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ich eine andere Kiste gewesen, weil es ja nur in Anführungszeichen ein Zwei-Tore-Vorsprung war.
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Und das muss man sagen, ist das, was sie sich auch auf jeden Fall total positiv
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auf die Fahnen schreiben können.
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Nach dem Hinspiel und nachdem man gesehen hat, dass Bochum das einfach sehr
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dominant gemacht hat, gab es ganz viele, die gesagt haben, da hat Mainz keine
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Chance in Bochum und sie hatten die Chance. Sie haben ein richtig gutes Spiel gemacht.
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Sie haben ja dann auch nach dem 1-0 der Bochumerinnen direkt das Ausgleichstor
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geschossen und da hatte man echt das Gefühl, es geht noch was.
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Es waren mit Nachspielzeit dann glaube ich noch so 12, 15 Minuten.
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Dann muss man sagen, das zweite Tor der Bochumerinnen, also habe ich nicht verstanden,
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dass das gezählt hat, weil da vorher die Bochumer Spielerin dermaßen übel die Mainzerin gefault hat.
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Die ist dann da auch liegen geblieben, da haben alle irgendwie abgewunken.
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Aber ja, Katrin Rafalski hat es weiterlaufen lassen.
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Ich habe ohne, also die SchiedsrichterInnen-Entscheidungen haben dieses Spiel
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definitiv nicht entschieden.
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Es gab trotzdem die ein oder andere Entscheidung, die ich nicht so richtig nachvollziehen konnte.
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Ich muss aber sagen, jetzt mal, oder vielleicht um das Sportliche erstmal abzuschließen,
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also es war tatsächlich so, es gab die ein oder andere Entscheidung,
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die nicht nachvollziehbar war.
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Aber man hat es dann Takashi Yamashita auch angemerkt, der eigentlich so ein
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ruhiger, angenehmer Zeitgenosse ist, aber der sich am Ende tatsächlich so aufgeregt
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hat, dass er sogar gelb gesehen hat.
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Also damit hat der, glaube ich, so irgendwie auch nicht gerechnet,
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aber es war irgendwo nachvollziehbar.
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Aber ja, also am Ende muss man festhalten, im Hinspiel waren sie einfach deutlich unterlegen.
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Sie haben für das Rückspiel unheimlich viel sich drauf geschafft,
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um diese Gegnerin besser zu bespielen. Sie haben es sehr, sehr gut gemacht.
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Sie hatten dann das Pech, dass sie das Tor nicht gemacht haben in der ersten
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Hälfte. Nach dem Unentschieden hat es wirklich ausgesehen, als könnten sie noch
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mal was drehen, aber mit dem 2 zu 1 war es dann natürlich vorbei.
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Und das ist insgesamt einfach sehr, sehr schade. Man weiß jetzt natürlich auch
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als Außenstehende nicht, wie viele von den Spielerinnen, die von Schott noch
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mit zu 05erinnen wurden,
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für die das auch so ein sehr großer Traum war, nächste Saison tatsächlich noch mit dabei sein werden.
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Ähm, mich hat's dann echt emotional extrem mitgenommen,
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ich hab, war da irgendwie nicht so richtig drauf vorbereitet,
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ich hab das lange nicht mehr so gehabt, wir haben, wir haben die Spielerinnen
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so leid getan, die haben so fürchterlich geweint, alle, ist ja logisch.
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Und ich finde, ich habe es ja gestern dann, also gestern sprich Sonntag auch
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schon auf Insta geschrieben und dann da auch so ein bisschen Dialog gehabt,
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auch durchaus mit Leuten, die das eben in anderen Ligen mit beobachtet haben.
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Ähm, der Sebastian Fiebrek, den, äh, viele von euch sicherlich von Textilvergehen
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kennen zum Beispiel, hat das auch nochmal, ähm, geschrieben,
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dass, ähm, wenn man sich eben anschaut, wie, äh, Viktoria Berlin,
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die ja letzte Saison, äh, in den Relegationsspielen, ähm, eben dann am HSV gescheitert
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sind, dann eine komplette Saison einfach die Liga halt zerknallen, ja.
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Ja, also es ist auch für die Ligen nicht gut, gerade wenn du halt ein Team hast,
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was so krass dominant ist, dass das dann immer in der Liga drin bleibt.
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Dieser Modus ist einfach komplette Hühnerkacke, also der sollte dringend überarbeitet
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werden. Das ist einfach ein riesen, riesen Mist.
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Meisterinnen müssen aufsteigen. So, das mal das eine und dann würde ich aber
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gerne noch was zweites sagen, was ich gestern echt krass fand.
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Also das sind natürlich, ja, ich wollte jetzt gerade sagen Einzelfälle,
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aber das Wort Einzelfall ist dermaßen verseucht mittlerweile.
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Dass ich es gerne zurücknehmen würde.
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Also, man muss schon auch, finde ich, drüber sprechen,
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was passiert, wenn Fangruppen aus dem Fußball der Männer in den Fußball der
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Frauen rübergehen und was nehmen die vielleicht auch mit,
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was man da gar nicht unbedingt irgendwie haben möchte, braucht, wie auch immer.
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Ähm ich finde es wirklich cool
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wenn Vereine die als Männervereine
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bekannt geworden sind und eine Frauenabteilung gründen oder übernehmen sich
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auch darum bemühen die Fans für diese neue Abteilung zu begeistern also ich
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finde generell ist wichtig so eine Begeisterung für einen Gesamtverein zu haben
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auch für die anderen sportlichen Abteilungen wie bei Mainz zum Beispiel die Handballerin ähm.
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Man muss aber, finde ich, auch ein bisschen aufpassen, dass dadurch nicht sehr
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schnell an bestimmten Stellen ein Umgang in diesen Fußball der Frauen und in
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diese Fangruppierungen reinkommt,
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den man da ehrlicherweise einfach nicht haben möchte.
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Also um das an einem konkreten Beispiel zu benennen, wo es jetzt nicht um Personen
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oder so geht, sondern einfach um einen Umstand.
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Es gab eben gestern eine sehr große Unzufriedenheit mit der Schiedsrichterin
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und da sind dann halt einzelne Personen auf eine Art und Weise ausgerastet, wo ich mir so denke,
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ich hoffe einfach, dir ist gerade nicht bewusst, dass halt im Unterschied zu
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einem großen Männerstadion diese Schiedsrichterin das gerade komplett alles mitbekommt.
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Also du bist an so einer sehr kleinen Anlage, die haben, sagen sie,
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1500 Tickets verkauft. Es wirkte fast, als wären es ein paar weniger Leute.
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Aber in dem Moment, wo die also auf der Seite der 05er unterwegs war und was
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gefiffen hat, was den Leuten nicht gefallen hat und da sind irgendwelche wüsten
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Beschimpfungen ausgestoßen worden, bekommt die das mit.
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Und du merkst auch, dass sie darauf reagiert.
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Und dann gibt es halt Leute, denen das dann noch nicht mal peinlich ist,
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sondern die dann erst recht irgendwie loslegen.
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Deswegen und das, also da gibt es auch wiederum Abstufungen,
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ja, weil da standen natürlich auch Leute, die halt irgendwie einen Bezug zum Team hatten,
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die dann in einer Situation, wo man wirklich nicht verstanden hat,
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warum sie nicht abpfeift, weil eine Spielerin sehr lange sehr offensichtlich verletzt am Boden lag,
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wo dann irgendwie Leute reingerufen haben, ey, du siehst doch,
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dass die irgendwie sich verletzt hat.
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Das ist eine völlig andere Geschichte, ja, aber wenn halt also wirklich Leute
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da so abgewertet und beleidigt werden,
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das möchte man weder im Männer- noch im Frauenfußball haben,
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aber im Frauenfußball ist es halt so, dass die AkteurInnen das in solchen kleinen
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Stadien oder an so kleinen Anlagen einfach komplett alles mitbekommen und ich
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finde das richtig, richtig ätzend.
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Und es gab dann auch vereinzelt Leute, die dann, obwohl der Stadionsprecher,
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muss man sagen, das wirklich toll gemacht hat, der hat sofort gesagt,
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wir wollen heute auch an die Mainzerinnen denken, für die ein großer Traum geplatzt ist.
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Wir hoffen, wir sehen uns nächste Saison in der zweiten Liga und wir wünschen
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euch alles Gute und so. Also die hatten ein sehr gutes Gefühl dafür,
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dass da einfach zwei Teams, die es verdient hätten, um einen Preis gekämpft
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haben und dass das einfach eigentlich eine unfaire Situation ist.
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Und da gab es dann vereinzelt Leute, die dann irgendwie so gerufen haben,
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hoffentlich steigt er direkt wieder ab und so.
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Und also ich finde, weder ist das 05-like, noch möchte man das in diesem Fußball
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der Frauen irgendwie auf die Art und Weise haben.
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Und das war was, was mich gestern echt ein bisschen traurig machte.
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Gemacht hat und ja, dass es nicht gereicht hat, war schon auch sehr, sehr schade.
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Ich meine, das Team und der Verein, die können auch noch eine Saison in der Regionalliga wachsen.
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Aber natürlich ist ja klar, also wenn man die Ambitionen hat mit jeder Saison,
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in der es eben nicht klappt, steigt dann auch der Druck.
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Ich bin mal sehr gespannt, wie es nächste Saison weitergeht.
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Das war jetzt ein sehr langes Labersegment von mir. Ich entschuldige mich da
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auch ein bisschen für, aber ich finde tatsächlich.
Annika Becker
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Ja, aber es ist ja wichtig, also gerade was so dieses Thema Fans und wie sich
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das in Zukunft weiterentwickeln kann,
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da habe ich mit Nina ja auch in München drüber gesprochen zum Beispiel am Ende
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noch irgendwie sehr lange, weil das halt glaube ich so eines der Themen ist,
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die uns in den nächsten Jahren, was das angeht, einfach extrem beschäftigen werden.
0:36:31–0:36:34
Durch dieses, ja, das wird immer genannt,
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Wachstum, das es gerade gibt oder dass sich halt eben mehr Fangruppierungen
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aus dem Fußball der Männer rüberbewegen und den Fußball der Frauen auch supporten
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oder vielleicht dann auch irgendwie nur noch supporten.
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Und dass es auf eine Art sehr, sehr schön ist, aber in mancher Hinsicht halt
0:36:52–0:36:53
eben auch einfach nicht.
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Also ich meine, sowas ist jetzt sehr extrem, wenn es ja diese Anfeindungen gegenüber
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SchiedsrichterInnen gibt oder sexistische Bemerkungen zum Beispiel zu den Spielerinnen.
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Also da erinnere ich mich beim Hinspiel auch,
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dass wir da so ein gewisses Grüppchen hinter uns hatten, denen das auch komplett
0:37:15–0:37:19
egal war, dass da ja auch Kinder und Heranwachsende irgendwie rumstanden,
0:37:19–0:37:22
die dann irgendwelche Bemerkungen darüber gemacht haben,
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dass es doch gut wäre, jetzt einen Sonnenständer zu haben,
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weil die Sonne von oben so runterbrätselte und das dann natürlich die ganze
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Zeit auf so eine sexualisierte Art und Weise ausgeführt haben und dann noch
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ganz andere Sprüche auch irgendwie gebracht haben.
0:37:37–0:37:41
Also direkt hinter einem Tor, sodass man sich sicher sein kann,
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dass einiges davon halt auch bei der Torhüterin angekommen ist.
Mara Pfeiffer
0:37:44–0:37:47
Und das ist ja auch gewollt, also man muss ja sagen, man merkt das auch,
0:37:47–0:37:50
dass die das geil finden, dass sie die Möglichkeit haben, die haben doch das
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Gefühl, sie beeinflussen dadurch irgendwie was und das ist einfach extrem unangenehm.
Annika Becker
0:38:01–0:38:06
Ja, also das sind dann so die extremen Fälle. Ich habe auch gesehen und wir
0:38:06–0:38:09
haben es auch in den Empfehlungen weiter unten,
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dass Nick in der aktuellen Game Changers Podcast Folge auch von etwas erzählt,
0:38:14–0:38:19
das bei der SGS Essen im Stadion passiert ist in der laufenden Saison,
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dass da jemand den Vereinsfotografen angesprochen hat, ob er irgendwie eine
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der Spielerinnen mal ranholen kann für ein Autogramm.
0:38:28–0:38:33
Und das war irgendwie direkt hinter diesen Bänken und dass der Vereinsfotograf
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dann halt irgendwie gesagt hat, so ja, also wie soll das denn hier funktionieren?
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Soll die sich jetzt da auf das Dach legen oder setzen oder was?
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Und dann hat er halt wohl irgendwie sowas gesagt wie, ja, die kann sich noch
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auf was ganz anderes setzen.
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Was halt so, ja, also könnt ihr euch da der Folge irgendwie selber nochmal anhören, aber es ist halt,
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es gibt diese Fälle, es gibt die auch nicht nur bei Vereinen,
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die angebunden sind an Lizenzvereine und dann halt da die Fangruppierungen haben,
0:39:02–0:39:06
die rüberkommen, es gibt sie halt einfach überall da, wo sexistische Männer mit im Stadion sind,
0:39:06–0:39:09
sag ich dann jetzt einfach mal so gemein verallgemeinert.
Mara Pfeiffer
0:39:09–0:39:10
Also überall.
Annika Becker
0:39:12–0:39:17
Aber ja, also der Punkt, den ich in München noch gemacht habe, ist eben, dass ich mir,
0:39:17–0:39:21
also dass das halt so die Extremfälle sind, aber dass ich mir so allgemein wünschen
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würde von Fangruppierungen, vor allem organisierten Fanszenen,
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die von einem Männerlizenzverein rüberkommen zu,
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ah, wir haben eine Frauenabteilung, wir wollen die auch im Stadion supporten,
0:39:35–0:39:36
das ist alles ganz, ganz geil.
0:39:36–0:39:42
Weil ihnen ja ihre eigene Tradition extrem wichtig ist und ihre Vereinstraditionen
0:39:42–0:39:45
sehr wichtig sind und die von ihrer eigenen Fanszene.
0:39:45–0:39:49
Dass sie vielleicht mal ein bisschen drüber nachdenken, dass es nicht so ist,
0:39:49–0:39:52
vorher gab es hier gar keine Stimmung und wir machen die jetzt endlich.
0:39:52–0:39:57
Sondern dass es da Leute gibt, die schon sehr, sehr lange dahin gehen und diese
0:39:57–0:40:00
Teams supporten und dass die ihre eigenen Traditionen haben.
0:40:00–0:40:05
Und die mögen dann vielleicht von außen manchmal klein wirken und lächerlich
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oder vielleicht ja als nicht so laut rüberkommen oder so,
0:40:08–0:40:12
aber es gibt die halt eben und ich fände es total klasse, wenn es da einfach
0:40:12–0:40:17
mehr Austausch miteinander gäbe und irgendwie mal so ein Dialog stattfinden würde,
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dass die Leute miteinander reden, damit nicht sowas passiert.
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Ah, da kommen jetzt die Leute, die kennen sich schon als Gruppe,
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sind eine organisierte Gruppe und sind es gewohnt, möglichst viel Krach zu machen,
0:40:28–0:40:32
machen das dann auch da und überbrüllen irgendwas,
0:40:32–0:40:36
was die anderen Leute halt irgendwie gerne machen würden oder vielleicht wollen
0:40:36–0:40:39
die manche Gesänge auch irgendwie gar nicht da haben, weil die vielleicht auch
0:40:39–0:40:41
einen sexistischen Kern haben oder so.
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Also da gibt es ja ganz viele Sachen, über die man irgendwie diskutieren könnte
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und ich glaube, das und auch so Sachen, so andere Sachen, die da irgendwie dranhängen, sowas wie Pyro,
0:40:51–0:40:56
was ist mit Tapeten und so weiter und so weiter, das ist halt irgendwie alles,
0:40:56–0:41:00
was so in den nächsten Jahren ja einfach so Debatten sein werden,
0:41:00–0:41:05
die wir da haben werden, wenn diese Spiele von den Zuschauerinnenzahlen in den Stadien größer werden.
Mara Pfeiffer
0:41:05–0:41:12
Also was man jetzt bei 05 tatsächlich, um nochmal auf die Mainzerin zurückzugehen,
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total positiv hervorheben kann, ist, dass sich da….
0:41:17–0:41:22
Man muss fairerweise sagen, dass es eben bei den damals noch Schott-Spielerinnen
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nicht wirklich Publikum gab.
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Da waren halt mal ein paar Familienangehörige, aber ich war ja in der Saison
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vor der Kooperation schon häufiger da, nachdem die Kooperation eben angekündigt wurde.
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Und also da waren 15, 20 Leute halt, die sich die Spiele angeschaut haben,
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selbst bei den Heimspielen und es waren halt in der Regel irgendwelche Eltern.
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Ähm, von daher gesehen ist es dann natürlich schon so, dass du erstmal was aufbauen musst.
0:41:50–0:41:58
Und, ähm, die Gruppe, die da bei Mainz 05, ähm, jetzt vor dieser ersten 05-Saison,
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letzte Saison gab's ja auch schon die Kooperation,
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sich so zusammengeschlossen hat und beschlossen hat, die Spielerinnen eben zu begleiten.
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Die haben das wirklich die komplette Saison durchgezogen. Die haben sich,
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da habe ich mich gestern mit dem einen noch drüber unterhalten,
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der immer die Trommel dabei hatte, auch viele Gedanken drum gemacht,
0:42:16–0:42:22
wie kann man Lieder so umformulieren, also jetzt auch reine Anfeuerungsgeschichten,
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dass das halt eben die Frauen anspricht.
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Bei manchen Sachen sind sie auf Lösungen gekommen, bei manchen Sachen auch noch nicht.
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Die haben einen Banner gemacht mit so, meins nur fünf Frauen und Meisterinnen
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müssen aufsteigen und so, haben den ersten Fanclub nur für die Frauen im Verein gegründet.
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Das finde ich schon alles sehr cool.
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Es ist aber eben trotzdem so, dass auch jetzt, wenn beispielsweise der Verein
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sich überlegt, die sind jetzt nächste Saison am Bruchweg und wir wollen auch
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mehr Leute ansprechen und so, dass man sich da auch, finde ich,
0:42:54–0:42:55
Gedanken drum machen muss.
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Also wen möchte ich ansprechen und wen möchte ich vielleicht nicht ansprechen?
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Und dann auch,
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Wirklich sich mal zu überlegen, was für ein Verhalten passt und funktioniert
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dann und was für ein Verhalten passt und funktioniert nicht.
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Man hat es schon gesehen, auch bei den Spielen, dass die Spielerinnen sich total
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gefreut haben über diese Gruppe, die da die ganze Saison mit dabei war.
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Aber natürlich war es jetzt bei diesen beiden Ausstiegsrelegationsspielen auch
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so, dass es nochmal mehr Leute waren und dass dann da auch Leute eben mit rumspringen,
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die da vorher nicht mal fünf Minuten drüber nachgedacht haben.
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Und ich fand es halt krass, also ich hatte ja wieder die Kleine von meiner besten
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Freundin dabei und wenn die dann echt bei so einem Spiel der Frauen im Zweifelsfall
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dollere Sachen zu hören kriegt,
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als halt sonst, wenn ich sie mitnehme, zu den Männer spielen,
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das kann es halt nicht sein. Nein, so.
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Und da geht es gar nicht drum, das finde ich dann auch immer wichtig zu sagen,
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dass man sich jetzt hinstellt und sagt, du kommst hier nicht rein oder so,
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das ist überhaupt nicht die Idee.
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Also gerade, also ich ja, wer wäre ich denn, irgendwem zu sagen,
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wo er sich aufhalten darf oder nicht.
0:44:10–0:44:14
Ich bin im Fußball der Frauen auch nicht groß geworden, sondern bin da erst
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irgendwie vor fünf, sechs Jahren halt mit in dieses Thema eingestiegen.
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Aber es ist wichtig, sich damit zu befassen.
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Also weil auch wenn sie ignoriert und kleingeredet wird, der Fußball der Frauen
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hat halt auch eine Tradition.
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Und man sollte sich halt mit Dingen beschäftigen und sie nicht einfach so kapern.
0:44:33–0:44:36
Das finde ich halt schon wichtig. Und das ist ja im Endeffekt auch das.
Annika Becker
0:44:36–0:44:37
Genau.
Mara Pfeiffer
0:44:38–0:44:41
Das wäre jetzt mein abschließender Satz gewesen. Das ist ja genau das,
0:44:41–0:44:43
was du auch angesprochen hast.
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Guck mal, jetzt können wir uns hier schon live angucken. Wir gucken uns jeweils so auf die Knie.
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Ne, genau. Also das ist eine Diskussion, von der es einfach,
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das kann man vielleicht abschließend sagen oder abschließend heißt natürlich
0:44:55–0:44:59
nicht, dass du nicht noch was dazu sagen kannst, aber von meiner Seite aus jetzt abschließend.
0:44:59–0:45:03
Es ist eine Diskussion, von der es einfach wichtig ist, dass man sie führt.
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Das gehört nämlich in diesen ganzen Bereich Fußball der Frauen nicht einfach
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als Abziehbild von Fußball der Männer gestalten mit allen Problemen,
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die es im Fußball der Männer halt schon gibt. Auf jeden Fall dazu.
Annika Becker
0:45:15–0:45:20
Zu. Yes. Und bevor das jetzt in die andere Richtung wieder jemand falsch versteht,
0:45:20–0:45:24
weil ich weiß, dass es die Debatte auch gibt und die gibt es auch zu Recht.
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Es geht natürlich nicht darum, dass der Fußball der Frauen immer nur ein Sport
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sein muss für Kinder oder so dieses so der saubere, total ja, cleane,
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übersterilisierte Sport sein soll oder so. Das gar nicht.
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Es ist ein Erwachsenensport und der soll sich auch an ein erwachsenes Publikum
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richten und so, das ist schon irgendwie klar.
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Und man kann Fan sein natürlich immer unterschiedlich ausleben,
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aber das sind halt eben Sachen, die würde man ja auch im Fußball der Männer
0:45:54–0:45:56
einfach nicht mehr so gerne sehen wollen.
Mara Pfeiffer
0:45:56–0:45:58
Genau, die kritisieren wir da ja auch.
Annika Becker
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Gut, dann lasst uns doch mal rüberspringen.
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Wir haben heute, wie ihr wahrscheinlich im Laufe dieser Sendung schon gemerkt
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habt, einen etwas anderen Ablauf, als es vielleicht sonst ist.
0:46:12–0:46:16
Wir haben jetzt keine Blitz-News dieses Mal für euch. Wir haben so ein Thema,
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über das wir noch ein bisschen breiter sprechen und wir haben auch wieder eine
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wunderbare Aufnahme von Petra nachher für euch.
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Aber ja, wir werden jetzt keine Kackspechte verteilen heute oder so.
0:46:28–0:46:34
Es ist ein etwas loseres Format, haben wir uns gedacht, so zum Wiedereinstieg.
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Und wir würden jetzt mal noch sprechen über die Zunahme von rechtsextremistischen
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Vorfällen während der EM,
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von denen es jetzt nach, wie viele Tage sind es jetzt? Ist heute der dritte EM-Tag oder der vierte?
0:46:51–0:46:56
Auf jeden Fall noch nicht so viele sind und trotzdem gab es ja schon einiges an Schlagzeilen.
0:46:56–0:47:05
Ähm, also, um mal drei der Vorfälle zu nennen, ähm, es gab einen Hitlergruß
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und rassistische Parolen im Rahmen eines EM-Public Viewings in Bremen,
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ähm, bei dem Zeugen die Polizei angerufen haben, dazu verlinken wir euch was.
0:47:16–0:47:22
Dann gab es einen weiteren Vorfall in Rostock-Warnemünde, wo beim,
0:47:22–0:47:24
äh, EM-Auftaktspiel...
0:47:25–0:47:31
Auch ein Polizeieinsatz ausgelöst wurde durch Parolen, die gerufen wurden.
0:47:32–0:47:40
Und dann berichtet der BR darüber, dass es tatsächlich auch Sieg-Heilrufe in
0:47:40–0:47:46
einer Münchner Gaststätte gab, die zu einem weiteren Polizeieinsatz geführt haben.
0:47:46–0:47:52
Das sind so die Dinge, die in direkter Verbindung stehen mit Veranstaltungen,
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die irgendwie rund um die EM stattgefunden haben.
0:47:55–0:48:00
Dazu kommen allerdings auch noch andere Nachrichten, die ja auch irgendwie größer
0:48:00–0:48:03
und überregionaler berichtet wurden, die ihr wahrscheinlich mitbekommen habt
0:48:03–0:48:08
von Angriffen auf zwei Mädchen, die wirklich brutal angegriffen wurden.
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Und was jetzt so direkt erstmal nichts mit der EM oder mit irgendeiner Veranstaltung
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zu tun hatte, die im Rahmen dessen stattfand.
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Aber trotzdem gibt es da eben diese zeitliche Verbindung einfach auch zu der
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ganzen Gemengelage, wie sie gerade in Deutschland politisch ist, stimmungsmäßig.
0:48:28–0:48:31
Ja, was fangen wir denn jetzt nun damit an?
Mara Pfeiffer
0:48:32–0:48:37
Also ich glaube, dass es ganz wichtig ist, immer wieder zu betonen,
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dass natürlich Menschen gerne ein Fußballfest feiern dürfen und dass Menschen
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sich auch gerne mit ihrem jeweiligen Team freuen dürfen.
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Und bei so einer Europameisterschaft sind das halt nun mal Nationalmannschaften.
0:48:55–0:49:00
Aber also sehr platt gesagt, da hört es dann auch schon auf.
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Ich glaube, wir hier im Raum, wir beide sind uns mal ganz sicher einig, dass dieses,
0:49:09–0:49:13
Ja, Märchen vom Fußballpatriotismus, also dass man patriotisch ist,
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nur für ein Team und ansonsten,
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aber aus dieser Begeisterung nicht auch eine Herabsetzung dann immer des anderen
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zieht, was ja genau der Punkt ist, also und auch außerhalb des Sportlichen.
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Ich glaube da tatsächlich nicht dran.
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Und ich kann mich sogar, ich habe da neulich mal drüber nachgedacht,
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ich kann mich daran erinnern, als ich ein Kind war, dass mein Opa das immer so gesagt hat.
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Dass der immer so gesagt hat, na, weil man ja in Deutschland nicht stolz sein
0:49:48–0:49:51
darf auf sein Land, funktioniert es auch mit dem Fußball nicht.
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Wenn man plötzlich nur zu so einer EM irgendwie stolz sein darf auf sein Land,
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dann geht es ja auch nicht.
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Und dann war das immer so, das wurde dann immer so auf die afrikanischen Staaten
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irgendwie dann so von wegen, die sind ja alle stolz und die gewinne dann auch,
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was ja also inhaltlich auch schon so totaler Bullshit ist.
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Aber ich glaube halt, dieses Gefühl, dass Leute so sagen,
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nix darf man, nicht mal stolz auf sein Land sein, das ist halt leider Gottes
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verbreiteter, als man sich das vielleicht,
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wenn man in so einem Umfeld sich normalerweise bewegt wie wir,
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was so soziale Kontakte angeht.
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Weiß nicht, ob das dann auch so eine Art Verdrängung ist, also ich kann da immer,
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ich merke das immer bei mir dass ich halt totale Störgeräusche habe auch wenn
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im Stadion dann diese Sieg-Siegrufe sind und so wo ich so denke, hm und.
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Deutschland hat eine sehr klare Geschichte und man kann nicht immer so tun,
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als wäre das nicht so schlimm oder als wäre das jetzt schon so lange her oder
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als wäre das alles nicht so ein Thema, es ist halt Und wann,
0:51:02–0:51:03
wenn nicht jetzt gerade,
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merken wir denn schmerzlich, wie krass es ein Thema ist und wie sehr die Leute,
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die bestimmte Vorstellungen davon haben,
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wie so ein Nationalstolz, Igitt oder ein Patriotismus oder was auch immer aussehen darf,
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kann, soll, die das versuchen zu definieren und zu sagen, natürlich dürfen wir
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das, alle anderen dürfen das auch und was ist denn schon dabei?
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Man sieht doch, was dabei ist.
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Man sieht, wie Menschen nicht in der Lage sind, sowas einfach in einem Sport auszuleben.
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Das ist ja auch immer der große Unterschied zwischen einem Vereinsfußball und dann eben so einer EM.
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Natürlich hat man auch in Bundesliga-Stadien Probleme mit Gewalt und so weiter,
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aber es ist halt eine andere Kiste, ob sich zwei Typen gegenseitig auf die Nase
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hauen, weil der eine halt Bremen-Fan ist und der andere HSV-Fan,
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also jetzt einfach nur mal um eine klassische, die können sich nicht leiden,
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die spielen ja gerade nicht mal in einer Liga, aber ihr wisst, was ich meine.
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Oder ob halt Leute aus so einem Fußballturnier ziehen, wie geil Deutschland
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ist und deswegen kleinen Mädchen irgendwie auf die Fresse hauen.
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Das ist einfach komplett abartig und selbst wenn man jetzt sagen würde,
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dieser Fall hat vielleicht nichts mit dem Turnier zu tun. Wer kommt bitte auf
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die Idee, in einer Kneipe sie heil zu rufen oder überhaupt sich eben auf diese
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Art und Weise rassistisch zu verhalten? Wer kommt auf die Idee?
0:52:34–0:52:38
Leider ist die Antwort immer noch oder wieder viel zu viele Menschen in Deutschland.
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Und deswegen ist es wichtig, sich zu äußern zu diesen Themen und zu sagen,
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das geht so nicht und wir stehen auch dafür, dass das so nicht geht.
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So, das ist, glaube ich, der Punkt, den wir hier irgendwie machen möchten.
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Und wer einen sehr guten Punkt gemacht hat auf Instagram, und das werden wir
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euch auch in den Shownotes verlinken, ist Tanja Yael Raab, heißt sie.
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Ist eine Bloggerin und hat sowieso einen extrem empfehlenswerten Instagram-Account,
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macht, ja muss man sagen,
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also sehr, sehr viel Bildungsarbeit da und nennt sich OY-Jewish-Mama mit zwei M.
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Aber wie gesagt, wir verlinken es euch auch in den Shownotes.
0:53:31–0:53:35
Und sie hat eben das so ein bisschen aufgearbeitet, also dass im Zusammenhang
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mit der EM es eben schon die ersten rechtsextremen Vorfälle bei Fanmeilen,
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Public Viewings und den Stadien gab und hat aber vor allen Dingen auch so ein
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bisschen zusammengetragen,
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wie kann man, wenn man das live mitbekommt, damit umgehen.
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Weil das kennen wir, glaube ich, auch von uns alle.
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Man ist dann halt manchmal wie gelähmt. Man steht dann da und denkt,
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fuck, ja, was mache ich denn jetzt?
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Und also, um es nur mal so ganz kurz zusammenzufassen, es gibt es dann immer
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noch ein bisschen ausgeführt.
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Die Punkte sind eben, achte drauf, dich selbst nicht in Gefahr zu bringen.
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Mach andere Fans auf das Geschehen aufmerksam. Holt gemeinsam Hilfe bei Ordner
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in Security oder Polizei.
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Stell dich als Zeugin zur Verfügung. Und, ähm, genau, das hat sie eben alles
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auch noch ein bisschen, ähm, ausführlicher beschrieben, ähm,
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das mal als so ein wirklich, äh, ganz niedrigschwelligen Beitrag dazu,
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wie man sich in so einer Situation verhalten kann, weil eben man ja dann auch
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selber vielleicht Ängste hat, ähm, weil man unsicher ist, aber…,
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Also wir beide, die wir hier sitzen in unserer ganzen weißen Unauffälligkeit,
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ja, also wir würden niemals, es ist überhaupt nicht möglich,
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dass die Angst, die die Menschen in dieser Situation verspüren,
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die von solchen Leuten als fremd markiert werden und auf die dann losgegangen
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wird, das ist das, worum es geht.
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Und wenn man das mitbekommt, hat man eben eine Verantwortung,
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sich dafür einzusetzen, dass es ein Ende hat. Das hat man sowieso immer.
0:55:06–0:55:10
Aber jetzt gerade haben wir halt in diesem Land auch nochmal eine spezielle
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Situation und es ist wichtig, sich damit zu beschäftigen.
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Dieses, jetzt soll es mal nur um Fußball gehen, für die Leute,
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die da angegriffen oder rassistisch irgendwie motiviert, beleidigt oder bedroht
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werden, geht es auch nicht um Fußball, für die geht es um ganz andere Sachen
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und die haben sich das nicht ausgesucht.
Annika Becker
0:55:29–0:55:32
Mir geht es zum Beispiel im Moment tatsächlich sehr konkret darum zu gucken,
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an welchen Tagen in ihren Städten Spiele stattfinden, um dann planen zu können,
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dass sie an diesen Tagen möglichst nicht das Haus verlassen müssen,
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weil sie berechtigte Angst davor haben, dass ihnen dann auf der Straße irgendwas passiert.
0:55:48–0:55:51
Also und das ist jetzt nicht irgendwas, was ich mir ausdenke,
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das haben mir Leute erzählt, die ich persönlich kenne, das habe ich aber auch
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online schon jetzt von verschiedenen Menschen gelesen und das betrifft auch
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ganz verschiedene Gruppen.
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Das betrifft natürlich Gruppen, die so als fremd gelesen werden.
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Das betrifft aber auch zum Beispiel Menschen aus der queeren Community,
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die natürlich ja dann auch immer angegangen werden von verschiedenen Personen.
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Und ja, also ich meine, das müsst ihr euch nur mal vorstellen.
0:56:22–0:56:26
Also da können sich, glaube ich, viele Leute gar nicht so reinversetzen.
0:56:26–0:56:30
Aber wenn man jetzt mal so drüber nachdenkt, für viele ist es so,
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ah geil, ich plane meinen Abend darum, wann ich auf dem Sofa rumhänge und welches
0:56:34–0:56:37
Spiel gucken kann und wann ich in die Fanzone gehe und wann ich vielleicht Glück
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hatte, ein Stadionticket zu haben und freue mich an dem allen.
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Aber für diese Leute ist es das genaue Negativbild davon, nämlich wie kann ich
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dem allen möglichst aus dem Weg gehen, weil es sonst eine potenzielle Gefahr ist.
Mara Pfeiffer
0:56:54–0:56:57
Und es funktioniert halt nicht,
0:56:57–0:57:00
sich einfach hinzustellen und zu sagen, ich will jetzt aber vier Wochen Fußball
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feiern, sondern Gesellschaft ist hoffentlich bitte immer noch eine soziale Gemeinschaft,
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in der wir aufeinander achten und nacheinander schauen.
0:57:11–0:57:15
Und deswegen die ganz dringende Bitte,
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haltet die Augen,
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die Ohren und die Herzen in dieser Zeit besonders offen und wenn ihr mitbekommt,
0:57:27–0:57:32
dass Menschen bedroht oder scheiße behandelt werden, dann greift ein.
Annika Becker
0:57:35–0:57:41
Dann machen wir hier jetzt mal einen harten inhaltlichen Cut und kommen zu unserer
0:57:41–0:57:46
wunderbaren Petra, Petra Tabarelli und ihren Nachspielzeiten.
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Dadurch, dass wir jetzt mit dem Podcast pausiert haben, sind wir so ein bisschen
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mit den Veröffentlichungsterminen verrutscht, was ihre Kolumne bei uns auf der
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Bolztribüne angeht und den Segmenten hier.
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Deswegen hat sie diesmal ihre zwei letzten beiden Texte ja so ein bisschen zusammengefasst
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als ein Audiolog, das ihr jetzt zu hören bekommt.
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Es geht einerseits um das Thema, also sie sind auch inhaltlich miteinander verknüpft.
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Es geht einerseits um das Thema Kapitäne als Sprachrohr, weil nur die während
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der EM mit den Schiedsrichtern sprechen dürfen und gleichzeitig aber auch so
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um das Thema Akzeptanz von SchiedsrichterInnen im Laufe der Geschichte,
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wie sich das so verändert hat.
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Und damit würde ich mir sagen, Pfiff ab!
Petra Tabarelli
0:58:40–0:58:44
Ihr habt es vielleicht mitbekommen, bei der EM der Männer dürfen nur die Kapitäne
0:58:44–0:58:45
mit den Schiedsrichtern reden.
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Und da musste ich so ein bisschen schmunzeln, denn tatsächlich war das früher,
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ganz, ganz früher, ähnlich. Nicht genau so, aber ähnlich.
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Und zwar, wenn man wirklich mal in die Zeit zurückgeht, nochmal 19.
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Jahrhundert. Ihr erinnert euch, die Gentlemen haben vor allem Fußball gespielt.
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Es kamen dann ab den 1850er Jahren immer mehr Solopreneure aus dem Wirtschaftsbürgertum,
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Menschen, die in den Fußball investiert haben, die Pubs eröffnet haben,
0:59:16–0:59:22
Wettbüros, Kleidung für den Sport, für verschiedene Sportarten hergestellt haben und so weiter.
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Und damit eben auch so eine Art Kommerz, dass dann eben auch Personen,
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die aus der Mittelschicht oder eben aus der Arbeiterklasse waren, entlohnt wurden,
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nicht unbedingt mit Geld immer, sondern eher mit Naturalien.
0:59:40–0:59:44
Ich sage jetzt mal, einer schönen Wohnung, für die sie nicht oder weniger bezahlen
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mussten, für regelmäßiges Essen, das sie nicht bezahlen mussten,
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sondern halt bekamen als Gegenzug für,
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dass sie eben Fußball spielten, erfolgreich Fußball spielten und dem Verein
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Geld in die Kassen spielten, dadurch, dass sie eben den Klub so erfolgreich machten.
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Denn bei den Gentlemen-Schulen, diesen Internaten, diesen Public Schools,
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Rugby, Eton und so weiter, war es schon üblich, dass es zwei Umpires gibt, Umpires oder Umpires.
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Und diese waren Partei, naja, sie waren nicht unbedingt parteiisch,
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aber sie waren pro Partei gewählt. Es waren im Grunde, wenn man jetzt mit dem
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Duell wieder die Verbindung herstellt, Sekundanten.
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Das heißt, pro Team gab es eben ein Umpire und beide Umpire standen an der Seitenlinie
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und warteten darauf, angerufen zu werden, to appeal im Englischen.
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Es war tatsächlich so, dass sich eigentlich die beiden Kapitäne versucht haben
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zu einigen, wie das Spiel weitergeht, ob es eine Bestrafung geht,
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wie auch immer und so weiter und so fort.
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Und nur wenn die beiden Kapitäne sich nicht einigen konnten,
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ging es dann eben an die Schiedspersonen außerhalb. Und das ist quasi diese
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Verbindung zu heute, zur EM.
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Aber es war eben wirklich so, dass die Kapitäne in diesem Fall entscheiden konnten,
1:01:05–1:01:09
wann die Schiedspersonen dazugenommen werden.
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Und wie das eben dann so lief, ich habe das noch häufig erzählt,
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dass es eben gerade so am Ende des 19.
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Jahrhunderts immer mehr Fouls gab, immer mehr Schiedspersonen.
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Sodass man sich eben nicht mehr wirklich auf dem Spielfeld einigen konnte und
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auch irgendwann war es so, dass immer diese Umpires sich nicht mehr wirklich
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so häufig einigen konnten, weil sie ja doch irgendwie so ein bisschen parteiisch
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waren. Und so kam der Referee tatsächlich ins Spiel.
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Der Referee wurde von dem Wettbewerb nominiert, das war eine einzelne Person,
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die war objektiv dadurch, dass sie eben nur vom Wettbewerb und nicht von den
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beiden Clubs gewählt wurde.
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Aber auch die war wirklich inaktiv und zwar völlig inaktiv. Und zwar war sie
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quasi in der Pyramide noch eins unter den Umpires.
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Also es blieb weiterhin so, wenn die Kapitäne sich nicht einigen konnten,
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ging es an die beiden Umpires und nur wenn die beiden Umpires sich nicht einigen
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konnten, ging es an den Referee.
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Dieser Referee war eben auch an der Seitenlinie, beziehungsweise es gab 1888
1:02:17–1:02:21
diese kleine Änderung, dass er ab und zu das Spielfeld betreten durfte,
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denn da wurde der Schiedsrichterball eingeführt.
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Sprich, der war weiterhin immer noch an der Seitenlinie, aber wenn jetzt eben
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Schiedsrichterball nötig war, ging der aufs Feld, hat den Ball genommen,
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fallen lassen und ist wieder runter, so ungefähr.
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Ja, 1891 wurde der Schiedsrichter eingeführt, so wie wir ihn heute kennen.
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Also das lief nicht wirklich gut mit dieser Idee, dass dann noch so ein Referee
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auch an der Seitenlinie steht und quasi ganz am Ende von der ganzen Verantwortung
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oder von der ganzen Machthierarchie quasi war, Entscheidungshierarchie war.
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Und ja, tatsächlich, also der Schiedsrichter, Schiedsrichterinnen,
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wie sie dann ja auch, also die mir erste bekannte Schiedsrichterin ist von 1933,
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damals in Brasilien, also wirklich noch 40 Jahre später.
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Die SchiedsrichterInnen haben sich in den letzten, das ist in 91,
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also gut 130 Jahren quasi nicht verändert.
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Sie sind auf dem Feld, sie scheiden aktiv, ihre Entscheidungen sind final und so weiter und so fort.
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Das Einzige, was sich noch so ein bisschen geändert hat, ist,
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dass sie viel, viel mehr Technik mittlerweile tragen, Headset,
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noch eine Uhr fürs Zeitnehmen, noch eine Uhr für die Torlinientechnik,
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Fitnessgeräte und so weiter.
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Aber tatsächlich war es auch so, dass in der ersten Dekade, also in den 1890er
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Jahren, der Schiedsrichter teilweise, also er war einfach, nein ich glaube er
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wurde von allen einfach nicht akzeptiert.
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Insbesondere von den Gentlemen, die halt sich das nicht sagen lassen wollten.
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Eventuell noch von jemandem, der unter ihnen hierarchisch stand,
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was jetzt Recht ist und was Unrecht ist.
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Und der Schiedsrichter tut ja Recht sprechen und noch anklagen.
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Also er hat ja zeitlich die zwei Positionen sozusagen inne.
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Also das ging ja gar nicht, das war ungehörig. Das war, das darf man sich ja
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nicht anmaßen und sowas.
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Also wie geht da das? Und die ganzenjenigen, die halt immer so auf Fouls gespielt
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haben und versucht haben mit versteckten Fouls oder mit auch rüden Fouls,
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damit die anderen guten Spieler des Teams eben verletzt vom Platz müssen,
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die haben natürlich erst recht auch nicht dieses Amt akzeptiert.
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Es hat tatsächlich eine Dekade gebraucht mit immer wieder Betonungen seitens
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der Wettbewerber, aber auch seitens des IFAP selbst.
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Die Entscheidung ist ein Final und.
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Ja, dieser Mensch spricht jetzt recht über euch und ihr habt euch dem Ganzen unterzuordnen.
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Und nein, wenn du jetzt denkst, das war ein Foul und nimmst den Ball mit den
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Händen auf und ich habe nicht da gepfiffen, dann ist das ein Handspiel. So sorry. Sorry.
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Und diese Zeit, diese zeitliche Akzeptanz, die es damals brauchte für den Schiedsrichter,
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manchmal erinnert mich das so ein bisschen an den VAR,
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der ja auch keine große Akzeptanz hat, wo ich mir überlege, ja,
1:05:30–1:05:33
ist das jetzt wirklich auch wieder einfach nur eine Sache der Zeit?
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Also brauchst du eine Dekade oder vielleicht auch ein bisschen weiter,
1:05:36–1:05:40
denn diese Dekade wird tatsächlich 2028 jetzt vorbei.
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Brauchst du einfach nur eine Dekade und eine gewisse Zeitspanne oder ist das
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jetzt was ganz anderes irgendwie?
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Aber es ist halt wirklich immer wieder verblüffend, wie sich auch Regelgeschichte,
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na wie nicht wiederholt, aber wie sie sich ähnelt.
Annika Becker
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Dann kommen wir damit jetzt zum Segment der Lese- und Hörempfehlungen.
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Ich habe es vorhin schon genannt, dass wir euch dringend die Folge 22 vom Game
1:06:11–1:06:13
Changers Podcast empfehlen.
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Da gibt es einen Saisonrückblick und ja, eben das, was ich vorhin schon meinte,
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wo Nick von dem sexistischen Verhalten eines Fans berichtet hat.
Mara Pfeiffer
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Und dann empfehlen wir euch im Geiste dieser Aufstiegsrelegationsfolge die Folge
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581 vom Textilvergehen-Podcast zum Aufstieg der Unionfrauen,
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den wir natürlich übrigens ebenso wie den Frauen des VfL Bochum ganz herzlich
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gratulieren und es geht darin auch
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um die SV Hennstedt-Ulzburg als gute Gastgeberin für die Auswärtsfans.
Annika Becker
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Ja, dann haben wir noch einen Artikel von Andrew Carlyle, der jetzt schon ein paar Tage her ist.
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Da geht es um die ersten Spiele des US Women's National Team unter Emma Hayes
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und die schwierigen Entscheidungen,
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vor denen sie als neue US-Trainerin vor den Olympischen Spielen steht,
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was Kader-Nominierungen angeht.
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Was ja einfach sehr interessant ist, weil es eben so darum geht,
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okay, wer kämpft auf welcher Position gerade worum und es geht natürlich auch
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um das Thema Corbyn-Albert.
Mara Pfeiffer
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Genau und dann gibt es bei Instagram einen sehr coolen Account neuerdings namens Amballstories.
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Das ist entstanden im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung.
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Sieht man mal wieder, wie wichtig es ist, dass die ordentlich finanziert wird.
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Und es ist eine Web-Videoserie, in der vier aktuelle Nationalspielerinnen auf
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vier Pionierinnen aus dem Fußball der Frauen treffen.
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Und mit dabei sind Sarah Dorsun, Merle Froms, Lisa Baum und Marina Hegering.
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Und Anna Trabant-Harbach, Doreen Mayer, Petra Landers und Birte Weiß.
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Und es ist wirklich ein absolutes Fest. Das solltet ihr euch unbedingt anschauen.
Annika Becker
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Ja, sehr, sehr cool gemacht. Immer so zu verschiedenen Themen treffen,
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zwei von denen aufeinander.
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Ja, dann haben wir mal in ein etwas längeres Segment gepackt,
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ein neues von der Bolztribüne, was da in den letzten Wochen so erschienen ist.
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Da ist unter anderem ein sehr schöner Gastbeitrag von Andreas Riedel zu einem
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Buch über den FC Augsburg mit Geschichten von Fans zu Geschichten über den Verein.
Mara Pfeiffer
1:08:34–1:08:38
Genau, und vor allen Dingen auch der Entstehungsgeschichte des Buches,
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über die man wiederum ein eigenes Buch schreiben könnte.
Annika Becker
1:08:40–1:08:41
Allerdings.
Mara Pfeiffer
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Dann habt ihr bestimmt schon gesehen, Nina sammelt alle Transfers der Bundesliga
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der Frauen in diesem Sommer in einem sehr coolen Doc,
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was wir euch auch oben angepinnt haben, damit ihr das immer aktuell findet.
Annika Becker
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Ja, dann hatten wir es gerade ja jetzt auch in dem längeren Segment davon.
1:09:01–1:09:05
Mara hat aber auch eine erstens sehr, sehr großartige Web-DE-Kolumne geschrieben
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und zweitens dann nochmal einen extra Beitrag für die Bolz-Tribüne über das
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Märchen vom Fußballpatriotismus und auch den Zusammenhang zwischen Europawahl und der EM der Männer.
Mara Pfeiffer
1:09:16–1:09:24
Genau, und Annika wiederum sammelt sehr toll die offiziellen Kader für das Fußballturnier
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der Frauen bei den Olympischen Spielen.
1:09:26–1:09:31
Das geht jetzt so langsam und tröpfchenweise los, dass die bekannt gegeben werden
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und auch die findet ihr bei uns auf der Bolztribüne.
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Ja, und dann haben wir ja schon gesagt,
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dass wir diese Woche keinen Kackspecht verleihen, was dann in Folge 52 also
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eine Premiere ist, dass wir nicht einen ganz offiziellen Kackspecht oder Kronenkranich verleihen.
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Aber was man vielleicht dann oder wofür man das dann vielleicht mal nutzen kann,
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ist, dass wir einen allgemeinen Kronenkranich und ganz viel Liebe rausgeben
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an euch, unsere HörerInnen nämlich. dich.
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Wir merken das gerade, wenn wir mal eine kleine Pause machen und dann wirklich
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so tolle Zuschriften bekommen, nochmal besonders, aber auch sonst.
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Also ich habe mir ehrlicherweise, ich habe ja schon immer viel dann auch in
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Social Media irgendwie mich bewegt so mit meinen ganzen beruflichen Themen,
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aber ich habe mir über dieses Thema so Community nie so einen sehr großen Kopf
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gemacht oder wer jetzt irgendwie was sich anschaut oder liest oder hört oder
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so und Und so der Austausch, den wir mit euch haben,
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ist schon was sehr Cooles, glaube ich, was, worüber wir auch nicht so sehr viel
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nachgedacht haben, wie sich das wohl entwickeln wird, als wir angefangen haben.
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Aber wir genießen das total. Und auch so diese Verbindungen,
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die da entstehen, eben zu anderen Podcasts wie Nina mit die 45 oder Klar,
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Legende verloren und so und allem, was da jetzt auch rundherum auf der Bolzi entsteht, ist...
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Und das macht uns schon sehr froh und zeigt, dass es auch irgendwie ein guter
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Ort ist, um Arbeit und Zeit zu investieren.
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Also dafür ein ganz liebes Dankeschön an euch.
Annika Becker
1:11:15–1:11:18
Ja, ein sehr, sehr, sehr, sehr herzliches liebes Dankeschön.
Mara Pfeiffer
1:11:20–1:11:28
Genau und damit haben wir unsere Kölner Hotelzimmer-Folge auch fertig würde ich sagen Ja,
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es war mir ein Fest und wir haben ja schon darauf hingewiesen den nächsten Podcast
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nehmen wir wieder gemeinsam in einem Raum auf und auch noch mit Gästinnen und
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dann gibt es auch wieder einen ganz offiziellen Kackspecht oder einen Kronenkran nicht wer weiß,
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was die nächsten zwei Wochen für uns bereithalten Bis dahin, habt eine gute Zeit.
Annika Becker
1:11:49–1:11:53
Genau. Passt auf euch auf, habt viel Spaß und wir hören uns.
Mara Pfeiffer
1:11:53–1:11:54
Tschüss.

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